Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Juni in der Mongolei. Mandelblüte
Mutterorden
verliehen
Anlässlich des Internationalen
Tages zum Schutz der Kinderrechte am 01. Juni wurde 21 Müttern nach einem Erlass
von Präsident Ts. Elbegdorj der Mutterorden erster und zweiter Klasse verliehen.
Überreicht wurden die Auszeichnungen vom Vorsitzenden der
Stadtverordnetenversammlung Ulaanbaatars D. Battulga.
Er dankte den Müttern für ihre nicht hoch genug einzuschätzenden Leistungen beim
Auf- und Erziehen der mongolischen Jugend, wünschte ihnen viel Kraft, Glück und
Gesundheit
1. Juni. Tag der Mütter und Kinder
Internationaler
Kindertag 2013
Das politische Leben in der
Mongolei steht zurzeit ganz im Zeichen des Präsidentschaftswahlkampfes.
Trotzdem finden die Politiker, allen voran die Kommunalpolitiker, Zeit,
anlässlich des Internationalen Kindertages am 01. Juni, in der Mongolei als
Feiertag der Familie begangen, an Veranstaltungen teilzunehmen, Kinder zu
beglückwünschen und zu beschenken und Müttern Orden zu verleihen.
Der Regierende Bürgermeister von Ulaanbaatar E. Bat-Uul und der Vorsitzende der
Stadtverordnetenversammlung D. Battulga, Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie
Delegierte aus allen neun Stadtbezirken gehörten zu den Gästen bei der
Galavorstellung junger Künstler im Kinderpalast, zu der 500 Kinder eingeladen
waren. Alle konnten sich über ein Geschenk freuen.
Leider konnte das provisorische Dinosauriermuseum auf dem Sukhbaatarplatz wegen
der hohen Anforderungen an z. B. Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit nicht bis
zum 01. Juni fertiggestellt werden.
Dafür boten alle anderen Museen mit Ausnahme des Naturkundemuseums, das wegen
Wartungsarbeiten geschlossen ist, Kindern bis 16 Jahre freien Eintritt.
Auch Theater, Opernhaus und Konzerthallen hatten in der Woche vom 27. Mai bis
zum 02. Juni für Kinder und Jugendliche besonders attraktive Veranstaltungen in
ihr Programm aufgenommen.
In den mongolischen Medien wurde an die Geburtstage erfolgreicher Sportler der
jüngsten Zeit erinnert:
Der erste mongolische Goldmedaillengewinner bei Olympischen Spielen Naidangiin
Tuvshinbayar (2008, Judo) wurde am 01. Juni 1984 im Saikhan-Sum im Bulgan-Aimag
als jüngstes von sieben Kindern eines Viehhalterehepaars geboren.
Dambadondogiin Baatarjav erblickte das Licht der Welt am 02. Juni 1961 im
Dornod-Aimag als Sohn des Landesfalken Dambadondog. Seit 1989 widmet er sich dem
Bogenschießen und wurde 2008 in Peking der erste mongolische Paralympicsieger
Der erste Boxolympiasieger (Peking 2008), Enkhbatyn Badar-Uugan, feiert am 03.
Juni Geburtstag. Er wurde 1985 in Ulaanbaatar geboren.
In Choibalsan (Dornod-Aimag)
Neuer
Gewerkschaftsverbandspräsident
Nach seiner Wahl in die Große
Staatsversammlung hat der Präsident des Mongolischen Gewerkschaftsverbandes S.
Ganbaatar sein Amt im Dezember 2012 freiwillig niedergelegt und fungiert seitdem
als Ehrenpräsident.
Der Termin für die Wahl seines Nachfolgers wurde vom Generalrat der
Gewerkschaften auf den 03. Juni gelegt.
Kandidaten für das Amt sind Vizepräsident Kh. Amgalanbaatar und Sekretär Ts.
Adyaa. Außerdem hat der Buchhalter des Verbandes seine Kandidatur angemeldet.
Neben der Wahl des neuen Gewerkschaftspräsidenten steht auf der Tagesordnung
auch die Verabschiedung des überarbeiteten Statuts.
In der mongolischen Botschaft in Berlin. V.l. Ch. Batbileg, M. Tumenjargal, Kh.
Bakytjan
Mongolischer
Sportminister zu Gast in Deutschland
Zum ersten Mal hat eine
mongolische Delegation an der UNESCO-Weltsportministerkonferenz teilgenommen.
