Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Präsident Elbegdorj für
Abschaffung der Todesstrafe
3. Mongolisch-ungarische
Regierungskommissionsverhandlungen
Bei den mongolisch-ungarischen
Verhandlungen der bilateralen Regierungskommission am 13. Januar in Ulaanbaatar
standen Fragen der wirtschaftlichen und wissenschaftlich-technischen
Zusammenarbeit im Mittelpunkt der Diskussionen.
Die Mongolei und Ungarn vereinbarten, in der Landwirtschaft, in der Industrie,
im Bergbau, in der Wasserwirtschaft, im Bauwesen, in Wissenschaft, Technik,
Kultur und Bildung, im Naturschutz, im Gesundheits- und Sozialwesen, beim
Bankensektor und bei der Lösung von Zollfragen enger zusammenzuarbeiten.
Mongolisch-tschechische
Konsultationen
Am 13. Januar trafen die stellvertretenden
Außenminister der Mongolei und Tschechiens, B. Bolor und H. Bambasova, in
Ulaanbaatar zu ihren dritten regulären Konsultationen zusammen.
Beide Delegationen berieten über den aktuellen Stand der bilateralen
Beziehungen, die Ziele der weiteren Zusammenarbeit sowie weitere beide Seite
interessierende Fragen.
4. v. l. T. Badamjunai.
Landwirtschaftsminister zu
Arbeitsbesuchen in China und Deutschland
Der Minister für Landwirtschaft,
Nahrungsgüter und Leichtindustrie T. Badamjunai stand an der Spitze einer
Delegation, die am 12. Januar in Peking an einem von chinesischer Seite
organisiertem Forum "Mongolischer Fleischexport" teilnahm.
Der Delegation gehörten unter anderem die Abgeordneten T. Terbishdagva und B.
Bat-Erdene sowie der Exekutivdirektor der Mongolischen Fleischverbandes M.
Lkhachinbal an.
Im Mittelpunkt des Meinungsaustausches standen veterinärmedizinische Aspekte,
Fragen der Kontrolle über Quarantänemaßnahmen, Maßnahmen der mongolischen
Unternehmen und Behörden zur Qualitätssicherung und Möglichkeiten, Hindernisse
für mongolische Fleischexporte zu beseitigen.
An der Veranstaltung nahmen Vertreter von zehn mongolischen und 50 chinesischen
Fleisch verarbeitenden Unternehmen, Behördenmitarbeiter und 20 Repräsentanten
diplomatischer Vertretungen aus Ländern Asiens und des Nahen Ostens in Peking
teil.
Eine Ausstellung mongolischer Fleisch- und Wurstprodukte ergänzte die
Veranstaltung.
Am 14. Januar begann die mongolische Delegation mit den Abgeordenten E. Bat-Uul,
D. Terbishdagva, B. Bat-Erdene, N. Batbayar, D. Odbayar, dem Gouverneur des
Selenge-Aimags J. Erdenebat sowie dem Botschafter der Mongolei in Deutschland B.
Davaadorj ihren Arbeitsbesuch in Deutschland.
Am Rande der 75. Internationalen Grünen Woche führte Minister Badamjunai mit
deutschen und internationalen Partnern Gespräche über eine engere Zusammenarbeit
in der Landwirtschaft.
Beim Treffen mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, G. Kopp, äußerten die
mongolischen Gäste ihr Interesse an deutscher Unterstützung für die Einführung
moderner Landwirtschaftstechnik, bei der Viehwirtschaft und bei der Einführung
eines Genossenschaftssystems..
Am 17. Januar werden die Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz I. Aigner und Minister Badamjunai ein Zusammenarbeitsabkommen
unterzeichnen.
Überdies beteiligen sich Badamjunai und 50 weitere Agrarminister am Kolloquium
zum Thema "Landwirtschaft und Klimawandel".
Winterweide
Winter 2009/10
Am 13. Januar informierte die
Katastrophenschutzbehörde über die Lage auf den Winterweiden und Maßnahmen der
Regierung, die Situation zu entspannen.
Landesweit befänden sich 43,5 Millionen Tiere auf den Winterweiden. 5,2
Millionen davon auf entfernten Weideflächen, bis zum 13.01. seien 456 000 Tiere
verhungert oder erfroren.
In 198 Sums von 19 Aimags gestalte sich der Winterweidegang schwierig bis sehr
schwierig. In 158 Sums leiden Viehhalter und Vieh unter Zudbedingungen, in 40
herrschen zudähnliche Zustände. Am schlimmsten betroffen ist der Gobialtaiaimag.
Hilfsmaßnahmen reichen von Lohnspenden, Nahrungs- und Futtermittellieferungen
bis hin zur Bereitstellung von Fahrzeugen und Schneeräumtechnik durch das
Verteidigungsministerium.
