Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Tumen Ekh
Nach Naadam beginnt der
Herbst
Am Abend des 12. Juli erklärte
Staatspräsident Tsakhiagiin Elbegdorj die diesjährigen Naadamfeierlichkeiten für
beendet.
Es seien insgesamt schöne und fröhliche Spiele gewesen, mit großartigen
sportlichen Leistungen.
Die Ringerwettbewerbe, an denen sich 512 Sportler beteiligten, endeten mit dem
Sieg von Ulsyn Zaan (Landeselefant) B. Ganbat aus dem Baruunturuun-Sum im
Uvs-Aimag.
Präsident Elbegdorj zeichnete ihn dafür mit dem Titel „Ulsyn Arslan"
(Landeslöwe) aus. Außerdem wurden drei neue Landesfalken und zwei neue
Landeshabichte gekürt.
Bei den Naadampferderennen sind sieben Kinder von ihren Pferden (zwei vom daaga
– zweijähriges Fohlen, eins vom soyolon – vierjähriges Pferd, eins vom azraga –
Hengst - und drei vom ikh nas – über sechs Jahre alt - gestürzt und haben sich
zum Teil schwer verletzt. Fünf Pferde (drei Soyolon und zwei Hengste) sind
verendet.
Im vergangenen Jahr waren 18 Kinder gestürzt und verletzten sich schwer, 18
Pferde überlebten die zentralen Naadamrennen im vorigen Jahr nicht.
Erstmals galt in diesem Jahr die Versicherungspflicht für die jungen Reiter und
Reiterinnen. Wie hoch genau die Entschädigungszahlungen für die verletzten
Kinder sein werden, wurde noch nicht bekannt gegeben.
Der mongolische
Nationalfeiertag im Ausland
Nicht nur in der Mongolei selbst, auch im
Ausland feierten die Mongolen gemeinsam mit ihren Gastgebern Naadam, das
mongolische Nationalfest, das 804. Jubiläum der Staatsgründung sowie den 89.
Jahrestag der Volksrevolution.
So organisierten z. B. die mongolischen Botschaften und
Freundschaftsgesellschaften in Australien, in Korea, in Ungarn und in der
Schweiz zwischen dem 10. und 12. Juli Volksfeste mit Wettkämpfen im
traditionellen mongolischen Ringen und Bogenschießen. Angeboten wurden typisch
mongolische Speisen wie Buuze und Khuushuur sowie mongolisches Kunsthandwerk und
Mongoleibücher.
Zu den Gästen zählten Regierungsvertreter, Repräsentanten der politischen
Parteien und gesellschaftlichen Organisationen, von Einrichtungen der
Entwicklungszusammenarbeit und Bürger, die sich besonders um die mongolischen
Beziehungen mit dem Ausland verdient gemacht haben.
Auf besonderes Interesse bei alt und jung stießen Veranstaltungen, auf denen
traditionelle und heutige Sitten und Bräuche sowie das Alltagsleben der
mongolischen Nomaden vorgestellt wurden.
Abschluss der
Frühjahrssitzungsperiode der Staatsversammlung
Am 16. Juli beendete der Vorsitzende der
Großen Staatsversammlung D. Demberel die diesjährige Frühjahrssitzungsperiode
der Großen Staatsversammlung.
In seiner Rede erinnerte Demberel an die intensive Arbeit der vergangenen
Monate: 130 Gesetze, Gesetzentwürfe und Beschlüsse seien diskutiert und
verabschiedet worden, darunter strategisch wichtige wie die Oyu- und
Tavantolgoiabkommen, die zur Eisenbahnpolitik, zum nationalen
Bevölkerungsentwicklungsfonds und zur Viehwirtschaft.
An der letzten Frühjahrssitzung nahmen 52 der 76 Abgeordneten teil.
Danach stellten sich die Fraktionsvorsitzenden der MRVP D. Lundeejantsan und der
DP Ch. Saikhanbileg den Fragen der Journalisten.
Beide Fraktionen hätten nicht in allen Fragen Übereinstimmung erzielen können.
Einigkeit herrsche jedoch darüber, dass ab dem 01. August pro Kind 10 000 Tugrug
Kindergeld gezahlt würden, im neuen Jahr werde dieser Betrag auf 20 000 Tugrug
erhöht werden. Geplant seien darüber hinaus regelmäßige Zahlungen aus dem
Entwicklungsfonds an jedes Familienmitglied.
Aus welchem Topf das Kindergeld gezahlt würde, aus dem Staatshaushalt oder aus
dem Entwicklungsfonds, sei zunächst zweitrangig.
Hinsichtlich der Ablösung des Vorsitzenden der Antikorruptionskommission konnte
keine Einigung erzielt werden. Eine Sondersitzung des Rechtsausschusses war am
Vortag ohne Ergebnis abgebrochen worden. Die MRVP brachte Argumente gegen die
Ablösung Sangaragchaas, die DP dafür vor. Ein in der Kritik stehender
Spitzenpolitiker verfüge nicht über die nötige Autorität bei der Ahndung von
Verfehlungen einzelner Abgeordneter.