Gastgeber der 5. Konferenz – „Mineps V" – vom 28. bis zum 30. Mai war
Deutschland.
Auf der Agenda standen eine Bestandsaufnahme, neue Entwicklungen im Weltsport,
strategische Ziele, Fragen der internationalen Sportpolitik, Teilhabe von
Mädchen und Frauen sowie körperlich und geistige Behinderten an sportlichen
Aktivitäten allgemein, aber auch am nationalen und internationalen
Wettkampfsport. Immer stärker in den Fokus rücken Diskussionen um die Vermeidung
von Korruption und Spielmanipulation.
Der stellvertretende Minister für Kultur, Sport und Tourismus M. Tumenjargal
äußerte seine Genugtuung über die Wertschätzung, die die Mongolei international
genießt und erklärte das volle Einverständnis seines Landes mit den Zielen der
internationalen Sportbewegung, alles für einen sauberen Sport zu tun wie es in
der „Berliner Erklärung" vom 30. Mai heißt.
Die neue mongolische Regierung habe mit ihrer Sportpolitik einen neuen Schritt
auf dem Weg zur Sportentwicklung in der Mongolei getan und das beziehe sich
nicht nur auf den Leistungssport, sondern auch auf den Breitensport. Bisher
stehen zwei Stunden Sport auf den Lehrplänen der allgemeinbildenden Schulen in
der Hauptstadt und in den Aimags, da gäbe es Erweiterungsmöglichkeiten.
Wir haben uns vorgenommen, Wintersportarten wie Biathlon, Skilauf, Curling u. a.
stärker zu fördern - geplant sei der Bau zweier Eisstadien, in denen auch
Eishockey gespielt werden könne. Aber auch Mannschaftssportarten wie Fußball und
Basketball wollen wir weiter fördern.
In der Mongolei bereits etablierte Sportarten (Boxen, Judo, Sportschießen,
Ringen) sollen dabei keineswegs vernachlässigt werden. Hier hätte die Mongolei
in den vergangenen Jahrzehnten ihre größten Erfolge bei Welttitelkämpfen und
Olympischen Spielen errungen.
Der Kampf gegen Doping und Korruption im Sport hätte bisher in der Mongolei nur
eine untergeordnete Rolle gespielt und sei auch im Bewusstsein der Bevölkerung
noch nicht als ernstes Problem verankert. Hier sei Aufklärung dringend geboten.
Die Absicht des IOK, das Ringen aus dem olympischen Programm zu nehmen, stieß
selbstredend in der Mongolei und bei den Sportverantwortlichen auf wenig
Begeisterung. „Ja, wir haben offiziell protestiert", so der Minister und sind
erleichtert darüber, dass Ringen nun vielleicht doch noch eine Chance bekommt,
olympisch zu bleiben.
Wir wissen, dass wir für die Finanzierung des Sports und unserer hochgesteckten
Ziele neue Wege gehen müssen. Der Etat im Staatshaushaltsplan allein reicht
dafür nicht aus.
Wir planen die Gründung einer Sportstiftung bei der Regierung, die Einführung
einer Sportlotterie und die Gewinnung von Sponsoren aus der Wirtschaft.
Minister Tumenjargal macht kein Hehl daraus, dass der Förderung des
Leistungssports seitens der Regierung große Bedeutung beigemessen werde. Das
Streben nach Medaillen und vorderen Platzierungen fördere die allgemeine
Leistungsbereitschaft und motiviere Mädchen und Jungen, Sport zu treiben und
damit etwas für ihre Gesundheit zu tun. Von der Begeisterung und den Jubel über
Erfolge bei großen Sportveranstaltungen, seien es die nationalen Spartakiaden
oder Olympische Spiele und der Vorbildwirkung ganz zu schweigen.
In einem Gespräch mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im BM des Inneren Dr.
Christoph Bergner vereinbarten beide Seiten, Möglichkeiten der Zusammenarbeit im
Sport zu prüfen und bestehende Kooperationen (gemeinsame Trainingslager,
Traineraustausch) weiter zu pflegen.