Der strenge Frost (stellenweise herrschen Nachttemperaturen bis zu minus 50
Grad) macht um die Hauptstadt keinen Bogen. Viele Bewohner müssen in ungeheizten
Wohnungen leben, Gehwege und Fahrbahnen sind spiegelglatt.
Die Wintervorbereitung wird allerorten als unzureichend empfunden. Aber
besonders hart träfe es die Viehhalter. Sie könnten nicht in andere Quartiere
ausweichen oder im nächsten Supermarkt benötigte Lebensmittel besorgen, sich im
Krankenhaus um die Ecke behandeln lassen.
Tag der Verfassung
Erdbeben
In einem Umkreis von 53 Kilometern östlich
von Mandal Ovoo im Südgobiaimag bebte am 13.01., 03.51 Uhr für 31 Sekunden die
Erde.
Das Beben erreichte eine Stärke von 4,3 auf der Richterskala.
A/H1N1
Mit Stand vom 12. Januar wurden in der
Mongolei 1 259 Fälle einer Infektion mit dem H1N1-Virus registriert. 29 Menschen
sind gestorben.
In Ulaanbaatar 15, in Uvurkhangai fünf, in Ostgobi und Südgobi je zwei, in
Arkhangai, Bulgan, Sukhbaatar, Mittelgobi und Bayan-Ulgii je einer.
Neujahrsglückwünsche des
Präsidenten
Zu Beginn des Jahres 2010 wandte sich
Präsident Elbegdorj an alle Mongolen im In- und Ausland und wünschte ein
glückliches, friedliches neues Jahr.
Jede und jeder sollte mit dazu beitragen, dem Ruf der Mongolei in der Welt Ehre
zu machen.
Das vergangene Jahr sei ein Jahr der Superlative, Jubiläen und weittragender
Entscheidungen gewesen.
68 000 Kinder hätten das Licht der Welt erblickt, so viele wie seit 20 Jahren
nicht mehr, außerdem registrierten die Standesämter die höchste Zahl an
Eheschließungen.
Tausende von Sechsjährigen begannen ihr Schülerleben (früher ab acht, später ab
sieben Jahre).
Die Landwirte feierten den 50. Jahrestag der Neulandgewinnungskampagne mit einer
überdurchschnittlich guten Ernte.
Elbegdorj erinnerte auch an die Leistungen der Senioren, besonders an die der
Kriegsveteranen.
2009 beging das Land den 70. Jahrestag des Sieges in der Schlacht am Khalkhyn
Gol. Und besonders hervorhebenswert der 20. Jahrestag der friedlichen
Revolution, der Beginn der Transformation von der Einparteienherrschaft zu
Demokratie und Freiheit.
Eines der wichtigsten wirtschaftlichen Ereignisse sei sicher die Unterzeichnung
des Oyutolgoi-Investionsabkommens gewesen. Das Abkommen öffne den Weg zu mehr
Wohlstand für die Bürger und garantiere das Eigentumsrecht der Mongolen an ihren
Reichtümern.
136 neue Hauptstädter
In der Silvesternacht wurden in Ulaanbaatar
73 Babys, davon 29 Mädchen, geboren.
Am 01. Januar 2010 kamen in den vier Entbindungskliniken der Hauptstadt 33
Jungen und 30 Mädchen auf die Welt.
Die Bevölkerungszahl der Mongolei erreicht damit 2,7 Millionen, in fünf Jahren
sollen es drei Millionen sein.
Mongolei Erdölförderland
Am 30. Dezember verkündete die Erdölbehörde
der Mongolei, ab Februar 2010 gehöre die Mongolei offiziell zu den Erdöl
fördernden Ländern der Erde.
In Tamsag Bulag und Zuunbayan im Dornod-Aimag würden täglich 600 bis 1 000
Barrel Erdöl gefördert.
Für die Ausbildung von 20 Ingenieuren an der TU in Ulaanbaatar hätten die
Behörde und Erdölfirmen bisher eine Million Tugrug zur Verfügung gestellt.
2010 – Jahr der Reformen des
wirtschaftlichen Umfeldes
Auf ihrer Sitzung am 30. Dezember beschloss
die Regierung, das Jahr 2010 als „Jahr der Erneuerung des Wirtschaftsklimas" zu
deklarieren.
Die Arbeitsgruppe zur Erarbeitung der notwendigen Maßnahmen und Richtlinien wird
vom Ministerpräsidenten und seinem Ersten Stellvertreter geleitet werden.
Urna (Foto poly band)
„… Wehmut erfasst mein
Herz."
