Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Sonntagsfreuden
Beratung zum Bergbau
Auf Initiative von Präsident N. Enkhbayar
findet am 24. und 25. Mai in Ulaanbaatar eine Nationale Beratung zum Thema:
„Bergbau, rechtliche Grundlagen und Umwelt" statt.
Zunächst wird am 24. in Nukht (Naherholungsgebiet bei Ulaanbaatar) in fünf
Arbeitsgruppen getagt:
Am 25. Mai wird die Beratung im Regierungspalast
fortgesetzt.
Es geht um den Beitrag des Bergbaus für die wirtschaftliche Entwicklung der
Mongolei, die rechtlichen Regelungen im Bergbau und eventuell notwendige
Reformen, den Naturschutz und die Rekultivierung, die Schaffung von
Arbeitsplätzen auf dem Land, die Armutsbekämpfung, die Verbesserung des
Arbeitsschutzes im Bergbau, vor allem in den Minigruben, einen besseren Schutz
für Kinder und Frauen.
Offener Brief an die Abgeordneten des Großen
Staatskhurals
102 mongolische und in der Mongolei tätige
ausländische Unternehmer haben einen Offenen Brief „An die Werten Abgeordneten
des Großen Staatskhurals" unterzeichnet, in dem sie fordern, das Gesetz über die
Erhöhung der Steuern bei unerwartet steigenden Weltmarktpreisen „für bestimmte
Produkte" (hauptsächlich geht es um Kupfer und Gold) zurückzunehmen. Es stelle
ein ernstes Hemmnis für das Wirtschaftswachstum der Mongolei dar, schüre
Unsicherheit bei Unternehmern und Investoren im In- und Ausland und schade dem
Ansehen der Mongolei in der Welt.
Bei der Verabschiedung des umstrittenen Gesetzes haben 35 von 45 anwesenden
Abgeordneten zugestimmt. Insgesamt gehören dem Staatskhural 76 Abgeordnete an.
1. Parteitag der Neuen Nationalpartei
Am 19. Mai versammelten sich die Mitglieder
der Neuen Nationalpartei im „Chinggis-Hotel" zu ihrem ersten Parteitag.
Gründer und Vorsitzender ist der Abgeordnete und Shadar Said Mendsaikhany
Enkhsaikhan, Exministerpräsident und Exvorsitzender der DP.
Die neue Partei will getreu der Lehren und des Vermächtnisses von Chinggis-Khaan
für die wirtschaftliche, kulturelle und politische Entwicklung der Mongolei
eintreten.
Dem Führungsrat gehören vier Mitglieder, darunter Enkhsaikhan und J.
Narantsatsralt, Abgeordneter, Exministerpräsident und Ex-DP-Mitglied, an.
V. l. Gansukh, Dorj.18.05.06
Malaiischer Außenminister besucht die Mongolei
Auf einer Pressekonferenz am 18. Mai
informierten der Leiter der Presse- und Informationsabteilung des
Außenministeriums, D. Dorj und der stellvertretende Direktor der Abteilung für
internationale Beziehungen, P. Gansukh, über den Besuch des Außenministers
Malaysias, Said Hamid Albar, am 20. und 21. Mai in der Mongolei. In den
Gesprächen mit Präsident Enkhbayar, Ministerpräsident M. Enkhbold und
Mitgliedern des Kabinetts ging es um den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen
zwischen beiden Ländern.
Am 23. und 24. Mai wird der mongolische Außenminister, N. Enkhbold, am Forum der
Länder der Asien-Pazifik-Region in Doha (Katar) teilnehmen.
Das Treffen dient dem weiteren Ausbau der Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen,
der Vorbereitung eines Gipfeltreffens und der Erweiterung der Mitgliedschaft der
Organisation.
Vereinigung der Bürgerbewegungen geplant
Am 25. Mai soll in Ulaanbaatar eine
Vereinigungsversammlung der verschiedenen Bürgerbewegungen, die seit dem 5.
April gemeinsam gegen die Regierungspolitik, Korruption und den Ausverkauf
mongolischen Bodens protestiert hatten, stattfinden.
Stromausfall
Am Abend des 16. Mai fiel in ganz
Ulaanbaatar und einigen Aimags der Strom aus, auch Banken und öffentliche
Gebäude versanken in Dunkelheit, in den großen Krankenhäusern wurden die
Notstromaggregate in Betrieb genommen.
Die Ursache lag nach Angaben eines Sprechers des Ministeriums für Brennstoffe
und Energie in einer Havarie im Wärmekraftwerk Nr. 4. In einem Umspannwerk war
es zu einer Explosion gekommen. Das Werk sollte mit Hilfe der Schweden im
nächsten Jahr rekonstruiert werden.
