Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Das Graue Haus wird schöner. Frische Farbe für den Regierungspalast in
Ulaanbaatar
Präsident Enkhbayar in Kasachstan und Kirgistan
Vom 13. bis zum 15. August absolvierte
Präsident Enkhbayar auf Einladung seines kasachischen Amtskollegen Nursultan
Nasarbajew einen Staatsbesuch in der Republik Kasachstan.
1992 hatten beide Staaten diplomatische Beziehungen aufgenommen und arbeiten
seitdem eng bei Fragen der internationalen und regionalen Sicherheit, im Kampf
gegen Terrorismus und Drogenschmuggel, auf den Gebieten Wirtschaft, Politik und
Kultur zusammen.
2006 erreichten die kasachischen Direktinvestitionen in der Mongolei 3,7
Millionen USD.
Während des jüngsten Staatsbesuches vereinbarten beide Seiten
Kooperationsverträge bei der Prospektion und dem Abbau von Gold, Uran, Silber
und Kupfer in der Mongolei.
Kasachstan will seine Erdöllieferungen in das Nachbarland erhöhen.
Am 16. August nahm Präsident Enkhbayar am Gipfeltreffen der Mitgliedsländer
der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO)* in Bischkek
(Hauptstadt Kirgistans) als Beobachter teil. Beobachterstatus nimmt auch Indien
ein. Als Gäste waren zusätzlich die Präsidenten Afghanistans und Turkmenistans
H. Karsai und G. M. Berdymuhamedov eingeladen.
Ein Thema der Gespräche war die Vervollkommnung der rechtlichen Grundlagen der
Organisation, weitere der Kampf gegen den Terrorismus und gegen
Sezessionsbewegungen.
Am Ende des Gipfeltreffens wurden acht Dokumente über
freundschaftlich-nachbarliche Beziehungen, die Zusammenarbeit im Verkehrswesen,
bei der Kommunikation, im Bankenwesen und über die Gründung eines
Wirtschaftsrates unterzeichnet.
Präsident Enkhbayar traf während des Treffens zu bilateralen Gesprächen mit den
Präsidenten Chinas, Russlands, Kirgistans und Turkmenistans, Hu Jintao, W. W.
Putin, K. Bakiev und G. Berdymuhamed zusammen.
*Russland, VR China, Kasachstan, Usbekistan, Kirgistan und Tadschikistan.
Bulgarischer Staatspräsident reist in die Mongolei
Auf Einladung von Präsident Nambaryn
Enkhbayar wird der bulgarische Staatspräsident, Georgi Pyrvanov, vom 28. August
bis zum 01. September der Mongolei einen offiziellen Staatsbesuch abstatten.
Die Mongolei und Bulgarien haben 1950 diplomatische Beziehungen aufgenommen,
1961 eröffnete Bulgarien seine Botschaft in Ulaanbaatar.
In den 80-er Jahren war Bulgarien nach der UdSSR, der Tschechoslowakei und der
DDR der viertgrößte Handelspartner der Mongolei.
2006 importierten die Bulgaren Waren im Wert von 29,7 Millionen USD und
exportierten Waren im Wert von 1,6 Millionen (Wein, Zigaretten, Medikamente,
Kosmetik).
In der Mongolei arbeiten elf mongolisch-bulgarische Gemeinschaftsunternehmen.
Die bulgarischen Direktinvestitionen erreichten 2006 27,2 Millionen USD.
UN-Konferenz in Ulaanbaatar
Vom 28. bis zum 31. August ist die Mongolei
Gastgeberin für die UN-Konferenz über Handel und Handelserleichterungen für die
Länder ohne Zugang zum Meer und Transitländer.
Der UN-Staatssekretär und Hohe Kommissar für die am wenigsten entwickelten
Länder, die Länder ohne Zugang zum Meer und kleine, schwach entwickelte
Inselstaaten, Cheick Sidi Diarra, der UN-Unterstaatssekretär und
UNDP-Regionaldirektor für Afrika, Gilbert Houngbo, Vertreter der WTO sowie die
Handelsminister - insgesamt sind 40 Länder aus Asien, Afrika, Lateinamerika und
Europa vertreten - werden Möglichkeiten von Handelserleichterungen diskutieren
(Zollfragen, Transportkosten). Außerdem stehen solche Themen wie „Handel als
Motor von Wachstum und Entwicklung", „Die Entwicklungsländer ohne Zugang zum
Meer und die WTO", „Entwicklungshilfe", „Unterstützung seitens internationaler
und regionaler Organisationen für die Handelstätigkeit der Entwicklungsländer
ohne Meeresverbindung" auf dem Programm.
