Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Präsident Enkhbayar empfängt seinen laotischen Amtskollegen
Laotischer Staatspräsident zu Gast in
der Mongolei
Auf Einladung von Präsident N. Enkhbayar
stattete der Präsident der Demokratischen Volksrepublik Laos, Ch. Sayason, vom
17.-19. September der Mongolei einen offiziellen Staatsbesuch ab. Begleitet
wurde er von seiner Frau, Mitgliedern der Regierung und
Wirtschaftsfunktionären.
Beide Seiten unterzeichneten Verträge und Vereinbarungen über eine engere
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Kultur und Wissenschaft, Außenpolitik
sowie zwischen den beiden Präsidialämtern und ein Memorandum über die
Zusammenarbeit zwischen den Industrie- und Handelskammern.
Außerdem wurde vereinbart, Mongolen und Laoten benötigen für eine
Aufenthaltsdauer bis zu 30 Tagen im jeweils anderen Land keine Visa. Die
Bestimmung tritt am 14. Oktober in Kraft.
Diplomatische Beziehungen zwischen der Mongolei und Laos bestehen seit 1962.
1983 haben zwei Mongolen in Laos ein Studium der laotischen Sprache und
Literatur abgeschlossen, seit 2006 studieren erneut zwei Mongolen in Vientiane.
Mongolisches Konsulat in Urumtschi?
Am 19. und 20. September tagte zum ersten
Mal die gemeinsame Arbeitsgruppe des Autonomen Gebietes Sinkiang in der VR China
und der Mongolei.
Themen der Gespräche: Intensivierung der direkten Kooperation zwischen Sinkiang
und den westlichen Aimags der Mongolei, Studentenaustausch, Gründung eines
chinesischen Sprachlernzentrums und die Eröffnung eines Konsulats der Mongolei
in Urumtschi, der Hauptstadt des Autonomen Gebietes Sinkiang (Uiguren,
Ostturkestan. R. B.).
Weitere Diskussionsschwerpunkte waren die Einrichtung einer Freihandelszone,
gemeinsame Beteiligung beim Bau eines Autobahn- und Schienennetzes in der
Region.
Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe wird in Ulaanbaatar stattfinden.
Leiter der mongolischen Delegation war der Staatssekretär im Außenministerium,
Kh. Bekhbat, der Delegation gehörten u. a. Vertreter der Aimags Gobialtai,
Khovd und Bayan-Ulgii an.
Neuer Aimaggouverneur ernannt
Ministerpräsident M. Enkhbold hat Sakei
Khabal als neuen Aimaggouverneur von Bayan-Ulgii bestätigt.
Khabal wurde 1959 geboren, er ist Automechaniker und Ingenieur und seit 2005
Aimag-MRVP-Vorsitzender.
Beschwerdebrief an US-Präsident Bush
N. Demberel, der ehemalige Leiter der
Presse- und Informationsabteilung der Regierung, hat sich in einem Brief an
Präsident Bush über den Mangel an Demokratie in der Mongolei, in der die
Menschenrechte nicht genügend beachtet würden, beklagt.
Demberel wurde vor wenigen Tagen vom Stadtbezirksgericht Sukhbaatar wegen „Beleidigung
und Verleumdung" des Präsidenten und des ehemaligen stellvertretenden
Ministerpräsidenten und Abgeordneten Ch. Ulaan zu vier Monaten Haft verurteilt.
Delegiertenwahl in der MRVP
Am 21. September begannen in den
Grundorganisationen der MRVP die Delegiertenwahlen für den XXV. Parteitag
(22.-24.10.07).
Die Flügel und Bewegungen innerhalb der Partei haben angekündigt, dafür Sorge
tragen zu wollen, unter den 678 Delegierten ausreichend vertreten zu sein.
Auch die Diskussionen um die Kandidatenaufstellung für die Parlamentswahlen im
nächsten Jahr haben längst begonnen.
