Winter in Terelj
Ministerpräsident
reist nach Japan
Seine erste Auslandsdienstreise
führt Ministerpräsident Ch. Saikhanbileg vom 09. bis 11. Februar nach Japan.
In Tokio wird er mit Regierungschef Shinzo Abe, dem Vorsitzenden der Rätekammer
des Parlaments M. Yamazaki Gespräche über die bilaterale Zusammenarbeit führen.
Begleitet wird der mongolische Kabinettschef unter anderem von einer
hochkarätigen Wirtschaftsdelegation.
Shadar Said
Khurelsukh empfängt deutschen Botschafter
Der stellvertretende
Ministerpräsident Shadar Said U. Khurelsukh hat am 05. Februar den Botschafter
der BR Deutschland G. Thiedemann zum Gespräch empfangen.
Zunächst übermittelte er ihm sein tiefempfundenes Beileid zum Tod von
Exbundespräsident R. von Weizsäcker.
Khurelsukh betonte zum wiederholten Mal, die Bundesrepublik sei der wichtigste
Partner der Mongolei in der EU und die mongolische Regierung würde den
deutsch-mongolischen Beziehungen einen hohen Stellenwert beimessen. „Wir hoffen,
die Beziehungen werden demnächst vom Niveau einer „allumfassender Partnerschaft"
auf das Niveau einer „strategischen Partnerschaft" gehoben.
Botschafter Thiedemann stimmte Khurelsukh zu.
Die bilateralen Beziehungen entwickelten sich stetig zu beiderseitigem Vorteil.
„Wir freuen uns auf die Staatsbesuche von Präsident Ts. Elbegdorj und vom
Vorsitzenden der Großen Staatsversammlung Z. Enkhbold im März in Deutschland".
Diese Besuche werden unserer Freundschaft sowie der allseitigen Zusammenarbeit
weitere Impulse verleihen.
„Tsagaan Sar –
2015"
Am 07. Februar wurde auf dem
Chinggis-Khaan-Platz in Ulaanbaatar die Verkaufsausstellung „Tsagaan Sar – 2015"
eröffnet.
Namhafte mongolische Wirtschaftsverbände und Unternehmen wie die Verbände der
Lederindustrie, der Woll-und Kaschmirproduzenten, der Getränkeproduzent „APU",
die Backwarenunternehmen „Talkh Chikher", „Uguuj (Ögööj) Chikher Boov", „Altan
Taria", das Molkereiunternehmen „Suu", die Fleisch- und Wurstproduzenten „Makh
Market", „Makh Impex", die Handelsgesellschaften „Green City", „Best Shoes",
„Exklusiv" und andere stellen ihre Produkte vor.
Schuhe, Kleidung, Milchprodukte (Tsagaan Idee), Obst- und Gemüsekonserven,
Fertigbackwaren, Süßigkeiten und Mehl, Fleisch- und Wurstwaren, alkoholische und
nichtalkoholische Getränke werden zum Produktionspreis verkauft.
Ähnliche Ausstellungen sind auch in den sechs innerstädtischen Duuregs
organisiert worden.
Der Zuschauer- und Käuferandrang ist wie jedes Jahr sehr groß.
Mitglieder des Buchklubs „Bücherfreunde" appellieren währenddessen an ihre
Landsleute, zum Neujahrsfest Bücher zu verschenken.
N. Khulgen („Bücherfreunde"), Ts. Budjidmaa (Liberal Womens Intellectual Fund),
B. Turbold (Klub der Jungpolitiker) sowie der Direktor von „Grace of God" N.
Munkhbayar haben auf einer Pressekonferenz am 03. Februar in Ulaanbaatar
beklagt, dass die Mongolen seit vielen Jahren zwar zur Wirtschaftsentwicklung in
China beitrügen, Unterstützung für die einheimische Produktion jedoch vermissen
ließen.
Von Tag zu Tag verlöre der Tugrug an Wert, wir aber fahren fort, „Socken, Hosen
und Shampoos als Neujahrsgeschenke zu kaufen".
Lasst uns lieber Bücher kaufen und verschenken, bat N. Khulgen.
Die Aktion begann vor drei Jahren und auch in diesem Jahr wird im
Unabhängigkeitspalast ein Buchbasar mit verbilligten Büchern organisiert.
Neuer Direktor von
Erdenes Mongol LLC ernannt
Auf der Regierungssitzung am 04.
Februar wurde B. Byambasaikhan von Newcom LLC zum Direktor des staatseigenen
Bergbaukonzerns Erdenes Mongol LLC ernannt.
Er löst O. Sainbuyan ab, der ihm bei der Übergabe der Vollmachten am 06. Februar
viel Erfolg in seinem Amt wünschte.
B. Byambasaikhan war Chef des Wirtschaftsrates, der bei der Innovationsregierung
unter N. Altankhuyag ins Leben gerufen worden war.
„Erdenes Mongol LLC" ist das größte Staatsunternehmen der Mongolei.
