Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Präsident Elbegdorj nach
Indien abgereist
Präsident Ts. Elbegdorj ist am 13.
September zu einem offiziellen Staatsbesuch nach Indien abgereist.
Er folgt einer Einladung der Präsidentin der Indischen Republik, P. D. Patil.
Bis zum 16. September wird Elbegdorj in Indien weilen und an den Feierlichkeiten
aus Anlass des 50. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen
beiden Ländern teilnehmen.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind traditionell gut.
Seit 2003 nehmen jedes Jahr 30 Mongolen mit einem Stipendium der indischen
Regierung ein Studium oder eine Collegeausbildung in Indien auf.
Eng verbunden sind beide Völker auch über den Buddhismus.
In Dharmshala, dem Exilort des Dalai-Lama, erhalten 200 mongolische
Klosterschüler ihre Ausbildung.
Bayarreise verschoben
Der offizielle Besuch von Ministerpräsident
S. Bayar ab dem 07. 09. in Australien ist auf unbestimmte Zeit verschoben
worden.
Bayar, der nach einem Sturz vom Pferd im vergangenen Winter unter
Rückenproblemen leidet, ist am 05. September zur medizinischen Weiterbehandlung
nach Seoul gereist.
Der Erste stellvertretende Ministerpräsident N. Altankhuyag wird ihn vertreten.
Gerüchten, Bayar werde eine längere Auszeit nehmen, widersprach die Pressestelle
der Regierung.
138 Millionen USD weniger
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am
10. September in Ulaanbaatar informierten Außenminister S. Batbold und
US-Botschafter Mark Minton über die Entscheidung der Millennium Challenge
Corporation bezüglich der Mittelverwendung für das stornierte Eisenbahnprojekt.
2007 hatten die Präsidenten Enkhbayar und Bush ein Abkommen über finanzielle
Zuwendungen in Höhe von 285 Millionen USD aus dem Sonderfonds der Regierung
unterzeichnet.
Vorgesehen waren die Mittel für vier Projekte in der Viehwirtschaft, im
Gesundheitswesen, der politischen Bildung und für die Modernisierung der
Infrastruktur.
Allein 188 Millionen sollten für die Rekonstruktion der Schienenwege und der
Modernisierung der Ulaanbaatar-Eisenbahn ausgegeben werden.
Russland als Miteigentümer der Ulaanbaatar-Eisenbahn lehnte dieses Projekt ab.
Daraufhin bemühten sich die Mongolen, das Geld für neue Projekte oder für die
drei übrigen verwenden zu können.
Die US-Seite befürwortete die Verteilung von 50 Millionen der ursprünglich
vorgesehenen 188 Millionen auf bereits geplante und neue Projekte: den Bau einer
Asphaltstraße zwischen Choir und Sainshand, die Reduzierung der
Luftverschmutzung über Ulaanbaatar sowie die Verbesserung der
veterinärmedizinischen Versorgung.
Von den 39 Ländern, die in das Millennium Challenge-Projekt eingebunden sind,
haben bisher 18 Länder, darunter die Mongolei, entsprechende Verträge mit der
Challenge Corporation unterzeichnet.
7,5 Millionen USD für
Bildung und Wirtschaft
Der US-Botschafter in der Mongolei, Mark
Minton und Finanzminister Bayartsogt haben am 10. September zwei Abkommen über
finanzielle Hilfen der USA in einer Gesamthöhe von 7,5 Millionen USD
unterzeichnet.
Die Mittel sind für die Förderung des privaten Wirtschaftssektors sowie für
Maßnahmen, die Regierungsführung effizienter und transparenter zu gestalten,
vorgesehen.
Das erste Projekt umfasst Leistungen für Verbesserungen im Energiesektor sowie
den Bau eines Logistikzentrums in Zamyn Uud, das zweite soll die Befähigung
fördern, finanzielle Hilfen und Kredite im Ausland zu akquirieren, die Arbeit
der mongolischen Antikorruptionskommission sowie der Justizbehörden im Umgang
mit Wirtschaftskriminalität zu vervollkommnen.
Gedenken an die Opfer
politischer Repressionen
Am 10. September, dem Tag des Gedenkens an
die Opfer politischer Verfolgungen, haben Präsident Ts. Elbegdorj, der
stellvertretende Vorsitzende der Großen Staatsversammlung N. Enkhbold und der
stellvertretende Ministerpräsident M. Enkhbold sowie Abgeordnete und
Regierungsmitglieder am Denkmal für die Opfer Blumenkränze niedergelegt.
