Parteien und
Bündnisse stellen ihre Kandidaten vor
Am 27. Mai haben die für die
Wahlen zur Großen Staatsversammlung am 29. Mai zugelassenen Parteien und
Bündnisse die Namen ihrer Kandidaten an die Zentrale Wahlkommission (ZWK)
gemeldet.
Allerdings verweigerte die ZWK die Registrierung des MRVP-Vorsitzenden N.
Enkhbayar und seines Stellvertreters E. Erdenejamyan.
Ihre Strafen wegen Korruption und Kompetenzüberschreitung seien noch nicht
verjährt.
Das gälte auch für den unabhängigen Kandidaten Ts. Munkhbayar.
Da die Arbeitspartei (Khun) zu den Wahlen nicht zugelassen wurde, fragten sich
Beobachter, für wen der streitbare Politiker S. Ganbaatar ins Rennen geht.
Laut Wahlgesetz kann das Mitglied einer Partei nicht für eine andere
kandidieren.
Über seinen Parteiaustrittsantrag entscheidet letztendlich die ZWK.
Außerdem sieht sich Ganbaatar mit Vorwürfen konfrontiert, seinen
Magisterabschluss an der Hochschule für Arbeit gefälscht zu haben.
Am 28. Mai meldeten mongolische Medien, Ganbaatar sei offiziell als Kandidat des
Wahlbündnisses aus „Vereinigte Partei der Patrioten" und „Gesamtmongolische
Partei der Arbeit" registriert worden.
August 2008. Empfang der Olympiamannschaft in Ulaanbaatar. V.l. N. Tuvshinbayar
Judoolympiasieger
kandidiert in Bayankhongor
Der Gewinner der ersten
olympischen Goldmedaille in der Geschichte des mongolischen Sports Naidangiin
Tuvshinbayar kandidiert für die Demokratische Partei (DP) im Bayankhongor-Aimag.
Er und die beiden anderen DP-Kandidaten konnten auf der Sitzung der
Aimag-DP-Organisation jeweils 100 Prozent der Stimmen für sich verbuchen.
Tuvshinbayar stammt zwar aus dem Bulgan-Aimag, aber der stellt nur einen
Kandidaten und so fiel die Wahl auf den Bayankhongor-Aimag, dem drei Kandidaten
zustehen.
Hungerstreik
Aus Protest gegen ihre Zulassung
zu den Wahlen am 29. Juni haben der MRVP-Vorsitzende Enkhbayar sowie die anderen
Kandidaten der Partei ab 04:00 Uhr des 28. Mai mit einem Hungerstreik vor dem
Parteigebäude begonnen, der am 05. Juni auf dem Chinggis-Khaan-Platz fortgesetzt
werden soll.
Der ursprüngliche Plan, den Hungerstreik auf dem Chinggis-Platz zu beginnen,
musste fallen gelassen werden.
Die Chingeltei-Stadtbezirksverwaltung hat die Genehmigung wegen der
Veranstaltungen zum „Tag der Familie" verweigert.
„Khaan Ereld 2016"
Am internationalen Militärmanöver
„Khaan Quest 2016", das am 22. Mai begonnen hat, nehmen 2.000 Offiziere und
Soldaten aus 47 Ländern teil.
(2003 hatte „Khaan Quest" Premiere als bilaterales Manöver der Mongolei und der
USA).
Oyutolgoi. Foto dnn.mn
Untertagebau in
Oyutolgoi kann beginnen
Die laut Vertragsabschluss zu
Beginn dieses Monats von den internationalen Finanzinstituten zugesagten
Investitionen in Höhe von 4,4 Milliarden USD sichern den Beginn der
Untertagebauförderung in der Kupfer- und Goldmine „Oyutolgoi" im Südgobiaimag.
Inzwischen sei die erste Rate von 1,2 Milliarden USD auf dem Konto des
Mehrheitseigners „Rio Tinto" eingegangen.
Das sei eine gute Nachricht für die mongolische Wirtschaft, konstatierte der
Direktor von „Erdenes Oyutolgoi" D. Ganbold am 28. Mai in Ulaanbaatar.
Mit dreijähriger Verzögerung könne dieses bedeutende Projekt nun endlich
umgesetzt werden.
„Expo Mongolia
2016"
Der Minister für Natur, Grüne
Entwicklung und Tourismus N. Battsereg sowie der Leiter der Abteilung „Saubere
Technologien" G. Nyamdavaa haben am Rande der Messe Vertreter von Firmen und
Industrieverbänden aus dem Saarland empfangen.
Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Perspektiven für den Ausbau der
Zusammenarbeit sowie die Ergebnisse des Erfahrungsaustauschs bei den
Besucherreisen einer saarländischen Delegation in der Mongolei und des
Umweltministers im Saarland im März dieses Jahres.
Besonders beeindruckt zeigten sich die Mongolen von dem Rekultivierungsprojekt
„Erlebnisbergwerk Velsen".
Beide Seiten vereinbarten, die Zusammenarbeit bei der Rekultivierung
ausgebeuteter Lagerstätten, beim Schutz der natürlichen Ressourcen und bei der
Entwicklung der Forstwirtschaft zu intensivieren.
Im September dieses Jahres ist ein Seminar über Wiederaufforstungsmöglichkeiten,
2017 ein gemeinsames Symposium über die Nutzung erneuerbarer Energien geplant.
Goldmedaille für „Makh-Impex"
Das 70 Jahre alte mongolische
Unternehmen „Makh Impex" (Fleischimport und -export) wurde auf der
internationalen Messe für Technologien in der Fleisch- und Wurstwarenproduktion
„IFFA" mit einer Gold- und einer Silbermedaille ausgezeichnet.
Das Unternehmen beteiligte sich mit drei Produkten - getrocknetes Rindfleisch
und geräucherte Wurst - am Wettbewerb auf der Messe in Frankfurt am Main vom 07.
bis zum 12. Mai.
Für das Trockenfleisch konnte Makh Impex eine Goldmedaille und für die
Räucherwurst eine Silbermedaille mit nach Hause nehmen.
Enkhbold
empfängt Bundestagsabgeordnete
Am 26. Mai hat der
Vorsitzende der Großen Staatsversammlung Z. Enkhbold die Vorsitzende der
CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag Gerda Hasselfeldt und den
Parlamentarischen Geschäftsführer der Landesgruppe empfangen.
Hasselfeldt bedankte sich für die Einladung.
Sie sei zum ersten Mal in der Mongolei zu Gast und sehr beeindruckt vom Erfolg
der Demokratisierungsbewegung in der Mongolei.
Enkhbold und Hasselfeldt sowie die Mitglieder ihrer Delegationen tauschten
Erfahrungen über aktuelle politische und wirtschaftliche Fragen aus und
versicherten, sich auch weiter für die Stärkung von Demokratie und
Menschenrechten einsetzen zu wollen.
Kinder- und Familientag 2016. Foto dnn.mn
Internationaler
Kindertag
Anlässlich des internationalen
Kindertages werden am 01. Juni auf dem Chinggis-Khaan-Platz die Ergebnisse der
Regierungsprogramme „Buch", „Talent" und „Lehrerqualifizierung" der
Öffentlichkeit vorgestellt.
500 Kinder werden das für Flöte komponierte Stück von Staatspreisträger Ts.
Namsraijav „Unsere innig geliebte Heimat" vortragen und 500 Kinder „Mongolische
Melodie" von N. Jantsrannorov auf der Pferdekopfgeige spielen.
Insgesamt werden 2.000 Kindergartenkinder, Schüler und Schülerinnen aus allen
Stadtbezirken Ulaanbaatars singen, musizieren und tanzen.
Außerdem können die Besucher Vorführungen der künstlerischen Sportgymnastik,
Kinderparaden und Ausstellungen mit Werken der jugendlichen Künstler erleben.
Der 01. Juni ist ein arbeitsfreier Feiertag.
Botschafter Bolor
zu Gast in Thüringen
Auf Einladung des
CDU-Bundestagsabgeordneten V. Vogel besuchte der Botschafter der Mongolei in
Deutschland Ts. Bolor gemeinsam mit Botschaftsrat D. Battur und dem
Vorstandsmitglied des Mongolisch-Deutschen Wirtschaftsklubs e. V. (MDWK) Lumpzig
(Altenburger Land in Thüringen).
Hier besichtigten die Gäste eine Käserei und Bolor bedauerte ein wenig, dass die
Mongolen nicht solch guten Käse herstellen, „obwohl bei uns fast 60 Millionen
Rinder, Schafe, Ziegen, Kamele und Pferde weiden und wir sehr gern und sehr
viele Milchprodukte essen".
Nächste Stationen der Reise des Botschafters waren die Wismut GmbH und ein Werk
des Landmaschinenherstellers Horsch in Ronneburg bei Gera.
Weidemanagement in der Mongolei
Weidemanagementprojekte in der Mongolei
Am 25. Mai sprach die
Diplomgeografin vom Institut für Geografische Wissenschaften an der FU Berlin
Zoritza Kiresiewa über Ziele und Ergebnisse von Weidemanagementprojekten seit
2000 in der Mongolei.
