Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
17. bis 23. Januar 2011

von Dr. Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)

Ulaanbaatar-Utaanbaatar
Ulaanbaatar hat mit Abstand die höchste Luftverschmutzung weltweit.
Am 17. Januar nahm Präsident Ts. Elbegdorj an der Eröffnungsveranstaltung für das Programm „Saubere Luft", das von „Millennium Challenge Account – Mongolei" verwirklicht wird, teil.
Zuvor hatte der Präsident am 13. und 14. Januar im 12. Khoroo im Stadtbezirk Chingeltei Gespräche mit Einwohnern über die vor allem im Winter katastrophale Luftverschmutzung geführt.
Der Oberbürgermeister von Ulaanbaatar G. Munkhbayar hat bei einem Treffen mit der Projektleiterin der GIZ1 Ruth Erlbeck seiner Freude darüber Ausdruck verliehen, dass Deutschland bei der Bebauung der Gerviertel und allen dazugehörigen Erschließungsarbeiten Unterstützung leisten will.
Die Stadtentwicklungspläne, die unter anderem die der Luftverschmutzung beinhalten, konnten bisher wegen fehlender finanzieller Mittel nicht umgesetzt werden.
In diesem Jahr soll mit der Bebauung im 7. Khoroolol begonnen werden. Dabei wird die GIZ Expertenrat und Management-Know how zur Verfügung stellen.
Leicht wird es nicht, meinte Frau Erlbeck, aber wir sind bereit und freuen uns, dass die Arbeiten beginnen.
Die Stadtverwaltung wird ihre Arbeitsgruppe im Februar benennen.

1 Seit dem ersten Januar 2011 sind die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) und Inwent in der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) vereint.


MP Batbold und S. Sandagdorj

Beste Viehhalter geehrt
Wie jedes Jahr werden kurz vor Tsagaan Sar die besten Viehhalter und Ackerbauern ausgezeichnet.
Ein entscheidendes Kriterium für die Ernennung sei die Fähigkeit der Viehhalter und Viehhalterinnen, sich effektiv auf alle Eventualitäten des Winterweidegangs vorbereiten zu können, so Ministerpräsident Batbold in seiner Auszeichnungsrede.
In diesem Jahr konnten sich 43 Viehhalter über die Auszeichnung freuen. Einer von ihnen ist S. Sandagdorj aus dem Burd-Sum im Uvurkhangai-Aimag, der sein Winterlager in Baga Alag aufgeschlagen hat. Der Regierungschef überreichte ihm die Urkunde während seiner Dienstreise in den Aimag und betonte, wie wichtig die Qualität des Viehs und die Kenntnisse der Viehhalter über Vegetation, Wetter, die Bedürfnisse der einzelnen Tierarten oder die Tierkrankheiten für den Erfolg des nationalen Programms „Mongolisches Vieh" seien.
Trotz des harten Winters im vergangenen Jahr konnten drei Viehhalter im Aimag ausgezeichnet werden, freute sich der Aimaggouverneur D. Togtokhsuren.
Auch in diesem Jahr müssten die Einwohner, vor allem in Kharkhorin, Khujirt, Bat-Ulzii, Yosonzuil, Ulziit, Burd und Zuun Bayan Ulaan einen schneereichen, sehr kalten Winter durchstehen.
S. Sandagdorj und seiner Familie gehören 3 000 Tiere, vor allem Schafe.
Zehn Menschen haben durch ihn einen Arbeitsplatz.


Im Uvurkhangai-Aimag

Keine Zerfallserscheinungen in der MVP
Nach der Umbenennung der MRVP in MVP reißt die Kritik aus den eigenen Reihen, vor allem an Generalsekretär U. Khurelsukh, nicht ab.
Es gibt Stimmen, die einen Zerfall der Partei voraussagen.
In einem Brief von MVP-Abgeordneten an den Parteivorsitzenden und Ministerpräsidenten S. Batbold wird auf genau diese Gefahr hingewiesen.
Nach Anfragen bei namhaften MVP Abgeordneten, wie sie die Situation einschätzen, verneinten diese den drohenden Zerfall der Partei.
In einer Demokratie wäre Meinungsvielfalt normal. Ein „Streit unter Männern" könnte nicht die Partei gefährden.
Eine prominente Rolle in diesen innerparteilichen Auseinandersetzungen spielt der Abgeordnete D. Terbishdagva. Kein Tag vergeht, ohne dass Terbishdagva auf den Bildschirmen oder in der Presse zitiert wird. Er gehört zu den Verfassern des Briefes, der in und außerhalb der Partei so große Wellen schlägt.