Bisher stehen 193 Namen auf der Liste, davon 34 Frauen. Im vergangenen Jahr
waren es noch 234. Verletzungen der Ethikvereinbarung hätten die unverzügliche
Streichung von der Liste zur Folge, so der Sekretär der Partei, Yo. Otgonbayar.
Die MRVP bewirbt sich in allen 76 Wahlkreisen um einen Sitz im Großen
Staatskhural.
Nach dem veränderten Wahlgesetz sollen im nächsten Jahr auch im Ausland
lebende Mongolen die Möglichkeit erhalten, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu
machen.
V.l. L. Boldkhuyag, M. Schuhmacher, A. Otgonbold, B. Klausch
110 Sums ohne ärztliche Versorgung
Thema des Wirtschaftsstammtisches am 18.
September in der Deutschen Botschaft war das Gesundheitswesen der Mongolei. Als
Referenten konnten L. Bold, Vorsitzender des Businesscouncils, und M.
Schuhmacher von der Deutschen Botschaft den stellvertretenden
Gesundheitsminister Dr. A. Otgonbold gewinnen.
Otgonbold, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, studierte in Halle
und Rostock, gehörte zu den Vertrauensärzten der Deutschen Botschaft in
Ulaanbaatar und hat eine private Frauenklinik aufgebaut.
Minister L. Gundalai hatte ihn zu seinem Stellvertreter berufen, in dieser
Funktion arbeitet er auch unter dessen Nachfolgerin, Dr. D. Tuya.
Begleitet wurde Otgonbold von seinem langjährigen Mentor, Prof. Dr. B. Klausch,
Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe i. R., der für ein paar Tage als
Berater im Gesundheitsministerium in die Mongolei gekommen war.
Zu Beginn seiner Ausführungen hob der Minister hervor, dass in den letzten
Jahren nicht nur drei Gesundheitsminister und ein Vizeminister ihre medizinische
Aus- bzw. Weiterbildung in Deutschland erhalten haben, sondern insgesamt 62
Angehörige des medizinischen Personals.
33 000 Mitarbeiter sind im Gesundheitswesen beschäftigt, davon 8 500 Ärzte und
Ärztinnen.
Die Investitionen im Gesundheitswesen seien von zwei Millionen USD im Jahr 2005
auf 13 Millionen im Jahr 2007 gestiegen und sollen 2008 40 Millionen erreichen.
Der von der Regierung 2005 verabschiedete Masterplan bis 2015 sieht vor, die
medizinische Versorgungsstruktur „vom Kopf auf die Füße" zu stellen.
„Bei uns werden die fachspezifischen Einrichtungen im Vergleich zu den Sum-
und Aimagkrankenhäusern überdurchschnittlich in Anspruch genommen. Das hängt
natürlich auch mit der Ausstattung der Einrichtungen und der Qualifikation des
Personals zusammen. In 110 von 340 Sums fehlen ärztliche
Betreuungsmöglichkeiten."
Die Gehälter der Ärzte, Schwestern und Pfleger seien viel zu niedrig. Eine
Krankenschwester verdiene im Durchschnitt 80 Euro, ein Arzt oder eine Ärztin
110 Euro im Monat. Auf 400 000 Tugrug mindestens sollte die Entlohnung in nicht
allzuferner Zukunft steigen.
Die diesmal hauptsächlich deutschen Gäste interessierten Fragen nach dem
Versicherungsschutz(Pflicht), dem HIV-Risiko (bisher 38 Infizierte,
davon 70 Prozent Männer, von denen wiederum 70 Prozent Homosexuelle seien). Ein
Unternehmer sprach den Mangel an Kondomen an und dass dem leicht abzuhelfen
wäre.
Prof. Klausch wies auf die unzureichende Dauer der Facharztausbildung hin:
Eineinhalb Jahre seien einfach zu wenig.
Korruption im Gesundheitswesen und die Versorgung z. B. mit Prothesen waren
ebenfalls Themen der Diskussion.
