Neues aus der Mongolei
17. bis 23. März 2014

Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)

 


Die Mongolei im März

Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates
Auf der Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates am 19. März informierten Bergbauminister D. Gankhuyag und der Minister für Wege und Verkehr A. Gansukh die Mitglieder über den Stand beim „Eisenbahnprojekt", über die Änderungs- und Ergänzungsvorschläge beim Bergbaugesetz sowie die Möglichkeiten im Zusammenhang mit dem Bau eines erdölverarbeitenden Werks in der Mongolei.
Vereinbart wurde, die Frage der Spurbreite in den Frühjahrssitzungen der Staatsversammlung zu debattieren sowie eine Arbeitsgruppe zur abschließenden Formulierung des Bergbaugesetzes zu bilden.
Mit Unterstützung des Staatsunternehmens „Temasek" aus Singapur soll bis 2020 die Kraftstoff- und Erdölversorgung der Mongolei aus einheimischer Produktion gesichert werden.

Außenminister Bold zu Gast in Australien
Auf Einladung seiner australischen Amtskollegin Julie Bishop weilte Außenminister L. Bold vom 17.-20. März zu einem offiziellen Besuch in Australien.
In Canberra berieten Bold und Bishop über die weitere Vertiefung der bilateralen Beziehungen.
Australien sagte der Mongolei für die Umsetzung des „Förderprogramms" (extractives program) für die kommenden fünf Jahre finanzielle Unterstützung in Höhe von 20 Millionen australischen Dollar zu.
Außerdem werde die australische Regierung ab diesem Jahr 43 mongolischen Studenten (bisher 38) ein Stipendium gewähren.
Beide Seiten unterzeichneten ein Memorandum über Erleichterungen im Reiseverkehr.
Die mongolischen Gäste nahmen in Melbourne an der Eröffnung des Australisch-Mongolischen Wirtschaftsrates, Bold hielt überdies auf dem von der Nationaluniversität Australiens organisierten „Ostasien-Forum" einen Vortrag über die Prinzipien der mongolischen Außenpolitik.
In Sydney besuchte die mongolische Delegation die Börse, bei einem Treffen mit australischen Investoren erläuterten sie u.a. das neue mongolische Investitionsgesetz und nahmen am von mongolischen Firmen organisierten Seminar „Re-Discover Mongolia – 2014" teil.


Ehemaliges Leninmuseum auf dem Platz der Unabhängigkeit

Sonnenfeiertag
Am 22. März begehen die Kasachen ihr Frühlingsfest Nauryz.
Seit dem vergangenen Jahr wird dieser wichtigste Feiertag der Kasachen als Feiertag der gesamten Mongolei gewürdigt, um allen Bürgern die Kultur, Sitten und Bräuche des kasachischen Volkes näher zu bringen.
Auf dem Chinggis-Khaan-Platz in Ulaanbaatar wurde am 21. März ein großes Volksfest gefeiert, in der Galerie des Künstlerverbandes eine Ausstellung mit Werken von J. Oilan und J. Tolgan eröffnet. Schon einen Tag zuvor hatte im Ringerpalast ein dem kasachischen Frühlingsfest gewidmetes Ringerturnier begonnen.
Aus dem Bayan-Ulgii-Aimag waren 40 Sänger und Musiker in die Hauptstadt gereist, um die Festlichkeiten mit zu gestalten.
Und natürlich fand wie jedes Jahr eine feierliche Parade auf dem zentralen Platz in Ulgii, dem Zentrum des Bayan-Ulgii-Aimags im äußersten Westen der Mongolei statt.
Neben den Vorsitzenden der Aimag-Bürgerversammlung und Aimagverwaltung Lazatkhen und Darmen, wünschte auch der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung Z. Enkhbold den Kasachen alles Gute, Glück und Wohlergehen und dankte ihnen für ihren Beitrag zur Entwicklung der Mongolei.

Reform des Grenzübergangsregimes
Auf der Regierungssitzung am 21. März berieten die Mitglieder über die Umsetzung der am 19.03. beschlossenen „Reform des Grenzübergangsregimes".
Von den 46 Grenzübergängen wären nur neun ständig geöffnet, außer in Altanbulag und Zamyn-Uud seien die Dienstleistungsbedingungen, einschließlich der Kontrollmöglichkeiten für den Reiseverkehr, ungenügend.
Dies führte zu extrem langen Wartezeiten und öffnete Tür und Tor für Bestechung und Korruption.
Der Chef der Regierungskanzlei Ch. Saikhanbileg erklärte, ab dem 01. April dieses Jahres würde die neuen Grenzübergangsregelungen in Kraft treten (einheitliche Verwaltung, Gebühren etc.).
Mit den Nachbarländern hätte man sich geeinigt und gemeinsam die Technik und Technologie im Zusammenhang mit Grenzhandel und –übertritt verbessert.

93. Gründungstag der mongolischen Streitkräfte
Am 18. März begehen die mongolischen Streitkräfte ihr Gründungsjubiläum.
Seit mehreren Jahren wird dieser Tag gleichzeitig als Männertag begangen.
Doch nicht nur gefeiert wird an diesem Tag.
Auf Konferenzen und Seminaren geht es u. a. um die Gesundheit von Männern.
Gefördert vom Gesundheitsministerium und mit Unterstützung diverser NGOs beraten Männer und Frauen gemeinsam über Strategien, Gewalt in den Familien oder Verbrechen an der Gemeinschaft, die oft durch übermäßigen Alkoholgenuss verursacht werden, einzudämmen.
Die Gesundheitsfürsorge der Männer ließe sehr zu wünschen übrig. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer liege acht bis neun Jahre unter der der Frauen, sie suchten wesentlich seltener Krankenhäuser und Arztpraxen auf, seien überdurchschnittlich in Verkehrsunfälle und Straftaten verwickelt.
Jeder zweite männliche Mongole im Alter zwischen 15 und 64 rauche, 37,5 % konsumierten zu viel Alkohol, jeder Dritte leide unter Übergewicht.
Das Gesundheitsministerium hat den 18. März seit 2013 auch als „Tag für mehr Aufmerksamkeit für Männergesundheit" deklariert.

