Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Elbegdorj bei Autounfall schwer verletzt
Der Vorsitzende der Demokratischen Partei
und ehemalige Ministerpräsident, Tsakhiagiin Elbegdorj, ist am 10. Juli
zwischen 22.00 und 23.00 Uhr im Uvurkhangai-Aimag auf dem Weg vom Kharkhorin-Sum
(Karakorum) bei einem Autounfall schwer verletzt worden.
Der Fahrer des Wagens ist kurz nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus von
Kharkhorin gestorben.
Elbegdorj wurde am 11. Juli mit dem Flugzeug nach Ulaanbaatar auf die
Intensivstation des Unfallkrankenhauses gebracht. Er hat Verletzungen an Kopf
und Rückenmark.
Es gab Überlegungen, ihn, sobald er transportfähig ist, im Ausland weiter
behandeln zu lassen.
Der behandelnde Arzt erklärte am Abend des 13. Juli, der Zustand des Verletzten
hätte sich gebessert, sein Denkvermögen sei nicht beeinträchtigt.
Der Generalsekretär der DP, Dorligjav, kündigte an, dass sich Elbegdorj
eventuell am Montag übers Fernsehen kurz an die Öffentlichkeit wenden wird.
Der genaue Unfallhergang ist noch nicht bekannt.
Ein unbeleuchtetes Motorrad soll plötzlich vor dem Land Cruiser aufgetaucht
sein.
Der Motorradfahrer wurde bisher nicht gefunden.
Acht Bergleute gerettet
Die am vergangenen Samstag in einer
Kohlegrube von „Otgontenger Uul" in Nalaikh verunglückten acht Bergleute
konnten nach 24-stündigem unermüdlichen Rettungseinsatz am Sonntagnachmittag
lebend geborgen werden.
Die Eingänge waren verschüttet, eine Verbindung zu den Eingeschlossenen
bestand nicht.
Das Vordringen zu den acht Bergleuten stellte die Rettungskräfte vor
Herausforderungen, die sie mit ihrem Fachwissen und großem Mut schließlich
meisterten.
Am Sonntagvormittag (08.07.) war der Durchbruch geschafft: Luft konnte in die
Tiefe des Schachtes gelangen. Gegen Mittag stand fest: Die acht leben. Aus 110
Meter Tiefe konnten sie geborgen werden. Krankenwagen standen bereit und
brachten die Geretteten im Alter zwischen 20 und 50 Jahren ins Krankenhaus.
Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut.
Der Vorarbeiter der verunglückten Bergleute, Ingenieur Ganbaatar: „Wir sind
glücklich und sehr dankbar. Nun können wir doch noch Naadam feiern."
Euch allen ein schönes Fest
Starke Ringer, schnelle Pferde, zielsichere Pfeile…
Die Adlertänze sind getanzt, der Airag
verspritzt, die Lobgesänge verklungen. Die Sieger sind gekürt.
Naadam 2007 ist Geschichte.
Für eine knappe Woche waren die politischen Turbulenzen um Regierungsrücktritt
und Investitionsvereinbarungen, die wirtschaftliche Schieflage, die
Personalstreitigkeiten in der Nationalen Rundfunk- und Fernsehanstalt und die
Diskussionen um die Zukunftsfähigkeit der nationalen Sportarten vergessen.
Am 11. Juli strömten einheimische und ausländische Gäste ins Zentralstadion,
wo Präsident Enkhbayar, gekleidet in einen hell-kupferfarbenen Deel, pünktlich
11.10 Uhr, die diesjährigen Naadamfeierlichkeiten eröffnete. Zuvor hatten
berittene Ehrengardisten im Stadionrund die neunschwänzige Ehrenstaatsstandarte
(Chinggisstandarte) aufgepflanzt.
Im Anschluss an das traditionell vielfältige und farbenprächtige
Eröffnungsprogramm begannen die Wettkämpfe im Ringen, im Bogenschießen und
Reiten wurden sie fortgesetzt.
Auch die Reiter in Doloon Khui Khudag, die Bogenschützen und Knöchelwerfer
konnten sich über einen Mangel an Zuschauerinteresse nicht beklagen.
Zu den Höhepunkten des Festes - gleichzeitig mit ihrem Nationalfeiertag
begingen die Mongolen den 801. Jahrestag ihrer Staatsgründung und den 86.
Jahrestag der Volksrevolution - gehörte wie in jedem Jahr das große Volksfest
mit abschließendem Feuerwerk auf dem Sukhbaatarplatz.
L. Boldkhuyag und W. Momper in Ikh Tengeriin Am. 11.07.07
Der Einladung von Präsident Enkhbayar und seiner
Frau Onongiin Tsolmon zum Staatsbankett anlässlich des Nationalfeiertages am
Abend des 11. Juli, war auch eine Delegation des Berliner Abgeordnetenhauses mit
Walter Momper an der Spitze, gefolgt.