Oyutolgoi, Tavantolgoi ... und kein Ende
Der erste Stellvertreter des Ministerpräsidenten (Terguun Shadar Said) N. Altankhuyag lud am 20. Januar Medienvertreter ein, um über die bisherigen Ergebnisse der Tavantolgoi-Arbeitsgruppe zu informieren.
Der von ihm geleiteten Arbeitsgruppe gehören der Finanzminister S. Bayartsogt, die Minister für Mineralische Ressourcen und Energie D. Zorigt, für Verkehr, Transport und Städtebau Kh. Battulga sowie Staatsminister Ch. Khurelbaatar an.
An der Veranstaltung nahmen zudem der Direktor von "Erdenes Tavantolgoi" B. Enebish un der Chef des Komitees für Staatseigentum D. Sugar teil.
Eine wichtige Frage bezog sich auf den Aktienanteil für die Bürger und die für die Wirtschaftseinheiten.
Bisher sei die Ausgabe von 550 Aktien pro Bürger und durchschnittlich 30 000 für die nationalen Unternehmen (43 000) geplant. Der Preis pro Aktie werde von der Regierung festgelegt.
Sind an einem Unternehmen mehr als 25 Prozent ausländisches Kapital beteiligt, verliert es sein Recht, Aktien von Erdenes Tavantolgoi zu erwerben.
Das Recht gilt jedoch für die vor dem 30. Juni 2010 gegründeten Unternehmen, die sich keiner Steuervergehen schuldig gemacht haben.
Am 24. Januar werden auf einer Versammlung aller Beteiligten die Ausschreibungsrichtlinien für Tavantolgoi vorgestellt.
2011 werde ein wichtiges Jahr für die Inbetriebnahme der Kohlelagerstätte. Entschieden werden müssten Fragen des Börsengangs, der Gründung einer Investitionsbank, der Wasser- und Stromversversorgung, des Baus einer Bergarbeitersiedlung und ausreichender Verkehrsverbindungen, erklärten die anwesenden Offiziellen.


Schatzgräber in Nalaikh

Muss der Bergbauminister zurücktreten?
Am 19. Januar diskutierten die Abgeordneten über den Antrag einiger ihrer Kollegen, den Minister für Mineralische Ressourcen und Energie D. Zorigt von seinem Posten abzulösen.
Einen Tag zuvor hatte sich die Mehrheit im Wirtschaftsausschuss geeinigt, den Antrag abzulehnen.
E. Bat-Uul kritisierte Zorigt für seine nicht sachkundigen, ausweichenden Antworten auf die zahlreichen Fragen der Abgeordneten.
Für ihren Antrag führen die Initiatoren sieben Gründe auf, darunter den, der Minister habe bei der Vertragsgestaltung zu Oyutolgoi die Vorgaben der Staatsversammlung nicht genügend beachtet und die Interessen der Mongolei vernachlässigt.
Ähnliches Versagen beträfe auch andere strategische Lagerstätten wie Tavantolgoi. Sechs Monate nach den entsprechenden Parlamentsbeschlüssen seien diese immer noch nicht umgesetzt worden.
400 Milliarden Tugrug seien so dem Fiskus verloren gegangen bzw. werden ihm verloren gehen.
Die Investoren seien immer noch nicht bestimmt.
Für den Tod der in Nalaikh umgekommenen 43 Bergleute lehne Zorigt jede Verantwortung ab, sie seien selbst schuld, so Zorigt.
Die Antragsteller
werfen dem Minister vor, seine ihm vom Parlament gestellten Aufgaben nicht zu erfüllen.
Jeden Tag würden Menschen bei illegalen und legalen Grabungen sterben.