Ihm gehören 100 Prozent von Erdenes Tavan Tolgoi Co. Ltd, 34 Prozent von
Oyutolgoi LLC, 51 Prozent des Bergbauunternehmens „Erdenet", 90 Prozent bzw. 75
Prozent der Kohleproduzenten Shivee Ovoo Co. Ltd und Baganuur Co., Ltd.
Tavantolgoi
Die Arbeitsgruppe unter
Leitung von Staatsminister M. Enkhsaikhan verhandelt den Investitions- und
Kooperationsvertrag zur Ausbeutung der Kohlemine „Tavan Tolgoi" mit dem
mongolischen Staatsunternehmen „Energy Resources", dem chinesischen Konzern
„China Shenhua Energy" und dem japanischen Konzern „Sumitomo" t.
Am 02. Februar hat Enkhsaikhan über den Fortgang der Verhandlungen der
DP-Fraktion in der Staatsversammlung Bericht erstattet.
Auf dem internationalen Markt werde das Projekt unter dem Namen „Mongolian
Mining Corporation" angekündigt werden.
In mongolischen Medien wird in diesem Zusammenhang die Frage gestellt, wem
eigentlich „Energy Resources" gehöre?
Ausgabe von
Lebensmitteltalons
Ab Februar werden an 25.000
Familien oder 135.000 Bürger Lebensmittelgutscheine ausgegeben.
Der Wert eines Gutscheins für ein Kind beträgt 6.500 Tugrug, für einen
Erwachsenen 13.000 Tugrug.
Seit 2013 gilt dieses Gesetz über Sozialhilfeleistungen.
2013 waren es noch 99.000 Menschen, die auf diese Lebensmittelhilfe angewiesen
waren, 2014 86.000.
In diesem Jahr erhöhte sich die Zahl auf 135.000.
Versorgt werden Familien, denen lediglich das Mindesteinkommen zur Verfügung
steht.
Ehrung für Kh.
Choibalsan
Anlässlich des 120. Geburtstags
des Mitbegründers der MVP und Mitinitiators der mongolischen Volksrevolution von
1921 Khorloogiin Choibalsan (1895-1952) hat der Vorsitzende der MVP und
Vizevorsitzender der Großen Staatsversammlung M. Enkhbold die Enkelin des
Staats- und Parteiführers Ch. Khaliun zu einer Festveranstaltung geladen.
Choibalsan hätte in schwierigen Zeiten dazu beigetragen, die Unabhängigkeit der
Mongolei zu erringen und zu bewahren, geholfen 1921 und 1939 die Mongolei von
ausländischen Aggressoren zu befreien.
Ihm sei es hauptsächlich zu verdanken, dass die Mongolei 1945 auch
völkerrechtlich zu einem unabhängigen Staat werden konnte.
In der Gegenwart würde sein Andenken beschädigt. Geschichte könne jedoch nicht
umgedeutet werden.
Die MVP werde das Andenken von Marschall Choibalsan stets in Ehren halten, er
werde im Gedächtnis der Mongolei ewig weiterleben.
Die MVP werde während des gesamten Jahres 2015 Veranstaltungen, Ausstellungen,
Konferenzen und Filmvorführungen zu Leben und Werk von Choibalsan organisieren.
(In der
internationalen Politikwissenschaft und Mongolistik wird Choibalsan häufig als
„Stalin der Mongolei" bezeichnet. Von den 1934 gewählten Politbüromitgliedern
der MRVP war 1940 nur noch Choibalsan am Leben). R. B.
Mumienfund
Ende Januar entdeckte die Polizei
in einem Gehöft im neunten Wohnviertel im Ulaanbaatar-Stadtbezirk
Songinokhairkhan die mumifizierte Leiche eines Mannes, bedeckt mit einer
Tierhaut.
Die sehr gut erhaltene Mumie in Lotusstellung und offenbar in Meditationshaltung
wurde dem kriminaltechnischen Institut Ulaanbaatars übergeben.
Eine Expertengruppe, der Archäologen, Gerichtsmediziner, Kriminalisten,
Historiker und kirchliche Würdenträger angehören und die vom Direktor der
Hochschule für buddhistische Kunst beim Gandankloster G. Purevbat geleitet wird,
hat erste Ergebnisse ihrer Untersuchungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Danach handelt es sich um den Schüler des Großen Heiligen „Uvgun Geser Lam" (der
Alte Geser Lama) Tsorj Sanjjav.
Sanjjav lebte vor etwa 200 Jahren und war 25 Jahre jünger als sein Mentor und
Lehrer Geser Lam.
Sanjjav war seinerzeit in den Sodnomdarjaa-Bergen im Tsakhir-Sum des
Arkhangai-Aimags begraben worden.
Ein Kontrollbesuch dort hätte ergeben, dass die Grabstätte leer sei, so Purevbat.
