Kanadas Generalgouverneur in der Mongolei
Auf Einladung von Präsident Ts. Elbegdorj absolvierte der Generalgouverneur
von Kanada David Johnston am 25./26.10. den ersten Staatsbesuch eines
kanadischen Staatsoberhauptes (in Vertretung von Königin Elisabeth II.)
überhaupt in der Mongolei.
Der Besuch stand im Zeichen des 40-jährigen Jubiläums der Aufnahme
diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern.
Beide Seiten vereinbarten die eine engere Kooperation in Geologie, Bergbau und
Industrie.
Die mongolischen Gastgeber wiesen wiederholt auf Gemeinsamkeiten zwischen Kanada
und der Mongolei hin: mächtige Nachbarn und ein ähnlich raues Klima.
Staatsbesuch in Nordkorea
Vom 28. bis 31. Oktober weilte Präsident Ts. Elbegdorj zu einem offiziellen
Staatsbesuch in der Demokratischen Volksrepublik Korea.
Begleitet wurde Elbegdorj unter anderem von seiner Frau Kh. Bolormaa,
Mitgliedern der Volksversammlung und der Regierung.
Beide Seiten unterzeichneten Verträge über eine Zusammenarbeit in Industrie und
Landwirtschaft, Kultur, Sport und Tourismus.
Elbegdorj war der erste Staatsgast seit der Machtübernahme durch Kim Yong-un in
dem isolierten Land.
Die Gespräche mit dem Vorsitzenden des Präsidiums der Obersten Volksversammlung
und formalen Staatsoberhauptes Nordkoreas Kim Yŏng-nam verliefen in einer
„freundschaftlichen Atmosphäre".
Internationale Beobachter werten den Besuch Elbegdorjs, des Mitbegründers der
demokratischen Bewegung in der Mongolei, als durchaus positives Zeichen für
Nordkoreas Außen- und Innenpolitik.
Altankhuyag in China
Zehn Verträge über Zusammenarbeit in Wirtschaft, Wissenschaft, Bergbau,
Infrastruktur, Transport und Kommunikation wurden beim offiziellen Besuch von
Ministerpräsident N. Altankhuyag in der VR China vom 22. bis zum 26. Oktober
unterzeichnet.
Außerdem wurde eine Vereinbarung über eine engere Zusammenarbeit zwischen dem
südöstlichen Sukhbaatar-Aimag und der chinesischen Provinz Liaoning getroffen.

M. Enkhbold, der neue MVP-Vorsitzende
Neuer Vorsitzender der MVP gewählt
Auf dem XXVII. Parteitag der MVP vom 26.-29. Oktober wählten die Delegierten
den stellvertretenden Vorsitzenden der Großen Staatsversammlung Miyeegombyn
Enkhbold zum neuen Vorsitzenden.
988 der 1078 anwesenden Delegierten entschieden sich für Enkhbold (ehemals
Oberbürgermeister von Ulaanbaatar, Ministerpräsident und Vorsitzender der MRVP,
jetzt MVP), nur 83 für T. Ayursaikhan, einen der Mitbegründer der Reformgruppe „Shinechilye",
die den Parteitag erzwungen hatte.
Zuvor war das Statut der Partei geändert worden. Dem Führungsrat gehören nicht
mehr 31, sondern nur noch 21 Mitglieder an, der Parteikonferenz werden künftig
250 und nicht mehr 310 Mitglieder angehören.
Die wählten am 31. Oktober mit knapper Mehrheit den Chefredakteur der „Unen" J.
Munkhbat (34) zum neuen Generalsekretär der Partei.

MVP-Parteigebäude
40 Jahre deutsch-mongolische Beziehungen
Der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung Z. Enkhbold hat am 28. Oktober
den Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter der Bundesrepublik
Deutschland in der Mongolei Gerhard Thiedemann empfangen.
Thiedemann informierte über die Ergebnisse der Bundestagswahlen im September
dieses Jahres.
Enkhbold verwies auf die Anstrengungen der Mongolei, das bevorstehende
40-jährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der
Mongolei und der Bundesrepublik am 31. Januar, würdig zu begehen.
Deutschland als „Dritter Nachbar" der Mongolei sei das wichtigste Partnerland
innerhalb der EU.
Außenminister L. Bold wurde mit der Leitung des Vorbereitungskomitees für die
Maßnahmen anlässlich des Jubiläums beauftragt.

