Neues aus der Mongolei
10. bis 16. März 2014

Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)


Mongolei im März

Was bedeutet Entwicklung?
In seiner Vorlesung „Zu Fragen der Entwicklung …" vor 350 Wissenschaftlern, Hochschullehrern und Studenten am 14. März im Hauptgebäude der TU in Ulaanbaatar, beantwortete Präsident Ts. Elbegdorj Fragen nach den Hindernissen für die Entwicklung der Universitäts- und Hochschulbildung, was Entwicklung überhaupt bedeute und erklärte Klugheit, Bildung und Wissen der Mongolen zum wichtigsten Entwicklungsfaktor des Landes.
Wollen wir das Land entwickeln, müssen wir bei uns selbst anfangen.
Die Mongolei sei ein Land mit hohem geistigen Potenzial, das es zu fördern und zu nutzen gelte.

Z. Enkhbold in Südkorea
Auf Einladung des Vorsitzenden der Nationalversammlung der Republik Korea Kang Chang-hee absolvierte der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung Z. Enkhbold vom 12. bis zum 15. März einen offiziellen Besuch in Korea.
Neben Treffen mit Regierungsvertretern und Abgeordneten und Gesprächen über den Stand und die Perspektiven der bilateralen Beziehungen, wurde der mongolische Gast von Präsidentin Park Geun-hye empfangen, beide Seiten betonten das hohe Niveau der mongolisch-koreanischen Kooperation.
Enkhbold nahm am koreanisch-mongolischen Wirtschaftsforum teil und besuchte die Freihandelszone Pusan-Jinhae.
In Pusan traf Enkhbold mit 6 000 Landsleuten zusammen.
Etwa 26 000 Mongolen leben und arbeiten in Südkorea, nach koreanischen statistischen Angaben 7 785 von ihnen illegal.
Enkhbold versicherte den versammelten Mongolen, die zuständigen Behörden und Ministerien der Mongolei würden alles tun, die Interessen der in Südkorea arbeitenden Mongolen zu verteidigen, in den Gesprächen mit seinen koreanischen Partnern habe er das Problem der hohen Kautionszahlungen angesprochen. (Mongolen müssen in der koreanischen Botschaft in der Mongolei sieben bis14 Millionen Tugrug als Sicherheit hinterlegen).
Auch die von Mongolen begangenen Straftaten im Gastland sprach der Vorsitzende der Staatsversammlung an und erinnerte daran, dass jede Straftat eines Mongolen oder einer Mongolin dem Ansehen aller Mongolen schaden würde.

Gute Wünsche der mongolischen Journalisten für Präsident Elbegdorj
Wegen eines hartnäckigen Rückenleidens wird sich Präsident Ts. Elbegdorj in der nächsten Woche in medizinische Behandlung begeben.
Nach zwei Operationen in der Mongolei rieten die Ärzte zur Weiterbehandlung in Japan. Wahrscheinlich muss sich das mongolische Staatsoberhaupt erneut einer Operation unterziehen, wie mongolische Medien unter Berufung auf die behandelnden Ärzte berichteten.
Elbegdorj ist selbst Journalist, er hat in Lviv (Lwow, Lemberg) in der Ukraine) studiert.
Ehemalige Kommilitonen und Vertreter aller Medien in der Mongolei haben ihm in Briefen und über das Internet eine erfolgreiche Behandlung und schnelle Besserung gewünscht.

Ermittlungen gegen Chef der Dienstaufsichtsbehörde des Bayangol-Duuregs
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Leiter der Dienstaufsichtsbehörde des Bayangol-Stadtbezirks wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und Korruption.
Die Ermittlungsabteilung der Antikorruptionskommission hatte die Untersuchungen ausgelöst.
Am 10. März sei der Beschuldigte in Untersuchungshaft genommen worden.
Auf Nachfragen mongolischer Journalisten in der Dienstaufsichtsbehörde wurde diese Tatsache weder bestätigt noch dementiert.

Oberstes Gericht hat entschieden
Drei Gerichte hatten entschieden, das Gebäude des ehemaligen Leninmuseums gehöre dem Staat.
Dreimal hat die MVP gegen diese Entscheidungen protestiert.
Am 12. März wies auch der Oberste Richter der Mongolei Ts. Zorig die Klage der MVP ab und bestätigte, dass das Gebäude rechtmäßig in Staatseigentum überführt worden sei.

Viehhalter lehnen chinesische Motorräder ab
Im Vorfeld des für Mai geplanten Forums „Junge Viehhalter", das unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten steht, forderten die Viehhalter, ihnen für ihre Arbeit qualitativ hochwertige Motorräder auf Kreditbasis zur Verfügung zu stellen.
Die ihnen im Rahmen eines mongolisch-chinesischen Entwicklungsprogramms überlassenen Maschinen entsprächen nicht den Anforderungen.
Von den 371 Motorradunfällen im vergangenen Jahr seien 345 auf Motorrädern aus chinesischer Produktion verursacht worden.

