Neues aus der Mongolei
21. bis 27. Juli 2014

Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar


Sommer in der Mongolei

Regierungschef auf Dienstreise im Dornod-Aimag
Ministerpräsident N. Altankhuyag hat am 25. Juli seinen Arbeitsbesuch im Dornod-Aimag begonnen.
2009 haben die Straßenbauarbeiten an der 288 km langen Strecke zwischen Undurkhaan und Choibalsan begonnen, bis heute ist die Straße nicht fertig gestellt.
Erst im vergangenen Jahr wurden die fünf beauftragten Firmen angewiesen, die Arbeiten zu intensivieren.
Im September sollen 145 km in Betrieb genommen werden können, versprachen die Verantwortlichen dem Regierungschef und Finanzminister Ch. Ulaan.
Den Vertrag mit der Firma „Nasny Zam", zuständig für eine Verbindungsstraße von 143 km zwischen Khentii und Dornod, hatte die Regierung bereits im vergangenen Jahr gekündigt und an deren Stelle drei Firmen beauftragt, die gemeinsam mit dem Verkehrsministerium und der Entwicklungsbank das Vorhaben vorantreiben sollen.


Eingang Regierungspalast Ulaanbaatar

Regierungssitzung über das Internet
Ebenfalls am 25. Juli, ab 14:00 Uhr, konferierte Altankhuyag mit den Ministern bzw. ihren Stellvertretern per Internet.
Themen waren die Wintervorbereitung, die Vorbereitung des neuen Ausbildungsjahres sowie Probleme der Wirtschaft.
Bis zum Herbst hätten demzufolge vor allem die Ministerien für Industrie und Landwirtschaft, für Energie und Brennstoffe sowie für Bildung und Wissenschaft besonders viel zu tun.
Der Winter komme ganz sicher und stelle das Ministerium für Verkehr, Bauwesen und Städtebau gleichfalls vor große Herausforderungen, so Ministerpräsident N. Altankhuyag.

240,6 Milliarden Haushaltsdefizit
Am 26. Juli informierte das Finanzministerium über die Haushaltslage im ersten Halbjahr 2014.
Danach habe das Haushaltsdefizit einen Wert von 240,6 Milliarden Tugrug erreicht: Einnahmen von 2,729.4 Milliarden Tugrug standen Ausgaben in Höhe von 2,970.0 Milliarden gegenüber.
Das bedeute eine Erhöhung des Defizits um 107,7 Milliarden Tugrug im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

HDI 2014
Im Human Development Index (HDI) 2014 – Index der menschlichen Entwicklung - konnte sich die Mongolei aufgrund der gestiegenen Einkommen um drei Plätze im Vergleich zum Vorjahr verbessern.
Sie belegt gemeinsam mit den Malediven und Turkmenistan den 103. Platz.
Erreichte sie 2013 noch 0.692 Punkte, sind es in diesem Jahr (Zahlen basieren jeweils auf Daten des vorangegangen Jahres) 0,698.
Die durchschnittliche Lebenserwartung (Frauen und Männer) beträgt 67,5 Jahre, das Pro-Kopf-Einkommen 8 466 USD.
An der Spitze der Tabelle steht nach wie vor Norwegen mit 0.944 Punkten.
Deutschland liegt auf dem sechsten Platz (0.911).

Gaslieferungen nach China
Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping wird der Mongolei im August einen offiziellen Staatsbesuch abstatten.
Dabei soll auch eine Vereinbarung über Gaslieferungen aus der Mongolei an chinesische Firmen unterzeichnet werden, wie Bloomberg am 24. Juli berichtete.
Vertragspartner wird der führende chinesische Konzern für Erdöl- und Mineralölprodukte, die Sinopec-Gruppe, sein.
Schon länger liegen Vereinbarungen zwischen beiden Seiten über den Bau von zwei Betrieben zur Herstellung von synthetischem Erdgas aus Kohle in der Mongolei vor.
Diese Betriebe sollen 2019 in Betrieb gehen.