Die unvermeidliche Frage nach der Situation in Khongor kam allerdings vom
mongolischen Gastgeber L. Bold. Otgonbold: „Ja, es gibt gesundheitliche
Beeinträchtigungen (Hautausschläge und Darmerkrankungen). Von 150 Einwohnern
seien Blutproben in Labors nach Seoul und Khukh Khot geschickt worden.
Ergebnisse erwarten wir am 23.09." Bisher stehe nicht fest, ob das im April
aus einer illegalen Goldwaschanlage in den Boden und ins Wasser einiger Brunnen
gelangte Natriumcyanid und Quecksilber verantwortlich für die Krankheitsbilder
sind.
Umweltkatastrophe in Khongor oder
Politshow?
Die Mongolische Grüne Partei, die
Bürgerbewegung „Radikale Reformen" und die „Front Ehrlicher
Bürger" haben am 20. September auf dem Sukhbaatarplatz gemeinsam mit
Bürgern aus dem Khongor-Sum im Darkhan-Uul-Aimag für eine schnelle Evakuierung
der 2 000 Einwohner des „vergifteten" Bags und Entschädigungszahlungen
in Höhe von einer Million Tugrug pro Person demonstriert.
Sie werfen den Behörden eine Vertuschung des wahren Ausmaßes der Katastrophe
vor und fragen: Wie viele Khongor gibt es in der Mongolei? Wohin ist der
Sumgouverneur verschwunden, warum wird nicht nach ihm gefahndet? Warum erkranken
die behandelten Patienten immer wieder aufs neue?
Eine Lehrerin aus Khongor erklärt, bei 64 von 114 untersuchten Schülern seien
Durchfallerkrankungen festgestellt worden, die Körper der Übrigen seien
teilweise von Pusteln übersät.
Verwaltungsbeamte in Ulaanbaatar haben festgestellt, Gemüse aus Khongor sei
bedenkenlos für den Verzehr geeignet, aus Darkhan-Uul heißt es, lieber
Vorsicht walten zu lassen.
Tierärzte erklärten, bei den verendeten Kühen, ihren Früh- und Fehlgeburten
handelte es sich um Brucellose, nicht um Natriumcyanid- oder
Quecksilbervergiftungen.
Sh. Purevsuren, Vorsitzender der Grünen Partei und B. Unenbat, Mitglied der
Mongolischen Menschenrechtskommission, wiesen in einem Pressegespräch mit der
„Zuuny Medee" auf die Tatsache hin, dass der Khongor Sum ein Zentrum des
Getreideanbaus sei. Im Sum lebten 6 000 Einwohner, im betroffenen Bag 2 000.
Blutproben ohne Auffälligkeiten
Ein Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums
erklärte am 21. September, die Ergebnisse der nach Seoul geschickten Blut- und
Urinproben von 147 Einwohnern Khongors hätten keine überhöhten
Quecksilberwerte enthalten.
Auf Natriumcyanid seien sie nicht untersucht worden, da das nur kurze Zeit im
Blut nachweisbar sei.
Die Ergebnisse der 147 nach Khukh Khot (Hauptstadt des Autonomen Gebietes
Innere Mongolei in der VR China. R. B.) geschickten Proben würden am 27.
September erwartet.
12 Familien erhielten versprochene
Wohnungen
Am 21. September wurden den ersten 12
Familien, deren Angehörige beim Hubschrauberunglück im Selenge-Aimag ihr Leben
verloren oder verletzt worden waren, die versprochenen Wohnungen zugesprochen.
Es handelt sich um Einraumwohnungen im Zentrum Ulaanbaatars im Wert von je 19,5
Millionen Tugrug.
„Grüner Herbst"
Ministerpräsident M. Enkhbold und
Landwirtschaftsminister D. Terbishdagva eröffneten am 21. September im Misheel
Expo-Zentrum die Verkaufsausstellung „Grüne Herbsttage" oder „Grüner
Herbst".
Es ist die zweite Leistungsschau der Gemüse-, Obst- und Getreidebauern, der
Viehhalter und Imker, die im vergangenen Jahr Premiere hatte.