Diese Länder gehören zu den ärmsten der Welt. Von den laut Human Development
Report 2006 20 ärmsten Ländern haben zehn keinen Zugang zum Meer. 16 der 31
Entwicklungsländer ohne Zugang zum Meer gehören zu den am wenigsten entwickelten
Ländern der Welt, die Hälfte davon liegt in Afrika.
Kritik an Bergbaupolitik
Der Widerstand der Goldbergbauunternehmer
gegen das 68%-Gesetz nimmt zu, viele verweigern die Zahlung und haben Klage
dagegen beim Verwaltungsgericht eingereicht.
Große Mengen Goldes werden illegal ins Ausland verkauft, obwohl die Mongolbank
der einzige legale Aufkäufer von in der Mongolei gefördertem Gold sein sollte.
Die Kritik an der Bergbaupolitik wird insgesamt lauter. Die Kohleförderer haben
einen unbefristeten Streik angekündigt, am 24. August trafen sich die Chefs der
Mongolischen Bergbauassoziation und des Kohleverbandes mit dem Vorsitzenden des
Großen Staatskhurals, D. Lundeejantsan, zu einem Meinungsaustausch. Der konnte
keine schnellen Lösungen versprechen.
Der Kohlepreis sei mit allen anderen Preisen eng verbunden.
Schon jetzt erhöhten sich die Preise für Waren des täglichen Bedarfs stetig. Der
Unmut der Bevölkerung wachse.
„Ivanhoe Mines", „Rio Tinto" und die Mongolei
Tom Albanese, der Generaldirektor des
weltweit operierenden Bergbaukonsortiums „Rio Tinto", reiste am 23. August nach
Ulaanbaatar, um sich ein Bild vom Stand der Vertragsverhandlungen zwischen
verschiedenen Bergbauunternehmen und der Mongolei zu verschaffen.
Konkret ging es um das Investitionschutzabkommen mit „Ivanhoe Mines Mongolia
Inc." (Oyu Tolgoi), das vom Parlament immer noch nicht abgesegnet wurde.
Die Bürgerbewegungen und einige Abgeordnete fordern 50 Prozent der Lagerstätte
und nicht nur die vorgesehenen 34 Prozent für den mongolischen Staat. Außerdem
soll auch Ivanhoe Mines die 68 Prozent Sondergewinnsteuer abführen. Tom Albanese
hält diese Steuer überhaupt für überflüssig und kontraproduktiv.
Auf die Frage, wie viel Prozent Rio Tinto an Ivanhoe Mines Mongolia bereits
halte, antwortete Albanese: Es könnten 33 bis 40 Prozent werden. (Bisher sind es
9,9%, R.B.). Im Falle des Abschlusses eines Investitionsschutzabkommens würde
Rio Tinto die Aufgaben in der Mongolei übernehmen. Das Unternehmen verfüge über
das Know-how und die modernste Technologie, die für das Betreiben des Kupfer-
und Goldbergbaus in der Region erforderlich seien.
Deutsche Wirtschaftsdelegation besucht die Mongolei
Etwa 30 Vertreter deutscher Unternehmen
verschiedener Branchen haben vom 20. bis zum 26. August die Mongolei besucht.
Zum einen wollten sie Möglichkeiten der Zusammenarbeit und eines
wirtschaftlichen Engagements im Land prüfen, zum anderen bestehende Kontakte
intensivieren.
Organisiert hatten die Reise das Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie, der Ostasiatische Verein (OAV), der Verband der Maschinenausrüster
sowie der Außenhandelsverband.
Außer Gesprächen in der Deutschen Botschaft, führten die Delegationsmitglieder
Gespräche mit Vertretern des Industrie-und Handelsministerium, des Ministeriums
für Wege, Verkehr und Tourismus, der Industrie- und Handelskammer der Mongolei
und der Agentur für Ausländische Investitionen (FIFTA), die zudem ein Treffen
der deutschen Gäste mit interessierten mongolischen Unternehmensführern und
Wirtschaftsfachleuten organisierten.
Weiter standen Exkursionen zum Goldbergbauunternehmen „Boroo Gold" im
Zentralaimag, nach Darkhan und Erdenet auf dem dichtgedrängten Besuchsprogramm.
Am 21. August hatte L. Boldkhuyag im Namen des Mongolisch-Deutschen Business
Councils die Gäste aus Deutschland in die Räume der Golomt-Bank im Bodi Tower zu
einem Empfang und Meinungsaustausch eingeladen.