Am 12. Juli, kurz nach 20.00 Uhr, stand der Sieger im Naadamringen fest:
Landeselefant Kh. Munkhbaatar aus dem Khuvsgul-Aimag. Außer über Preisgeld und
Geschenke konnte er sich über den Titel „Landeslöwe" freuen, der ihm
auf Anordnung von Präsident Enkhbayar verliehen wurde. Der Zweite,
Landeselefant I. Dorjsambuu aus dem Bulgan-Aimag, stieg zum Landesgaruda auf.
Die „Unbesiegbaren" Bat-Erdene und Usukhbayar waren bereits in der
fünften Runde ausgeschieden. 512 Ringer hatten den Kampf um den Naadamsieg 2007
aufgenommen.
Nach der Abschlussrede des Präsidenten führten neun Ehrengardisten auf neun
Schimmeln die neunschwänzige Staatsstandarte vom Zentralstadion zurück in den
Regierungspalast.
Die Aimagnaadamfeiern fanden in diesem Jahr wieder gleichzeitig mit den
zentralen Feiern in Ulaanbaatar statt.
Kranzniederlegung am Sukhbaatardenkmal. 10.07.07
Japanischer Thronfolger in der Mongolei
Am 10. Juli landete das Sonderflugzeug mit
dem japanischen Thronfolger* an Bord auf dem internationalen Flughafen „Chinggis-Khaan"
in Ulaanbaatar.
Auf Einladung von Präsident Nambaryn Enkhbayar weilt Kronprinz Naruhito bis zum
17. Juli zu einem offiziellen Besuch in der Mongolei.
Es ist der zweite Besuch eines Mitglieds der kaiserlichen Familie von Japan. Vor
fünf Jahren waren Prinz Akishino und dessen Frau Kawashima zu Gast in der
Mongolei.
Anlass ist der 35. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen
Japan und der Mongolei. 2007 ist zum „Japanischen Jahr" in der Mongolei
deklariert worden.
Nach der Kranzniederlegung am Sukhbaatardenkmal und einem Gang zum
Chinggis-Denkmal vor dem Regierungspalast am Sukhbaatarplatz wurde der Kronprinz
von Präsident Enkhbayar empfangen. Am 11. nahmen der Prinz und seine Begleitung
an den Naadamfestivitäten teil, bereits zuvor hatten sie auf dem Ehrenfriedhof
für die japanischen Gefallenen des 2. Weltkrieges und der Schlacht am Khalkhyn
Gol Blumenkränze niedergelegt.
Nach einem Treffen mit Lehrern und Studenten an der Mongolischen
Staatsuniversität und einem Besuch im Museum für Naturgeschichte begaben sich
die japanischen Gäste auf die Reise nach Erdene Zuu und Kharkhorin. Hier
können sie sich nicht nur ein Bild über die kulturhistorischen Schätze der
Mongolei verschaffen, sondern auch über das Leben der mongolischen Viehhalter
in der Gegenwart.
Bevor der Kronprinz am 17. die Rückreise nach Japan antritt, steht noch ein
Besuch im mongolisch-japanischen Kulturzentrum und ein Treffen mit jungen
Freiwilligen der Japanischen Agentur für Internationale Zusammenarbeit (JICA)
auf dem Programm.
*Naruhito wurde 1960 als ältester Sohn von Kaiser
Akihito und Kaiserin Michiko in Tokio geboren, er ist Ehrenmitglied und
Förderer verschiedener internationaler Organisationen und Kommissionen (World
Commission on Water for the 21st century, Global Water Partnership, Weltbank,
UNO).
Seine Geschwister sind der 1965 geborene Prinz Akishino und Prinzessin Sayako,
geb. 1969.
Seit 1993 ist der Kronprinz mit Masako Ovada (geb. 1963) verheiratet. Ihre
Tochter, Prinzessin Aiko, wurde 2001 geboren.
Forderungen an Ministerpräsident und MRVP-Chef
Enkhbold
Die Stadtbezirksvorsitzenden von Bayanzurkh,
Bayangol, Songinokhairkhan und Sukhbaatar haben in einem Schreiben an M.
Enkhbold erklärt, dass sie die Forderungen der 13 namhaften MRVP-Abgeordneten
(darunter der Vorsitzende des Rechtsauschusses Munkh-Orgil und
Landwirtschaftsminister Terbishdagva) unterstützen, wonach den Gruppen, die die
Politik und ihre Funktionen zur Wahrnehmung persönlicher Interessen
missbrauchen, jeglicher Einfluss entzogen werden soll. Missstände sollten so
schnell wie möglich behoben werden.