Nicht nur preisgekrönte Rasserinder oder edle Pferde konnten bewundert werden,
sondern auch Rassehunde, der teuerste, ein Deutscher Schäferhund, kostete 5 000
USD, der teuerste Welpe war für 500 USD zu haben.
Aus dem Selenge-Aimag stammte der größte und schwerste Schafbock, aus dem
Mittelgobi-Aimag die schönste und größte Kaschmirziege.
Weitere 6,5 Millionen USD für
Mongolei
Finanzminister N. Bayartsaikhan und
US-Botschafter Mark Minton unterzeichneten am 21.09. in Ulaanbaatar zwei
Vereinbarungen über eine finanzielle Zuwendung von 6,5 Millionen USD insgesamt.
4,7 Millionen davon sind für die Projekte „Gute Regierungsführung", die
Ausweitung der Handelsmöglichkeiten, Investorenwerbung und eine effektive
Wirtschaftspolitik bestimmt, 1,8 Millionen für die Verbesserung der
Gerichtsbarkeit und den Kampf gegen Korruption.
Tsag Tur
„Zeitläufte"
Seit September bereichert eine neue 64
Seiten umfassende politische Wochenzeitschrift „Tsag Tur" (Die Zeit;
Zeitläufte; Zeit und Macht; Zeit und Staat) die mongolische Medienlandschaft.
Die Initiatoren wollen eine Zeitschrift „auf hohem fachlichen Niveau anbieten
und die Überzeugung vermitteln, wir sind selbst die Herren unseres Lebens,
nicht der Staat und nicht die Parteien."
„Wir wollen einen mongolischen ‚Spiegel’ etablieren." An mangelndem
Selbstbewusstsein sollte nicht leiden, wer in Ulaanbaatar eine ernstzunehmende
politische Zeitschrift etablieren will.
Aber warum nicht einfach eine gute, an den Bedürfnissen und Interessen der
mongolischen Gesellschaft, des gebildeten Mittelstandes orientierte Zeitschrift
vorlegen wollen?
Die Themen der zweiten Ausgabe reichen von Hintergrundartikeln über die
Mongolische Revolutionäre Volkspartei, über Ivanhoe Mines Inc. und Oyu Tolgoi
bis hin zu einem Bericht über eine Operation zur Augenlidkorrektur.
Das Titelthema beschäftigt sich mit der Familie, dem Verhältnis von Eltern zu
ihren Söhnen und Töchtern.
„Solche und ähnliche Themen spielen bisher eine viel zu geringe Rolle. Auch
Ängste, Sorgen, Unsicherheiten werden von den Mongolen ungern in der
Öffentlichkeit oder mit Freunden diskutiert." R. Enkhbat, Chef des ADMON-
Verlages, in dem die Zeitschrift erscheint, meint, das müsste sich ändern.
Probleme, die angesprochen werden, könnten eher bewältigt werden. Das gelte
nicht nur für die Privatsphäre, sondern auch für die große Politik.
Sport und Pop, Interviews mit Autoren und Künstlern sind weitere inhaltliche
Facetten des neuen Politmagazins.
Möge es viele dankbare, aufmerksame, meinungsfreudige und kritische Leser
gewinnen.
Beauftragtenstelle des Goethe -
Instituts in Ulaanbaatar
Der stellvertretende Leiter des Goethe -
Instituts China, Dr. Clemens Treter, hat bei seinem Besuch in der Mongolei
angekündigt, dass bis Anfang 2008 in Ulaanbaatar eine Beauftragtenstelle des
Instituts eingerichtet werden soll.
Neben Gesprächen im Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft sowie im
Außenministerium und dem Besuch der Deutschen Informationsbibliothek im
Kinderbuchpalast, nutzte der Gast aus Peking die Gelegenheit zu einem
Erfahrungstausch mit deutschen und mongolischen Mitarbeitern an Bildungs- und
Kultureinrichtungen der Mongolei.
Wichtig sei zunächst, geeignete Räumlichkeiten zu finden und den Umfang der
Aufgaben festzulegen.