Mongolisch-Kanadisches Rundtischgespräch
Während des Besuchs des kanadischen Außenministers John Baird in der Mongolei nahmen er und sein mongolischer Amtskollege L. Bold an einem Rundtischgespräch mit führenden Unternehmensvertretern aus beiden Ländern teil.
Zu den Teilnehmern zählten darüber hinaus der stellvertretende Bergbauminister O. Erdenebulgan, die Staatssekretärin im Justizministerium Ts. Bayartsetseg sowie Mitarbeiter des Ministeriums für Wirtschaftliche Entwicklung.
Außenminister Bold referierte über die aktuelle wirtschaftliche Lage der Mongolei, die Politik der Innovationsregierung sowie über die Maßnahmen zur Verbesserung des Investitionsklimas in der Mongolei.
Der kanadische Gast und die ihn begleitenden Repräsentanten kanadischer Firmen, Tourquoise Hill Resources Ltd, Senterra Gold oder Major Drilling Group International Inc., die in der Mongolei bereits investiert haben, äußerten sich zuversichtlich, ihr Engagement fortsetzen zu können.

Statistik Juni 2014
Nach Angaben aus dem Nationalen Amt für Statistik wurden im ersten Halbjahr 2014 40 417 Kinder geboren, 1 480 oder 3,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
98 Babys starben vor ihrem ersten, 123 Kinder vor ihrem fünften Geburtstag, 13 bzw. 18 mehr als im ersten Halbjahr 2013.
Die Polizei registrierte 13 565 Straftaten, 772 oder sechs Prozent mehr als im Vorjahr.
Infolge von Straftaten starben 502 Menschen, sieben mehr als im ersten Halbjahr 2013.
553 Gewalttaten innerhalb der Familie wurden registriert, eine Steigerung um 194 im Vergleich zum Vorjahr.
Auch die Zahl der Viehdiebstähle hat sich erhöht, insgesamt wurden 732 entsprechende Straftaten registriert, das entspricht 5,4 Prozent aller Straftaten.
Von 107 000 registrierten Unternehmen und Organisationen sind 52,6 oder 49,2 Prozent aktiv.
In der Mongolei arbeiten 22 400 Menschen aus 95 Ländern, acht Länder und 891 Arbeitskräfte weniger als im Vorjahr.
73 Prozent der ausländischen Arbeitskräfte stammen aus der VR China, zehn Prozent aus Nordkorea, je 2,9 Prozent aus Südkorea und Russland, 2,2 Prozent aus Vietnam, 1,4 Prozent aus den USA und 1,1 Prozent aus Australien.
Die meisten Ausländer sind im Bauwesen, im Bergbau, im Handel und im Fahrzeugreparaturbereich tätig.
Die Viehzählung ergab einen Bestand von 59,2 Millionen Stück! (sh. auch www.nso.mn), davon 45,6 Prozent Schafe, 42,3 Prozent Ziegen, 6,2 Prozent Rinder, 5,2 Prozent Pferde und 0,6 Prozent oder 379 600 Stück Kamele.
Die höchsten Temperaturen im Juni wurden mit 36 Grad in den Sums Sainshand (Ostgobi), Khanbogd (Südgobi) und Gurvansaikhan (Mittelgobi) gemessen.
Am kältesten war es mit minus zehn Grad im Tsetsen-Uul-Sum im Zavkhan-Aimag.
Der USD kostete im Juni 1 824,6 Tugrug.


Die erfolgreichen Fußballjunioren nach ihrer Rückkehr in die Mongolei. Foto PA MFV

Bronzemedaille für mongolische Fußballer
Beim diesjährigen Gothia Cup in Göteborg (Schweden), dem weltweit größten Fußballturnier für Nachwuchsmannschaften, war die Mongolei mit zwei Jungenmannschaften (bis 12 und bis 16 Jahre) vertreten.
Die jungen Sportler vom FC Deren Sumida gewannen völlig überraschend eine Bronzemedaille.
Insgesamt waren 1 600 Klubs aus 80 Ländern am Start.
Auch die vergangenen Fußballweltmeisterschaften haben mit dazu beigetragen, das Interesse bei Jungen und Mädchen am Fußballspielen in der Mongolei enorm zu steigern.
Präsident Ts. Elbegdorj war 2011 zu Gast beim Fußballweltverband. Während des Besuchs vereinbarten beide Seiten, den Fußballsport in der Mongolei zu entwickeln und die dafür nötigen Voraussetzungen zu schaffen.
Elbegdorj hatte seinerzeit angekündigt, 2050 sei die Mongolei bereit, die Fußballweltmeisterschaften auszurichten.

„Neues aus der Mongolei" können Sie wieder ab dem 24. August lesen. R. B.


Sommer in der Mongolei

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt Renate Bormann


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