Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Regierungsumbildung
Im Zusammenhang mit dem Austritt
der DP-Minister aus der Koalitionsregierung, stellte Ministerpräsident S.
Batbold am 20.01.2012 sein neues Kabinett vor.
Der stellvertretende Ministerpräsident, Shadar Said M. Enkhbold übernimmt
zusätzlich das Amt des Ersten Stellvertreters (Terguun Shadar Said).
Außenminister G. Zandanshatar trägt fortan auch die Verantwortung für das
Verteidigungsministerium, Staatsminister Ch. Khurelbaatar die für das
Finanzministerium, Bildungsminister Yo. Otgonbayar die für das
Umweltministerium, Bergbauminister D. Zorigt die für das Verkehrsministerium und
die Ministerin für Arbeit und Soziale Sicherheit die für das
Gesundheitsministerium.
Regierungsrücktritt
gefordert
Nach dem Ausscheiden der sechs
DP-Minister aus der Koalitionsregierung mit der MVP forderte der DP-Abgeordnete
E. Bat-Uul auf der Sitzung der Großen Staatsversammlung am 20. Januar den
Rücktritt der gesamten Regierung.
Obwohl die MVP nach den Wahlen 2008 über eine komfortable Mehrheit in der
Staatsversammlung verfügte, hätte sie die DP eingeladen, in die Regierung
einzutreten.
Die Koalitionsregierung sei mittlerweile Vergangenheit und das Gesetz gebiete
den Rücktritt der gesamten Regierung.
Auflösung der
Staatsversammlung?
Die Generalsekretärin der MRVP N.
Udval überreichte am 19. Januar ein an den Vorsitzenden der Großen
Staatsversammlung D. Demberel adressiertes Schreiben mit der Forderung nach
Auflösung des Parlaments.
Ts. Sharavdorj, der Generalsekretär des Siegelamtes der Großen Staatsversammlung
nahm das Schreiben im Regierungspalast entgegen.
Die Rücktrittsforderung wird begründet mit der für die Bevölkerung schädlichen
Politik korrupter Abgeordneter. Diese Politik hätte u. a. zu erheblichen
Preissteigerungen geführt, die zu immer mehr Armut im Land geführt hätten.
90 Jahre Bergbau. Foto Geologie und Bergbau
90 Jahre
mongolischer Bergbau
In diesem Jahr begehen die Mongolen den 90. Jahrestag des Beginns ihres
nationalen Bergbaus.
Zur Koordinierung der vielfältigen Maßnahmen zur Würdigung dieses Ereignisses
wurde beim Ministerium für Mineralische Rohstoffe und Energie eine
Sonderarbeitsgruppe gebildet.
Geplant sind Symposien, Ausstellungen, Informationsveranstaltungen und
Workshops, die die Geschichte des Bergbaus, Erfolge, Misserfolge und die
Perspektiven zum Thema haben.
Einbezogen in die Vorbereitungen sind nicht nur das Ministerium und die
nationale Bergbaubehörde, sondern alle in Geologie und Bergbau tätigen
Unternehmen.
Besonders Augenmerk wird darauf gerichtet, die Leistungen der im Bergbau Tätigen
gebührend zu würdigen. Etwas, dass in der Vergangenheit zu wenig berücksichtigt
worden sei, die gesellschaftliche Anerkennung für die Arbeit der Bergleute hätte
bei Weitem nicht ihrem Beitrag für den wirtschaftlichen Fortschritt des Landes
entsprochen.
Ehemalige Bergleute aus dem Westen
und der Zentralmongolei in Nalaikh, dem ehemaligen Bergbauzentrum des Landes
Stellvertretende
Landwirtschaftsministerin besucht „Grüne Woche"
Die stellvertretende Ministerin
für Landwirtschaft und Leichtindustrie J. Saule weilt auf Einladung der
Bundesministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz I. Aigner zu einem
Arbeitsbesuch in Deutschland.
Im Rahmen dieses Besuchs nahm die Vizeministerin an der Eröffnungsveranstaltung
der 77. „Grünen Woche" in Berlin 2012 und am Global Forum for Food and
Agriculture (GFFA) vom 19. – 21. Januar zum Thema: „Ernährungssicherung durch
nachhaltiges Wachstum – Landwirtschaftliche Nutzung knapper Ressourcen" teil.
Wasserdrachenjahr 2012-2013
Tsagaan Sar
2012
Wie so oft grübelten auch
diesmal wieder Mongolen und Mongoleiinteressierte über der Frage, wann denn nun
Tsagaan Sar, das mongolische Mondneujahrsfest, gefeiert werden wird.
Kirchenvertreter, Astronomen, Astrologen, Kulturwissenschaftler und Historiker
werden nicht müde, ihre Sicht auf das jeweils korrekte Datum auszubreiten.
In den vergangenen Jahren ist es schon vorgekommen, dass die Politik entschieden
hat.
Fakt ist, die Nachbarländer bzw. die Länder, in denen das Mondneujahrsfest
ebenfalls einen wichtigen Platz im Feiertagskalender einnimmt (Japan, Vietnam,
Laos, Bhutan, Nepal, Korea, Indonesien) haben diese Probleme nicht.