Die mongolische Delegation, der neben Minister Tumenjargal der Abteilungsleiter
Auslandsbeziehungen sowie der Mitarbeiter in der Abteilung Sportpolitik und
Koordination Kh. Bakytjan angehörten, nutzte die Gelegenheit ihres
Deutschlandaufenthalts zu einem Besuch des Brandenburgischen Haupt- und
Landgestüts in Neustadt (Dosse), gönnte sich einen Blick in die o2-World –
Multifunktionsarena am Berliner Ostbahnhof und einen Gang entlang der Berliner
Mauer.
MIAT-Prozess
beginnt
Am 03. Juni beginnt beim
Bayanzurkh-Stadtbezirksgericht die Verhandlung gegen Mitglieder der ehemaligen
MIAT (nationale mongolische Luftfahrtgesellschaft)-Führung und einige ihrer
Verwandten.
Den sieben Angeklagten wird vorgeworfen zwischen 2006 und 2011 große Summen
unterschlagen zu haben sowie an Geldwäschegeschäften beteiligt gewesen zu sein.
Da die Beschuldigten in Untersuchungshaft genommen wurden, findet der Prozess in
der Haftanstalt statt.
Die Anklage gegen zwei der ursprünglich Beschuldigten war von der
Staatsanwaltschaft fallen gelassen worden.
Das Verfahren gegen drei weitere Beschuldigte, darunter der ehemalige Chef des
Komitees für Staatliches Eigentum und jetziges Mitglied des Verfassungsgerichts
D. Sugar wurde abgetrennt, es seien noch weitere Ermittlungen nötig.
Abschiebung
Einem Beschluss der
Ausländerbehörde der Mongolei zufolge wurden am 31. Mai 246 Bürger aus fünf
Ländern des Landes verwiesen. Erst nach drei Jahren dürfen sie sich um eine
Wiedereinreise bemühen.
Insgesamt mussten in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 642 Bürger aus 19
Ländern, darunter aus Kanada, Russland, Vietnam, der Türkei, China, aus Süd- und
Nordkorea und aus Irland die Mongolei verlassen.
Bücher aus der
Mongolei
Gemeinsam veranstalten der
mongolische Verlag „Monsudar Publishing" und das Mongolei Zentrum Bonn am 08.
Juni eine Buchausstellung mit Werken von „Monsudar Publishing".
Frau J. Oyun präsentiert das Programm und aktuelle Projekte des Verlages und
wird mit Carsten Friede von der Uni Bonn eine Diskussion zum Thema „Wir lernen
Mongolisch – Das Wörterbuch Pons" moderieren.
Die Ausstellung umfasst Bücher zur mongolischen Geschichte, Kultur und Sprache,
Kinderbücher und Übersetzungen von Werken der Weltliteratur sowie Landkarten.
Bei Tee, Kaffee, Kuchen und mongolischem Bier können sich die Gäste einen
umfassenden Überblick über das vielfältige Programm und die Philosophie des
Verlages verschaffen.
Ort: Mongoleizentrum Bonn, Kurfürstenstraße 54
Zeit: 10 – 18:00 Uhr
Sh. auch
www.mongoleizentrum.org
Mongoleistammtisch
Der Präsident der
Deutsch-Mongolischen Gesellschaft Dr. Ernst Pohl und Geschäftsführer Frank Voßen
möchten alle Mitglieder und an der Mongolei Interessierte herzlich zum ersten
Mongoleistammtisch am 05. Juni nach Bonn einladen.
Die Initiatoren hoffen auf rege Teilnahme an jedem ersten Mittwoch im Monat ab
18:00 im Restaurant Himalyak zum gegenseitigen Kennenlernen, zum Plaudern sowie
zum Informations- und Erfahrungsaustausch.
Gold und Bronze für
mongolische Jiu-Jitsu-Kämpfer
Bei den
Jiu-Jitsu-Weltmeisterschaften vom 31. Mai bis zum 03. Juni in Long Beach
(US-Staat Kalifornien) haben mongolische Sportler bisher eine Gold- und eine
Silbermedaille gewonnen.
M. Sugar ist die erste mongolische Weltmeisterin im Jiu-Jitsu (bis 74 kg). B.
Sugarjargal gewann Bronze bei den Männern in der Gewichtsklasse bis 100 kg.
Insgesamt beteiligten sich 3000 Sportler in den verschiedenen Kategorien (vier
Gürtel, neun Gewichtsklassen bei den Männern, sieben bei den Frauen).
Der mongolische Ringerverband hatte 13 Sportler und einen Trainer nach Long
Beach entsandt.
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Last Update: 04. Januar 2024