Das neue Wahlgesetz müsse ebenfalls in den Herbstsitzungen weiter diskutiert
werden.
Die Fragen lauten: Große oder kleine Majorität, eine Mischung zwischen
Proportional- und Verhältniswahlrecht?
In der MRVP wird offenbar ein 26:50-System bevorzugt. 26 Mandate werden nach dem
bisherigen Mehrheitswahlrecht, 50 nach dem Verhältniswahlrecht vergeben.
S. Sinanoglu und Außenminister G. Zandanshatar. Foto PA des Außenministeriums
Beglaubigungsschreiben
überreicht
Am 16. Juli hat die UNO-Repräsentantin und
die Vorsitzende des Entwicklungsprogramms der UNO (UNDP) in der Mongolei Sezin
Sinanoglu ihr Beglaubigungsschreiben an Außenminister G. Zandanshatar
überreicht.
Frau Sinanoglu hat vorher im Irak, in Turkmenistan, in Kirgistan und in
Deutschland gearbeitet.
7,9 Prozent weniger
Straftaten
Im ersten Halbjahr 2010 registrierten die
Polizeibehörden landesweit 9 879 Straftaten, 7,9 Prozent weniger als im ersten
Halbjahr 2009.
55,7 % wurden in Ulaanbaatar, 42,6 Prozent auf dem Land begangen.
Die meisten Straftaten stünden im Zusammenhang mit Alkoholmissbrauch, Gewalt in
der Familie, Armut und Arbeitslosigkeit.
Otgonbayar mit Frau und Tochter. 15.07.10
Die Mongolen sind schon da
Ershuugiin Otgonbayar hat am 15. Juli an
der Universität der Künste Berlin erfolgreich seine Masterarbeit „Die geheime
Geschichte der Mongolen - als Comic im Stil der mongolischen Miniaturmalerei
erzählt" im Weiterbildungsstudiengang „Art in Context" 2009/2010 verteidigt.
Der junge Mongole studierte von 1996 bis 2002 in Ulaanbaatar Malerei,
Industrietechnologie und Design und von 1999 – 2005 im Selbststudium mongolische
Miniaturmalerei, seit 2007 arbeitet er als freischaffender Künstler und kann auf
eine Reihe von Einzel- und Gruppenausstellungen in der Mongolei und in
europäischen Ländern zurückblicken Geschichts- und Literaturdenkmal der Mongolen
beschäftigt er sich seit Langem.
E. Otgonbayars Masterarbeit
Ursprünglich enthielt das
Werk keine Illustrationen. Otgonbayar, der die Geheime Geschichte für alle
Altersgruppen interessant und zugänglich machen wollte, entschied sich für das
künstlerische Ausdrucksmittel des Comics. Akribisch recherchierte er nicht nur
den künstlerischen, sondern auch den historischen, ethnischen und
sozioökonomischen Hintergrund des Werkes, um historische Fakten und Artefakte
möglichst originalgetreu wiedergeben zu können. Außerdem kam es ihm darauf an,
die Funktion der Miniaturmalerei für die Buchmalerei zu verdeutlichen.
Entstanden ist ein beeindruckendes Werk, bestehend aus 12 Kapiteln auf 600
Seiten mit insgesamt 3 000 Zeichnungen.
Betreut wurde die Arbeit von Wolfgang Knapp, ins Deutsche übersetzt von Dr.
Renate Bauwe.
Erfolgreiche Absolventen Kunst im Kontext 2010
Wer trägt den schönsten Deel?
Mittlerweile ist die Deel-Fashionshow aus
Anlass des Nationalfeiertages zur liebgewonnenen Tradition der Mongolen und
ihrer Gäste geworden.
Aus dem ganzen Land kamen sie, um auf dem Sukhbaatarplatz in Ulaanbaatar ihre
Festtagsdeels (Nationaltracht der Mongolen), die dazugehörigen Kopfbedeckungen
und Stiefel von den zahlreichen Zaungästen bewundern zu lassen.
Ausgewählt wurden das Kind, das Paar, der Mann, die Frau mit dem jeweils
schönsten Deel.
Organisiert wird die Veranstaltung von der Stadtverwaltung Ulaanbaatar und dem
Tourismusverband.
Im Rahmenprogramm traten Künstler des Oper, des Schauspielhauses, des
Puppentheatersund des Folkloreensembles "Tumen Ekh" auf.
Sumo
Beim Juliturnier der Profisumoringer vom
11. bis 25. Juli in Nagoya liegen die beiden Mongolen Hakuho und Kakuryu mit 8:0
an der Spitze.
Tokitenku hat bisher fünf, Harumafuji vier und Kyokutenho drei Kämpfe gewonnen.
Asasekuryu konnte leider noch keinen einzigen Sieg verbuchen.
MongoleiOnline
Kurfuerstenstr. 54, 53115 Bonn, Germany
Copyright © 1997-2024 Frank Voßen
Last Update: 04. Januar 2024