Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Rücktrittsforderung
abgelehnt
Die von der MVP-Fraktion erhobene
Forderung, über einen Rücktritt von Ministerpräsident N. Altankhuyag wegen
Erfolglosigkeit zu diskutieren, fand im zuständigen Ausschuss keine Mehrheit.
Die MVP wirft dem Regierungschef vor, während seiner achtmonatigen
Regierungszeit sei es mit der Wirtschaft bergab gegangen, die grundlose
Entlassung von Staatsangestellten halte unvermindert an, die Inflation steige,
das Interesse ausländischer Investoren an einem Engagement in der Mongolei
sinke.
Nachwahlen in
Songinokhairkhan
Bei der Nachwahl zur Großen
Staatsversammlung am 14. April im Songinokhairkhan-Duureg (WK 26) entfielen auf
den Kandidaten der MVP D. Sumyabazar 55,7 Prozent der Stimmen, auf den
DP-Kandidaten L. Erkhembayar 44,3 Prozent.
Am 16. räumte Erkhembayar seine Niederlage ein und akzeptierte das Ergebnis, für
eine Nachwahl der Nachwahl stehe er nicht zur Verfügung.
Gegen das Ergebnis waren Proteste laut geworden. Die Wahl sei nicht
ordnungsgemäß verlaufen, die Stimmabgabe hätte bereits 18.00 Uhr und nicht erst
20.00 Uhr beendet sein müssen.
Zur Wahlbeteiligung liegen bisher keine Angaben vor.
Das Ergebnis muss noch offiziell von der Zentralen Wahlkommission verkündet
werden.
Bayartsogt
bietet Rücktritt an
Auf der Sitzung am 15.
April hat der stellvertretende Vorsitzende der Großen Staatsversammlung S.
Bayartsogt (DP) dem Vorsitzenden Z. Enkhbold seinen Wunsch überbracht, von
seinem Posten abgelöst zu werden.
Die DP-Fraktion begrüßte die Entscheidung ihres Parteifreundes, die moralische
Verantwortung für das nicht deklarierte Schweizer Konto und eine Offshore-Firma
übernommen zu haben.
Danach wurde die Angelegenheit an den zuständigen Ausschuss überwiesen.
Tsedenbal-Denkmal wird renoviert
Einem Beschluss der
Ulaanbaatar-Stadtverwaltung zufolge wurde das erst vor sechs Jahren errichtete
Denkmal des von 1940 bis 1984 mächtigsten Politikers der Mongolei J. Tsedenbal
(1916-1991) am 16. April abgebaut. Der Steinsockel sei brüchig und drohe
einzustürzen.
Das Denkmal war in einer eigens dafür angelegten Grünanlage vor dem
Schauspielhaus in Ulaanbaatar aufgestellt worden.
„Mongolian
Airlines" wird zu „Hunnu Airlines"
Die Betreiber der mongolischen
Fluggesellschaft „Mongolian Airlines" haben sich entschlossen, ihre Linie in „Hunnu
Airlines" umzubenennen.
Mongolian Airlines könnte leicht mit der nationalen mongolischen
Luftfahrtgesellschaft „MIAT" verwechselt werden.
Im Interesse der Luftfahrtsicherheit habe man sich zu diesem Schritt
entschlossen, verlautete am 18.04. aus Unternehmenskreisen.
In der Botschaft
Mongolisch-Deutscher Fachkräfteaustausch
„Wir haben viel gelernt, nützliche
Anregungen für unsere Arbeit bekommen und konnten selbstverständlich auch eigene
Erfahrungen und eigenes Wissen einbringen. Besonders danken möchten wir unseren
Gastgebern für ihr Engagement, das tolle Programm und die große Herzlichkeit,
mit der sie uns empfangen haben."
Die acht mongolischen Grund-, Gymnasial- und Hochschullehrer, Filmproduzenten
und Kulturpolitiker, die vom 07. bis zum 18. April am deutsch-mongolischen
Fachkräfteaustausch an der Schule der Künste Schwerin (SdKS) teilnahmen, zogen
eine durchweg positive Bilanz ihrer Reise nach Deutschland.
Holger Reschke, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer, Cécile Bonnet,
Bildungsreferentin und Heidi Reschke-Kwella, Projektmanagerin und u. a.
verantwortlich für das Kinderatelier an der SdKS sowie ihre Unterstützer, allen
voran die Schauspielerin und Theaterpädagogin Birgit Reibel, hatten ein
anspruchsvolles Programm organisiert: Gespräche in Landesministerien und im
Landtag, Workshops zur (inter)kulturellen Bildung in Deutschland und in der
Mongolei, zur kulturellen Bildung in der Praxis, zu Orten der kulturellen
Bildung für Kinder und Jugendliche. Und das nicht nur in Schwerin. In Rostock
folgten einem Theaterworkshop Besuche in der Kunstschule „Frieda" und im
Institut für neue Medien.
In Berlin hatten die mongolischen Gäste Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit
Bundestagsabgeordneten, ein Workshop im Theater an der Parkaue wurde ergänzt
durch eine Aufführung von „Peter und der Wolf".
Globales Lernen
Mechthild Lensing,
die Leiterin des Schulprogramms Berlin bei „Engagement Global - Bildung trifft
Entwicklung" und die international bekannte Sängerin, Musikerin und
Songschreiberin Virginia Mukwesha aus Simbabwe gaben im Pangea-Haus Einblicke in
ihre Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Ziel ihres Projektes sei
es, in jeweils teilnehmergerechter Weise für die Probleme auch in fernen
Weltgegenden zu sensibilisieren und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie jeder
einzelne von uns mitwirken kann, die Zerstörung von Natur und Kultur(en) zu
stoppen.