Visafrei nach Bulgarien
Am 18. Januar unterzeichneten der stellvertretende Außenminister Bulgariens Dimiter Tsanchev und der Botschafter der Mongolei Tserendorjiin Gankhuyag in Sofia ein Abkommen über den visafreien Reiseverkehr.
Diplomaten und Inhaber von Dienstpässen beider Länder benötigen in Zukunft keine Visa mehr für die Einreise in die Mongolei und nach Bulgarien.


Im Misheel-Expo-Zentrum

„Made in Mongolia – 2011
Mittlerweile ist sie zur Tradition geworden, jährlich, kurz vor dem Mondneujahrsfest, wird im Misheel-Expo-Zentrum die Verkaufsmesse „Made in Mongolia" eröffnet.
Gemeinsam organisiert von der Regierung, dem Landwirtschaftsministerium, dem Amt für Kleine und Mittlere Betriebe und der Entwicklungsstiftung für Klein- und Mittelunternehmen, stellen etwa 130 Unternehmen vom 20. bis zum 25. Januar ihre Produkte vor. Die Zahl der Interessenten belief sich auf 600. Doch die Ausstellungsfläche ist begrenzt.
Verkauft werden vom ledernen Schlüsselanhänger über Kaschmirsocken, -handschuhe, -mützen bis zur Seidenweste und zum Filzteppich alles, was zum Tsagaan-Sar-Fest verschenkt werden könnte. An sich selbst oder andere. Besonders attraktiv: Einige der Produkte sind hier wesentlich billiger als auf den anderen Märkten.
Wie jedes Jahr lockt auch das Rahmenprogramm, vor allem die Modenschauen mit moderner und traditioneller Kleidung, viele Besucher an.
Ein Frauendeel kann für 100 bis 200 000 Tugrug, ein Männerdeel für 100 bis 350 000 Tugrug und eine Kinderweste für 20 bis 28 000 Tugrug erworben werden.
Leder- oder Filzstiefel (280-380 000 bzw. 150-250 000) sind allerdings teurer als auf den Märkten.

Beste Schönschreiber ausgezeichnet
Die Sieger im Wettbewerb "Mongolische Kalligrafie" wurden am 17. Januar geehrt.
Der Wettbewerb wird von "Montsame" und der Zeitschrift "Khumuun Bichig", die einzige in Altmongolisch, seit 14 Jahren gemeinsam organisiert.
Außer aus dem Gobi-Altai-Aimag haben 1 000 Teilnehmer aus den Aimags und der Hauptstadt ihre Arbeiten eingereicht.
Acht Schüler und Schülerinnen aus 11. Klassen aus Ulaanbaatar, Khuvsgul und dem Zentralaimag "gewannen" ein Studienjahr an der Staatsuniversität und an der Universität für Lehrerbildung.
Bei den Lehrern für klassisches Mongolisch gewann N. Urantsetseg aus dem Darkhan-Uul-Aimag und bei den Schülern bis zur 10. Klasse kamen D. Gajidvaanchit aus dem Zentralaimag und U. Ochirpurev aus Ulaanbaatar gemeinsam auf den ersten Platz.

Winteruniversade 2011
An der 25. Winteruniversade vom 27. Januar bis zum 06. Februar in der ostanatolischen MetropoleErzurum (Türkei) nehmen auch zwei mongolische Sportler teil.
D. Dorjgotov un B. Bazarsad, beide von der Universität für Lehrerbildung in Ulaanbaatar, kämpfen im Short Track und im 10-Kilometer Skilanglauf um eine gute Platzierung.
Ingesamt beteiligen sich an der Universae 2 500 Studentensportler aus 57 Ländern von fünf Kontinenten.

Sumo
Großmeister Hakuho Davaajargal hat das Januarturnier (Hatsu Basho) der Profisumoliga mit 14:1 gewonnen.
Zweiter wurde Okinoumi Ayumi Fukuoka mit 11:4.

Fotos: Im Uvurkhangai-Aimag, MP Batbold und S. Sandagdorj – Presse- und Informationsdienst der Regierung


   

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