3. Ost-Wirtschaftsforum. Foto president.mn
Erste offizielle
Auslandsdienstreise des Präsidenten
Am 05. September ist Präsident Kh.
Battulga auf dem Flugplatz von Wladiwostok (Russland) von I. E. Levitin, dem
persönlichen Vertreter von Präsident W. Putin, vom stellvertretenden russischen
Außenminister V.V. Morgulov, vom Botschafter Russlands in der Mongolei I. K.
Asisov sowie von der Botschafterin der Mongolei in Russland B. Delgermaa
empfangen worden.
Battulga und seine Delegation gehörten zu den Teilnehmern am 3.
Ost-Wirtschaftsforum, das vor drei Jahren von W. Putin ins Leben gerufen wurde.
Ziel des Forums ist es, die internationale Zusammenarbeit in der
Asien-Pazifik-Region auszubauen.
Battulga führte Gespräche über die bilaterale und regionale Zusammenarbeit mit
seinem Amtskollegen Putin, mit dem Präsidenten der Republik Korea Moon Jae-in
und dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe.
Insgesamt nahmen 723 Vertreter von Politik und Wirtschaft aus 55 Ländern,
darunter aus den USA, Vietnam, Indonesien, Kanada, Indien, Australien und China
teil.
Präsident Battulga wurde u. a. von Verkehrsminister D. Ganbat, dem Chef der
Präsidialkanzlei Z. Enkhbold und von der stellvertretenden Außenministerin B.
Battsetseg begleitet.
Für das mongolisch-russische Business-Forum hatten sich 70 mongolische
Unternehmensvertreter angemeldet.
Battulga hob die traditionell guten und freundschaftlichen Beziehungen zwischen
Russland und der Mongolei hervor.
Die Belebung der russisch-mongolischen Wirtschaftskooperation motiviere gerade
junge Mongolen, sich vor allem in den Bereichen Landwirtschaft und Infrastruktur
zu engagieren.
2017 belief sich das mongolisch-russische Außenhandelsvolumen auf 559,32
Millionen USD, davon entfielen 27,13 Millionen auf den Export und auf den Import
532,18 Millionen.
70 Prozent des Außenhandels werden in den Grenzregionen abgewickelt.
Von den 18,9 Milliarden USD an direkten Auslandsinvestitionen, die zwischen 1990
und 2016 in der Mongolei getätigt wurden, stammten 2,15 Prozent oder 407
Millionen USD aus Russland.
Zum ersten Mal hat die Mongolei eine so große Delegation zum Ostforum entsandt.
Die Möglichkeiten, die eine Zusammenarbeit mit den Asien-Pazifik-Staaten böte,
könne die Mongolei nicht ignorieren.
Eines der wichtigsten Themen für die Mongolei sei die Lösung der
Eisenbahntransit-Tarif-Fragen.
In der Mongolei werde das Problem des Nutzens von Kohletransporten in entfernte
Gegenden unterschätzt, so Präsident Battulga.
Im Interesse der Abkehr von nur einem Kohlehandelspartner sei der Ausbau der
Transportmöglichkeiten sowie Erleichterungen bei den Transitkosten von
existenzieller Bedeutung.
Eine wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region könnte zudem die
Abwanderungsbewegungen aus der Ural-Region nach Sankt-Petersburg, Moskau, nach
Westeuropa und auch aus unserem Land vermindern.
Die Mongolei, Russland und Japan planten die Gründung gemeinsamer Unternehmen,
um so für die Menschen Arbeitsplätze und damit bessere Aussichten für eine
Existenzsicherung in der Heimat zu sichern.
Rücktritt der
Regierung Erdenebat
Es war nur eine Frage der Zeit.
Auf der außerordentlichen Tagung der Großen Staatsversammlung am 07. September
votierten 42 der anwesenden 73 Mitglieder für den Rücktritt der
Kompetenzregierung unter Ministerpräsident Jargaltulgyn Erdenebat.
Laut Gesetz muss innerhalb von 30 Tagen, also bis zum 08. Oktober, der neue
Ministerpräsident berufen werden.
Bis dahin bleibt die aktuelle Regierung im Amt.
In einer langen Rede vor der namentlichen Abstimmung kritisierte Erdenebat die
Rücktrittsforderung als gegen die Interessen der Mongolei gerichtet.
In 25 Jahren hätten 14 Regierungen einander abgelöst.
Nur zwei hätten eine volle Legislaturperiode arbeiten können.
Diese Instabilität sei mit ein Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten
unseres Landes.
