Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
An der Stirnseite l. N. Enkhbayar, Mitte D. Demberel, am Rednerpult S. Bayar.
12.02.09
Große Staatsversammlung debattiert
über Aktionsplan zur Überwindung der Krise
Am 12. Februar, 10.00 Uhr, eröffnete ihr
Vorsitzender D. Demberel die außerordentliche Sitzung der Großen
Staatsversammlung und zeichnete in seiner Rede ein düsteres Bild der Lage.
Die Geldzirkulation verlangsamt sich, der Warenaustausch ist rückläufig, die
Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe führt zum Rückgang der Produktion
und der Investitionstätigkeit, zum Ansteigen der Arbeitslosigkeit.
Der Tugrug hat im Vergleich zum USD 30 Prozent seines Wertes verloren. Ein
Dollar kostet mittlerweile über 1 500 Tugrug.
Gleichzeitig wies er Kritik zurück, das Parlament habe Zeit verloren und keine
konkreten Maßnahmen zur Abwendung der Krise getroffen: Noch in der Herbstsitzung
seien Veränderungen am Staatshaushalt, Staatsgarantien für die Spareinlagen der
Bürger, Preisstützungen für Rohkaschmir, Zollermäßigungen für Erdöl und Getreide
sowie die Richtlinien für die Investitionsabkommen zu „Oyutolgoi" und „Tavantolgoi"
beschlossen worden.
Präsident N. Enkhbayar legte in 13 Punkten seinen Standpunkt zur Situation in
der Mongolei und die Möglichkeiten des Landes, mit den Problemen fertig zu
werden, dar. Dabei verwies er auf die Notwendigkeit, Bürokratie abzubauen und
die Korruption zu bekämpfen, die 25 größten Unternehmen des Landes, die 73
Prozent des Haushaltseinkommens erwirtschafteten, zu unterstützen, den kleinen
und mittleren Unternehmen das Investieren nicht zu erschweren und die
68-Prozent-Sondergewinnsteuer zu überdenken. In der Mongolei fehlten gut
ausgebildete Facharbeiter. Dies zu ändern sollte ganz oben auf der Agenda
stehen.
60 bis 70 Prozent der Krise seien auf innermongolische Ursachen zurückzuführen,
wie Unternehmer und Wirtschaftsexperten konstatierten.
Ministerpräsident S. Bayar skizzierte anschließend die "Maßnahmen zur
Überwindung der finanziellen und wirtschaftlichen Krise".
Der Aktionsplan war in den vergangenen Tagen im Haushalts- und im
Wirtschaftsausschuss beraten worden. Trotz harscher Kritik („zu unkonkret",
„welche Wirtschaftszweige, welche Unternehmen sollen mit wie viel Geld
unterstützt werden?") stimmten die Mitglieder für eine Diskussion und Abstimmung
über das Dokument in der Staatsversammlung.
Die Ziele des Aktionsplanes:
Zu den Maßnahmen, die helfen sollen,
diese Ziele zu erreichen, gehören die Inbetriebnahme der „beiden Tolgoi", eine
Überprüfung sämtlicher Haushaltsausgaben, eine stabilere Energieversorgung, die
Rekonstruktion und Renovierung von 100 000 Wohnungen, Straßenbau- und
-ausbesserungsarbeiten in Ulaanbaatar, die Entwicklung der Landwirtschaft, die
nachhaltige Unterstützung der Viehhalter.
Dafür sei allein im ersten Halbjahr ein Betrag von 740 Milliarden Tugrug nötig,
insgesamt benötigte die mongolische Wirtschaft 1,5 Trillionen Tugrug.
„Die haben wir nicht. Wir müssen sie beschaffen und wir werden sie beschaffen.",
erklärte S. Bayar in der anschließenden Diskussion, in der er, Finanzminister S.
Bayartsogt und der Präsident der Mongolbank, L. Purevdorj (seit dem 08.01.09),
die Fragen der Abgeordneten beantworteten.
Dabei wurden Befürchtungen laut, die Mongolei begäbe sich in zu große
Abhängigkeiten von den potenziellen Kreditgebern. (Die mongolische Regierung
hatte sich an China mit der Bitte um einen Drei-Milliarden-USD-Kredit gewandt,
die von chinesischer Seite wohlwollend geprüft werde). „Wofür sollen die Kredite
ausgegeben werden? „ Wie wollen wir sie zurückzahlen? Widerspruch gab es gegen
Pläne, die Mindestlöhne und Sozialhilfeleistungen zu kürzen.