Mongoleireisende unter Passagieren des Flugs „MH 370"
Nach Angaben von „WA Today" (Australien) befindet sich unter den 227 Passagieren der unter mysteriösen Umständen verschwundenen Boeing 777-200 ER der Malaysian Airlines der 38-jährige Neuseeländer Paul Weeks, der in einem Bergbauunternehmen in der Mongolei als Ingenieur beschäftigt ist.
Wie „The Hindu" (Indien) berichtet, hatte für den Flug „MH 370" auch die 50-jährige Chandrika Sharma gebucht, die als Geschäftsführerin der internationalen Genossenschaft für Fischfang in Chennai, dem vormaligen Madras, (Indien) an einer Konferenz der UN-Kommission für Landwirtschaft im Asiatisch-Pazifischen Raum in Ulaanbaatar teilnehmen wollte.


V. l. Enkhtuvshin (Wirtschaftsklub), Numuundar Batnasan (Deutsches Mongoleiforum), E. Trempel, Ch. Batbileg

4. Berliner Mongoleistammtisch
Der 4. Berliner Runde Tisch in der Jurte wurde vom Deutschen Mongolei-Forum in Zusammenarbeit mit dem Mongolisch-Deutschen Wirtschaftsklub und der mongolischen Botschaft vorbereitet und organisiert.
Für das Treffen am 14. März hatte die Botschaft dankenswerterweise ihr Ger (Jurte) im Garten der Botschaft in der Berliner Dietzgenstraße zur Verfügung gestellt.
Unter den „neuen" Teilnehmern war auch ein Vertreter des europäischen Jugendmusikfestivals „Young Euro Classic", das in Zukunft auch gern mit mongolischen Musikern und Musikerinnen zusammenarbeiten möchte.
Überhaupt hatte die kürzlich zu Ende gegangene Tourismusmesse ITB und die Tatsache, dass die Mongolei 2015 offizielles Partnerland der weltgrößten Tourismusmesse sein wird, noch einmal das Interesse an der Mongolei belebt.
Nach der Begrüßung durch den Generaldirektor des German Global Trade Forums Berlin und Mitglieds des deutschen Mongoleiforums Eberhard Trempel und durch den Kulturattaché der Botschaft Ch. Batbileg, stellten die Teilnehmer ihre Vorhaben für das laufende Jahr, das ganz im Zeichen des 40-jährigen Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der Mongolei steht, vor.
Die Mitbegründerin der mongolisch-europäischen Kunst- und Bildungsplattform Urban Nomads//Mongol Citizens C. Bethke, Präsidentin der kürzlich gegründeten NGO Mongol Citizen Lab. informierte über geplante Veranstaltungen von Mongol Citizen Lab. im April in Ulaanbaatar und über das Festival „Crossing Identities – Beginners, Experts, Hybrids" im Radialsystem V in Berlin vom 13. bis zum 15. Juni dieses Jahres.
Außerdem übermittelte sie die Bitte der jungen Medienkünstler Hanna Salzer und Rudi Fink, die sich gern mit in Berlin lebenden Mongolen und Mongolinnen treffen wollen, um etwas über ihr Leben und ihre Geschichte zu erfahren.
Interessenten melden sich bitte unter
Hanna.Salzer@posteo.de oder telefonisch unter Rudi Fink 0177-4914166.
E. Trempel wies auf die Wirtschaftskonferenz „German-Mongolian Business Summit 2014" anlässlich des Renntages in Hoppegarten hin, der Renntag werde in diesem Jahr ebenfalls den Jubiläumsfeierlichkeiten gewidmet.
Der nächste Stammtisch findet voraussichtlich am 04. April in der Schwedter Straße statt.


Runder Tisch in der Jurte. 14.03.14. Foto briti bay

Paralympics 2014
Am letzten Tag der Winterparalympics in Sotschi (Russland) belegte der Skilangläufer B. Ganbold über 10 km im freien Stil den 31. Platz unter 38 Startern.
In seinem ersten Wettkampf am 10. März hatte Ganbold über 20 km im klassischen Stil den 14. Platz belegt, am 12. März war er unter 35 Startern 25. über 1 000 m geworden.
B. Ganbold war der einzige Sportler, der Mongolei bei den Winterparalympics 2014 in Sotschi vertreten hat.

Sumo
Beim Frühjahrsturnier der Sumoprofis in Osaka (Haru Basho) liegen bei Halbzeit die beiden mongolischen Großmeister Hakuho Davaajargal und Harumafuji Byambadorj mit jeweils 8:0 gemeinsam an der Spitze.


Noch einmal März

 


   

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