Vertragsunterzeichnung Khar Balgas. V.l. Prof. Parzinger, Prof. Chadraa
Forschungsstelle des DAI in Ulaanbaatar eröffnet
Am 21. August eröffnete Prof. Dr. H.
Parzinger in Ulaanbaatar die erste Forschungsstelle des Deutschen
Archäologischen Instituts (DAI) in Zentralasien. „Wir haben keine andere der
großen und bedeutenden zentralasiatischen Städte gewählt. Auch das ein Zeichen
dafür, wie wichtig die Mongolei für uns ist. Das Land ist einer unserer
dynamischsten Partner in Asien und außerordentlich interessant für
archäologische Forschungen. Zahlreiche Dokumentationen, Publikationen und
Ausstellungen sind dafür beeindruckende Belege", begründete der Präsident des
DAI und zukünftige Chef der Stiftung Preußischer Kulturbesitz die Wahl der
mongolischen Hauptstadt als Sitz der neuen Forschungsstelle.
Die sei zwar klein, eröffne nichtsdestoweniger eine neue Dimension der
Zusammenarbeit, biete die Infrastruktur für internationale Kooperation und
Gedankenaustausch.
Prof. Dr. H.-G. Hüttel (Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen,
Bonn), fungiert als Direktor der Forschungsstelle, die nicht ständig besetz
t sein wird, dafür aber Mitarbeitern der
verschiedenen Expeditionen Unterkunft und Arbeitsmöglichkeiten bieten soll.
Botschafter Pius Fischer äußerte die Hoffnung, dass in Zukunft noch mehr
mongolische Studenten der Archäologie und verwandter Fachrichtungen in
Deutschland studieren werden und dass den Ausstellungen „Dschingis Khan und
seine Erben – Das Weltreich der Mongolen" (Bonn 2005, München 2006, Schallaburg/Österreich
2006, Istanbul, Budapest 2007) und „Im Zeichen des goldenen Greifen –
Königsgräber der Skythen" (Berlin 2007, München 2007/08, Hamburg) demnächst eine
über die Ausgrabungen in Karakorum und Kharbalgas folgen wird.
Im Anschluss an die Eröffnung der Forschungsstelle, bei der auch der Direktor
des Archäologischen Instituts der Mongolei, Prof. Dr. Damdinsurengiin
Tseveendorj, zugegen war, unterzeichneten der mongolische Akademiepräsident
Prof. Dr. Baataryn Chadraa und Prof. Parzinger einen Fünfjahresvertrag über die
Fortführung der gemeinsamen deutsch-mongolischen archäologischen
Forschungsarbeiten in der altuigurischen Hauptstadt Kharbalgas im Orkhon-Tal.
(Vgl. auch Neues aus der Mongolei vom 15.10.06 – R.B.)
Eiskurgane und Eismumien in den Hochtälern der
eurasiatischen Steppen
Auf der 1. Internationalen Fachkonferenz
zum Thema „Archäologische Forschungen in der Mongolei" vom 19. bis zum 23.
August in Ulaanbaatar präsentierten Wissenschaftler aus 13 Ländern die
Ergebnisse ihrer Grabungen und Forschungen der letzten beiden Jahrzehnte. In 45
Referaten widmeten sich die Teilnehmer aus der Mongolei, Deutschland, Russland,
der Türkei, den USA, Japan, Frankreich, China, Korea, Ungarn, Tschechien, der
Schweiz und Italien Themen, die den Zeitraum von der Altsteinzeit bis zur frühen
Moderne umfassten: Felskunst, Bronze- und Frühe Eisenzeit, Archäologie und
Landschaft, Eisen- und Xiongnu (Hunnen)-Zeit, Reichsbildungen der Reiternomaden
von den Hunnen über die Uiguren und Türken bis zu den Mongolen im 13.
Jahrhundert.
Prof. Dr. Parzinger, Prof. Dr. Hans-Georg Hüttel, Dr. Ernst Pohl und Prof. Dr.
Jan Bemmann (Universität Bonn) berichteten über „Eiskurgane am Olon Guuriin Gol
im Mongolischen Altai", „Forschungen des DAI im Palastbezirk von Karakorum", „An
den Straßenkreuzungen Karakorums" und über die Perspektiven der weiteren
multilateralen archäologischen Erkundung der Mongolei.
Die Bonner Archäologin Ursula Brosseder, Teilnehmerin an der
französisch-mongolischen archäologischen Expedition Gol Mod (Khairkhan-Sum im
Arkhangai-Aimag) sprach über die gemeinsamen Grabungsergebnisse und ihre
Erfahrungen bei der Zusammenarbeit mit ihren französischen und mongolischen
Kollegen.
