Neues aus der Mongolei
15. bis 21. Mai 2017

Renate Bormann, Berlin


Mai im Zentralaimag

Vizeaußenministerin zu Gast in Nordkorea
Auf Einladung ihres Amtskollegen Ri Gil-Sun absolvierte die stellvertretende Außenministerin der Mongolei B. Battsetseg vom 16. bis zum 19. Mai einen offiziellen Besuch in der Demokratischen Volksrepublik Korea.
Unter anderem wurde sie vom stellvertretenden Vorsitzenden der Partei der Arbeit Koreas und Chef des Auswärtigen Ausschusses des Obersten Volkskongresses Ri Su-Yong sowie von Außenminister Ri Yong-Ho empfangen.
In den Gesprächen mit Ri Gil-Sun ging es um Fragen der Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern und die Lage in der Region.
Außerdem hat Battsetseg an die Adresse ihrer nordkoreanischen Gastgeber eine offizielle Einladung zur 4. Internationalen Konferenz „Fragen der Sicherheit in Nordostasien" ausgesprochen.
Die Konferenz findet am 15. und 16. Juni in Ulaanbaatar statt.

Handelsbilanz April 2017
Das Außenhandelsvolumen der Mongolei erreichte im April 2017 einen Wert von 3,17 Milliarden US-Dollar, 807,2 Millionen oder 36,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Auf den Export entfielen 1,9 Milliarden, 41 Prozent mehr, auf den Import über 1,1 Milliarden, 29,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
86 Prozent der Exporte bestanden aus Mineralstoffen, davon allein Kohle im Wert von 769,8 Millionen US-Dollar.
Der bedeutendste Außenhandelspartner der Mongolei ist die VR China.
91 Prozent der mongolischen Exporte gehen ins südliche Nachbarland, 31 Prozent der Importe stammen aus China.
Im April 2017 verbinden die Mongolei mit 127 Ländern Handelsbeziehungen.
68 Prozent des gesamten Außenhandelsvolumens der Mongolei (bis April 2017 3,1 Milliarden US-Dollar) entfielen auf China.
Beim Besuch des mongolischen Ministerpräsidenten in China, der kürzlich zu Ende ging, besprachen er und die Mitglieder seiner Delegation auch Möglichkeiten, die Handelsstruktur zwischen beiden Ländern zu verbessern.
Neben kostenlosen Finanzhilfen gewährt China der Mongolei auch zinsgünstige Kredite. Zuletzt wurden der Mongolei eine Milliarde US-Dollar zugesagt.
Damit erhöht sich allerdings auch die Auslandschuldenhöhe des Landes, bemängeln Kritiker der Regierungspolitik.
Ende 2016 waren das 24 Milliarden US-Dollar, 34 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Kuwait baut Hilfe für Mongolei aus
In Vorbereitung der ersten Sitzung der Mongolisch-Kuwaitischen Regierungskommission am 23. und 24. Mai 2017 in Kuwait-Stadt informierten beide Seiten über die Pläne, die bilaterale Zusammenarbeit noch weiter auszubauen.
Verträge über den Bau eines Krankenhauses für die Opfer von Brandverletzungen sind bereits unterzeichnet, nun hat Kuwait eine Erhöhung der finanziellen Zuwendungen um 12 Millionen US-Dollar zugesagt.
Unterstützung sagte Kuwait zudem für die Asphaltierung der Start- und Landebahnen auf dem Flugplatz Undurkhaan im Khentii-Aimag zu sowie für den Bau von veterinärmedizinischen Einrichtungen, um den Export von Schafen und Ziegen nach Kuwait zu ermöglichen.
Damit nicht genug.
58 Millionen Dollar seien für den Bau einer 415 km langen Straße zwischen Darkhan-Erdenet, Erdenet-Bulgan-Unit, Unit-Tarialan und 20 Millionen für den Bau des Taishir- Wasserkraftwerks als zinsgünstige Kredite aus der Kuwait-Stiftung vorgesehen.

Baumpflanzaktion von Korean Air
Wie das österreichische Luftfahrtmagazin berichtet, pflanzt Korean Air auch in diesem Jahr im Rahmen ihrer Initiative „Global Planting Project" Bäume in der Mongolei.
Seit 14 Jahren will das koreanische Luftfahrtunternehmen damit der Versandung vorbeugen und die Vielfalt von Flora und Fauna in der Region schützen.
200 Mitarbeiter der Airline werden vom 15. bis zum 26. Mai gemeinsam mit 600 Bewohnern im „Wald der Korean Air", etwa 150 km von Ulaanbaatar entfernt, arbeiten.
Der Wald besteht hauptsächlich aus Sanddorn, Pappeln und Sibirischen Ulmen.
Das Projekt dient nicht nur dem Umweltschutz, sondern trägt auch zur Einkommensverbesserung der örtlichen Bevölkerung bei.