Die Polizei geht davon aus, E., der Eigentümer des Khashaa, in dem die Mumie
entdeckt worden war, hätte das Grab ausgeraubt, um seinen Fund gewinnbringend
ins Ausland zu verkaufen.
Religionswissenschaftler erklärten, es wäre immer wieder vorgekommen, dass
Mönche oder Lamas, sobald sie ihren Tod nahen fühlten, sich in
Meditationshaltung versenkten und so ihren Tod erwarteten.
Die natürlichen Bedingungen führten dann zur Konservierung des Leichnams in der
selbst gewählten Lotusstellung.
Purevbat vertritt die Meinung, es handelte sich nicht um eine zufällige
Mumifizierung, sie wäre als heilige Handlung bewusst in Gang gesetzt worden.
Werbung für
Ulaanbaatar
Die Stadtverwaltung Ulaanbaatars
hat beschlossen, den Regierungsbeschluss vom Februar 2013 über „Maßnahmen zur
Verbesserung bei der Beherrschung der mongolischen Sprache und Schrift" sowie
das Projekt des Regierenden Bürgermeisters von Ulaanbaatar „Umsetzung des
Programms Kluges Ulaanbaatar" aus dem Jahr 2014 in die Tat umzusetzen.
Dazu gehört die Bezeichnung der Adressen und Werbemaßnahmen aller städtischen,
privaten und staatlichen Einrichtungen in (alt)mongolischer und kyrillischer
Schrift.
Erarbeitet werden soll ein „Brand Book" Ulaanbaatars.
Ziel sei es, dass egal wo, wann und wer „Ulaanbaatar" als Markenname
unverkennbar wird (Farben, Design).
Das Mitglied der Großen Staatsversammlung Su. Batbold meinte, die für die
Projektumsetzung nötigen Mittel könnten und müssten für andere Vorhaben
nutzbringender eingesetzt werden.
Gesetzentwurf
Mongolische Sprache
Bei der Debatte um den
Gesetzentwurf „Mongolische Sprache" am 06. Februar in der Großen
Staatsversammlung prallten gegensätzliche Meinungen aufeinander.
Die Initiatoren streben an, die klassische mongolische Schrift zur alles
umfassenden offiziellen mongolischen Schrift zu erklären.
Die Gegner halten dem entgegen, dass das Altmongolische seit dem 13. Jahrhundert
keinerlei Reformen unterworfen war, es für viele mongolische Bürger einer
„Fremdsprache" gleichkäme.
Das Erlernen bzw. das Lehren würde sehr viele Ressourcen binden.
Außerdem sei Altmongolisch Lehrfach an den allgemeinbildenden Schulen und an
Universitäten. Das kulturelle Selbstverständnis der Mongolen an die alte
mongolische Schrift, die aus dem Arabischen über das Uigurische stammte, zu
binden, sei zu kurz gegriffen.
Der verdiente Mongolist und Hochschullehrer Sh. Choimaa erklärte, die klassische
mongolische Schrift stammte mitnichten aus dem Arabischen.
Der Leiter der Arbeitsgruppe L. Enkh-Amgalan bedauerte die Aussagen der Gegner
des Projekts.
Dies sei eines Politikers und Volksvertreters unwürdig.
Vielmehr müssten allen Bürgern die Möglichkeiten gegeben werden, die mongolische
Schrift zu erlernen.
Immerhin hätte die UNESCO die mongolische Schrift 2013 in die Liste des
Weltkulturerbes aufgenommen. „Dafür haben wir lange gekämpft".
Tanzen macht Spaß
Für Zweigstellen
des Kinderpalastes in den Duuregs
In Erfüllung des
Hauptstadtprogramms 2013-2016 und im Rahmen der sozialökonomischen Zielsetzung
2014 und 2015 beschloss die Stadtverwaltung Maßnahmen, die es allen Kindern
ermöglichen sollen, ihre Freizeit zur Förderung ihrer Talente und zur
Entwicklung ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten zu nutzen.
Deshalb sollen die Freizeitzirkel des Kinderpalastes in allen Stadtbezirken und
vor allem in den Randvierteln Zweigstellen eröffnen.
Die erste Zweigstelle wurde in Bayankhoshuu eröffnet.
Die Zirkel umfassen fünf Klassen (Singen, Tanzen, Schach, Schauspiel,
Literatur).
Zehn Lehrer leiten die Kurse, in denen insgesamt 540 Kinder ihren Leidenschaften
und Interessen frönen können.
Die nächsten Eröffnungen wird es in Shar Khad und in Dari-Ekh im
Bayanzurkh-Duureg sowie in Khailaast im Chingeltei-Duureg geben.
Die benötigten finanziellen Mittel wurden in den Hauptstadt-Haushaltsplan
eingestellt.
Die NGO „World Vision Mongolei" unterstützt die Projekte und hat für die ersten
Kurse eigene Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.
Für die kleineren Kinder ist die Teilnahme an den Kursen kostenlos.
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt Renate Bormann