Gerüchte, wonach die Havarie vorsätzlich herbeigeführt wurde, wollte der
Ministeriumssprecher nicht bestätigen, der Sicherheitsdienst und andere
Spezialisten würden aber auch in diese Richtung ermitteln. Ab 23:00 Uhr wurde
Ulaanbaatar aus Russland mit Strom versorgt, gegen 23:50 war der Schaden vorerst
behoben.
Die Polizeiposten hatten ohne Ausnahme Verstärkung angefordert, die Zahl der
Verkehrsunfälle schnellte in die Höhe. Die Zahl der Straftaten erhöhte sich
jedoch nicht nennenswert.
Demonstrationen gegen die Zusammensetzung der
zentralen Wahlkommission
Die Mitglieder des „Wahlzentrums" legten am
17. Mai den Eid auf die Verfassung ab.
Der Vorsitzende des Großen Staatskhurals, der den Mitgliedern ihre
Ernennungsurkunden überreichte, meinte, das Zentrum habe zwei Leiter: Das Gesetz
und den Willen des Volkes.
Vor dem Regierungspalast demonstrierten Mitglieder der Bürgermutpartei und der
„Bürgerbewegung für eine Gesunde Gesellschaft". Ihr Protest richtet sich gegen
die Übermacht der MRVP - Mitglieder im Gremium.
Die Parteimitgliedschaft muss laut Gesetz während der Wahlperiode ruhen.
21. HIV-Infektion
Am 17. Mai bestätigte Gesundheitsminister
L. Gundalai den 21. Fall einer HIV-Infektion. Es handelt sich um einen
20-Jährigen vom Land, der in Ulaanbaatar studiert. Nach eigenen Angaben habe er
sich wahrscheinlich bei Prostituierten angesteckt.
Er nannte sieben seiner Kontaktpersonen, vier davon wurden bereits untersucht,
drei konnten noch nicht ausfindig gemacht werden. Die endgültigen
Untersuchungsergebnisse liegen noch nicht vor.
Der Mann, bei dem die 20. HIV-Infektion festgestellt worden war, ist am 17. Mai
gestorben.
Damit sind bisher vier Menschen in der Mongolei an AIDS gestorben.
Baustelle Chinggis-Komplex
Ulaanbaatar umbenennen in Chinggis - Stadt und
alles wird gut
Davon träumt zumindest D. Enkhtaivan,
ehemaliges Parlamentsmitglied und Chef der NGO „Chinggis-Khaan-Management". Er
schlug vor kurzem vor, Ulaanbaatar in Chinggis - Stadt umzubenennen. Die
Mongolen seien dabei, ihren Wohlstand an die Ausländer zu verlieren, die Frauen
würden zu Prostituierten, Armut und Alkoholismus nähmen zu.
Viel Geld werde für Nutzloses ausgegeben, die Mongolen benennen nach der
Milleniumspersönlichkeit Chinggis Biere und Wodkasorten.
Die Umbenennung der Hauptstadt kostete nichts und würde der Mongolei und den
Mongolen „weltweit Respekt verschaffen".
Usukhbayar zum zweiten Mal auf dem Gipfel des Mount
Everest
Während es den mongolischen
Bergsteigerinnen nicht gelang, den Gipfel des höchsten Berges der Welt zu
erklimmen, sie mussten wegen Krankheiten und körperlichen Schwächeanfällen
aufgeben, eine nur 300 Meter vom Gipfel entfernt, wurde die Meldung bestätigt,
dass G. Usukhbayar, Verdienter Sportler der Mongolei, seit dem 15. Mai zu den
wenigen Menschen in der Welt gehört, denen die Besteigung des Berges zum zweiten
Mal innerhalb eines Jahres gelungen ist.
„Atga Nuj" im Schauspielhaus
Am 19. Mai hatte das Drama „Atga Nuj" (Eine
Handvoll Blut" im Schauspielhaus von Ulaanbaatar Premiere. Es ist dem
800-jährigen Gründungsjubiläum des mongolischen Einheitsstaates gewidmet und
schildert auf der Basis von realen Begebenheiten und Legenden das Leben des
Staatsgründers und Weltenherrschers Chinggis-Khaan.
200 Künstler wirken in dem Stück mit, das bis zum 26. Mai jeden Abend im
Schauspielhaus aufgeführt wird.
