Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
IV. Kongress der „Convention
of World Mongolians"
Vom 15. bis zum 18. Juli fand in Ulan Ude,
der Hauptstadt Burjatiens, der 4. Kongress der Konvention der Mongolen der Welt
statt.
Anliegen der Veranstaltung ist es, die mongolischen Sitten und Bräuche, die
Kultur und die mongolischen Sprachen zu bewahren und zu fördern.
Präsident Ts. Elbegdorj beehrte das Treffen mit seiner Teilnahme genauso wie der
Präsident und Regierungschef der burjatischen Republik in der Russischen
Föderation V. V. Nagovitski. Der russische Präsident D. Medvedev sandte eine
Grußadresse.
Batbold im Uvurkhangai-Aimag. Foto PA d. Reg
Regierungschef auf
Dienstreise in den Aimags
Seine Dienstreise, die Ministerpräsident S.
Batbold vom 23. Juli bis zum 15. August in die neun westlichen Aimags führt,
begann er im ehemaligen Zentrum des ehemaligen mongolischen Weltreiches, in
Kharkhorin (Karakorum).
Batbold und seine Begleiter trafen im Kharkhorin-Sum im Uvurkhangai-Aimag mit
Einwohnern zusammen, um über die Regierungspolitik, Vorhaben, Strategien und
notwendige Voraussetzungen zu informieren und sich die Vorschläge, Sorgen und
Kritiken der Menschen anzuhören.
Besucht werden Krankenhäuser, die Einrichtungen der
Katastrophenschutzabteilungen, Viehhalterhaushalte, Schulen, Kindergärten,
Industrie- und Landwirtschaftsbetriebe.
Wann wird Sangaragchaa
abgelöst?
Generalstaatsanwalt D. Dorligjav hat sich
am 23. Juli zum dritten Mal an die Große Staatsversammlung mit dem Vorschlag
gewandt, den Vorsitzenden der Antikorruptionskommission und dessen
Stellvertreter ihrer Posten zu entheben.
Die Diskussion im Rechtsausschuss war noch nicht abgeschlossen, als das
Parlament in die Sommerpause eintrat, das zweite Schreiben traf wenige Stunden
vor der Schlusssitzung ein.
Der Sekretär des Siegelamtes der Großen Staatsversammlung S. Magnaisuren
erklärte, die Angelegenheit müsste sehr sorgfältig geprüft werden. Den
Angeschuldigten würden strafrechtliche Vergehen vorgeworfen.
Sollte es notwendig werden, müsste eine Sondersitzung der Staatsversammlung
einberufen werden.
Ausschüsse legen
Rechenschaft ab
Die Mitglieder des Haushaltsausschusses
hätten 16 Mal während der Frühjahrssitzungsperiode getagt, insgesamt 47 Fragen
behandelt, zwei Gesetzentwürfe und 19 Entwürfe für Gesetzesänderungen bzw. –zusätze
beschlossen. Darunter das Einkommenssteuergesetz, das Gesetz über die
Verringerung der Luftverschmutzung und das Haushaltsgesetz.
Ausschussvorsitzender Ts. Davaasuren legte am 23. Juli der mongolischen
Öffentlichkeit seinen Bericht über die Arbeit der Ausschussmitglieder in den
vergangenen Monaten vor.
Tagung der
Katastrophenschutzkommission
Ebenfalls am 23. Juli tagte die nationale
Katastrophenschutzkommission.
Auf der Agenda stand die aktuelle Situation bezüglich der Pestinfektionen bei
den Menschen sowie beim Vieh und den Wildtieren.
Im ersten Halbjahr wurde in jeweils einem Sum der Aimags Khuvsgul und Selenge
bei 42 Stück Vieh eine Pestinfektion festgestellt, 24 Menschen waren ebenfalls
erkrankt.
Todesfälle mussten nicht beklagt werden.
Die Vorsitzenden der betroffenen Aimags wandten sich mit ihren Vorschlägen zur
Gewährleistung der notwendigen Desinfektions-, Quarantäne- und Impfmaßnahmen an
die Kommission und die Regierung und baten um Unterstützung.
Kostenlose Untersuchung,
Diagnose und Behandlung
Am 25. Juli haben 20 Ärzte, Ärztinnen und
Krankenschwestern aus Südkorea ihre Arbeit im Gesundheitszentrum im
Khan-Uul-Duureg in Ulaanbaatar aufgenommen.
Zum zweiten Mal seit 2009 können Bürger mit niedrigem oder gar keinem Einkommen
die kostenlose medizinische Betreuung in Anspruch nehmen.
Sie werden untersucht und im gegebenen Fall behandelt bzw. operiert.
Initiiert wurde die dreitägige Aktion von der japanischen Organisation für
internationale Zusammenarbeit.
1. Forum der Auslandsmongolen. Foto PA der Regierung
Erstes Forum der
Auslandsmongolen
Unter dem Motto „Die Entwicklung des Landes
– Unser Beitrag" versammelten sich am 19. Juli im Ausland lebende Mongolen im
Regierungspalast von Ulaanbaatar.
Insgesamt leben und arbeiten etwa 200 000 Mongolen im Ausland.
300 von ihnen, Studenten, Wissenschaftler und Lehrer aus 20 Ländern, waren der
Einladung zum Forum gefolgt.
