Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
23. Februar bis 1. März 2009

von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)


Die wahrscheinlich wertvollste Geheime Geschichte der Welt

Ehrenplatz für „Geheime Geschichte"
Am 24. Februar erhielten die aus Anlass des 800. Gründungsjubiläums der Mongolei im Jahr 2006 geschaffene Ausgabe der „Geheimen Geschichte", des bedeutendsten Geschichts- und Literaturdenkmals der Mongolen und die „Ikh Khan Khuur" (Kaisergeige) ihre Ehrenplätze in der neuen Staatsempfangsjurte.
Die neue, größere und prächtiger ausgestatte Staatsjurte ist jetzt in der oberen Etage des Erweiterungsbau vor dem Regierungspalast (Chinggis-Khaan-Komplex) aufgestellt worden.
An der feierlichen Zeremonie nahmen Präsident Enkhbayar, der stellvertretende Vorsitzende der Großen Staatsversammlung, G. Batkhuu, Ministerpräsident Bayar, der Erste Shadar Said N. Altankhuyag, und Shadar Said M. Enkhbold, teil.


Kaisergeige

Für die Fertigung des Prachtexemplars der „Geheimen Geschichte der Mongolen" hatten die Kunsthandwerker Gold, Silber und Edelsteine verwendet.
Zu den wissenschaftlichen Beratern für das Projekt gehörten Prof. T. Dashtseden und Prof. Choimaa, die sich u. a. um die Pflege der klassischen mongolischen Schrift bleibende Verdienste erworben haben.


Neujahrsempfang


Präsident Enkhbayar, seine Frau Zolmon

Glückwunschparade zum „Jahr des Rindes"
Es war ein Mammutprogramm, das die drei Staatsspitzen am ersten Tag des Erdrindjahres zu absolvieren hatten.
Am Morgen machten sie im Gandankloster den Khamba Lamas mit Terguun Khamba Lam Choijamts an der Spitze, ihre Aufwartung, dann ging es weiter zum Chinggis-Denkmal auf dem Sukhbaatarplatz und ab 10.00 Uhr nahmen Präsident N. Enkhbayar und seine Frau Tsolmon, der Vorsitzende der Staatsversammlung, D. Demberel und seine Frau Dolgorsuren sowie Ministerpräsident S. Bayar die Neujahrsglückwünsche der Abgeordneten, Regierungsmitglieder und der Kommunalpolitiker entgegen. In diesem Jahr fand die Zeremonie im neuen Empfangssaal in der zweiten Etage des Chinggis-Komplexes statt.


Khamba Lam Choijamts bei Präsident Enkhbayar

Jeder Gratulant verbeugte sich zunächst vor der neunschwänzigen weißen Staatsstandarte (Chinggis-Standarte), ehe er an den mit kunstvollen Schnitzereien versehenen Tischchen der fünf Gastgeber für die Übergabe der blauen, gelben oder weißen Khadags (seidene Ehrenschals), ein kurzes Gespräch und das Schnupftabakdosenritual, Platz nahm. Riten, die am Neujahrstag und in den Tagen danach auch in den mongolischen Durchschnittsfamilien einen festen Platz haben.
Begleitet wurde die Zeremonie von einem Pferdekopfgeigenensemble und dem Volkskünstler der Mongolei, N. Tserendorj, der auf der Kaisergeige spielte.
Die Kleidung und natürlich die Schnupftabakdosen wurden wie jedes Jahr von den Beteiligten selbst und den Medien aufmerksam begutachtet und kommentiert.
Den prächtigsten Deel und die prächtigste Kopfbedeckung trug Exsumoringer D. Batbayar (DP-Abgeordneter), D. Arvin (MRVP) stand ihm kaum nach.


Im Vordergrund Exsumoringer D. Batbayar. Im grünen Deel N. Tserendorj

Nur etwa sechs der über 100 Gratulanten kamen im Anzug. Z. Altai erklärte, keinen einzigen Deel zu besitzen, „aber vielleicht sollte ich mir in Zukunft doch einen zulegen".