Seit alters her folgen sie dem „Gelben Horoskop", das angeblich auf den
legendären Begründer der chinesischen Medizin und Astrologie, den Gelben Kaiser
Huangdi zurückgeht. Maßgebend ist der 2. Neumond nach der Wintersonnenwende.
Bis zur Unterwerfung der Mongolei durch die Mandschuren im 17. Jahrhundert galt
das auch für die Mongolei. Danach fiele Tsagaan Sar in diesem Jahr auf den 23.
Januar.
Doch seit der Mandschuherrschaft spielt für die Festlegung des richtigen Datums
das „Tugs Buyant-Horoskop" ein wichtige Rolle.
Danach beginnt das Mondneujahr 2012 am 22. Februar.
Auch die Bedeutung dieses Horoskops für die Mongolei wird von einigen
selbsternannten Fachleuten angezweifelt. In Peking und Seoul entsprächen Mond-
und Sonnenstand nicht den Verhältnissen in der Mongolei.
Der Mond weise jeden Tag eine andere Form auf.
Außerdem hätte es eine Zeit gegeben, in der die Mongolen im Herbst Neujahr (tsagaalakhg)
gefeiert hätten. Dann nämlich, wenn die Tische mit den „Weißen Speisen"
(Milchspeisen) reich gedeckt gewesen wären und da auch wären die Alten feierlich
begrüßt worden.
Fest steht, die Mondneujahrsfeiern, eng verbunden mit dem Tierkreiskalender und
den kulturellen und historischen Eigentümlichkeiten in den jeweiligen Ländern,
sind heute noch bedeutsame und beliebte Feste vor allem in Ostasien, auch wenn
der gregorianische Kalender den Mondkalender als offizielle Zeitrechnung
abgelöst hat.
In Tibet beginnt das Wasserdrachenjahr übrigens ebenfalls am 22. Februar 2012.
Wasserdrachenjahreskalender für iPad und iPhone
Das mongolische Unternehmen für digitale Medien „Mongol Content" LLC
offeriert den Nutzern von iPads, iPods und iPhones die Möglichkeit, den Kalender
für das Wasserdrachenjahr 2012/13 zu laden und so jederzeit über Glücks- (Baljinnyam
und Dashnyam) und Unglückstage, notwendige und zu unterlassende Aktivitäten,
günstige und ungünstige Tage für alltägliche und nicht alltägliche Verrichtungen
wie Haareschneiden, Arztbesuche, Reisen, Eheschließung etc. im Bilde zu sein.
Das Angebot basiert auf dem von AdW-Mitglied Prof. Dr. L. Terbish, seines
Zeichens Astrologe, erarbeiteten Kalender für das Jahr des schwarzen
Wasserdrachen des 17. Sechzigjahrzyklus' „ Bayasgalan"
(Freude).
Todesstrafe
bestätigt
Das Gericht der Stadt Ulaanbaatar bestätigte am 19. Januar das Todesurteil
der ersten Instanz gegen N. Munkh-Orgil.
Der junge Mann hatte im Khuvsgul-Aimag ein achtjähriges Mädchen vergewaltigt und
ermordet. Die Verurteilung sei nach den Gesetzen über Schwerverbrechen zu Recht
erfolgt.
Munkh-Orgil werde überdies beschuldigt, im Bayangol-Duureg von Ulaanbaatar drei
Mädchen vergewaltigt zu haben.
Während der Revisionsverhandlung war der Angeklagte von vier Anwälten verteidigt
worden.
Frauen mit Seeblick
„Mutti, Frau Richter und Co."
sowie „Frauen mit Seeblick" heißen zwei Ausstellungen mit Gemälden und Cartoons
von Erich Rauschenbach.
Die erste wird vom 28. Januar bis zum 03. März in der Galerie der Marheinke
Markthalle in Berlin, die zweite vom 03. Februar bis zum 02. März im Atelier
Zuraggalerie, ebenfalls in Berlin, präsentiert.
Sh. auch
Innsbruck 2012. Reg. d. Mongolei
1.
Winterjugendolympiade
Die 16-jährige Altantulgiin
Enkh-Ariun, dreifache Landesmeisterin im Eisschnelllaufen, vertrat als einzige
Sportlerin die Mongolei bei der 1. Winterjugendolympiade vom 13. bis zum 22.
Januar in Innsbruck (Österreich). Begleitet wurde sie nur von ihrem Trainer
Enkhbayaryn Davaadorj.
Beim abschließenden Massenstartrennen am 21. Januar wurde die junge Mongolin 20.
von 26 Läuferinnen. Ihre Zeit: 6:38,07 Min.
Im 500-Meter-Lauf am 14. Januar hatte sie den 14. Platz unter 16. Starterinnen
belegt.
Bei der ersten Winterjugendolympiade in Österreich kämpften 1 059 Sportler und
Sportlerinnen aus 70 Ländern in 15 Disziplinen um die Medaillen.
„Neues aus der Mongolei" können Sie wieder am 12. Februar 2012 lesen R. B.
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Last Update: 04. Januar 2024