Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Bei Darkhan. Plötzlicher Wintereinbruch. 23.03.
Kasachisches Neujahrsfest in der Mongolei
Am 22. März haben die mongolischen
Staatsbürger kasachischer Nationalität ihr traditionelles Neujahrsfest „Nauryz"
gefeiert.
Nauryz stammt aus dem Persischen und bedeutet „Neuer Tag" - „Nau"- neu, „ryz" -
Tag..
Das Fest wird jährlich um den 21. März (Frühlings-Tagundnachtgleiche) auch bei
den Kirgisen, Turkmenen, Tadschiken, in Afghanistan, im Iran (Nauroz), bei den
kaukasischen Völkern und den Kurden (Newroz) mit Musik und Tanz ausgiebig
gefeiert.
Verwandte und Freunde besuchen sich, es wird reichlich gegessen und getrunken.
Kinder und Erwachsene legen ihre traditionelle Festkleidung an.
Im Unterschied zu den vorangegangenen Jahren, als der mongolische
Staatspräsident kasachische Mitbürger in den Regierungspalast eingeladen hat, um
mit ihnen gemeinsam das Neujahrsfest zu feiern, besuchte Präsident N. Enkhbayar
in diesem Jahr die Familie des ältesten kasachischen Bürgers von Ulaanbaatar, Sh.
Anuar, im Stadtbezirk Bayangol.
Anuar wurde 1916 im Ulaankhus-Sum im heutigen Bayan-Ulgii-Aimag geboren. 30
Jahre lang diente er in der mongolischen Armee. Sein Sohn, A. Noota, gehört zu
den bekannten und verdienten Ärzten der Mongolei.
Der Ratsvorsitzende des Bayan-Ulgii-Aimags würdigte den Besuch des Präsidenten
als besonders ehrenvolle Geste gegenüber den kasachischen Mitbürgern.
Mongolische Spitzenpolitiker in den Aimags und
Stadtbezirken unterwegs
Noch nie zuvor haben mongolische
Spitzenpolitiker eine so rege Reisetätigkeit entfaltet wie zu Frühlingsbeginn
2007. Die Wahlen 2008 werfen ihre Schatten voraus.
Am vergangenen Samstag ging die Dienstreise von Präsident Enkhbayar in die
Aimags Orkhon, Bulgan und Khuvsgul zu Ende. Zum ersten Mal hatte das Ministerium
für Wege, Transport und Tourismus in Zusammenarbeit mit einem mongolischen
Reiseunternehmen ein großes Wintertourismusereignis organisiert: 200
Sporttouristen, keine Profis, aus Holland, Frankreich und anderen europäischen
Ländern beteiligten sich an einem Eislaufmarathon (10 km) über den Khuvsgul-See.
Außerdem spendeten sie 1 000 Dollar für die Mittelschule in Khatgal.
Zuvor hatten der Präsident und seine Begleitung dem Tsagaannuur-Sum einen Besuch
abgestattet. In der Taiga westlich und östlich des Khuvsguls leben 52 Familien,
200 Menschen, Angehörige der Tsaatan (Rentierhirten). Sie nutzten die
Gelegenheit, über ihre Sorgen und Nöte zu sprechen.
Den Kindern ist nach dem Abschluss der allgemeinbildenden Schule der Zugang zu
den weiterbildenden Schulen, Universitäten und Hochschulen kaum möglich. Die
Zahl der Rentiere ist zwar auf 800 angewachsen, aber ihr körperlicher Zustand
ist schlecht. Landwirtschaftsminister Terbishdagva versprach den Ankauf
hochwertiger Zuchttiere aus dem benachbarten Tuva (Russische Föderation).
B. Erdenebat, Minister für Energie und Brennstoffe und aus dem Khuvsgul-Aimag
stammend, versprach die Lieferung von Sonnenkollektoren.für die Versorgung mit
Energie.
Ministerpräsident M. Enkhbold besuchte die Aimags Gobi-Altai, Zavkhan und
Arkhangai. Er wurde u.a. von Justizminister D. Odbayar begleitet.
Ts. Davaadorj zum neuen Minister für Industrie und
Handel ernannt
Am 19.03. hat der Führungsrat der MRVP Ts.
Davaadorj zum neuen Minister für Industrie und Handel ernannt. Der Rat folgte
damit einem Vorschlag von Ministerpräsident M. Enkhbold. Davaadorj war Berater
seines Vorgängers B. Jargalsaikhan und Leiter der Abteilung Schwerindustrie,
Geologie und Bergbau im Ministerium für Industrie und Handel. Er ist Mitglied
der Republikanischen Partei, dessen Vorsitzender B. Jargalsaikhan ist.