Kaufpreis für „Gobi" überwiesen
Die Gewinner der Ausschreibung für die
Privatisierung des Kaschmirunternehmens „Gobi", ein japanisches
Gemeinschaftsunternehmen, haben gerade noch fristgerecht begonnen, den Kaufpreis
auf das Konto des Komitees für Staatseigentum zu überweisen.
Wir gehen davon aus, dass es bei „Gobi" keine Unregelmäßigkeiten, keine
Fehlbeträge geben wird. Allerdings würde das Komitee für Staatseigentum
dafür auch keine Verantwortung tragen. Wir haben den Bewerbern sämtliche
Unterlagen zur Prüfung übermittelt.
Beim Verkauf der Sparbank lag die Sache etwas anders. Da standen wir in der
Pflicht. Das sagte Ts. Nanzaddorj, Abteilungsleiter im Eigentumskomitee, auf die
Frage nach möglichen Parallelen zum Sparbankfall.
Studenten befreien „Königin Tuul" von
Unrat, Dreck und Müll
„Wer, wenn nicht wir". U. Odonchimeg,
Studentin im 3. Semester am Institut für Ökologie an der
Landwirtschaftsuniversität, erklärt, warum sie und ihre Kommilitonen nicht
länger auf Entscheidungen über eine gründliche Reinigung der Tuulufer „von
oben" warten wollen. In der Öffentlichkeit, in den Medien werde schon
lange über die zunehmende Verschmutzung der Umgebung des Flusses diskutiert.
Bisher geschah nur wenig.
Vom 23. Juni bis zum 06. Juli sammelten 50 Studenten und zwei ihrer Lehrer
zwischen Gachuurt und Ulaanbaatar auf einer Strecke von 45 Kilometern insgesamt
2 800 Säcke mit Müll.
Die Studenten wünschen sich nur eins: Werft bitte Euren Abfall nicht ins Wasser
oder lasst ihn nicht am Ufer liegen. Nur eine saubere Umwelt ist eine gesunde
Umwelt und bietet echte Erholung.
Unvergleichliche Kunstwerke im Ringerpalast
ausgestellt
Am 09. Juli stellte der Lamaismusforscher
und Direktor der Buddhistischen Kunsthochschule beim Gandankloster, G. Purevbat,
im Ringerpalast von Ulaanbaatar die 100 Meter großen Applikationsthankas der
Weißen Tara und des Bodhisattva Ochirvaani (Vajrapani) vor.
Die Kunstwerke entstanden vor 100 Jahren und werden normalerweise im
Zanabazar-Museum verwahrt.
Präsident N. Enkhbayar und der Abt des Gandanklosters, D. Choijamts, nahmen als
Ehrengäste an der Veranstaltung teil.
Ochirvaani gilt für viele Mongolen als Schutzgottheit der Mongolei schlechthin,
sein „Land" vermuten sie auf dem Otgontenger, dem höchsten Berg im
Khangai-Gebirge. (Sh. auch N. a. d. M. vom 20.05.07).
Die Taras gehören zu den bedeutendsten weiblichen Gottheiten im Lamaismus.
Sie werden in 21 Gestalten verehrt. Die Grüne Tara – Nogoon Dari Ekh - (Dulmaa)
gilt als Beschützerin aller Lebewesen, als Erste Göttin, die Weiße Tara -
Tsagaan Dari Ekh - (Dolgor) wird in der Mongolei meistens als „Siebenäugige
Tara" dargestellt.
Miss Mongolia 2007
Die schönste Frau der Mongolei 2007 heißt
G. Gantuya und ist Studentin im vierten Semester an der Universität für
Wissenschaft und Technologie in Ulaanbaatar.
Gantuya setzte sich gegen 19 Mitbewerberinnen durch, die es in die letzte Runde
des Wettbewerbs geschafft hatten. Ihr Lohn: Ein PKW im Wert von 28 000 USD.
Die Studentin B. Ganbolor wurde zweite, für das Publikum war sie jedoch die
Schönste. „Du bist die Miss des Volkes." Zum Trost konnte sie sich mit
dem eigens für sie kreierten Zusatztitel „Miss Talent" schmücken.
Insgesamt wurden elf Titel vergeben, Miss Perle, Miss Türkis, Miss Koralle,
Miss Lächeln, Miss Foto, Miss Klugheit…
Die ersten fünf erwarben gleichzeitig das Recht, an internationalen
Schönheitswettbewerben teilzunehmen.
Die Jury bestand aus neun Mitgliedern, darunter der Maler G. Enkhjin, der
Sänger von „Nomin Talst", Khayanaa und die Siegerin von 2004, A. Sarnai.
Organisiert hatte die Veranstaltung die Vereinigung "Khatan Erdene".
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Last Update: 04. Januar 2024