Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Vor dem Shangrila-Zentrum. UB 18.08.
Fortsetzung der
Parlamentssondersitzung
Nach der Eröffnung der Sondersitzung der
Großen Staatsversammlung am 19. August traten die Fraktionen von MRVP und DP zu
Beratungen über die vorgeschlagene Tagesordnung zusammen, die Ständigen
Ausschüsse berieten über die von der Regierung vorgeschlagenen und vom
Nationalen Sicherheitsrat genehmigten Gesetzesänderungen im Zusammenhang mit dem
„O-Abkommen". Die Mehrheit der Gremienmitglieder einigte sich darauf, die
Gesetzesänderungen in der Großen Staatsversammlung zur Diskussion zu stellen.
(Dieses Procedere hat in der Vergangenheit schon öfter auch namhafte
internationale Nachrichtenagenturen zu der Meldung ermutigt, „Der Vertrag ist
genehmigt).
Doch die innerparlamentarische Ablehnungsfront bröckelt.
Von der MRVP ist nach wie vor D. Terbishdagva gegen die generelle Abschaffung
der Sondergewinnsteuer ab 2011. (Dieser Gesetzesentwurf wurde eingebracht, da
eine Befreiung nur für Ivanhoe gleich gar nicht durchzusetzen gewesen wäre).
Die außerparlamentarischen Proteste gegen „die gegen mongolische Interessen
gerichteten Vorhaben" werden hingegen wieder lauter.
Wir werden die Namen der mongolischen Besitzer von Ivanhoe-Aktien
veröffentlichen, lautet eine der Drohungen, „Wer hat wie viel von wem an
Bestechungsgeldern erhalten?", eine andere Frage.
Die Durchschnittsmongolen hoffen darauf, dass der Vertrag endlich unterzeichnet
wird, die Arbeit beginnen kann.
Foto: B. Chadraabal
Präsident Medvedev auf
Staatsvisite in der Mongolei
Auf Einladung von Präsident Tsakhiagiin
Elbegdorj wird der russische Präsident Dmitri A. Medvedev am 25. und 26. August
der Mongolei einen offiziellen Staatsbesuch abstatten.
Anlass ist der 70. Jahrestag des sowjetisch-mongolischen Sieges in der Schlacht
am Khalkhyn Gol (bei Nomonkhan) über die japanische Kwantung-Armee und das
100-jährige Jubiläum der Aufnahme offizieller mongolisch-russischer Beziehungen.
Medvedev wird außer mit Präsident Elbegdorj mit dem Vorsitzenden der Großen
Staatsversammlung, D. Demberel und mit Ministerpräsident S. Bayar zu Gesprächen
u. a. über die Zusammenarbeit im Uranbergbau und bei der Entwicklung der
Infrastruktur zusammentreffen. Es geht um eine 250-Millionen-USD-Investition für
die Rekonstruktion der mongolischen Eisenbahn und die Überarbeitung des
Eisenbahnvertrages von 1949.
Im Dezember 2008 war ein neues mongolisch-russisches Gemeinschaftsunternehmen
mit dem Ziel gegründet worden, die Transportwege von den Lagerstätten im Osten
und Süden auszubauen.
Die 526 Familien, die in immer noch formal in russischen Besitz befindlichen
Gebäuden leben (Bayanzurkh-Duureg, Darkhan-Uul-Aimag) hoffen auf eine endgültige
Übergabe der Immobilien in mongolisches Eigentum.
Gemeinsam mit seiner Frau wird Medvedev an der Eröffnung der Russischen
Kulturtage in der Mongolei teilnehmen.
Ein Sonderflugzeug mit einem Vorauskommando des Präsidenten ist bereits am 19.
August in Ulaanbaatar eingetroffen.
Außerdem gehören 80 Angehörige der russischen Grenztruppen zur Begleitung des
Staatsgastes.
Besuch einer thailändischen
Prinzessin
Vom 24. bis zum 27. August wird Prinzessin
Maha Chakri Sirindhorn auf Einladung von Präsident Elbegdorj zu einem
offiziellen Besuch in der Mongolei weilen.
Prinzessin Maha Chakri ist das dritte Kind von König Bhumibol (Rama IX) und
Königin Sirikit von Thailand.
Sie ist General des königlichen Heeres, Admiral der königlichen Marine und
Marschall der Luftwaffe.