Journalistenweiterbildung in den USA
Das vom Präsidialamt unterstützte Programm zur Weiterbildung von Journalisten in den USA wird fortgesetzt.
In vier Durchgängen, die erste Gruppe absolvierte ihren Kurs im Januar/Februar 2013, nutzten bislang 60 mongolische Journalisten die Gelegenheit, in Washington (American Councils for international education) ihre Kenntnisse der englischen Sprache und bezüglich journalistischer Arbeitstechniken zu verbessern.
Die Bewerber müssen über englische Sprachkenntnisse verfügen, mindestens zwei Jahre an der delegierenden Einrichtung gearbeitet haben, Berufsjournalist oder -journalistin sein und dürfen bisher noch an keinem Weiterbildungsprogramm teilgenommen haben.
Die Unterlagen sind bei der Presse- und Informationsabteilung des Präsidialamtes einzureichen.

Visumfrei nach Polen und in die Türkei
Einem Abkommen zwischen den Regierungen der Mongolei und Polens aus dem Jahr 2011 folgend, können ab dem 04. April Inhaber von Diplomaten- und Dienstpässen innerhalb einer Frist von 180 Tagen bis zu 90 Tage ohne Visum das jeweils andere Land besuchen.
Laut einem Regierungsabkommen zwischen der Mongolei und der Türkei vom Oktober 2013 gilt für Bürger beider Staaten ein visumfreier Reiseverkehr innerhalb von 180 Tagen bis zu einem Aufenthalt von 30 Tagen.

Straßenbau
Demnächst soll der im vergangenen Jahr begonnen Bau von 1650 km befestigter Straßen mit Mitteln aus dem Staatshaushalt, der Entwicklungsbank und mit internationaler Unterstützung fortgeführt werden.
Geplant sei die Fertigstellung befestigter Straßen zwischen Ulaanbaatar und den Aimags Gobi-Altai, Zavkhan und Sukhbaatar.
Im vergangenen Jahr konnten die Straßen zwischen der Hauptstadt und den Aimags Khuvsgul, Dornod und Umnugov‘ in Betrieb genommen werden.
Im kommenden Jahr seien der Bau und die Inbetriebnahme von Verbindungsstraßen zwischen Ulaanbaatar und den Aimags Bayan-Ulgii, Khovd und Uvs vorgesehen, verlautet aus dem zuständigen Ministerium.

MVP weigert sich, das ehemalige Leninmuseum zu übergeben
Vergeblich warteten die Vertreter des Komitees für Staatliches Eigentum und des Ministeriums für Kultur, Sport und Tourismus am 14. März vor dem Eingang zum ehemaligen Leninmuseum auf die Vertreter der MVP.
Die hatten sich zum wiederholten Mal geweigert, die Urteile der verschiedenen Gerichtsinstanzen anzuerkennen und die Tore zu öffnen.
Im Gegenteil. Erneut wird seitens der MVP das Gericht bemüht.
Das Leninmuseum sei seinerzeit ein Geschenk des russischen Volkes an die MVP gewesen.
Entsprechende Dokumente lagerten in russischen Archiven und seien bereits in die Mongolei geschickt worden.

Mongolische Bogenschützen auf Messe „Reiten – Jagen – Fischen"
Die Veranstalter erwarteten 218 Aussteller aus zwölf Ländern und 25 000 Besucher auf der 16. Freizeitmesse „Reiten – Jagen – Fischen" vom 21. – 23. März in Erfurt (Thüringen).
Das Gastland Mongolei präsentierte sich mit Reitern, Bogenschützen und Folkloregruppen.

Dritter mongolischer Sumo-Großmeister
Beim Haru-Basho in Osaka (Japan) hat Ozeki Kakuryu Mangaljavyn Anand die Voraussetzungen für die Verleihung des Yokozuna-Titels erfüllt.
Vor Beginn des Turniers hatte der japanische Sumoverband festgelegt, dass der den linken Flügel anführende Ozeki Anand im Fall von 13 und mehr Siegen zum Yokozuna (Großmeister) ernannt würde.
Von 15 Kämpfen hat Anand lediglich einen verloren, er gewann das Turnier vor seinen beiden Landsleuten, den Großmeistern Hakuho M. Davaajargal und Harumafuji D. Byambadorj, die jeweils auf 12:3 Punkte kamen.

Berichtigung:
Im Zusammenhang mit der Organisierung des 4. Berliner Mongoleistammtisches muss es richtig heißen (sh. Neues aus der Mongolei vom 10. bis zum 16. März 2014):
„Der 4. Berliner Runde Tisch in der Jurte wurde vom Deutschen Mongolei-Forum in Zusammenarbeit mit dem German Global Trade Forum Berlin  und der mongolischen Botschaft vorbereitet und organisiert."

„Neues aus der Mongolei" können Sie wieder am 06. April 2014 lesen. R. B.


Frühling in der Mongolei

 


   

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