von Dr. Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Staatshaushalt 2012
Am 26.
Im nächsten Jahr
plant die Regierung 6,4 Trillionen Tugrug Staatseinnahmen, das entspräche 36 %
des BIP. Davon würden zwei Trillionen aus dem Bergbau erwartet.
Am Ende seiner Rede forderte der Regierungschef die Abgeordneten auf, die
Gesetzentwürfe für den Staatshaushaltsplan 2012 sowie die Budgets für die
Sozialversicherung und den nationalen Bevölkerungsentwicklungsfonds zu
diskutieren und zu beschließen.
Aktuell beträgt die Inflationsrate 10.5 Prozent. Kritiker monieren, sollte
dieser Staatshaushaltsplan Wirklichkeit werden, stiege die Inflation auf 14 bis
27 Prozent an.
IX. Bogd Gegeen
inthronisiert
Am 02. November versammelten sich
im Gandankloster in Ulaanbaatar der Khamba-Lama (Oberlama, Abt) des Klosters D.
Choijamts, Mitglieder der Großen Staatsversammlung, der Botschafter der Republik
Indien in der Mongolei Satbir Singh sowie Oberlamas und Lamas verschiedener
Klöster, um den IX. Bogd Gegeen als Oberhaupt der mongolischen buddhistischen
Kirche willkommen zu heißen.
Die 9. Reinkarnation des tibetischen Schriftgelehrten Taranatha (geb. 1575)
wurde 1932 in Tomsig, in der Nähe der tibetischen Hauptstadt Lhasa, geboren. Im
Alter von vier Jahren wurde er zum Nachfolger des 1924 gestorbenen VIII. Bogd
erkoren. Vier Jahre später war er bereits Gezul und trug fortan den Namen „Jambalnamdalchoijijantsan".
1959 war er im Gefolge des XIV. Dalai-Lama nach Indien geflohen, wo er seine
Ausbildung und Studien in verschiedenen Klöstern fortsetzte.
Erst seit 2010 lebt er dauerhaft in der Mongolei, nachdem ihm die mongolische
Staatsbürgerschaft verliehen wurde.
Jambal setzt die Reinkarnationsreihe der Oberhäupter der lamaistischen Kirche in
der Mongolei, die in der Tradition der Gelupga-Sekte steht, fort.
Unumstritten war und ist seine Inthronisierung unter den Würdenträgern der
lamaistischen Geistlichkeit in der Mongolei nicht.
Auch diesmal gab es Versuche, die Ernennung rückgängig zu machen. Da offenbar
Choijamts seinen Widerstand aufgegeben hat, werden diese Versuche wohl ohne
Erfolg bleiben.
Sh. auch „Neues aus der Mongolei"
vom 02. und 31.01. 2011.
„Goldene Zeiten"
„Langsam schwindet die sommerliche
Wärme, der Herbst taucht die Welt für einen Moment in Gold. So heißt es in der
Einladung zur Ausstellung mit Werken der Schweizer Malerin Beatrice Bues-Bohl in
der Zuraggalerie in Berlin-Mitte.
Aber wer erwartet, lediglich Licht- und Schattenspiele in eleganter Verbindung
mit wunderbaren Blautönen und schimmerndem Gold zu sehen, irrt. Goldene Zeiten
lässt durchaus an den Tanz ums Goldene Kalb denken und erinnert hintergründig an
die aktuelle Krise der toll gewordenen Finanzwirtschaft.
Nur zur Vernissage und zur Finissage der Ausstellung am 27. Oktober bzw. am 24.
November können die Besucher auch die Werke der Gold- und Silberschmiedekunst
der jungen Schmuckdesigner Jannis und Fritz bewundern.
Goldene Zeiten. Mitte P. Bues-Bohl
Mongolei ganz nah –
Über Sehnsucht, Schamanen und Stutenmilch
Die Stühle reichten nicht aus für
die vielen Interessenten am „Mongoleiabend" in der Zuraggalerie am 02. November.
Selbst die Organisatoren, Dr. Jens Gramann vom Herzinstitut Berlin, Ulrike
Helmke (Verein „Freunde des Altai e. V.") und Ershuugiin Otgonbayar, Gründer und
Leiter der Zuraggalerie waren überrascht ob des gewaltigen Andrangs.