Die Ernennung Davaadorjs stößt auf erbitterten Widerstand der DP und ist auch in
der MRVP selbst umstritten. Die Bestätigung der Personalie im Großen Khural gilt
als nicht sicher, zumal nach dem Beginn der Frühjahrssitzungen des Großen
Staatskhurals am 05.04. mögliche Strukturveränderungen in der Regierung
diskutiert werden sollen. Das Industrieministerium soll in jedem Fall betroffen
sein.
Mongolen im Irak
Das siebente Kontingent mongolischer
Friedenssoldaten ist am 20. März von Ulaanbaatar aus in den Irak verlegt worden.
Die Soldaten werden bis zum 01. Juli im Irak Dienst tun.
Auf Anordnung von Staatspräsident und Oberkommandierenden der bewaffneten
Streitkräfte der Mongolei, N. Enkhbayar, wird Verteidigungsminister M. Sonompil
die mongolischen Soldaten im Irak besuchen und ihnen bei der Gelegenheit den
Dank und die Grüße des Präsidenten überbringen.
Aufgrund der schwieriger gewordenen Einsatzbedingungen haben die Amerikaner den
Sold von 10 000 Tugrug pro Tag auf 20 000 erhöht.
In einem Telefongespräch mit Präsident Enkhbayar lobte US-Präsident Bush das
Engagement der Mongolen bei der Sicherung des Friedens im Irak.
1 700 Arbeitsplätze für Arkhangai
Der Gouverneur des Arkhangai-Aimags, J.
Khurelsukh, hat darüber informiert, dass von den 80 000 Arbeitsplätzen, die in
diesem Jahr landesweit geschaffen werden sollen, 1 700 auf Arkhangai entfallen.
„Das können wir schaffen." Allein im neuen Schlachthof, der in diesem Jahr den
Betrieb aufnehmen wird, werden 400 Arbeitskräfte benötigt. Außerdem wird ein
Großhandelszentrum eröffnet. In den Sums sollen weitere 350 Arbeitsplätze
entstehen. Das Problem besteht allerdings darin, dass nicht alle Arbeitsplätze
ständige Einkommen sichern (Handel..).
Viehhalter und Herden haben die Winterlager im Aimag gut überstanden, die
Frühjahrslager werden ähnlich günstig sein.
Treffen mongolischer und russischer Parlamentarier
Am 12. und 13. März haben sich die
Russisch-Mongolische und Mongolisch-Russische Parlamentariergruppe in Ulan-Ude
getroffen.
Zur mongolischen Delegation, geleitet von D. Idevkhten, gehörten insgesamt 40
Personen. Der russischen Delegation gehörten der Vorsitzende der
Russisch-Mongolischen Parlamentariergruppe in der Staatsduma, V. Voitenko, der
burjatische Staatspräsident, V. Potapov, und führende Angehörige der russischen
und burjatischen Grenztruppen sowie der Zollbehörden an.
In den Gesprächen ging es um die Ausweitung eines erleichterten Grenzhandels
zwischen der Russischen Föderation und der Mongolei, gemeinsame Anstrengungen,
die Grenzregion zu entwickeln und Zollvergünstigungen.
Auflösung der MRVP gefordert
Der Vorsitzende der „Front Ehrlicher
Bürger", G. Arslan, hat die Auflösung der MRVP und des Mongolischen
Demokratischen Sozialistischen Jugendverbandes gefordert.
Seit dem 21. März sammeln die Anhänger und Mitglieder der Bewegung auf dem
Sukhbaatarplatz Unterschriften für das Verbot. Die Partei hätte ihren Rückhalt
in der Bevölkerung verloren, von den 80 000 Parteimitgliedern würden viele die
Forderung unterstützen. Der Jugendverband sei in die Unterschlagungen bei der
Sparbank direkt verwickelt.
Nach Aussage von G. Arslan haben bis zum 23. 03. 1 300 Bürger ihre Unterschrift
für das Verbot bzw. die Auflösung der Partei und der ihr zugehörigen
Jugendorganisation geleistet.
„Schwerwiegende Information über unser Land in
deutscher Zeitschrift"
Unter dieser Überschrift erschien am 24.
März in der mongolischen Tageszeitung „Mongolyn Medee" ein Beitrag über einen
Artikel in „Der Spiegel" 2/2007.