D. Oyunkhorol, eine von drei weiblichen Abgeordneten der Mongolei
Die MRVP-Abgeordnete Oyunkhorol
forderte das Monopol der Erdölimporteure zu brechen sowie eine schnelle
Ernennung der Leiter der Regierungsagenturen.
Der DP-Abgeordnete D. Zorigt sprach sich für die Kürzung der Mindestlöhne aus,
das wäre eine Entscheidung zwischen weniger und nichts.
Die Regierung müsste konkretisieren, wo und welche Betriebe sie errichten will.
Die Reduzierung der Zahl der ausländischen Arbeitskräfte sei eine gute Idee, die
Mongolei verfüge nicht über genügend Facharbeiter und andere Spezialisten.
Die Ratschläge des IWF zur Reduzierung der Sozialleistungen entsprächen den
Interessen der Mongolei. Im Jahr 2000 seien 13 Milliarden Tugrug für 200 000
Menschen ausgegeben worden, 2009 hätten sich diese Zahlen drastisch erhöht. 270
Milliarden fließen auf 2,73 Millionen Konten. Das sei keine gute Politik. Die
Mongolei müsste ein wohlhabendes Land durch schöpferische Arbeit werden und
keins, das Almosen verteilt.
Bayar erinnerte daran, dass in den sozialökonomischen Richtlinien für 2009 ein
Wirtschaftswachstum von 10,1 Prozent vorgesehen war. „Nun werden es womöglich
nicht mehr als zwei Prozent", erschreckte er die Abgeordneten.
Präsident, Ministerpräsident und Abgeordnete waren sich einig, diese für die
Mongolei äußerst schwierige Lage könne nur durch Vereinigung aller Kräfte
bewältigt werden.
Der DP-Abgeordnete, E. Bat-Uul, meinte, er sei ursprünglich gegen die
Koalitionsregierung gewesen, hätte jetzt aber, angesichts der Krise, seine
Meinung geändert.
Am 13.02. stimmten die Abgeordneten mehrheitlich dafür, den Aktionsplan weiter
zu diskutieren.
Die außerordentliche Sitzung wird am 16.02 fortgesetzt.
Am Wochenende wurde in einer außerordentlichen Regierungssitzung der revidierte
Staatshaushaltsplan debattiert (Finanzminister Bayartsogt und Justizminister
Nyamdorj wurden beauftragt, die rechtlichen Voraussetzungen für die Änderungen
am Haushaltsgesetz vorzubereiten). Am 16.02. soll der revidierte Haushalt den
Abgeordneten vorgelegt werden.
In der nächsten Woche soll zudem der Entwurf des „Oyutolgoi"-Investitionsabkommens
auf der Tagungsordnung der außerordentlichen Sitzung des Parlaments stehen.
Demberel hofft, die Sitzung vor Tsagaan Sar abschließen zu können.
Besonders schlimm trifft die Krise die
Bauwirtschaft. Es wird erwartet, dass 30 000 Menschen ihre Arbeit verlieren.
Der Euro wird auf dem Schwarzmarkt "Naiman Sharga" inzwischen mit über 2 000
Tugrug gehandelt. In Ulaanbaatar heißt es, die Banken verkauften ihre Valuta
lieber an die Devisenhändler.
Die unter Kuratel der Mongolbank stehende Anodbank hat 40 Mitarbeiter entlassen.
Weitere Entlassungen sind geplant. Die Bank will Filialen auf dem Land schließen
und einige in Ulaanbaatar zusammenlegen.
Der Preis für eine Tonne Kupfer auf dem Weltmarkt ist wieder leicht gestiegen.
An der Londoner Metallbörse steht er jetzt bei 3 410 USD pro Tonne. R.B.
Kredite und Zuwendungen. S. Tsogtbaatar, Ardchilal vom 11.02.09
Elf Prozent Staatshaushaltsdefizit?
Bei einem Treffen des Vorsitzenden der
Großen Staatsversammlung, D. Demberel, mit den Vertretern der Weltbank, D.
Dollar (WB-Direktor für China und die Mongolei) und A. Sayed (WB-Repräsentant in
Ulaanbaatar) am 10. Februar, warnte Dollar vor einem Haushaltsdefizit von zehn
bis elf Prozent des BIP am Ende des Jahres, sollte sich die wirtschaftliche
Situation nicht verbessern. Die Mongolei müsse ihre Ausgaben reduzieren.