Die 1998 gebildete Rehabilitierungskommission hat eine Liste mit den Namen der
Opfer erstellt. Bisher wurden 16 Milliarden Tugrug an Entschädigungen für
Überlebende und Hinterbliebene gezahlt.
Bis zum 30. Dezember 2011 können noch Anträge auf Rehabilitierung und
Entschädigungszahlungen gestellt werden.
Prof. Sh. Choimaa sprach über die Mongolei und ihre Umweltschutztraditionen
„Studien zum mongolischen
Symbolismus"
Anlässlich des 50. Jahrestages des ersten
Mongolistenkongresses trafen sich vom 08. bis zum 10. September Gelehrte aus der
Mongolei, Österreich, Tschechien, Rumänien, Ungarn, Frankreich, Großbritannien,
den USA, China, Russland und aus dem Kongo, um sich über symbolisch-gedankliche
Ausdrucksmöglichkeiten für Gegenstände, Motive, für Fantasievorstellungen,
Emotionen und Träume auszutauschen.
Nachdem Akademiemitglied Prof. Sh. Bira und der Rektor der Mongolischen
Staatsuniversität Dr. S. Davaa am 08. September die Veranstaltung mit Grußworten
an die Teilnehmer eröffnet hatten, begann die eigentliche Konferenz am 09.09.,
09.09 Uhr.
Die Organisatoren vom Studienzentrum für nomadische Zivilisationen an der
Staatsuniversität mit seinem Direktor, Prof. S. Dulam, an der Spitze legten Wert
darauf, der Diskussion nach den einzelnen Vorträgen ausreichend Zeit zu geben.
Die Wissenschaftler und Studenten nahmen diese Möglichkeit gern wahr,
diskutierten lebhaft und ausführlich über den Symbolgehalt der mongolischen
Sprache oder mongolischer Eigennamen, über mongolische ökologische Traditionen
oder über Erklärungen zum „Traum vom Erleuchteten König."
Job Fair 2009
„Jobfair -2009"
Alle zwei Jahre organisiert die
Mongolisch-Deutsche Brücke (MDB) eine Stellenvermittlungsbörse u. a. für
Auslandsabsolventen und Absolventen deutsch-mongolischer Bildungseinrichtungen.
In diesem Jahr stand die Jobfair am 08. und 09. September im Konferenzraum des „Chinggis-Hotels"
und im Elite-Zentrum unter dem Thema: Wirtschaftskrise und Beschäftigung:
Möglichkeiten und Herausforderungen für die Sicherung und die Schaffung von
Arbeitsplätzen.
Unterstützung fand die „Brücke" dabei vom „Zentrum für Internationale Migration
und Entwicklung" (CIM), im Rahmen des Programms für Rückkehrende Fachkräfte
sowie seitens des Ministeriums für Arbeit und Soziale Sicherheit der Mongolei.
Dr. M. Freudenberg
Grußworte an die
Konferenzteilnehmer richteten die Staatssekretärin im Arbeitsministerium Sh.
Munkhtseren, Botschaftsrat Dr. M. Freudenberg sowie der Seniorexperte der ZAV G.
Müller.
Freudenberg äußerte sich sehr optimistisch über die wirtschaftliche Zukunft der
Mongolei, sollten die reichen Bodenschatzvorkommen in großem Stil abgebaut
werden. Dies hätte die Errichtung von Zulieferbetrieben,
Dienstleistungsunternehmen sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen nicht nur im
Bergbausektor zur Folge.
Der Leiter der auf Initiative von Ministerpräsident Bayar neugegründeten
Regierungsagentur für Nationale Entwicklung und Innovation, Ch. Khashchuluun,
sprach über die „Aktuelle Situation und Perspektiven der Wirtschaftsentwicklung
der Mongolei" und das Ziel der Regierung, die Infrastruktur zu entwickeln und
die regionale Wirtschaftsförderung voranzutreiben: Darkhan-Selenge mit dem
Schwerpunkt Eisenmetallurgie und Landwirtschaft, Südgobi-Sainshand (Gold, Kohle,
Kupferbergbau), Choir-Sainshand, die Westmongolei und Ulaanbaatar.
450 Interessenten fanden sich allein am Eröffnungsnachmittag der Jobbörse im
Servicezentrum der Regierung „Elite" ein.
Etablierte und junge nationale und internationale Firmen und Organisationen
stellten sich vor, waren mit kompetenten Ansprechpartnern und Beratern
vertreten. Zum Nutzen für die Firmen und die hochqualifizierten
Arbeitsplatzsuchenden. Vorstellungs- und Einstellungsgespräche wurden
vereinbart, die ersten Stellen vermittelt.