Zuvor hatte sie einen kurzen historischen Abriss zur mobilen Viehhaltung in der
Mongolei gegeben.
Zu den Arbeitsschwerpunkten von Kiresiewa gehören Fragen der Klimaanpassung und
Bioökonomie, der Entwicklungszusammenarbeit und der Desertifikationsbekämpfung.
Ihre Dissertation widmet sie dem „Landmanagement, der Entwicklung von Existenz-
und Klimaanpassungsstrategien auf lokaler Ebene und der Förderung einer
nachhaltigen Ressourcennutzung durch Entwicklungsorganisationen in der
Mongolei".
In ihrem Vortrag im Zentralasienseminar der HUB gab sie einen Überblick über
abgeschlossene und noch laufende Weidemanagementprojekte sowie deren Träger, zu
denen alle relevanten Organisationen der internationalen
Entwicklungszusammenarbeit (UNO, Weltbank, Asiatische Entwicklungsbank, USAID,
JICA, GIZ u.a.) gehören.
Das Ziel bestand in einer festgelegten Regeln folgenden nachhaltigen Nutzung der
Weiden durch die Gründung von Weidenutzergruppen.
U. a. sollten die Erarbeitung von Weidenutzungsplänen und eine Rekultivierung
der Weiden der Erreichung dieses Ziels dienen.
Seit 2000 sind landesweit 3.000 Weidenutzergruppen (Pasture User Groups)
entstanden, die mit sehr unterschiedlichem Erfolg tätig wurden.
Kiresiewa kam zu dem Schluss, dass die Nachhaltigkeit der meisten Projekte nicht
erreicht werden konnte.
Die Gründe dafür lagen u. a. in der mangelnden Unterstützung durch die
Schutzgebiets- und Kreisverwaltungen, Konkurrenzdenken der nomadischen
Viehhalter, fehlende Eigeninitiative (Warten auf das nächste Projekt) und die
mangelnde Koordinierung der Projekte zwischen den internationalen Organisationen
untereinander und mit den mongolischen Behörden.
Als nicht durchsetzbar würden sich Vorschläge erweisen, die Zahl der Herdentiere
zu verringern, um den Druck auf die Weiden zu mindern.
Hinzu kommt die Nutzung großer Landesteile für den Bergbau.
Nicht selten vergeben die Verwaltungen Bergbaulizenzen für Gebiete, die bereits
von Viehhaltern und Bauern genutzt werden.
Auch eine Verbesserung der Tierqualität stößt an objektive Hindernisse, wie sie
eine mobile Tierhaltung in einer unwirtlichen Klimazone nun einmal mit sich
bringen.
In Zukunft sollten die Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit, der
mongolische Staat, die örtlichen Verwaltungen und die Viehhalter gemeinsam dafür
arbeiten, die Arbeits- und Lebensbedingungen im ländlichen Raum nachhaltig zu
verbessern.
Z. Kiresiewa, Weidemanagement in der Mongolei
Baikal und
Wasserkraftwerk
Laut „Iswestija" und Sputnik.news
äußern sich russische Behörden besorgt über mongolische Pläne, ein
Wasserkraftwerk an der Selenge, dem wasserreichsten Zufluss des Baikalsees, zu
errichten.
Eine Austrocknung des größten Süßwassersees der Erde könne nicht ausgeschlossen
werden.
Nun suchten die russischen Behörden nach Alternativen für eine sichere
Stromversorgung des südlichen Nachbarlandes.
Erste Gespräche zwischen Russen und Mongolen hätten bereits im April
stattgefunden.
Geprüft werden müssten Auswirkungen des Wasserkraftwerkes auf die
Wasserqualität, die Eisführung und die Temperatur der Flüsse, auf
Erdbebengefahren etc.
„Die Farben weinen
…"
Im National Art Museum
Moldawien wurde am 18. Mai eine Soloausstellung des mongolischen Malers E.
Otgonbayar (Otgo) eröffnet.
Gezeigt wird das zwischen 2015 und 2016 entstandene Werk „Antarktis Panorama
Pinguine", Acryl auf Leinwand, 300 x 900 cm.
Es ist den vom Aussterben betroffenen Pinguinen und von einem ähnlichen
Schicksal bedrohten Tierarten gewidmet.
Für mehr Informationen sh. auch:
http://www.mongolian-art.de/art/National_Art_Museum_Moldova.htm
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt, Renate Bormann