Wer hat die schönste Schnupftabakdose


Für Plaudereien war viel Zeit


Auch die Vertreter der Presse und des Fernsehens haben die Alltagskleidung zu Hause gelassen

Bald Abschaffung der Sondergewinnsteuer?
Bei einem Treffen von Regierungsmitgliedern mit Vertretern der Mongolbank, der Trade and Development Bank sowie der Bergbauunternehmen am 20. Februar wurde der Vorschlag erörtert, die Sondergewinnsteuer von 68 Prozent auf Bergbauprodukte abzuschaffen. Voraussetzung für die Abschaffung sei der Verkauf allen geförderten Goldes über die Mongolbank.
Die Regierung wünsche außerdem ein stärkeres Engagement der Geschäftsbanken bei der Kreditvergabe an die Goldbergbauunternehmen.

Wer bekommt Tavantolgoi?
Tavantolgoi, der Welt größtes Kohlevorkommen - 6,5 Milliarden Tonnen – zieht das Interesse der wichtigsten Bergbau- und Energieunternehmen auf sich. 49 Prozent der Anteile werden ausgeschrieben. Die Deutsche Bank und JP Morgan sollen im Auftrag der mongolischen Regierung helfen, die nötigen Voraussetzungen zu schaffen.
Die potenziellen Bieter aus Japan, Russland, China, Australien, den USA … warten nur noch auf die Verabschiedung des modifizierten Bergbaugesetzes.

Kriegsveteranen erhalten Wohnungen
Am 23. Februar übergab die Ministerin für Arbeit und Soziale Sicherheit, T. Gandhi, die ersten Wohnungen oder einen entsprechenden Geldbetrag an die Kriegsveteranen.
Der 92-jährige J. Luvsandendev, der in der Schlacht am Khalkhyn Gol (bei Nomonkhan) und im zweiten Weltkrieg gekämpft hatte, konnte seine Tränen nicht zurückhalten, als er den Gegenwert für eine Einraumwohnung, 35 Millionen Tugrug, entgegennahm.
Insgesamt leben noch 1 800 Kriegsveteranen, davon 44, die an beiden Kriegen (1939, 1945) teilgenommen haben.

225 Arbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz
Am 24. Februar verkündete die kanadische Unternehmensleitung von „South Gobi Sands", das im vergangenen Jahr im Südgobiaimag eine 188 Tonnen reiche Kohlelagerstätte „Ovoot Tolgoi" in Betrieb genommen hatte, die Entlassung von 225 Arbeitern und Angestellten.
Zur Begründung wurden die Lage auf dem Weltmarkt, Hindernisse beim Grenzübergang und die schlechte Zusammenarbeit mit den Regierungsbehörden angeführt.
Im vergangenen Jahr exportierte das Unternehmen eine Million Tonnen Kohle, in diesem Jahr sollten es drei Millionen Tonnen sein, tatsächlich waren es 110 000 Tonnen.
Negativ wird sich der Rückzug von „Südgobi-Sand" auch auf etwa 50 mongolische Unternehmen auswirken, die eng mit dem Unternehmen zusammengearbeitet haben.

14 940 Auslandsstudenten  in der Mongolei 
Nach Angaben des Mongolischen Studentenverbandes studieren an mongolischen Universitäten, Hochschulen und Colleges 14 950 ausländische Studenten und Schüler, davon 6 700 aus der VR China, 2 035 aus Russland, 1 946 aus Südkorea, 839 aus den USA und 393 aus Japan.
Der Mongolische Studentenverband plant, einen Klub der Auslandsstudenten zu gründen.

Schwerer Verkehrsunfall
Am 28.02. ereignete sich im Außenstadtbezirk von Ulaanbaatar, Bagakhangai ein folgenschwerer Verkehrsunfall.
An einem Bahnübergang stieß ein Personenkraftwagen mit einem Güterzug, der Kohle geladen hatte, zusammen.
Fünf der sechs Insassen des PKW starben noch am Unfallort.
Die Untersuchen über den Hergang des Unfallgeschehens dauern an.


Das Beste an Tsagaan Sar - Ferien, Buuze, Süßigkeiten ....

44 Neujahrskinder
Am ersten Tag des Rinderjahres brachten 43 Mütter in den Geburtskliniken Ulaanbaatars ihre Babys zur Welt. Eine Mutter gebar Zwillinge.
28 der Neugeborenen sind Jungen, 16 Mädchen.
Alle Mütter und Babys sind wohlauf.


Neunschwänzige weiße Staatsstandarte


   

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