Mitglieder dieser Staatsversammlung hätten einige ausländische Investoren als
„Totschläger unserer Wirtschaft" bezeichnet.
„Aber das können wir schon selbst".
Erdenebat zählte die Erfolge seiner Regierung auf, darunter ein gestiegenes
Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent auf 5,3 Prozent im Jahr 2017. Der Export
habe um 30 bis 40 Prozent zugenommen, die Industrieproduktion sei um 43,5
Prozent gestiegen, die Staatseinnahmen um 330 Milliarden Tugrug.
Die Wirtschaft erhole sich, die Krise sei aber noch nicht ausgestanden.
Drei Gründe sieht er für seine Abberufung: die wirtschaftlichen Probleme, die
Niederlage seiner Partei bei den Präsidentschaftswahlen, für die ihm eine
Mitverantwortung zugewiesen werde und drittens die Verträge über die Vergabe von
Nutzungsrechten.
Es sei richtig, sieben Konzessionsverträge seien mit seiner Regierung verbunden.
Aber fünf von ihnen seien unter der vorherigen Regierung abgeschlossen worden.
Die Verträge seien in Verbindung mit den Vereinbarungen mit dem
Weltwährungsfonds neu verhandelt worden, so dass aus dem Staatshaushalt
Rückzahlungen erst ab 2020 und 2021 und nicht bereits ab 2017 und 2018 erfolgen
müssen.
Erdenebat gestand Fehler ein, Gesetze hätten er und seine Minister jedoch nicht
verletzt.
Hart ging er mit den Initiatoren der Rücktrittsforderung aus seiner eigenen
Partei ins Gericht, namentlich nannte er seinen Stellvertreter U. Khurelsukh.
Sie verfolgten lediglich private Interessen und hätten die Arbeit des
politischen Konkurrenten erledigt.
Nie habe er auch nur einen Cent für seinen Posten bezahlt. (In Anspielung auf
die 60-Milliarden-Tugrug-Frage).
Seitens der Opposition wurde darauf hingewiesen, dass die positiven
Wirtschaftsdaten mitnichten auf eine kompetente Regierungspolitik zurückzuführen
seien, sondern auf gestiegene Weltmarktpreise für Rohstoffe, mehr Kohlexporte…
Präsident Battulga am Gedenktag für die Opfer politischer Verfolgungen. Foto
president.mn
„Tag der Opfer
politischer Verfolgungen"
Der 10. September eines jeden
Jahres ist in der Mongolei dem Gedenken an die Opfer politischer Verfolgungen
gewidmet.
An diesem Sonntag legten Präsident Kh. Battulga, der Vorsitzende der Großen
Staatsversammlung M. Enkhbold, der Vorsitzende der Staatlichen
Rehabilitierungskommission Ya. Sanjmyatav, Repräsentanten der der politischen
Parteien und Organisationen sowie Angehörige der Opfer vor dem „Denkmal für die
Opfer politischer Repressionen" Blumen und Kränze nieder.
Nach der Kranzniederlegungszeremonie verbeugte sich der Präsident und bat im
Namen des mongolischen Staates die Nachfahren und Verwandten der Opfer um
Entschuldigung.
Nach bisherigem Erkenntnisstand durch Auswertung der Archivunterlagen wurden
allein in den Jahren 1937 bis 1939 auf Veranlassung der Sonderkommission 25.824
Menschen verhaftet, ihr Eigentum vom Staat eingezogen.
20.474 von ihnen wurden meist ohne Prozess und Urteil hingerichtet.
Denkmal für die Opfer politischer Repressionen vor dem Nationalmuseum
Zu den Opfern
gehörten Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung, Viehhalter,
Intellektuelle, Armeeangehörige, Politiker und Angehörige der lamaistischen
Kirche.
Von 17.000 Lamas, die in die Fänge der „Grünen Hüte" (Staatspolizei) gerieten,
sind 14.000 ermordet und in Massengräbern verscharrt worden.
„Diese Zahlen entsetzen uns noch heute". „Niemals wieder dürfen sich ähnliche
Verbrechen wiederholen".
„Dieser Tag sollte nicht nur ein Gedenktag sein, sondern auch eine Mahnung,
alles für die Bewahrung der Demokratie und den Schutz der Menschenrechte zu
tun.", beschwor Präsident Kh. Battulga seine Landsleute.
Hauptgebäude der Staatsuniversität
„Wiedergutmachung
sei die beste Ehrung für die Opfer" forderten einige der Hinterbliebenen auf
Spruchbändern.