In ihren Begrüßungsansprachen hatten Prof. Parzinger und Prof. Chadraa zuvor
betont, dass mit dieser Konferenz zum ersten Mal eine Bestandsaufnahme der fast
zwei Jahrzehnte währenden Feldforschungen in der Mongolei vorgelegt werden
könne.
Prof. Dr. Bemmann aus Bonn hob den Beitrag der 1976 in Düsseldorf gegründeten
Gerda-Henkel-Stiftung hervor. „Ohne deren finanzielle Unterstützung hätten wir
die Konferenz nicht organisieren und mit Erfolg abschließen können."
In seinem Lichtbildervortrag über „Neue Forschungsergebnisse zur Archäologie der
Skythenzeit in Südsibirien und in der Nordmongolei" am 21. August in der
Deutschen Botschaft beschrieb Parzinger nicht nur die sensationellen Funde im
Fürstengrab von Aržan, sondern auch den nicht minder spektakulären Eismumienfund
im Mongolischen Altai im Sommer 2006.
J. Sereejav. 24.08.07
Neuer Presse- und Informationschef berufen
Der im August neu berufene Leiter der
Presse- und Informationsabteilung im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten,
Jigjeegiin Sereejav, bekundete gegenüber den in- und ausländischen
Medienvertretern seine Absicht, die Zusammenarbeit mit den Journalisten zu
verbessern, für regelmäßigen Meinungsaustausch und Informationsangebote zu
sorgen. „Ich bin aufgeschlossen für Kritik und Vorschläge von Ihrer Seite und
hoffe auf eine für beide Seiten fruchtbare Kooperation", diktierte er den etwas
überraschten Presse-, Fernseh- und Rundfunkjournalisten in die Blöcke.
Ulaanbaatar-Hotel. 21.08.07
Fünf Sterne für das „Ulaanbaatar"
1961 wurde es eröffnet: Das erste Hotel in
der mongolischen Hauptstadt: „Ulaanbaatar Zochid Buudal". Die Initiative zum Bau
des Hotels ging auf Partei und Regierungschef Yu. Tsedenbal und seine Frau A. I.
Filatowa zurück.
40 Jahre später – 2001 - wurden dem „Ulaanbaatar" vier Sterne verliehen, seit
dem 17. August ist es das angeblich erste Fünfsternehotel der Mongolei.
In den letzten Jahren investierten die Betreiber zwei Milliarden Tugrug in die
Modernisierung des Hauses. Die Zimmer wurden vollkommen neu ausgestattet.
Politiker und Hollywoodstars wie der russische Ministerpräsident Fradkov,
Richard Gere oder Julia Roberts haben das wohl berühmteste Hotel der Mongolei
mit ihrem Besuch beehrt. Seit kurzem verfügt es auch über eine Präsidentensuite.
Verliehen wurden die Sterne von einer Kommission asiatischer
Gastronomiegewerbetreibender.
Klosterrenovierung abgeschlossen
Nach fünf Jahren konnten die
Renovierungsarbeiten am Kloster „Sangiin Dalai" im Nomgon-Sum (Südgobiaimag)
abgeschlossen werden.
Am 01. September wird der Klosterkomplex mit einer festlichen Zeremonie wieder
eröffnet.
Arbeiter und Spezialisten aus Portugal, Deutschland, Japan, Tibet, China, der
Mongolei u.a. waren an der Rekonstruktion des Klosterkomplexes beteiligt.
Das Bischöfliche Hilfswerk Misereor e. V. (katholisches Entwicklungshilfswerk
mit Sitz in Aachen) hat für diese Arbeiten 250 000 USD zur Verfügung gestellt.
„Sangiin Dalai", vor 300 Jahren gegründet, wird nicht nur ein Zentrum der
lamaistischen Kunst und Kultur sein, ein Attraktionspunkt für Gläubige und
Touristen in den Gobiregionen, es verfügt darüber hinaus über ein Krankenhaus,
ein Museum und eine Religionsschule.
Unglückliches Ende einer Fuchsjagd
Am 24. Februar 2007 war im Bornuur-Sum im
Zentralaimag ein Armeehubschrauber vom Typ Mi-8 abgestürzt. Neben den drei
Besatzungsmitgliedern saßen im Flugzeug der MRVP-Abgeordnete Ts. Bataa mit
japanischen und mongolischen Gästen.
Beim Versuch, aus der Luft einen Fuchs zu jagen, geschah das Unglück.