Urna, eine Sängerin aus der Inneren
Mongolei, reist in die Mongolische Republik, um der Pferdekopfgeige ihrer
Großmutter die ursprüngliche Gestalt wiedergeben zu lassen und um die
„ehrwürdigen Verse", die auf dem Geigenhals eingeschnitzt waren, wiederzufinden.
So beginnt der neue Film von Davaagiin Byambasuren und mit Chakhar-Tugchigiin
Urna hat sie eine kongeniale Hauptdarstellerin für die Umsetzung ihrer Filmidee
gewinnen können.
Ohne Hast begibt sich Urna zunächst auf die Suche nach einem Geigenbauer, der
die nötige Sensibilität für ihr Anliegen aufbringen kann und natürlich über die
entsprechenden handwerklichen Fähigkeiten verfügt. Sie findet ihn in Sambuugiin
Khicheengui. Er verspricht gar nichts, macht sich aber sofort an die Arbeit,
indem er selbst den Baum fällt, um geeignetes Holz für die Ausbesserungsarbeiten
zu gewinnen, nicht ohne vorher bei den Geistern um Verzeihung für sein Tun zu
bitten.
Pferdekopfgeigenspieler (Foto: Jiska Rickels)
Urna reist inzwischen von
Ulaanbaatar aus durch die Steppe, nie die Hoffnung verlierend, doch auf jemanden
zu treffen, der sich an das uralte Lied von den zwei Pferden des Chinggis-Khaans
erinnern kann. Ein Pferdehalter schenkt ihr weißes Rosshaar für die Saiten, von
dem Lied habe er zwar gehört, aber die Worte kenne er nicht. Vielleicht habe
Urna auf einer Hochzeit, die am nächsten Tag in der Umgebung stattfinde, mehr
Glück? Nein, aber sie folgt der Spur zu einem Schamanen, der ihr den Weg zur
alten Dolgor weist. Die weist die junge Frau zunächst unwirsch zurück. Sie sei
alt und habe alles vergessen.
Traurig oder eher ungläubig setzt sich Urna neben sie, ein Lied, das man einmal
gesungen habe, vergäße man niemals. Die Frauen schweigen. Urna beginnt zu
singen. „Großmutter, Wehmut erfasst mein Herz, wenn ich an Deine alte Geige
denke. Zerbrochen wie unsere Heimat, geteilt wie unser Volk. … verstummt sind
die Lieder der Väter".
Da plötzlich bewegen sich die Lippen der alten Viehhalterin und Volkssängerin.
Worte und Melodie des alten Liedes sind wieder da.
Urna ist am Ziel ihrer Reise.
Großmutter und Urna (Foto: Jiska Rickels)
Zurückgekehrt nach
Ulaanbaatar tritt sie gemeinsam mit dem Pferdekopfgeigenensemble der Mongolei
unter Leitung Batchuluuns in der Philharmonie auf, die restaurierte
Pferdekopfgeige in den Händen.
Wunderbar gelingt es dem Filmteam um Byambasuren die Atmosphäre des Sommerlebens
außerhalb der urbanen Siedlungen der Mongolei einzufangen. In ruhigen, langsamen
Einstellungen fährt die Kamera über die Landschaft mit ihren Grassteppen,
Wasserläufen und sanften Hügeln. Urnas Lieder besingen die Schönheit dieser
Landschaften, der Menschen und die bemerkenswerte Geschichte des Landes.
Erstaunlich authentisch auch die Szene am Postschalter eines Sumzentrums als
Urna die Rosshaare nach Ulaanbaatar abschicken will, den Umschlag hat sie auf
altmongolisch beschriftet. „Das kann keiner lesen". „Aber kyrillisch kann ich
nicht". Ohne viel Worte übernimmt es die Postangestellte, die Adresse „richtig"
zu schreiben.
Nur einen Tag nach Abschluss der Filmarbeiten und des Auftritts im Konzertsaal
geriet die Mongolei in den Fokus des Weltinteresses: Infolge gewalttätiger
Ausschreitungen nach den Parlamentswahlen 2008 brannte die Philharmonie, die
Kostüme der Musiker und wertvolle Instrumente gingen für immer verloren.
Der Film „Das Lied von den zwei Pferden" startet am 04. März* in den deutschen
Kinos.
Urna Chahar Tugchi singt mit dem Ensemble (Foto: Kerstin Stelter)
* der Kinostart von "Das Lied von den zwei Pferden"
wird verschoben. Bitte beachten Sie:
NEUER Kinostart: Mai / Juni 2010 (ehemals (04.03.2010).
Sobald wir einen festen Termin haben, werden wir Sie informieren.
Tsagaan Sar 2010
Nach dem asiatischen Tierkreis- oder
Mondkalender beginnt das neue Jahr am14. Februar. Dann wird das Jahr des
Erdrindes durch das Jahr des Eisentigers abgelöst.
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Last Update: 12. Januar 2025