Das geplante Goethesprachlernzentrum sollte sich mittelfristig finanziell selbst
tragen, betonte Treter, Abendkurse und Fortbildungslehrgänge genau auf die
Zielgruppen abgestimmt werden (Lehren und Forschen an Hochschulen, Deutsch
lernen zu einem bestimmten Zweck: Aupair, Studium etc.). Wichtig sei auch eine
entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, das Werben für die kulturellen, die Lern-
und Übungsangebote. „Klappern gehört zum Handwerk."
Gantai, Absolvent der Heidelberger Uni und Sohn des in Europa wohl bekanntesten
mongolischen Dichters und Schriftstellers, Chinagiin Galsan, hat ein
Radioprojekt konzipiert. Hier könnten sich deutsche Institutionen auf
Mongolisch oder Deutsch präsentieren. Lesungen, Informationssendungen und
Sendungen speziell für Kinder gehörten ebenfalls zum Programm.
„Die stetig wachsende Blechlawine auf unseren Straßen ist furchtbar, aber im
Auto wird viel Radio gehört und wenn alle im Stau stecken…"
Michael Roßbach, der Zweite Sekretär der Botschaft, zeigte sich erfreut
darüber, dass nur knapp ein Jahr nach dem Besuch des Generalssekretärs des
Goethe-Instituts in der Mongolei dessen Idee einer offiziellen Kontaktstelle
umgesetzt wird. Die Botschaft plane zudem, eine Kulturwebsite einzurichten.
Zum Abschluss der Gesprächsrunde bedankte er sich einmal mehr bei den
Vertretern des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), der
Zentralstelle für Auslandsschulwesen, der „Brücke", dem mongolischen
Deutschlehrerverband, der Goetheschule, der 38. Schule und der
Informationsbibliothek für „Euer Engagement bei der Pflege der
deutsch-mongolischen kulturellen Zusammenarbeit im Allgemeinen und der
Vermittlung und Förderung der deutschen Sprache im Besonderen."
Erevger Jirevger. Foto H. Menk
Gold, Silber, Kupfer, Kohle, seltene
Pflanzen und Tiere
Die Mongolei ist nicht nur reich an
Schätzen, die unter der Erde liegen, sondern auch reich an seltenen Tieren und
Pflanzen. Noch.
Im Osten des Landes, am Khalkhyn Gol, gedeiht eine Pflanze aus der Familie der
Apiaceae, deren Wurzeln einen Wirkstoff enthalten, der in der traditionellen
chinesischen Medizin sehr begehrt ist. Ihr etwas sperriger mongolischer Name:
Erevger Jirevger.
Seit Jahren kaufen chinesische Händler die Wurzeln von den Ortsansässigen für
fast nichts: 1 000 bis 1 200 Tugrug pro Kilo.
Helene Menk, eine Schweizerin, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Pflanze vor
dem Aussterben zu retten und gleichzeitig beizutragen, den Bewohnern eine
ständige Einnahmequelle zu verschaffen. Sie gründete das Projekt: Erhaltung
der biologischen Vielfalt. Kultivierung von Heilpflanzen und Gemüse im Khalkhyn
Gol-Sum und arbeitet dabei mit dem WWF und dem mongolischen Umweltministerium
zusammen.
Finanziert wird das Projekt von einer Schweizer Stiftung und
Regionalverwaltungen und aus Spenden.
Gemeinsam mit einem mongolischen Gärtner und ehemaligen Viehhaltern im
Yalalt-Bag im Khalkhyn Gol-Sum des Dornod-Aimags begannen sie seit 2003 die
Pflanze zu kultivieren und dabei auf den Einsatz von Herbiciden und Pestiziden
zu verzichten, Fruchtwechsel zu befolgen und zu kompostieren. Der erste große
Erfolg bestand darin, dass die Aimagverwaltung ein zwei Hektar großes Stück
Land zur Verfügung stellte.
Helene Menk kommt mindestens einmal im Jahr für mehrere Wochen nach Yalalt.