Chinggis-Khaan
Feiern zum 851. Geburtstag Chinggis-Khaans
Auf Beschluss der Großen Staatsversammlung vom vergangenen Jahr wird der
Geburtstag des Staatsgründers Chinggis-Khaan jeweils am ersten Tag des ersten
Wintermonats nach dem Mondkalender als „Tag des Stolzes und der Freude" begangen
und ist arbeitsfrei.
Im vorigen Jahr fiel das Datum auf den 14. November, in diesem Jahr auf den 04.
November.
Der Tag beginnt mit dem Hissen der Staatsflagge auf dem Chinggis-Khaan-Platz. Im
Anschluss daran präsentieren Models mongolische Mode zu den Themen: „Alte
Mongolei", „Mongolisches Großreich", „Moderne Mongolei".
10:40 Uhr wird auf dem Platz die Große neunschwänzige Staatsstandarte
aufgepflanzt, im Ehrensaal des Regierungspalastes werden Bürger mit der höchsten
Auszeichnung des mongolischen Staates, mit dem Chinggis-Khaan-Orden, geehrt.
Nach dem Ringwettkampf mit 128 Teilnehmern im Ringerpalast enden um 17:40 Uhr
die offiziellen Feierlichkeiten mit dem Einholen der Staatsflagge und der
neunschwänzigen Staatsstandarte.
Burkhan-Khaldun-Ehrung
Im Zusammenhang mit der Festlegung des Geburtstages von Chinggis-Khaan auf
den ersten Tag des ersten Wintermonats nach dem Mondkalender hat die Regierung
auf ihrer Sitzung am 02.11. die Burkhan-Khaldun-Staatsopferungszeremonie
beschlossen.
Der Burkhan Khaldun im Khentii-Gebirge gilt seit Bodonchar von den Borjigid, der
Stammsippe Temujins, des späteren Chinggis-Khaans, als heiliger Berg.
Unter anderem hat er seinerzeit dem jungen Temuujin als sicheres Versteck vor
den Verfolgungen durch die Merkit gedient.
Seit den 20-er Jahren des 20. Jahrhunderts war eine offizielle Opferung aus
politischen und ideologischen Gründen verboten. Nichtsdestotrotz ließen sich die
Anwohner nicht abhalten, den Berg, wenn auch nur heimlich, zu ehren.
Mit Beginn der neunziger Jahre und der politischen Wende wurde die offizielle
Zeremonie der Opferung wieder belebt.
Armutsrate sinkt
Am 27. Oktober tagte der Parlamentsausschuss Sozialpolitik, Bildung, Kultur
und Wissenschaft und beriet über das Jahrtausendziel „Armutsreduzierung" sowie
über den 5. Nationalen Report zu den von der UNO bis 2015 vorgegebenen Zielen.
Die Ausschussmitglieder konstatierten eine Reduzierung der Armutsrate in der
Mongolei von 38,7 im Jahr 2010 auf 27,41 Prozent im Jahr 2012.
Angesichts des hohen Wirtschaftswachstums im Land könne man damit jedoch nicht
zufrieden sein.
Der Zugang zu Bildung und Gesundheitsvorsorge sei immer noch mangelhaft, vor
allen in den entlegeneren Landesteilen, es entstünden zu wenig marktkonforme
Arbeitsplätze, die Gefahren von Naturkatastrophen und Umweltschäden hätten
zugenommen.

Tarbosaurus Baatar
Muss Nicolas Cage einen 276 000 Dollar teuren
Dinosaurierschädel zurückgeben?
Am 26. Oktober ist im „Telegraph" ein Artikel über einen 67 Millionen Jahre
alten Dinosaurierschädel, den Cage 2007 in Kalifornien ersteigert hatte,
erschienen.
Der Schädel eines Tarbosaurus Baatar stammt wahrscheinlich aus der Mongolei und
ist somit illegal in die USA gelangt.
Der Fall steht im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen den Fossilienhändler
Prokopi.
Im Sommer dieses Jahres wurde der Mongolei bereits ein gut erhaltenes Skelett
eines Tyrannosaurier Baatars zurückgegeben.
Auf Initiative der Kulturministerin entstand auf dem Chinggis-Platz in
Ulaanbaatar ein provisorisches Dinosaurier-Museum, das schnell zum
Attraktionspunkt der Mongolen und ihrer Gäste wurde.

Dinosauriermuseum auf dem Chinggis-Khaan-Platz