Der Sekretär der Rehabilitierungskommission P. Narandalai erklärte, eine
Entschädigung für verlorene Leben sei nicht möglich.
Laut Gesetz stehen den Hinterbliebenen Entschädigungszahlungen zwischen 500.000
und einer Million Tugrug zu.
Die Kinder und Enkel sowie andere Familienangehörige forderten seit Jahren eine
Erhöhung dieser Summen.
Kürzlich hätten Mitglieder der Großen Staatsversammlung einen entsprechenden
Gesetzentwurf eingebracht, führte Narandalai weiter aus.
Mit Stand vom Juli 2017 sind 31.220 von über 37.000 verfolgten Bürgern
rehabilitiert worden.
Bei den noch nicht entschiedenen Fällen seien noch nicht alle Dokumente
ausgewertet bzw. noch nicht aufgefunden worden.
Für Dich, Leben. Foto sonin.mn
Ehrung für die
ermordeten Lamas
An der Gedenkstätte für die
ermordeten Lamas „Khambyn Ovoo" im Songinokhairkhan-Duureg versammelten sich
bereits am 09. September ebenfalls Angehörige und Bewohner des Stadtbezirks, um
gemeinsam mit der stellvertretenden Leiterin des Präsidialamtes B. Saruul, der
Beraterin des Präsidenten für Kultur und Religionsfragen Ts. Khulan, mit dem
Leiter des „Verbandes der Opfer politischer Repressionen" D. Tsogtbaatar, dem
Sekretär der Rehabilitierungskommission P. Narandalai, den Oberlamas der Klöster
Gandan und Dashchoilin D. Choijamts und Ch. Dambajav, dem Chef der NGO „Soyombo
Sum" D. Ariunbuyan, der Vorsitzenden der Bürgerversammlung des
Songinokhairkhan-Duuregs Munkhtsetseg sowie dem japanischen Wissenschaftler
Akira Ono die Opfer der „Schwarzen Jahre" zu ehren.
Khulan wies in ihrer Rede daraufhin, dass viele Kinder nichts über diese Zeit
wüssten, in den Schulen müsste viel stärker auf diese Periode der mongolischen
Geschichte eingegangen werden, um sie ins Bewusstsein der nachfolgenden
Generationen zu bringen, damit sie niemals in Vergessenheit gerieten.
Künstler des Staatlichen Schauspielhauses präsentierten auf dem Gelände von „Khambyn
Ovoo"1 Ausschnitte aus dem Stück von D. Enkhbold: „Für Dich, Leben" (Amidral
chinii tuluu).
1
Hier wurden 2014 bei Ausschachtungsarbeiten
die sterblichen Überreste von mindestens 600 erschossenen Lamas geborgen.
Designierter
mongolischer Botschafter in Deutschland
Der neue Außerordentliche und
Bevollmächtigte Botschafter der Mongolei in Deutschland heißt D. Ganbat und hat
am 31. August dem Chef des Protokolls im Außenministerium Botschafter Konrad Arz
von Straussenburg eine Kopie seines Beglaubigungsschreibens übergeben.
D. Ganbat war am 23. August in Berlin eingetroffen, am 20. September wird er in
einer feierlichen Zeremonie im Schloss Bellevue Bundespräsident Frank-Walter
Steinmeier sein Beglaubigungsschreiben überreichen.
Erdhörnchen
Internationale
Konferenz zu „Forschungen über die biologische Vielfalt in der Mongolei"
Anlässlich des 50-jährigen
Jubiläums der Zusammenarbeit zwischen der Martin-Luther-Universität in
Halle/Saale und der Mongolischen Staatsuniversität in Ulaanbaatar haben beide
Universitäten vom 21. bis zum 23. September eine internationale Konferenz zur
Biodiversität in der Mongolei organisiert.
Neben den Plenarsitzungen stellen Wissenschaftler aus der Mongolei, Deutschland,
aus Russland, aus den USA und aus Tschechien ihre Forschungsergebnisse auch in
zwei Sektionen „Pflanzen" und „Zoologie" vor.
Ergänzt wird die Veranstaltung durch die Präsentation von Postern, z. B. zur
Restaurierung der historischen Vogelsammlung im Bogd-Khaan-Museum.
Am letzten Tag unternehmen die Konferenzteilnehmer einen Ausflug in den
Khustain-Nationalpark und hoffen, auch das eine oder andere wieder angesiedelte
Wildpferd zu sichten.
Wilde Iris
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt, Renate Bormann