Das Vorstandsmitglied der Grünen, O. Bum-Yalagch, brachte die Information mit in
die Mongolei und äußerte seine Verwunderung darüber, dass bisher weder
mongolisches Außenministerium, noch die mongolische Botschaft in Deutschland
(zumindest nicht offiziell) reagiert hätten.
In dem Artikel von Manfred Ertel geht es um Korruption im Bergbau, in die hohe
und höchste Staatsmänner der Mongolei verwickelt seien. So sollen angeblich für
250 Millionen USD Kohlerechte in die USA verscherbelt werden.
Sollten die Anschuldigungen den Tatsachen entsprechen, müssten die hier
untersucht werden, wenn nicht, sollte der Autor gerichtlich belangt werden.
Die Informationen will Ertel von „hohen Beamten des Außenministeriums" bekommen
haben.
V.l. T. Ganbold, M. Bock, W. Siebel, Ts. Batmunkh, R. Mertes, M. Hackel
„Hochschulnetzwerk und Stadtentwicklung"
Am 20. März trafen sich mongolische und
deutsche Architekten, Stadtplaner, Bau- und Heizungsingenieure zu einem
Meinungsaustausch über die Möglichkeiten, die Mongolei in das
Kooperationsnetzwerk zwischen Hochschulen und Universitäten Südost- und
Südasiens sowie der Bundesrepublik einzubeziehen. Es geht um den „Aufbau
integrativer Lehrkonzepte in den Bereichen Architektur und Projektmanagement".
Zur Feststellung des Bedarfs an nachhaltiger Zusammenarbeit an den
wissenschaftlichen Einrichtungen der Mongolei waren die Projektverantwortlichen
von deutscher Seite, Prof. R. Mertens von der TU Berlin, Prof. W. Siebel, Rektor
der Potsdamer Universität für Management und Kommunikation, der Architekt M.
Hackel, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Berlin und Gastprofessor an der
Tianjin-Universität in China sowie M. Bock, BWL-Dozent an der Potsdamer Uni für
Management und Kommunikation in die Mongolei gereist.
Von mongolischer Seite nahmen Vertreter der Mongolischen Staatsuniversität und
der Landwirtschaftsuniversität sowie der Sumgouverneur von Bayanchandman im
Zentralaimag, T. Ganbold, an dem Treffen teil.
Das Projekt konzentriert sich im Unterschied zu ähnlichen Projekten
hauptsächlich auf die ländliche Entwicklung. Bei der Umsetzung sollten alle
gesellschaftlichen Gruppen beteiligt werden, Planung und Umsetzung muss
transdisziplinär erfolgen, so Prof. Siebel in seinem einführenden Vortrag.
Organisiert wurde die Veranstaltung mit Unterstützung des DAAD und des
Vorstandsvorsitzenden der Mongolisch-Deutschen Brücke e.V., Ts. Batmunkh.
29. HIV-Infektion bestätigt
Die mongolischen Gesundheitsbehörden haben
den 29. Fall einer HIV - Infektion bestätigt.
Der oder die Betroffene hatte sich freiwillig einem AIDS-Test unterzogen.
Kamel Polo in Ulaanbaatar Foto: B.Chadraabal
Kamel - Polo – 2007
Am 17. und 18. März wurden zum fünften Mal
die Sieger bei den Offenen Landesmeisterschaften im Kamelpolo ermittelt.
Seine Premiere feierte das Turnier 2002 im Manlai-Sum im Südgobiaimag.
In diesem Jahr fand zum ersten Mal in Ulaanbaatar das „Kamelfestival" statt.
Außer dem Poloturnier in Yarmag, an dem sich 20 Mannschaften, davon zehn aus der
Inneren Mongolei, beteiligten, präsentierten die Kamelreiter Spiele und
Wettbewerbe, die mit der Aufzucht und der Pflege der Tiere zusammenhängen. Es
gab Preise für die Reiter „in den schönsten Nationaltrachten".
Der mongolische Kamelbestand geht kontinuierlich zurück. Nur noch 254 000 Tiere
werden geweidet.
„Börte Chono Chinggis Khaan"
Der auf Initiative des japanischen
Regisseurs K. Haruki gemeinsam mit D. Jamyan produzierte Spielfilm „Börte Chono
Chinggis Khaan" hatte am 03. März seine Mongoleipremiere. Der Film basiert auf
der „Geheimen Geschichte der Mongolen".