Wenn die Verhandlungen mit dem WWF erfolgreich verliefen, könne die Mongolei
einen 300-Millionen-Dollar-Kredit von der Weltbank und der Asiatischen
Entwicklungsbank erwarten.
Demberel zeigte sich überzeugt, dass die Regierung 1,5 Trillionen Tugrug
aufbringen werde, um die Wirtschaft zu stabilisieren und Arbeitsplätze zu
schaffen, außerdem hoffe er, die Mongolei könne erfolgreich festverzinsliche
Wertpapiere (Bonds) in Höhe von 1,2 Milliarden Tugrug auf dem internationalen
Markt verkaufen.
Strategische Partnerschaft zwischen
„Rio Tinto" und „Chinalco"
Am 12. Februar verkündete der
britisch-australische Bergbaukonzern „Rio Tinto", mit dem chinesischen
Aluminiumkonzern „Chinalco" eine strategische Partnerschaft eingegangen zu sein.
Chinalco wird insgesamt 19,5 Milliarden US-Dollar (15,1 Mrd. Euro) in Rio Tinto
investieren und damit seinen Anteil von 9 auf 18 Prozent erhöhen. 12,3
Milliarden Dollar investiert Chinalco in verschiedene Gemeinschaftsunternehmen
beider Gesellschaften, 7,2 Milliarden sind für Wandelschuldverschreibungen
vorgesehen.
In der mongolischen Presse waren Befürchtungen laut geworden, die Australier
hätten u. a. auch „Oyutolgoi" (Rio Tinto ist an Ivanhoe Mines, dem
Hauptlizenznehmer, beteiligt) „verkauft".
Unternehmensgründung
Die Regierung hat die Errichtung eines
Unternehmens zur Exploration und Produktion von Uran und anderen radioaktiven
Materialien angekündigt.
Unter dem Namen AtoMon wird das Unternehmen verantwortlich sein für die
Exploration der Mineralien, die Bestimmung der Quantität und Qualität der
Vorkommen, die Bewertung der Wirtschaftlichkeit, den Abbau, die Verarbeitung und
die Anreicherung des Uranerzes sowie für den Export.
Sahne, Aaruul, Fett und Milch aus dem
Arkhangai-Aimag. Platz der Freiheit. 15.02.09
„Kauft mongolische Produkte!"
Die Chefin der Regierungskanzlei, B. Dolgor,
hat alle Regierungsbehörden und regionalen Verwaltungseinrichtungen darüber
informiert, dass für die Tsagaan-Sar-Feierlichkeiten kein Regierungsgeld zur
Verfügung stehen wird.
Außerdem appellierte die Regierung an die Bürger Tsagaan Sar traditionell zu
feiern, die Alten zu ehren, die Kinder zu beschenken und bei der Auswahl der
Geschenke, einheimische Produkte zu bevorzugen, wenig Alkohol zu konsumieren,
dafür mehr Milchprodukte.
Mongolische Friedenstruppen nach
Sierra Leone
Seit September 2005 beteiligten sich auf
Wunsch der UNO 1 500 mongolische Militärangehörige in sechs Gruppen an
Friedenseinsätzen in Sierra Leone.
Am 11. Februar hat die siebte Gruppe mongolischer Teilnehmer an der
UNO-Friedensmission ihren Flug in das westafrikanische Land angetreten.
Zu den 250 Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten gehören auch zehn Ärztinnen
und Krankenschwestern.
J. Zanaa bei ihrem Vortrag im DP-Gebäude
„Ehrliche Justiz"
Das Thema des ersten Rundtischgesprächs der
DP mit Bürgern und Vertretern gesellschaftlicher Organisationen und von
Regierungsbehörden am 11.02. im Konferenzsaal des Parteigebäudes am
Sukhbaatarplatz lautete „Ehrliche Justiz". Ein Ziel der Zusammenkunft war es,
den von der Partei initiierten Entwurf für das neue Amnestiegesetz zu
unterstützen.
J. Zanaa, die Vorsitzende der „Bürgerallianz", hielt das Grundsatzreferat und
sprach über die Ereignisse des 01. Juli und ihre Auswirkung auf die
Gesellschaft, anhand von Fallbeispielen die Verletzung von Rechtsvorschriften
bei den Prozessen gegen die Demonstranten demonstrierend
An der Veranstaltung nahmen neben dem Sekretär der Partei, Ts. Jadamba, u. a.
die Abgeordneten Ya. Batsuuri und Z. Enkhbold, die Vorsitzende des Freien
Seniorenverbandes, G. Baasan sowie E. Bolorchuluun von Amnesty International
teil.