Buchausstellung und -verkauf
Tierzählung im
Bogd-Khaan-Gebirge
Gemeinsame Erhebungen des Ministeriums für
Natur, Umwelt und Tourismus sowie der Akademie der Wissenschaften im
Nationalpark „Bogd-Khaan-Gebirge" haben einen Bestand von 70 Wildschweinen, 200
Saigaantilopen und 1 500 Murmeltieren ermittelt. Außerdem wurden 156 Säugetiere,
eine Schlange und Exemplare von 12 verschiedenen Vogelarten für spezielle
Untersuchungen gefangen.
"Ich liebe dich"
25 Jahre nach der Premiere des mongolischen
Kinofilms „Bi chamd khairtai" (Ich liebe Dich) stellten Regisseur, Produzenten
und Schauspieler am 09. September im "Urguu" Kino in Ulaanbaatar die lang
erwartete Fortsetzung des seinerzeit sehr populären Films vor.
Delger, Bayaraa und Urlee hießen die Hauptfiguren im ersten Teil. Urlee liebte
Bayaraa, der jedoch an keiner dauerhaften Beziehung interessiert war, dafür
liebte Delger Urlee aufrichtig, ohne jedoch den Mut zu finden, ihr das auch zu
sagen. Der stille Delger musste sich um seinen schwerkranken Vater kümmern und
konnte an gemeinsamen Unternehmungen der Mitschüler meist nicht teilnehmen, die
Konzentration auf die Schule fiel ihm schwer.
Nach dem Schulabschluss ließ er sich im Khuvsgul-Aimag, der Heimat seines
Vaters, nieder, heiratete und wurde Vater eines Sohnes. Urlee hat er trotzdem
nie vergessen können.
Die zog in der Zwischenzeit ihre und Bayaraas Tochter Zolboo alleine groß.
Auf dem Klassentreffen 25 Jahre nach dem Abschluss der zehnten Klasse fehlt
Delger. Der Lehrer Jigmed, im ersten und im zweiten Teil gespielt von
Volksschauspieler B. Damchaa, der kurz nach Ende der Dreharbeiten gestorben ist,
macht sich im Nachhinein Vorwürfe, Delger nicht genügend gefördert zu haben.
Weder er noch die Mitschüler wussten über die schwierigen häuslichen
Verhältnisse des Jungen Bescheid.
Dafür werden die Briefe, die Delger im Laufe der Jahre an Urlee geschrieben hat,
zwei Jahrzehnte später zur Brücke zwischen Zolboo und Delgers Sohn Mendee. Deren
Liebe steht unter einem günstigeren Stern.
Auf der Pressekonferenz vor Beginn der Filmvorführung erklärte Regisseur B.
Baatar, die Suche nach einem geeigneten Ersatz für den früh verstorbenen G.
Erdenebayar, der den Delger spielte, sei nicht einfach gewesen.
D. Bold, der Sänger von „Kamerton", spielt den Mendee. Die Texte der im Film
gesungenen Lieder hat er selbst geschrieben.
Das Premierenpublikum, darunter viele junge Paare, war jedenfalls begeistert.
„Eine gelungene Fortsetzung, mit vielen schönen Liedern, traurigen und lustigen
Momenten und einer sehr guten Besetzung".
Gefährlicher Straßenverkehr
Allein in den ersten zehn Septembertagen
wurden 25 Kinder bei Verkehrsunfällen zum Teil schwer verletzt, ein Kind starb
auf dem Weg in die Unfallklinik.
Die Verkehrspolizei fordert immer wieder mehr Rücksichtnahme der Fahrzeugfahrer
in der Nähe von Schulen und Kindergärten, da wegen der umfangreichen
Baumaßnahmen und Ausbesserungsarbeiten im gesamten Stadtgebiet viele Wege und
Straßen unübersichtlicher bzw. stärker befahren sind.
Endlich Sieger. Boxweltmeister P. Serdamba.Foto vom August 2008
Erster mongolischer
Boxweltmeister
Bei den 15. Amateurboxweltmeisterschaften
in Mailand (Italien) gewann der Olympiazweite Purevdorjiin Serdamba in der
Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm die erste Goldmedaille in der 61-jährigen
Boxgeschichte der Mongolei.
Neun mongolische Boxer und drei Trainer hatten die Reise nach Europa angetreten.
Außer der Goldmedaille brachten die Mongolen noch eine Silbermedaille (Nambaryn
Tugstsogt 51 kg) und eine Bronzemedaille (Uranchimegiin Munkh-Erdene 64 kg) mit
nach Hause.
700 Sportler aus 143 Ländern haben in elf Gewichtsklassen um Titel und Plätze
gekämpft.
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Last Update: 04. Januar 2024