Proteste gegen Wasserkraftwerks-Pläne
Bewohner der Region Irkutsk haben sich gegen Pläne der mongolischen Regierung ausgesprochen, an der Mündung des Egiin Gol in die Selenge ein Wasserkraftwerk zu errichten.
Mit dem Bau will sich die Mongolei unabhängiger von Energieimporten aus Russland machen.
Die betroffenen Bewohner fordern die Verantwortlichen auf, nach anderen Lösungen für das Problem zu suchen.
Wissenschaftler der AdW Russlands und ihrer Zweigstelle in Irkutsk stellten am 17. Mai die Ergebnisse ihrer Untersuchungen über die ökologischen Auswirkungen des Projektes vor.
Das ökologische Gleichgewicht des Sees sowie der Flüsse würde empfindlich gestört, auch zum Schaden der Menschen.
Sie schlugen die Bildung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von russischen und mongolischen Wissenschaftlern vor.
„Wir warten jetzt auf die Antwort aus der Mongolei".


Violette Revolution. Proteste vor dem MRVP-Gebäude in UB im April 2006

S. Ganbaatar als MRVP-Kandidat für die Präsidentschaftswahlen 2017 bestätigt
Auf ihrer Sitzung am 17. Mai bestätigte die ZWK die Nominierung von Sainkhuugiin Ganbaatar als Kandidat für die Präsidentschaftswahlen am 26. Juni.
Die Nachnominierung war notwendig geworden, da N. Enkhbayar, dem MRVP-Vorsitzenden, eine Nominierung verwehrt worden war.
S. Ganbaatar gehörte zu den Mitinitiatoren der Violetten Revolution 2006, war Präsident des Gewerkschaftsverbandes und von 2012 bis 2016 als Unabhängiger Mitglied der Großen Staatsversammlung.
Ganbaatar ist er vor kurzem in die MRVP eingetreten.
Auf der Präsidiumssitzung der Partei am 16. Mai stimmten 65 Prozent der anwesenden Mitglieder für Ganbaatar.
Damit konnte er sich gegen den ehemaligen Vizeministerpräsidenten Ts. Oyunbaatar, das Mitglied des Exekutivkomitees der Partei Ts. Sharavdorj sowie die Direktorin von „Dornyn Zam" durchsetzen.


Mongolischer Filmpreis 2016. Foto montsame.mn

„Cinema Awards 2016"
Am 19. Mai wurden im „Corporate Convention" – Zentrum in Ulaanbaatar die mongolischen Filmpreise verliehen.
Nach dem Schaulaufen der Stars auf dem roten Teppich nahmen die Künstler ihre wohlverdienten Preise entgegen.
Organisiert worden war die Veranstaltung erstmals gemeinsam vom Kunstrat der Mongolei, vom Zentrum für die Entwicklung des mongolischen Kinos und vom Filmtheater „Urgoo".
In die letzte Runde hatten es nach dem Willen von Jury und Publikum 12 Filme geschafft.
Preise wurden in 14 Kategorien vergeben.
Die Preise für den „Besten Film", die „Beste Musik" und die „Beste männliche Hauptrolle" gewann der Film „Itgel" (Vertrauen, Glaube).
„Bester Regisseur" wurde S. Sengedorj für „Lovers", den Preis für die beste weibliche Hauptrolle gewann N. Batjargal.


Fahrradweg in Ulaanbaatar. Sommer 2016

„Radfahrendes Ulaanbaatar"
Im Rahmen des autofreien Samstags am 20. Mai hatte der Jugendverband einen Fahrradkorso in Ulaanbaatar organisiert.
Beteiligt hatten sich unter anderem der „Klub junger Radfahrer" und der Internationale Verband für Fahrradtourismus.
Teilnehmen konnten alle Interessierten.
Wer kein Fahrrad sein eigen nennen konnte, hatte Gelegenheit, sich eins am Sukhbaatarplatz auszuleihen.
Ab 14:00 Uhr waren etwa 1.000 Radfahrer und Radfahrerinnen vom Hauptgebäude der Staatsuni aus in alle vier Himmelsrichtungen gestartet.
Mit der Aktion wollten sie auch für mehr sportliche Betätigung und weniger Autoverkehr werben und vor allem für mehr Radfahrwege in der mongolischen Hauptstadt.

Sumo
Beim Natsu Basho (Maiturnier) der Sumoprofis in Tokio liegen die beiden Großmeister Hakuho M. Davaajargal und Harumafuji D. Byambadorj mit 8:0 gemeinsam an der Spitze.
Großmeister (Yokozuna) Kakuryu M. Anand hatte seine Teilnahme abgesagt.
Der neue japanische Yokozuna Kisenosato musste bereits zwei Niederlagen hinnehmen.

 

 

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann


 

   

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