Grundstein für „Ethnographisches Museum der
Mongolei" gelegt
Im Dadal-Sum (Khentii-Aimag), der
Geburtsstätte Chinggis-Khaans (1162-1227) – in den mongolischen Medien wird in
jüngster Zeit der 840. Geburtstag des 1. mongolischen Großkhans annonciert -
wurde in der vergangenen Woche der Grundstein für ein Ethnographisches Museum
der Mongolei gelegt. Ausgestellt werden Gebrauchs- und Kultgegenstände, Kleidung
und Zeugnisse der Religion und Kultur der Mongolen im 13. bis 14. Jahrhundert.
Der Bau wird in Form einer Jurte errichtet, aber mit moderner Technologie
ausgestattet sein. Die Kosten belaufen sich auf 260 Millionen Tugrug.
Größte Pferdekopfgeige der Mongolei
Ch. Enkh-Otgon aus Erdenet hat eine 3,30
Meter hohe Pferdekopfgeige gebaut. Er widmete sein Werk dem 800. Jubiläum der
Staatsgründung und dem 844. Geburtstag Chinggis-Khaans.
Ursprünglich hatte er vor, eine sieben Meter hohe Geige zu bauen, aber die
konnte nicht zum Klingen gebracht werden.
Die Pferdekopfgeige hat nicht nur einen, sondern drei Pferdeköpfe und ist
außerdem mit einem Garuda und einem Drachen sowie den 12 Tierkreiszeichen
geschmückt. Auf der Vorderseite des Resonanzkörpers sind Alungua und ihre fünf
Kinder sowie die neun engsten Gefährten des Großkhans dargestellt. Drei Personen
werden benötigt, um die Geige zu spielen.
Pferdeschweifhaare als Saiten konnte Enkh-Otgon allerdings nicht verwenden, sie
wären zu kurz gewesen.
Zweijähriges Kamel bekommt Junges
Im Frühlingslager des Viehhalters, U. Ochir,
in Khukh Tolgoi (Jinst-Sum im Bayankhongor-Aimag) warf eine zweijährige
Kamelstute (Torom) ein Junges (Botgo). Normalerweise werden Kamelstuten erst im
Alter von vier Jahren trächtig. Ein derartiges Ereignis ist im
Bayankhongor-Aimag noch nie vorgekommen und landesweit auch nur sehr selten. Im
Aimag wird die frühe Geburt als gutes Omen für das Anwachsen der Kamelherden
gedeutet.
Die junge Kamelstute bekommt anstatt eines hölzernen Pflocks, einen silbernen
durch die Nüstern gezogen.
Hakuho gewinnt Maiturnier der Sumoringer
Ein Mongole und ein Japaner lagen bis zum
Sonntag gemeinsam an der Spitze des Maiturniers der Sumoringer in Tokio.
Der anfangs führende Chiyotaikai unterlag einmal Miabiyama und einmal
Asasekiryuu Dashnyam, so dass Hakuho Davaajargal und Miabiyama mit jeweils 14:1
das Feld der Sumoringer nach den regulären Sonntagskämpfen anführten.
Im Entscheidungskampf zwischen Hakuho und Miabiyama behielt der junge Mongole
die Oberhand und gewann das Turnier.
Fünf Jahre für Totschläger
Das Oberste Gericht bestätigte gestern das
Strafmaß für Ya. Battugs. Der Mann war beschuldigt worden, seine Freundin E.
Bolorchuluun im Mai 2002 erschlagen zu haben. B. wurde am 17. Mai 2002 ins
Aimagkrankenhaus von Darkhan-Uul eingeliefert. Wenig später erlag sie ihren
schweren Verletzungen, hervorgerufen durch Schläge gegen Bauch, Kopf und Rücken.
Drei Monate zuvor war in der Zeitung „Ug" ein Artikel erschienen, in dem dem
späteren Opfer unterstellt wurde, mit dem HIV-Virus infiziert zu sein.
Obwohl sich der Vorwurf als falsch herausstellte, verschlechterten sich die
Lebensumstände der Frau dramatisch. Sie beklagte sich wiederholt über Gewalt und
Diskriminierung, auch bei der Polizei des Aimags.
Battugs leugnete die Tat und legte gegen das Urteil der ersten Instanz Berufung
ein.
Das Oberste Gericht sah keine Gründe für eine Aufhebung des Urteils.
B. muss seine fünfjährige Gefängnisstrafe antreten.
Berichtigung
Die Mutterland-Partei hat bzw. hatte acht
Parlamentssitze. Mindestens zwei Abgeordnete haben ihr Parteibuch bereits
zurückgegeben, um in die MRVP bzw. in die DP einzutreten, zwei andere sind
gerade dabei, die Partei zu wechseln. R.B.
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Last Update: 04. Januar 2024