Seit 2006 vertritt sie ihr Land als UNESCO-Botschafterin. Die Prinzessin spricht
Englisch, Französisch und Deutsch, hat einen Abschluss in Geschichte, hat sich
als Verfasserin von Gedichten einen Namen gemacht und spielt mehrere
traditionelle Thaiinstrumente.
Die Peace Avenue als Fußgängerboulevard
Keine Verschiebung des
Unterrichtsbeginns
Der Minister für Bildung, Kultur und
Wissenschaft, Yo. Otgonbayar, hat eine Verschiebung des Unterrichtsbeginns vom
01. September auf den 01. Oktober abgelehnt.
Die Forderung nach Verschiebung war laut geworden, weil infolge umfangreicher
Straßenbauarbeiten ein Verkehrschaos erwartet wird, wenn Urlauber, Studenten,
Lehrer und Schüler ab 01.09. in die Hauptstadt strömen und sich aller
Wahrscheinlichkeit nach nicht über Umleitungen u. ä. informiert haben.
Nach Informationen aus dem Bildungsministerium haben in diesem Jahr 40 000
Schüler die zehn- bzw. elfklassige Mittelschule abgeschlossen, 53 000 werden
eingeschult. Die Renovierungsarbeiten an und in den Gebäuden von 42
Mittelschulen, 16 Hochschulen und 16 Kindergärten sind abgeschlossen, insgesamt
sollen aus Mitteln des Staatshaushalts 130 Bildungseinrichtungen saniert werden.
Ein Kindergartenplatz kostet die Eltern pro Tag 1 100 Tugrug, einer mit
24-Stunden-Betreuung 1 600 Tugrug.
In Ulaanbaatar gibt es 155 staatliche und etwa 73 private Kindergärten. Noch
sind die Betriebsgenehmigungsverfahren nicht abgeschlossen.
Neue Attraktion im Zentrum von Ulaanbaatar
Wetter und Ernte 2009
Die Anbaufläche wurde in diesem Jahr um 2
000 Hektar im Vergleich zum vergangenen Jahr vergrößert.
Pro Hektar wird eine Getreideernte zwischen 13 und 15 Zentnern erwartet.
Insgesamt sollen 100 000 Tonnen Gemüse, 150 000 Tonnen Kartoffeln und 330 000
Tonnen Weizen eingebracht werden.
Im Orkhon-Tuul-Sum des Selenge-Aimags vernichtete ein Sturzregen am 17. August
fast die gesamte Getreide- und Gemüseernte.
Im Tolbo-Sum des Bayan-Ulgii-Aimags fielen am Morgen des 16. August 20 bis 30 cm
Schnee. Acht Gers wurden zerstört.
In drei anderen Sums des Aimags richtete eine Invasion der Raupen des braunen
Wiesenschmetterlinge (Kuh- oder Ochsenauge) große Schäden bei Gemüse,
Futterpflanzen und auf den Weiden an.
„Grüner Herbst"
Am 15. September beginnen die Grünen
Herbsttage, eine Verkaufsaustellung von Produkten der neuen Ernte.
Einen Monat lang haben die Bewohner aller Hauptstadtbezirke die Möglichkeit,
frisches Gemüse zu günstigen Preisen einkaufen zu können.
Deutsch-Mongolische Kooperationsveranstaltung am 18.08.
Deutsch-Mongolisches
Unternehmertreffen
25 deutsche Unternehmer, Vertreter des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und der „Brücke-Osteuropa
e.V." nahmen vom 16.-22. August an der Deutsch-Mongolischen
Kooperationsveranstaltung in Ulaanbaatar teil.
Organisiert von der Brücke-Osteuropa in Zusammenarbeit mit dem Mongolischen
Arbeitergeberverband, der Stadtverwaltung Ulaanbaatar, der IHK der Mongolei, der
FIFTA, der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und der
Mongolisch-Deutschen Brücke, unterstützt vom BMfWT, der Deutschen Botschaft und
dem Außenministerium der Mongolei, stellten 19 deutsche Unternehmen ihre
Produkte vor. Die reichten von Altlastenerkundungen über Brunnenbau bis
Förderung von Besucherreisen nach Deutschland. Das Interesse der Mongolen war
groß. An der Informationsveranstaltung am 18. August im Kempinski-Hotel nahmen
über 100 mongolische Unternehmensvertreter teil.
Herr Enkh-Amgalan vom mongolischen Außenministerium gab in seiner Begrüßungsrede
einen Überblick über die Investitionsmöglichkeiten in der Mongolei, insonderheit
im Bergbau.
