Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Präsident Elbegdorj zeichnet verdiente Frauen aus. Foto Präsidialamt
Internationaler
Frauentag 2012
Präsident Ts. Elbegdorj hat aus
Anlass des Internationalen Frauentages Mitarbeiterinnen im Bildungs- und
Gesundheitswesen, in den Bereichen Kultur und Dienstleistungen sowie in der
Industrie und Landwirtschaft ausgezeichnet.
Während einer festlichen Veranstaltung im Regierungspalast am 08. März verlieh
der Präsident u. a. der Leiterin der Augenklinik im Mutter- und
Kind-Forschungszentrum Dr. M. Altankhuu den Titel „Verdiente Ärztin der
Mongolei", der Sängerin J. Uranchimeg den Titel „Verdiente Künstlerin der
Mongolei" und der Leiterin des 54. Kindergartens in Ulaanbaatar S. Oyuntsetseg
den Titel „Verdiente Lehrerin der Mongolei".
In seiner Rede dankte Elbegdorj den Frauen und Mädchen für ihren Beitrag bei der
Entwicklung des Landes und lobte ihr Engagement bei der Verteidigung der
demokratischen Errungenschaften.
Lehrerstreik
abgewendet
Auf der außerordentlichen
Parlamentssitzung am 07. März beschlossen die Abgeordneten die von der Regierung
vorgeschlagenen Ergänzungen zum Staatshaushaltsplan.
Danach werden Löhne und Gehälter sowie Renten rückwirkend ab 01. Februar
angehoben: 80 000 Tugrug monatlich mehr für Staatsangestellte (darunter Lehrer
und Ärzte) und 53 Prozent mehr für die Rentner.
Gewerkschaftspräsident S. Ganbaatar dankte Ministerpräsident S. Batbold für die
Entscheidung. Der angekündigte Lehrerstreik sei damit vom Tisch.
Er hoffe, die Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen Regierung und
Gewerkschaften werde sich in Zukunft verbessern.
S. Batbold erklärte im Gespräch mit den Gewerkschaftsvertretern, seit 2008
hätten sich die Gehälter und Löhne verdoppelt.
Am 01. Mai stehe die nächste Erhöhung der Bezüge für Werktätige, Rentner und
Sozialhilfeempfänger an.
Die 4. Lesung zum Staatshaushaltsplan umfasste unter anderem auch die Posten
Verteidigung, Sozialversicherung, örtliche Haushalte.
Insgesamt haben die Abgeordneten Mehrausgaben in Höhe von 158,3 Milliarden
Tugrug beschlossen.
S. Ganbaatar kündigte an, die nächste Aufgabe der Gewerkschaften sei es nun, für
die Erhöhung der Löhne in der Privatwirtschaft sowie für die Erhöhung der
Mindesteinkommen einzutreten.
Keine Mehrheit
für Entlassung des Verteidigungsministers
Die von DP-Abgeordneten geforderte Ablösung von Verteidigungsminister J.
Enkhbayar, dem sie Verrat von Staatsgeheimnissen vorwerfen, wurde auf der
Sondersitzung der Staatsversammlung (05.-09.03.) von der Mehrheit der
Abgeordneten abgelehnt.
Gegen Atomkraft
Aus Anlass des ersten Jahrestages der Tsunami- und Erdbebenkatastrophe in
Japan am 11. März 2011, die schwere Unfälle und Störungen im Atomkraftwerk
Fukushima zur Folge hatte, organisierte die Anti-Atombewegung der Mongolei eine
Protestkundgebung auf dem Sukhbaatarplatz.
Die Unfallserie hatte mit dem Tohoku-Erdbeben am Nachmittag des 11. März 2011
gleichzeitig in vier Reaktorblöcken begonnen. In den Blöcken 1 bis 3 kam es zu
Kernschmelzen.
150 000 Menschen mussten zeitweise oder dauerhaft evakuiert werden,
Hunderttausende Nutztiere verendeten.
Die Aktivisten der mongolischen Anti-Atomkraftbewegung fordern die mongolische
Regierung auf, die Uranförderung und den Uranexport sowie sämtliche Atomprojekte
zu stoppen.
The Zeitgeist
Movement Mongolia
Zum zweiten Mal wird die
Zeitgeist-Bewegung Mongolei einen Zeitgeist-Tag in der Mongolei organisieren.
In der 2008 gegründeten und als Graswurzelbewegung organisierten „The Zeitgeist
Movement" engagieren sich Aktivisten aus 200 Ländern für eine sozialere
Gesellschaft.
Dabei unterstützen sie aktiv die Occupy-Bewegung.
Die Internetgemeinde „Anonymus" kritisiert die Zeitgeistbewegung als Scientology
nahestehend und wirft ihr vor, die Occupy-Bewegung unterwandern zu wollen.
ITB 2012
ITB Berlin 2012
Sieben Reiseunternehmen und drei
Fluggesellschaften aus der Mongolei beteiligten sich an der 46. Internationalen
Tourismusbörse in Berlin.
Am 06. März eröffnete Wirtschaftsminister Philip Rösler die ITB 2012. Neben dem
Präsidenten des Deutschen Tourismusverbandes Klaus Läpple, dem Regierenden
Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit, dem Generalsekretär des Internationalen
Tourismusverbandes Taleb Rifai sprachen auch der Tourismusminister Ägyptens, dem
diesjährigen Partnerland der ITB, Mounir Fahkry Abdel Nour Begrüßungsworte.