Mongoleiabend in der Zuraggalerie. 02.11.11
Dr. Amélie Schenk,
Ethnologin, Schamanismus- und Mongoleikennerin, las aus ihren Werken, unter
anderem aus „Das deckellose Land".
Umrahmt wurde die Veranstaltung von der mongolischen Musikgruppe „Khukh Mongol".
Khukh Mongol
Nach der Lesung nutzen die Gäste nicht nur die Gelegenheit zu weiteren Gesprächen mit der Autorin, den Organisatoren und den Künstlern, sie konnten die mongolischen Nationalgerichte Buuz und Khuushuur kosten.
Dr. A. Schenk
Amélie Schenk, von der 2011 „Gesang des Himmels: Galbe – Schamanin des Altai" und 2010 „Königshuhn und Stutenmilch. Eine Reise durch die Kochtöpfe der Mongolei" erschienen ist, gehört zu den Mitbegründern von „Freunde des Altai". Der Verein will helfen, das traditionelle Nomadenhandwerk, Musik und Tanz, aber auch die traditionellen Heilweisen zu fördern.
Deutsche Geologen und Bergleute in der Mongolei
Deutsche Geologen
und Bergleute in der Mongolei
Nach „Auf Goldsuche in der
Mongolei. Die Geologenexpedition der DDR in der Mongolei" 2005 erschien im
September dieses Jahres „Geologen und Bergleute in der Mongolei. Die
deutsch-mongolische Zusammenarbeit 1972 bis 1991".
Als Herausgeber zeichnen verantwortlich Joachim Stübner, Aribert Kampe und
Reinhard Schirn bzw. Joachim Stübner, Klaus Sehm und Reinhard Schirn.
Die Chronik mit Beiträgen von Geologen, Bergleuten, Markscheidern, Chemikern u.
a., die nicht nur über ihre Arbeit, sondern auch über Land und Leute, ihre
Eindrücke und Erlebnisse berichten, wendet sich nicht nur an die
Expeditionsteilnehmer. Mit ihren Informationen zu Geografie, Wirtschaft und
Geschichte, zu Briefmarken und Münzen sowie zum Bergbau „soll ein größerer
Interessenkreis gewonnen werden".
Das Buch kostet 39,99 Euro und kann direkt über J. Stübner oder den Mongoleishop
bezogen werden.
ISBN 978-3-933236-45-2
Sh. zur aktuellen Entwicklung im Bergbau der Mongolei auch „Berliner Zeitung" vom 11. Oktober: Mongolisches Monopoly von Michael Billig, S. 8 und ebenda vom 19. Oktober: Das Gold fanden Geologen aus der DDR von Dr. Aribert Kampe, S. 4. R. B.
Große Mengen Heu
verbrannt
In der Nacht vom 04. zum 05.
November mussten Feuerwehr und Rettungskräfte der Hauptstadt mehrere Brände
löschen. In einem Gehöft in Songinokhairkhan verbrannten 3800 Ballen Heu, in
einem ebenfalls an der Straße gelegenen Gehöft in Jargalant verbrannten 420
Ballen.
Vom 05. bis zum 06. November, 09.00 Uhr, wurde die Einsatzkräfte zu sechs
Bränden und einem Verkehrsunfall gerufen.
Außerdem mussten 13 ungeklärte Todesfälle untersucht werden.
83 Ausländer
ausgewiesen
Nach Überprüfungen der
Ausländerbehörde im Zusammenhang mit Verletzungen der Meldepflicht für Ausländer
wurden Geldstrafen in Höhe von 54 842 000 Tugrug verhängt. Betroffen waren 333
Bürger aus 31 Ländern. Die meisten Verstöße bezogen sich auf das Überschreiten
der Gütigkeitsdauer von Visa. Andere versäumten die Meldepflicht. Mehrere
Unternehmen und Organisationen beschäftigten illegal ausländische Arbeitskräfte.
Sie mussten 160 584 000 Tugrug an Strafgeldern entrichten, so dass insgesamt 215
426 Millionen Tugrug zusätzlich dem Staatshaushalt gutgeschrieben werden
konnten.
83 Bürger aus acht Staaten wurden des Landes verwiesen.
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Last Update: 04. Januar 2024