Vier Menschen wurden schwer bzw. leicht verletzt, am Hubschrauber entstand
Totalschaden.
Am 20. August begann in Ulaanbaatar der Prozess gegen den Piloten, den
Co-Piloten und den Bordmechaniker.
Der Staatsanwalt forderte drei Jahre Haft für die Angeklagten und die Zahlung
der Schadenersatzforderungen der Passagiere in Höhe von 528 Millionen Tugrug.
Die Verteidiger wiesen darauf hin, dass ihre Mandanten von Bataa unter Druck
gesetzt worden seien, die Flugroute für die ursprünglich nicht vorgesehene
Fuchsjagd zu ändern. Dabei hätte sich der Abgeordnete auf seine guten Kontakte
zu Verteidigungsminister Sonompil berufen.
Die Besatzungsmitglieder hätten als Armeeangehörige den Anordnungen des
Abgeordneten, der den Hubschrauber gemietet habe, Folge leisten müssen.
Dem widersprach der Staatsanwalt. Die Besatzung sei verantwortlich für die
Einhaltung der vorgesehenen Flugroute und die Sicherheit des Fluges. Die Piloten
hätten dem Ansinnen, auf Fuchsjagd zu gehen, widersprechen müssen.
Ts. Bataa war zur Gerichtsverhandlung nicht erschienen. Im Vorfeld äußerte er,
„Ich habe keinen Unfall verursacht, ich bin selbst Opfer eines Unfalls
geworden".
Im Zusammenhang mit dem Vorfall war nicht nur Bataa in die öffentliche Kritik
geraten.
Der Verteidigungsminister müsse zurücktreten, fordern Opposition und
Bürgerbewegungen auch im Hinblick auf Versäumnisse beim Umgang mit dem
Hubschrauberabsturz im Juni, bei dem 15 Menschen ums Leben gekommen waren.
Das Gericht vertagte die Entscheidung und verwies das Verfahren zurück an die
Untersuchungsbehörden.
Tod eines Studenten
Den tödlichen Schuss auf ihren Freund,
einen in Khukh-Khot studierenden mongolischen Medizinstudenten, soll doch E.
Goomaral abgegeben haben. Ihre Fingerabdrücke seien auf der Tatwaffe gefunden
worden.
Ihr Vater, der Vorsitzende von „Khukh Mongol", Khonkhereediin B. Enkhbat, hatte
die Tat auf sich genommen.
Vater und Tochter sitzen seit zwei Wochen in Gants Khudag in Untersuchungshaft.
Wird Yokuzuna Hakuho Davaajargal japanischer
Staatsbürger?
Offiziell hat er es noch nicht bekannt
gegeben, aber alles spricht dafür, dass der zweite mongolische Sumogroßmeister
M. Davaajargal demnächst die japanische Staatsbürgerschaft annehmen wird.
Eine große japanische Tageszeitung zitiert den im japanischen Profisumoverband
einflussreichen Schwiegervater des Nochmongolen.
In einigen mongolischen Medien war zuvor spekuliert worden, die japanische
Ehefrau Davaajargals strebe die mongolische Staatsbürgerschaft an.
Turbulenzen um Asashyoryu Dagvadorj
Seine nur wenige Minuten dauernde Gastrolle
in einem Freundschaftsfußballspiel in Ulaanbaatar soll den japanischen
Profisumoringerverband veranlasst haben, den mongolischen Sumogroßmeister
Asashyoryu D. Dagvadorj wegen Verstoßes gegen die Verbandsstatuten für die
nächsten beiden Turniere zu sperren.
In der Mongolei brach ein Sturm der Entrüstung los, Parlamentsmitglieder und
zuletzt auch der Staatspräsident wandten sich an die Japaner mit der Forderung
bzw. Bitte, diese harte Entscheidung zurückzunehmen.
Offenbar hatte der millionenschwere Sumostar Japan verlassen, ohne seine
Verbandsoberen über sein Reiseziel zu informieren. Die nachgereichte Begründung,
er hätte sich in ärztliche Behandlung nach Ulaanbaatar begeben müssen, ließ der
Sumoverband nicht gelten. Die medizinische Betreuung der Sumoprofis in Japan sei
exzellent.
Das letzte Wort scheint in der Angelegenheit noch nicht gesprochen worden zu
sein. Nachträglich erteilte der Verband eine Reiseerlaubnis.
Das nächste Turnier der höchsten Sumoliga findet im September statt.
Ulaanbaatar im Sommer 2007
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Last Update: 04. Januar 2024