Ministerpräsident S. Batbold erinnerte in seiner Eröffnungsrede an das
20-jährige Jubiläum des Übergangs zu Demokratie, Freiheit und Marktwirtschaft,
an Erfolge und Misserfolge und an den bedeutenden Beitrag, den die im Ausland
ausgebildeten Mongolen für die wirtschaftliche, aber auch gesellschaftliche
Entwicklung des Landes geleistet haben und noch leisten können und müssen.
Altargana 2010. Foto PA der Reg.
„Altargana 2010"
Nachdem das Festival burjatischer Kunst und
Kultur „Altargana" erstmals 1994 im Dadal-Sum des Khentii-Aimags organisiert
worden war, entwickelte es sich rasch zu einer überregionalen Veranstaltung.
In diesem Jahr eröffnete Ministerpräsident S. Batbold am 21. Juli das Festival
zum ersten Mal im Zentralstadion Ulaanbaatars.
Gäste, darunter 1 700 Burjaten, aus Moskau, Irkutsk, Ulan Ude, Chita, aus Japan
und der Inneren Mongolei wollten sich die Sport-, Kultur- und Kunstwettbewerbe,
die Shows traditioneller burjatischer Mode, Volksmusik- und Filmvorführungen
nicht entgehen lassen.
Mittlerweile ist das Festival zu einer schönen Tradition geworden und findet
alle zwei Jahre mit finanzieller Unterstützung der mongolischen Regierung statt.
Der weiße Alte. Grassi-Museum Leipzig
Tsamtanz im
Dashchoilin-Kloster
Für Touristen und Einheimische
gleichermaßen attraktiv, präsentierten die Lamas des Dashchoilin-Klosters der
Hauptstadt am 20. Juli ihren traditionellen Tsam- oder Maskentanz.
In der Mongolei am weitesten verbreitet ist der Khuree Tsam oder der Erleg
Nomonkhan- Tsam.
108 Masken von 21 Gottheiten (Ochirvaani, Jamtsran, Gongor, Namsrai u. a.)
werden maximal verwendet. Außerdem werden zahlreiche Legendengestalten und
sagenumwobene Tiere (Garuda, Löwe, Hirsch) dargestellt.
Jedes größere Kloster der Mongolei folgt bei diesem religiösen Pantomimentanz
seinen eigenen Traditionen und lokalen Abwandlungen.
Überall gleich ist jedoch, dass der „Weiße Alte" bei den Mongolen besonders
beliebt ist.
Er gilt als Schutzgottheit der Viehherden, nach anderer Lesart des Nordwindes.
Jedenfalls schaffte er den Sprung von den schamanistischen Glaubensvorstellungen
der Mongolen ins nationale lamaistische Pantheon.
Der Tsamtanz gehört zu den zehn großen und kleinen Weisheiten der alten
indischen Philosophie.
Er soll böse Geister, Leid und Not vom Einzelnen und vom ganzen Land abwehren,
die Religion beschützen und ihre Widersacher ins Verderben stürzen.
"Miss Gehörlos International
2010"
2. Chinggis-Khaan-Judo-Weltpokal
Beim zum zweiten Mal in Ulaanbaatar ausgetragenen Wettkampf um den
Chinggis-Khaan-Weltcup im Judo am 24. und 25. Juli gewannen die mongolischen
Judoka bereits am ersten Tag vier Gold-, zwei Silber- und sechs Bronzemedaillen.
Insgesamt beteiligen sich 300 Männer und Frauen aus 25 Ländern an den Kämpfen.
Sumo
Yokozuna Hakuho M. Davaajargal stand
bereits einen Tag vor Turnierende als Sieger in Nagoya fest. Doch auch am
Schlusstag des Juliturniers der weltbesten Sumoprofis gab er sich keine Blöße.
Mit 15:0 gewann er das Turnier der obersten Sumoliga und zog - was die
Turniersiege in Folge betrifft - mit dem legendären 46. Großmeister Taiho
gleich.
Die Ergebnisse der anderen
Mongolen:
Ozeki Harumafuji D. Byambadorj 10:5
Komosubi Hakuba A. Unurjargal (Önörjargal) 4:11
Kakuryu M. Anand 11:4
Tokitenku A. Khuchitbaatar 8:7
Tokusegava B. Ganbold 8:7
Mokonami B. Bazarsad 8:7
Kyokutenko N. Tsevegnyam 7:8
Tamavashi B. Munkh-Orgil 7:8
Shotenro D. Nyamsuren 5:10
Asasekiryu B. Dashnyam 4:11
Das Septemberturnier in Tokio wird vom 12. bis 26. ausgetragen.
Prof. T. Dashtsedenin Ikh Tengriin Am. 11. Juli 2006
Prof. T. Dashtseden ist tot
Soeben erreichte uns die Nachricht, dass
der international bekannte Mongolist und Hochschullehrer Prof. Dr.
Tumenbayaryn Dashtseden am Morgen des
25. Juli in Ulaanbaatar verstorben ist.
Prof. Dashtseden war viele Jahre als Gastprofessor an der Sektion
Asienwissenschaften der Humboldt-Universität tätig.
Sein Tod ist nicht nur für seine Familie, auch für sein Land und die
internationale Mongolistik ein unersetzbarer Verlust.
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Last Update: 04. Januar 2024