ITB 2012. 1. v. l. Botschafter Davaadorj, 5. v. l. Tourismusminister Tsogtbaatar
An der Spitze der mongolischen Delegation stand der Minister für Umwelt und Tourismus D. Tsogtbaatar (bis Dezember 2012 Staatssekretär im Außenministerium).
ITB 2012
In der Halle 26 stellten die Reiseunternehmen „Juulchin", „Great Genghis Tours & Expeditions", „Mongolian Adventure Tours", „Nature Tours", Tsolmon Travel", „Selena Travel" und „Samar Magic Tours" ihre Angebote vor.
ITB 2012
Außer der
nationalen mongolischen Fluggesellschaft „MIAT" präsentierten sich auch die
privaten Fluglinien „Eznis" und „Mongolian Airlines Group", die nach der
Neugründung durch die Bodi Group am 14. September 2011 am 18. Dezember 2011
ihren ersten Inlandsflug von Ulaanbaatar nach Bayankhongor startete. Am 19.
Februar 2012 folgte der erste internationale Flug nach Tokio.
Laut Minister Tsogtbaatar soll der Tourismus zu einem der wichtigsten
Wirtschaftszweige in der Mongolei entwickelt werden. Dazu gehöre
selbstverständlich die Präsentation auf der weltweit größten Tourismusmesse in
Berlin.
ITB 2012
Tsogtbaatar führte im Rahmen seines Messebesuchs Gespräche mit dem Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel, dem Parlamentarischen Staatssekretär im Wirtschaftsministerium E. Burgbacher und mit dem Präsidenten der Messe Berlin GmbH Raimund Hosch über eine engere Zusammenarbeit.
Immer begehrt. Mongolische Models
Am 08. und 09. März beteiligten sich die Mongolen mit dem Folkloreensemble „Tumen Ekh" und mit der Show „Deeltei Mongol" an einer Tourismuswerbeveranstaltung im Europazentrum. Besonders begehrt waren die mongolischen Models in ihren farbenprächtigen, an den Trachten mongolischer Königinnen orientierten Kleidern bei der Luxury Shopping Night auf dem Kurfürstendamm am 09. März.
Messerundgang des Regierenden Bürgermeisters K. Wowereit am 07. März
Die Reisebranche boomt, so das einhellige Urteil der Veranstalter nach Abschluss der Messe am 11. März. 10 644 Aussteller aus 187 Ländern, 20 Prozent mehr Fachbesucher – 113 000, davon 44 000 aus dem Ausland, 7000 akkreditierte Journalisten aus 94 Ländern besuchten die ITB 2012.
ITB 2012
Die Mongolen hoffen, nachdem sie 2011 bereits Kulturpartner der ITB waren, im Jahr 2014 zum Partnerland der ITB zu avancieren.
Mongole in
IOC-Kommission gewählt
Auf einem Meeting des
Internationalen Olympischen Komitees am 09. März wurden die neuen Mitglieder der
einzelnen Kommissionen vorgestellt.
Zum ersten Mal gehört mit Jugderiin Otgontsagaan ein Mongole diesem Gremium an.
J. Otgontsagaan, geboren 1962, Sinologe und Sportjournalist, ist Generalsekretär
des Mongolischen Olympischen Komitees und wurde in die Kommission Sport und
Umwelt gewählt.
Falsche Schamanen
In den letzten Jahren habe die
Zahl falscher Schamanen, die hilfesuchenden Menschen mit sinnlosen, teilweise
schädlichen Praktiken das Geld aus der Tasche zögen, zugenommen. Das
Präsidialamt habe deshalb eine Initiative gestartet, um die Bürger zu schützen
und diesem negativen Trend entgegen zu wirken. Zu diesem Zweck sollen
diesbezügliche Erkenntnisse in den Aimags, in der Hauptstadt und in deren
Stadtbezirken zusammen geführt werden. Kriminelle Machenschaften müssten
aufgedeckt und entsprechend geahndet werden.
Selbsternannte Schamanen versprächen Heilung von schweren Krankheiten, Abwehr
von Not und Leid und sammelten damit nicht selten Millionen von Tugrug, Gold und
Schmuck ein.
Sie erböten sich, hauptsächlich sehr junge Mongolinnen zu Schamaninnen
„auszubilden".
Das Strafgesetz ermöglichte die Verurteilung solcher Täter. Die ersten seien
bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
Zu heftig gefeiert
Die Polizei musste am 08. März
Männer und Frauen in Gewahrsam nehmen, weil sie unter Alkoholeinfluss in
Restaurants, auf Straßen und Plätzen oder in ihren Wohnungen randalierten,
andere Menschen bedrohten oder hilflos aufgefunden wurden.
In den Ausnüchterungszellen der Polizeistation an der Eisenbahn waren
vorübergehend zehn Frauen untergebracht, die meisten von ihnen aus dem Songino-
und Bayangol-Duureg.
Noch heftiger feierten die Männer den Frauentag. Allein in Ulaanbaatar mussten
173 die Nacht in den Ausnüchterungszellen der Stadtbezirke verbringen.
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Last Update: 04. Januar 2024