Alle Hauptrollen, einschließlich der Gestalt des Chinggis, wurden von Japanern
gespielt. Die einzige Hauptrolle eines Mongolen - B. Amarsaikhan spielte Jelme,
einen Gefolgsmann Chinggis Khaans - wurde in der Endfassung herausgeschnitten.
Die mongolischen Künstler und Filmfreunde bedauerten die Ungenauigkeiten in
Gestik und Verhalten, bei der Darstellung von Sitten und Bräuchen (Umgang mit
Waffen, den Pferden, in der Sitzhaltung) der Mongolen, Ess- und
Trinkgewohnheiten) im 12. und 13. Jahrhundert.
Die mongolischen Kritiker räumten ein, dass der Film auch für ein japanisches
Millionenpublikum gedacht ist. Die Japaner übernahmen 40 Millionen USD der
Produktionskosten, die Mongolen steuerten 689 Millionen Tugrug (ca. 500 000 USD)
bei.
Gedreht wurde in landschaftlich reizvollen Gegenden der Mongolei, u.a. in Terelj,
in Khugnu Khan, im Khustain-Gebirge.
Prozessbeginn gegen Kreditgenossenschaft
Am 26. März, 10.00 Uhr, soll der mehrmals
verschobene erste Prozess gegen eine der größten Spar- und Kreditgenossenschaft
beginnen.
1 800 Geschädigte fordern, am Prozess teilnehmen zu können. Ein entsprechender
Verhandlungssaal konnte nicht gefunden werden. Der Prozess findet in der
Untersuchungshaftanstalt „Gants Khudag" statt.
Der Vorsitzende des Geschädigtenverbandes fordert die erneute Verschiebung bis
ein ausreichend großer Saal bereit gestellt werden kann.
Gerichtsverfahren verzögert sich
Wegen Überlastung und dadurch fehlender
vollständiger Akteneinsicht soll die Frist für das Gerichtsverfahren im Fall des
ermordeten Chefs der Finanzaufsichtsbehörde, D. Badraa, verlängert werden.
Entsprechende Anträge werden geprüft.
Des Mordes beschuldigt wird Ts. Tumengerel, Chef einer Wohnungsbaugenossenschaft
und führendes Mitglied der MRVP - Organisation von Ulaanbaatar.
Mordprozess in Malaysia
Der Fall der in Malaysia ermordeten
Mongolin Sh. Altantuya bewegt immer noch de Gemüter. Dem international bekannten
malaysischen Politologen, Abdul R. A. Baginda, wird Anstiftung zu Entführung und
Mord vorgeworfen. Der Prozess, mehrmals verschoben, soll nun im Juni dieses
Jahres eröffnet werden.
Von mongolischer Seite werden ein Mitarbeiter des Außenministeriums, zwei Zeugen
und eine Dolmetscherin zum Prozess nach Kuala Lumpur reisen. Auch der Vater der
Ermordeten, S. Shaariibuu, wird am Prozess teilnehmen.
Hakuho Davaajargal gewinnt Frühjahrsturnier der
Sumoringer
Beim Frühjahrsturnier der Sumoprofiringer
in Osaka (Japan) führt Ozeki Hakuho Davaajargal nach 13 Kämpfen mit 12:1 das
Feld allein an. Zweiter ist, nach seinem Sieg über Tochiazuma, Großmeister
Dagvadorj mit 11:2.
Der mit Spannung erwartete Kampf der beiden Führenden am Samstag wird sicher die
Vorentscheidung über den Gesamtsieg bringen.
Die Endphase des Frühjahrsturnier der Sumoringer war an Dramatik nicht zu
überbieten.
Am Samstag gewann Großmeister Asashyoryu Dagvadorj gegen seinen Landsmann
Davaajargal. Es stand für beide 12:2. Am Sonntag (25. März) gewannen beide ihre
Kämpfe: 13:2.
Im dadurch notwendig gewordenen Entscheidungskampf zwischen den beiden
dominierenden Sumoringern der Gegenwart siegte überraschend schnell der junge
Davaajargal.
B. Ganbat siegt beim Armeeringerturnier
Landeselefant B. Ganbat aus dem Uvs-Aimag
hat das Ringerturnier anlässlich des 86. Jahrestages der Gründung der
mongolischen Streitkräfte gewonnen. Zweiter wurde Landesfalke Do. Gankhuyag aus
dem Uvurkhangai-Aimag.
Ein wunderbarer Samstag
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Last Update: 04. Januar 2024