Virginia Mukwesha ließ es sich nicht nehmen, eine Probe ihres Könnens zu geben,
sie sang und spielte dazu auf der Mbira (Lamellophon) und bezog in den Gesang
auch die Gäste mit ein. Die waren begeistert und versuchten sich selbst an der
Mbira, was ihnen in beeindruckender Weise gelang.
Am Nachmittag des 17. April informierten Botschaftsrat Ts. Bolor und
Presseattaché Ch. Batbileg bei einer Zusammenkunft in der mongolischen Botschaft
über die deutsch-mongolische kulturelle, wirtschaftliche und politische
Zusammenarbeit, die Struktur der Botschaft und gewährten ihren mongolischen,
deutschen und französischen Gästen einen Blick in das mongolische Festger
(Jurte) auf dem Botschaftsgelände.
Virginia Mukwesha und die Mbira
Auch das von der
Schule der Künste Schwerin organisierte Rahmenprogram kam bei den Gästen aus der
Mongolei gut an: Ein Ostseespaziergang, ein Spaziergang unter den Linden zum
Brandenburger und natürlich ein gemeinsamer Fototermin an der Weltzeituhr auf
dem Alexanderplatz in Berlin.
Im August dieses Jahres folgt der Gegenbesuch der Schweriner in Ulaanbaatar.
Mongolei-Kolloquium
Erst im April ist Dr. Ines Stolpe
zur Professorin für Mongolistik an die Uni Bonn berufen worden, doch bereits im
laufenden Sommersemester werden regelmäßig Kolloquien und Vorträge organisiert,
die eine breites Spektrum an mongoleibezogenen Themen abdecken.
Im Zentrum stehen die Vorstellung und Diskussion aktueller Forschungsprojekte.
Am 25. April spricht Oyuntuya Shagdarsuren von der Uni Bonn
zum Thema „Extralegality and Collective Action in Access to
Land: The Case of Artisanal Gold Mining in Rural Mongolia".
Ort: Uni Bonn, IOA
Regina-Pacis-Weg 7, Raum 3.008
Für mehr Informationen sh. auch
Global Nomads am Brandenburger Tor
„Reisende sollen
Augen und Ohren aufreißen, nicht das Maul"
Das ist nur einer der
bedenkenswerten Sätze der szenischen Installation und Wandzeitung zum Thema
„Urbanes Nomadentum aus mongolischer und westlicher Sicht".
Studenten der Fachhochschule Dortmund, aus Berlin und von der Mongolischen
Universität für Kunst und Kultur haben am 20. April am Brandenburger Tor ihre
Installation Urban Nomads in der Mongolei und im Westen – Make some noise!
aufgebaut, um anschaulich gegen Natur- und Kulturzerstörung zu demonstrieren und
für eine nachhaltige Stadtentwicklung und Bildungskooperation zu werben.
Die Initiative Urban Nomads hat 2012 ein interdisziplinäres Bildungsprogramm an
der Mongolischen Universität für Kunst und Kultur begonnen. Die Urban Nomads
Education Platform #1 mit Bildungsprogrammen, Arbeitstreffen und Performances
ist zunächst bis 2014 konzipiert und vereint mongolische und internationale
Wissenschaftler und Künstler, die die Situation moderner Nomaden erforschen.
Vor dem Auftritt. Kunstudentinnen aus Ulaanbaatar
Gefördert wird das
Projekt durch das AA, den DAAD und die FreeStylers Group.
Vor dem Brandenburger Tor hatte sich am frühen Abend des 20. April ein illustrer
Kreis mongolischer und deutscher Künstler, Wissenschaftler und Kulturmanager
versammelt.
Aus der Mongolei waren 15 Studenten und Studentinnen der Kunsthochschule
angereist, die zu Klängen traditioneller mongolischer Instrumente sangen und
tanzten.
Ihr unbestrittener Star war der Rapper und Abteilungsleiter Kultur in der
Ulaanbaatarstadtverwaltung „Quiza" Bavuugiin Battsengel.
Vertreten war das Urban Nomads Team u. a. mit Munkhbayaryn Bayarmaa, der
Regisseurin und Kulturmanagerin Corinna Bethge, der Dramaturgin und
Kulturmanagerin Berit Schluck, dem Filmproduzenten und Autor Otgony Gerelsukh
aus Ulaanbaatar bzw. Berlin, der Maler Ershuugiin Otgonbayar, der Hamburger
Honorarkonsul Marcus Reinberg, Mitarbeiter der mongolischen Botschaft und des
AA.
Gebäude des Mongolischen Fußballverbandes in Ulaanbaatar
Mongolischer
Fußballpokal
An der Eröffnungszeremonie für den
Wettbewerb um den nationalen Fußballpokal am 20. April nahmen neben Präsident Ts.
Elbegdorj, den MinisterInnen für Kultur, Sport und Tourismus, für Bildung und
Wissenschaft, für Industrie und Landwirtschaft Ts. Oyungerel, L. Gantumur und
Kh. Battulga Fußballverbandspräsident B. Ganbold und Repräsentanten aus allen 21
Aimags teil.
Der Pokalwettbewerb ist Teil des von Präsident Elbegdorj unterstützten Programms
zur Förderung des Fußballsports in den Aimags.
MongoleiOnline
Kurfuerstenstr. 54, 53115 Bonn, Germany
Copyright © 1997-2024 Frank Voßen
Last Update: 04. Januar 2024