Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
2. bis 8. August 2010

von Dr. Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)


Im Uvs-Aimag

Ministerpräsident setzt Dienstreise fort
Am 02. August ließ sich Ministerpräsident S. Batbold in Ulaangom, dem Zentrum des Uvs-Aimags, über die wirtschaftliche Lage des Aimags und der Bewohner informieren.
Neben viehhaltung leben die Uvsinkhan hauptsächlich von der Leicht- und Lebensmittelindustrie.
Angebaut und verarbeitet wird Sanddorn, der noch einer effektiveren Vermarktung harrt.
Dafür hat der Silber- Chinggis-Arkhi auf internationalen messen schon Goldmedaillen eingebracht.


Dienstreise in die Westaimags. Foto PA d. Reg

Weitere Stationen der Reise in die Westaimags des Regierungschefs und seiner Begleitung waren u. a. Bayan-Ulgii, Khovd und Gobi-Altai.


Ministerpräsident Batbold in Bayan-Ulgii. Foto PA d. Reg

Wettlauf um Tavantolgoi
Eine der ergiebigsten Kohlelagerstätten der Welt „Tavantolgoi" im Südgobiaimag zieht seit Jahren das Interesse der einschlägigen internationalen Großunternehmen auf sich.
Die Beschlussfassung der Großen Staatsversammlung über die baldige Inbetriebnahme und die Kriterien für die Auswahl der Investoren ließ die Mitglieder der Staatsversammlung zu begehrten Gesprächspartnern der internationalen Konsortien aus den USA, Japan, Südkorea, Indien u.a. werden.
In der Mongolei verbreitet wird die Nachricht, Peabody Energy aus den USA werde mit China zusammenarbeiten, sollte das Unternehmen den Zuschlag erhalten.
Die internationalen Bergbaugiganten laden mongolische Politiker gern zu Informationsreisen in ihre Länder ein. Und obwohl Russland angeblich auf Tavantolgoi verzichtet hat, zweifelt niemand, dass auch in Russland von der Ausbeutung der Kohlelagerstätte im Süden der Mongolei geträumt wird.
Die Anführer der Protestbewegung gegen einen möglichen Ausverkauf der Mongolei haben weitere Demonstrationen nach dem Ende der Sommerpause angekündigt.

Dalai Lama hilft Zudopfern
100 000 US-Dollar wurden aus der Dalai-Lama-Stiftung für die mongolischen Viehhalterfamilien, die während der vergangenen Zudkatastrophe ihre Herden verloren hatten, an die mongolische Regierung übergeben.
Der Dalai-Lama hätte mit großer Sorge und Mitgefühl verfolgt, wie zahlreiche Familien ihre Existenzgrundlage verloren hätten und für eine nachhaltige Überwindung der Folgen der Katastrophe gebetet.

Prof. Wulff zum Kulturbotschafter ernannt
Bei seinem offiziellen Besuch in Deutschland ernannte Außenminister G. Zandanshatar den Freiburger Musikprofessor und Initiator des Musikfestivals „Dröhnende Hufe" Prof. Dr. h. c. Bernhard Wulff am 20. Mai in Berlin zum Kulturbotschafter der Mongolei.
Mit dieser Ernennung würdigten die Mongolen die bislang privaten Initiativen von Prof. Wulff, die in Zukunft in einem offiziellen Rahmen gestaltet werden können.

Chinesische Kinder im Ferienlager "Nairamdal"
Am 05. August hat sich Außenminister G. Zandanshatar im internatioanlen Kinder- und Jugendzentrum "Nairamdal" mit 60 Kindern aus der chinesischen Khukh-Nuur-Region getroffen.
Die mongolische Regierung hat die Kinder aus der von starken Erdbeben heimgesuchten Provinz vom 03. – 10. August zu einen Ferienaufenthalt in Nairamdal eingeladen.
Außerdem spendete die Mongolei 50 000 USD für den Wiederaufbau im Yishu-Kreis.


Ulaanbaatar 2008. In der Mitte der Exvorsitzende von Khukh Mongol

Mongolische Nazis
Mongolische Nationalisten sind kein neues Phänomen, aber jetzt erschien im britischen "The Guardian" ein Artikel mit Interviews und Aussagen von Mitgliedern nationalistischer Gruppierungen und Bewegungen in der Mongolei, der auch das Interesse deutscher Medien fand und auch von mongolischen Zeitungen aufgegriffen wurde.
Bisher finden die Gruppierungen kaum Rückhalt in der mongolischen Bevölkerung und ihre Symbole und Kleidung (Hakenkreuz, schwarze Anzüge und Fahnen) verschrecken vor allem die Europäer.
"Dayar Mongol" (Panmongolei), "Tsagaan Khas" (Weiße Swastika) oder "Khukh Mongol" (Blaue Mongolei) erklären zwar, gegen Gewalt zu sein, scheuen sich aber nicht, vor allem gegen chinesische Arbeiter und Geschäftsleute aus dem Hinterhalt gewalttätig vorzugehen. Gerne stilisieren sie sich auch zu Vorkämpfern gegen eine angebliche Überfremdung der Mongolei.
Mitglieder von Khukh Mongol haben sich seinerzeit gerühmt, jungen Mongolinnen mit ausländischen Begleitern die Haare abgeschnitten zu haben.
Nachdem der Chef von Khukh Mongol wegen Mordes am Freund seiner Tochter zum Tode verurteilt worden war, war die Gruppierung zunächst auseinander gefallen.
Beobachter widersprechen Aussagen, die nationalistischen Gruppen in der Mongolei, die sich auf Ulaanbaatar konzentrieren, strebten eine engere Zusammenarbeit an und verfügten über mindestens 3 000 Mitglieder.

Gold für mongolische Mathematikstudentin
Bei der 17. Mathematikolympiade der Studenten vom 24. bis zum 30. Juli in Blagoevgrad (Bulgarien) gewann E. Enkhzaya, Studentin an der Mongolischen Staatsuniversität in Ulaanbaatar eine Goldmedaille, B. Ganbold gewann eine Bronzemedaille.
Das Team der Staatsuniversität erreichte den 43., das der TU den 51. Platz.
Insgesamt betieligten sich 369 Studenten von 94 Universitäten und Instituten aus 74 Ländern an dem Mathematikwettbewerb.

Abschiedszeremonie
Sumogroßmeister Asashoryu D. Dagvadorj wird am 03. Oktober dieses Jahres feierlich vom aktiven Wettkampfsport verabschiedet, teilte der Japanische Sumoverband mit.
2003 wurde Dagvadorj der 68. Großmeister (Yokozuna) in der Sumogeschichte.
2005 war er der erste, der alle sechs Spitzenturniere eines Jahres gewann.
In der ewigen Bestenliste steht er mit 25 Turniersiegen hinter Taiho (32) und Chiyunofuji (31) an 3. Stelle.
Sumo ohne den immer etwas aufmüpfigen, ersten mongolischen Großmeister wird viel von seiner Attraktion einbüßen.

Lesen Sie am 15. August einen Bericht über "Mazaalai – auf den Spuren des Gobibärs. R. B.


In Khovd


   

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