Die eingeladenen Vertreter des Obersten Gerichts, der Polizei und der
Staatsanwaltschaft waren nicht erschienen.
Ein Fazit der Diskussion: Die Mongolei braucht kein Amnestiegesetz, sondern ein
Rehabilitierungsgesetz.
Generalsekretär der MRVP empfängt
Repräsentanten der Friedrich-Ebert-Stiftung
Am 12. Februar hat der Generalsekretär der
MRVP, U. Khurelsukh, den Repräsentanten der Friedrich-Ebert-Stiftung für die
Mongolei und die VR China, Dr. Roland Feicht zum Abschiedsbesuch empfangen.
Khurelsukh bedankte sich für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren,
vor allem für die Unterstützung von „Prognose", dem Lehr- und Forschungszentrum
der Partei.
Die MRVP hofft auf die Unterstützung der deutschen Sozialdemokraten bei der
Wiedereinrichtung der Bibliothek und des Archivs der MRVP, außerdem berieten
Feicht und Khurelsukh über die zukünftige gemeinsame Projekte und die
diesjährigen Aktivitäten der „Sommerakademie".
Britische Politiker zu Gast in der
Mongolei
Auf Einladung der DP weilen das Mitglied
des Oberhauses, Michael Bates und der politische Berater der Konservativen
Partei, Duncan McFarlane, vom 14. bis zum 21. Februar zu Konsultationen in der
Mongolei.
Die Gäste werden den DP-Abgeordneten das „Whipping System" (Parteiarbeit
innerhalb des Parlaments bei fast gleichstarken Parteien oder bei
Koalitionsregierungen und die Aufgaben des Fraktionsgeschäftsführers) erläutern,
Seminare für das Exekutivkomitee der Partei abhalten und mit Parteivorsitzendem
N. Altankhuyag und Fraktionschef Ch. Saikhanbileg zum Erfahrungsaustausch
zusammentreffen.
500 Euro für Rückkehrwillige
Etwa 200 Mongolen arbeiten seit einem Jahr
in Kasachstan. Sie sind hauptsächlich im Bauwesen beschäftigt.
Infolge der schweren Wirtschaftskrise haben sie ihre Arbeitsplätze verloren. Die
ersten 50 sind bereits in die Mongolei zurückgekehrt, die übrigen 150 werden
demnächst erwartet.
In Tschechien werden bis Anfang März 12 000 ausländische Arbeitskräfte ihre
Arbeitsplätze verlieren, bis zum Sommer laufen die Verträge mit 68 000 aus.
Das tschechische Innenministerium hat angekündigt, zunächst für die ersten 2 000
freiwilligen Rückkehrer die Reisekosten zu übernehmen und ein Überbrückungsgeld
von 500 Euro zu zahlen.
Für die Stärkung des Buddhismus in der
Mongolei
Am 10. Februar informierten die Vertreter
von 20 buddhistischen Klöstern auf einer Pressekonferenz in Ulaanbaatar über
ihre Absichten, enger zusammenzuarbeiten und die buddhistisch-lamaistische
Religion in der Mongolei zu fördern.
Es werde Zeit, auch innerhalb der lamaistischen Kirche der Mongolei über
Grundrichtungen ihrer Tätigkeit und notwendige Veränderungen nachzudenken.
Vertreter anderer Religionen strömten ins Land, pachteten Land, verletzten die
Gesetze.
Protagonisten von Religionsrichtungen, die in anderen Ländern verboten seien,
fänden in der Mongolei ein neues Wirkungsfeld, kritisierte D. Natsagdorj, der
Oberlama des Mamba Datsan.
Gleichfalls kritisch setzte er sich mit den Vorwürfen von Kollegen anderer
Klöster auseinander, die die Gründung „so vieler privater Klöster" als
Abweichung von der Religion bezeichnete. Derartige Äußerungen widersprächen dem
Gelübde und dem Anstand.
Die Aufnahme sehr kleiner Kinder in die Religionsschulen sollte gestoppt werden.
Die Kinder sollten im Interesse der Entwicklung ihrer sozialen Kompetenzen erst
nach dem Abschluss der Oberschule in die Klöster eintreten.
Die vertretenen Klostervorsteher befürworten die Einführung von
Religionsunterricht an den Grundschulen.
Welches sind die neun Wunder der
Mongolei?
Am 11. Februar stellte der Präsident
des Mongolische Tourismusverbandes, N. Erdenebat, die 20 Kultur- und
Naturdenkmäler vor, die aus ursprünglich 100 Vorschlägen ausgewählt worden
waren, um letztlich die neun schönsten und/oder spektakulärsten zu küren.