Sollte das Investitionsabkommen mit Ivanhoe Mines Mon. Inc. endlich unter Dach
und Fach sein, das für alle anderen Lagerstätten Beispielcharakter hätte,
könnten allein für den Aufbau der nötigen Infrastruktur fünf Milliarden USD
„verbaut" werden, betonte Botschafter P. Fischer in seiner Eröffnungsrede.
Präsident Elbegdorj fordert
Erneuerung des Bildungssystems
Präsident Elbegdorj hat bei einem Treffen
mit Vertretern des zuständigen Ministeriums ein einheitliches Bewertungssystem
innerhalb der Universitäten und Hochschulen gefordert, das Ausbildungsniveau
genüge nicht internationalen Standards, das Wissen, die Kenntnisse und
Fähigkeiten der Absolventen ausländischer Universitäten, Hochschulen und
Colleges sollte stärker als bisher genutzt werden.
Angesichts der stetig steigenden Zahl an Verkehrsunfällen mit Kindern als Opfer, mahnte der Präsident an, bei der Stadtplanung für sicherere Verkehrswege zu sorgen und für eine Einschulung der Kinder in wohnortnahen Schulen. Der Präsident auch Fragen des sicheren Schulwegs
Diskussionen um das
Arbeitsprogramm für die kommenden Monate
MRVP erhält finanzielle
Unterstützung von SI
Für den Neubau der MRVP-Parteizentrale
erhält die Partei finanzielle Unterstützung nicht nur von Mitgliedern, der
Partei nahe stehenden Unternehmern und aus dem Staatshaushalt. Auch die
Sozialistische Internationale, deren Mitglied die MRVP ist, hat Hilfe zugesagt.
Das Gebäude soll am 11. März 2011, dem 90. Jahrestag der Parteigründung,
feierlich eingeweiht werden.
Schwerer Autounfall
Ein schwerer Autounfall, der sich am
13. August im Zuunbayan-Ulaan-Sum im Uvurkhangai-Aimag ereignet hat, forderte
drei Todesopfer.
Bei den Toten handelt es sich um koreanische Staatsbürger, die an einem
christlichen Kirchentreffen im Gobialtai-Aimag teilnehmen wollten.
Erste polizeiliche Ermittlungen ergaben erhöhte Geschwindigkeit als
wahrscheinliche Unfallursache.
Falsche Schamanen
Die Polizeibehörden der Mongolei warnen vor
betrügerischen Heilsversprechen selbst ernannter Schamanen, buddhistischer
Priester, Wahrsager oder Heilpraktiker.
Nicht nur sei inzwischen eine Reihe dubioser Einrichtungen entstanden, die
Schamanen oder Lamas „ausbildeten", dafür und für deren Dienste würden zudem
große Geldsummen, Immobilien oder Wertgegenstände eingefordert.
Eine sogenannte Schamanin, die von einer Hilfe suchenden Frau aus dem
Chingeltei-Duureg insgesamt 22 Millionen Tugrug kassierte, muss sich jetzt vor
dem Stadtbezirksgericht verantworten.
Positive Dopingtests
Nachdem die Medien über positive
Dopingbefunde bei Naadamringern berichtet hatten, bestätigte das NOK nun die
Nachricht.
Bereits am 11. August waren die Untersuchungsergebnisse vom Dopingzentrum des
Wissenschaftlich-Technischen Instituts Südkoreas dem NOK der Mongolei
übermittelt worden.
Danach wurden in zwei der eingereichten A-Proben Dopingmittel entdeckt.
Ein Mitarbeiter des nationalen Antidopingzentrums erklärte, die betroffenen
Ringer hätten bestritten, verbotene Substanzen eingenommen zu haben, somit
müsste die Untersuchung der B-Proben abgewartet werden. Sollten die sich
ebenfalls als positiv erweisen, würden die Namen offiziell verkündet.
Laut Gesetz müssen die Ergebnisse innerhalb von 14 Tagen vorliegen.
13 Mongolen nehmen an
Judo-Weltmeisterschaft teil
Sechs Frauen und sieben Männer wurden für
die Judoweltmeisterschaften vom 26. bis zum 30. August in Rotterdam nominiert.
Außerdem reisen zwei Trainer und ein Sportjournalist des Nationalen Fernseh- und
Rundfunks nach Rotterdam.
Feierabend
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Last Update: 04. Januar 2024