Die Lebensbedingungen am Khalkhyn Gol haben eher weniger mit denen in der
aufgeräumten Schweiz zu tun: Es gibt keine Straßen, keine öffentlichen
Transportmöglichkeiten, keinen Strom, kein Telefon, kein fließendes Wasser.
Gartenutensilien, Saatgut (für Gemüsepflanzen), Kompostvlies u.ä. wurde aus
der Schweiz in den fernen Osten der Mongolei transportiert, Wasserpumpen,
Windgeneratoren und Schubkarren in China gekauft.
„Ich bin sehr enttäuscht." Im Herbst 2007 hat Frau Menk ihren
Enthusiasmus der Anfangsjahre nicht etwa eingebüßt, aber er ist Ernüchterung
gewichen.
Von den 15 Familien, die ursprünglich am Projekt beteiligt waren, ist eine
übriggeblieben.
Der Umgang mit den Pflanzen zeugte weder von Sorgfalt, noch von großen
Kenntnissen.
Doch 50 Prozent der letztjährigen Pflanzen sind erntereif.
Ihre Hoffnungen richtet Helene Menk jetzt auf Volunteers, Gärtner, Biologen,
die regelmäßig den Anbau kontrollieren.
Die Inbetriebnahme einer Bewässerungsanlage und der Bau einer
Produktionsstätte für die Rohdroge sind die nächsten Schritte. Das heißt
Einsammeln der Wurzeln, Säubern, Schnipseln.
Nicht nur in China gibt es einen Markt für derartige Heilpflanzen. Das
Interesse europäischer Pharmazieunternehmen und Apotheken, die sich auf
traditionelle chinesische Heilverfahren spezialisiert haben, wächst ebenfalls.
Der Handel mit der Heilpflanze böte den Menschen im abgelegenen Osten der
Mongolei eine sichere Existenzgrundlage. Voraussetzung wäre allerdings ein
entschiedeneres Vorgehen des Staates gegen das illegale Ernten und den Verkauf
der Wildpflanze.
Neben ihrem Einsatz für den Schutz der reichen mongolischen Landschaft
unterstützt H. Menk auch die Bürgerbewegung „Undurkhaan-Choibalsan",
die fordert, die Millenniumsstraße nicht 80 km an Choibalsan, dem Zentrum des
Dornod-Aimags, vorbeizuführen, sondern Undurkhaan (Khentii-Aimagzentrum) mit
Choibalsan zu verbinden. Kritiker befürchten, dass die geplante
Streckenführung in erster Linie die Interessen der chinesischen
Bergbauunternehmer in der Region bedienen soll.
Mauer um den Regierungspalast
Wollen sich Abgeordnete und
Regierungsmitglieder vor ihrem Volk mit einer Mauer schützen?
Am Montag haben Bauarbeiter an der Nordwestseite des Regierungspalastes mit der
Errichtung einer solchen begonnen.
Spätsommer statt Herbst
Nur an einem Tag in der vergangenen Woche
war es wirklich kalt geworden in der Mongolei.
Bereits am nächsten Tag erreichten die Temperaturen fast wieder sommerliche
Werte.
In einigen Gebirgsregionen ist allerdings der erste Schnee gefallen.
Sportfest auf dem Kleinen Ring. 22.09.07
Autofreier Samstag
Am 22. September waren bis 19.00 Uhr einige
Straßen im Zentrum für den Autoverkehr gesperrt.
Die Schulen im Sukhbaatar-Duureg nutzten das für ihr Sportfest, da sie selten
über einen Sportplatz oder eine –halle verfügen..
Silbermedaille für mongolischen
Ringer
Bei den Weltmeisterschaften im klassischen
Freistilringen in Baku (Aserbaidschan) gewann B. Naranbaatar in der
Gewichtsklasse bis 55 Kilo die Silbermedaille.
Sumo
Beim Aki Bashyo, dem Septemberturnier der
Profisumoringer, liegt nach 13 Kämpfen Großmeister Hakuho Davaajargal mit 12:1
allein an der Spitze.
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Last Update: 04. Januar 2024