Die Idee zu diesem Wettbewerb geht auf Präsident N. Enkhbayar zurück.
Im Verlaufe von zehn Tagen haben die Mongolen die Möglichkeit, über NTV, UBS,
MN-25, AIST und das Nationale Mongolische Fernsehen ihre Favoriten zu bestimmen.
Zu den 20 vorgeschlagenen Plätzen, Denkmälern, Landschaften und Kunstwerken
gehören das Burkhan Khaldun-Gebirge; der Khuvsgul-See; der Terkhiin Tsagaan Nuur,
der Vulkankrater „Khorgo"; der Mongolische Altai, der Potanin-Gletscher, der
Weiße Fluss; die Werke des ersten Bogd Javsandamba (Zanabazar); das Hunnengrab
im Noyon-Uul im Sumber-Sum im Zentralaimag; die Statue des Megjid Janraiseg im
Gandankloster; das Orkhontal mit seinen historischen und kulturellen Denkmälern;
das Kloster Amarbayasgalant im Baruunburen-Sum im Selenge-Aimag; das begehbare
Chinggis-Denkmal im Erdene-Sum im Zentralaimag
Eltern wehren sich gegen
Schulgeldzahlung in USD
An einigen allgemeinbildenden Schulen der
Mongolei, darunter die Goethe-Schule, „Erel", „Onolog", muss das Schulgeld
mittlerweile in USD oder in Euro gezahlt werden.
Aber auch einige Dienststellen und Ladenketten verweigern die Annahme der
nationalen Währung.
Das verstoße gegen mongolisches Recht, in der Mongolei sei der Tugrug
offizielles Zahlungsmittel.
Zentrales elektronisches Melderegister
Das mit Hilfe des Entwicklungsprogramms der
UNO erarbeitete Projekt „Zentrales elektronisches Bürgermelderegister" ist am
11. Februar im Informationszentrum des Einwohnermeldeamtes der Hauptstadt in
Anwesenheit von Shadar Said N. Altankhuyag übergeben worden.
Offenbar gibt es immer noch Mängel bei der Registrierung der Bürger.
Zumindest ein Vater und seine erwachsene Tochter, beide in Ulaanbaatar lebend,
haben ihre Namen auf keiner Meldeliste gefunden.
Flüge Ulaanbaatar-Berlin-Ulaanbaatar
abgesagt
Wegen zu geringer Passagierzahlen hat die
MIAT die Flüge von Ulaanbaatar nach Berlin über Moskau und zurück am 19. und 26.
Februar gestrichen.
Winter 2009
Die „Frühlingswoche" mit Minustemperaturen
um die sechs Grad am Tag ist auch in Ulaanbaatar vorbei. In den letzten Tagen
schneite es und die Tagestemperaturen sanken auf Werte um die minus 25 Grad.
In einigen Sums der Aimags Zavkhan, Uvs, Khovd, Bayan-Ulgii und Dornod
verschlechtern sich die Winterweidebedingungen weiter. Eine wachsende
Schneedecke verhindert den Weidegang.
In Arkhangai, Uvurkhangai, Tuv, Selenge und Bulgan hingegen haben die ersten
Schneefälle die Situation entspannt.
Der Chef der Katastrophenschutzbehörde, Ts. Amgalanbaatar, ist am Wochenende zu
einem Informationsbesuch in die westlichen Aimags gereist.
Tod einer Lehrerin
Am frühen Morgen des 07. Februar wurde im
vierten Wohnviertel des Sukhbaatar-Duuregs die Leiche der 39-jährigen Chie
Suzuki gefunden.
Die japanische Lehrerin war erwürgt worden.
72 Stunden später nahm die Polizei den mutmaßlichen Täter, einen 29-Jährigen,
der 2004 aus dem Khentii-Aimag nach Ulaanbaatar gezogen und nicht gemeldet war,
fest.
Handy, Geldbörse und andere Gegenstände aus dem Besitz des Opfers wurden bei ihm
gefunden.
Er hat die Tat inzwischen gestanden. Die Polizei prüft, ob noch andere an der
Tat beteiligt waren.
Suzuki arbeitete seit 2007 als Japanischlehrerin an der 3. Schule „Onolog" in
Ulaanbaatar.
Otgonbayar-Urteil bestätigt
Das Urteil gegen den ehemaligen Minister
für Katastrophenschutz und Exabgeordneten, S. Otgonbayar, wurde in der
Berufungsverhandlung vor dem Stadtgericht Ulaanbaatar bestätigt.
Demnach muss Otgonbayar wegen Verstoßes gegen den Strafrechtsparagrafen 163.2
für vier Jahre, der ehemalige stellvertretende Chef der Staatsreserve, A.
Davaasuren, für ein Jahr ins Gefängnis.
Morin Khuur-Festival
Das jährlich vom Mongolischen
Komponistenverband organisierte Pferdekopfgeigenfestival hat am 14. Februar im
Kulturpalast begonnen. Am 15. werden die Preisträger in drei Kategorien
ausgezeichnet.
Komponisten aus Ulaanbaatar und den Aimags haben 30 Werke eingereicht.
Die Veranstalter sind stolz darauf, trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise auch
in diesem Jahr ein hochwertiges Programm vorstellen zu können.
Am Festival nehmen auf Einladung des Komponistenverbandes zusätzlich das
Jazz-Ensemble „Bayan Mongol" und das Symphonieorchester teil.
E. Tumur aus dem Mittelgobiaimag verkauft die Hammelrücken für je 70 000 Tugrug.
Platz der Freiheit. 15.02.09
Preise
Wenige Tage vor Tsagaan Sar entstehen neben
den traditionellen Lebensmittelmärkten wie „Khuchit Shonkhor" zusätzliche, z.B.
auf dem Platz der Freiheit vor dem ehemaligen Leninmuseum.
Trotz Krise und zum Teil steigender Preise hat noch kein Mongole erklärt,
Tsagaan Sar in diesem Jahr ausfallen zu lassen. (Einige wenige haben bereits am
24. Januar gefeiert).
Ein Hammelrücken kostet auf dem Markt „Khuchit Shonkor" zwischen 50 000 und 120
000 Tugrug. Der Verkauf läuft jedoch viel schleppender als in den vergangenen
Jahren. Ein Grund liegt im Überangebot. Die Viehhalter schlachten ihre Tiere,
ehe sie sie womöglich durch Zud (Futtermangel durch Wetterunbilden, zuviel oder
zuwenig Schnee …) verlieren.
Das Kilogramm Yakbutter in Großhandelspreisen kostet 5 500 Tugrug, Yaksahne 3
500 Tugrug und das Kilo Aaruul ebenfalls 3 500 Tugrug. Eine große Kuchenplatte (yeeven)
für den traditionellen Etagenkuchen kostet auf dem Shonkor-Markt 3 500, eine
mittlere 1 500 Tugrug.
Kheviin Boov mit Yeeven, Aaruul im innerstädtischen Supermarkt
Gold für mongolischen Boxer beim
Chemiepokal
Die mongolischen Boxer haben bei
Boxwettkämpfen um den „Chemiepokal" in Halle/Saale eine Goldmedaille ( B.
Javkhlan) und je zwei Silber- (E. Iderkhuu, D. Otgondalai) und Bronzemedaillen
(N. Shinebayar, Z. Enkhzorig) gewonnen.
Eine Gold- und zwei Bronzemedaillen
für mongolische Sportler
Bei den 13. Taekwondowettkämpfen um den
„Goldenen Asienpokal" am 08. und 09. Februar in Hongkong gewann N. Erdenebaatar
vom Sportklub „Khar Suld" des Verteidigungsministeriums die Goldmedaille in der
Gewichtsklasse bis 67 kg. Sein Klubkollege D. Lkhagvadorj gewann die
Bronzemedaille in der Gewichtsklasse bis 58 kg.
N. Munkhzul (67 kg) vom Polizeisportklub in Zuunkharaa gewann ebenfalls eine
Bronzemedaille.
Im Mannschaftswettkampf belegten die Mongolen den dritten Platz.
Insgesamt nahmen 15 Mannschaften aus zehn Ländern an den Wettkämpfen teil.
Zwei Mongolen bei alpinen
Skiweltmeisterschaften
Der 20-jährige Ch. Bayarzul und sein
30-jähriger Trainer Ch. Aranzalzul vertraten die Mongolei bei den alpinen
Skiweltmeisterschaften im französischen Val d’Isère vom 02. – 15. Februar.
Eine vordere Platzierung des Riesenslalomfahrers war sicher unwahrscheinlich,
aber nicht unwahrscheinlicher als die Behauptung eines deutschen
Korrespondenten, die beiden Mongolen hätten über den Schnee in den Alpen
gestaunt.
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Last Update: 04. Januar 2024