Neues aus der Mongolei
19. bis 25. März 2018

Renate Bormann, Berlin


Zwischen Ulaanbaatar und Darkhan

Beglaubigungsschreiben ausgehändigt
In Anwesenheit von Außenminister D. Tsogtbaatar hat Präsident Kh. Battulga dem designierten Botschafter der Mongolei in den USA Yo. Otgonbayar das Beglaubigungsschreiben überreicht.
Gleichzeitig beauftragte er den Botschafter, sich dafür einzusetzen, dass mongolische Textilgüter zollfrei und ohne Limit in die USA eingeführt werden können.
Otgonbayar erklärte, er kenne die Schreiben des Präsidenten an seinen amerikanischen Amtskollegen D. Trump und die Bemühungen des Chefs des Präsidialamtes Z. Enkhbold und werde diese fortsetzen.


Ministerpräsident Khurelsukh in Bayan-Ulgii. Foto news.mn

Neujahrsglückwünsche
Anlässlich des kasachischen Neujahrs- und Frühlingsfestes „Nauryz" hat Ministerpräsident U. Khurelsukh im Zentrum des Bayan-Ulgii-Aimags den kasachischen Mitbürgern gratuliert und ihnen für das kommende Jahr alles Gute gewünscht.
Gleichzeitig hob er den Beitrag der Kasachen und Kasachinnen für die wirtschaftliche, politische und kulturelle Entwicklung der Mongolei hervor.
„Nauryz" wird von allen Kasachen weltweit am 22. März gefeiert. Das Fest markiert den Frühlingsbeginn nach dem Sonnenkalender.

Korruptionsvorwürfe an Rio Tinto und ehemaligen Finanzminister
Die Schweizer Staatsanwaltschaft prüft Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit den Oyutolgoi-Vertragsvereinbarungen zwischen dem britisch-australischen Bergbaukonzern Rio Tinto und der mongolischen Regierung im Jahr 2009.
Auf dem Privatkonto des damaligen Finanzministers S. Bayartsogt seien im September 2008 zehn Millionen USD eingezahlt worden.
Laut Vertrag fielen 66 Prozent der Lagerstätte an „Ivanhoe Mines", heute „Tourquoise Hill Resources", Haupteigentümer Rio Tinto. 34 Prozent blieben Eigentum des mongolischen Staates.
Die mongolische Antikorruptionskommission hat den Schweizern jegliche Unterstützung zugesagt.
Bayartsogt verneint einen Zusammenhang zwischen den zehn Millionen USD und dem Vertrag zu Oyutolgoi. Das Geld stamme von einem Investor, dessen Namen er allerdings nicht preisgeben wollte.
Bayartsogt wurde inzwischen aus seiner Partei, der DP, ausgeschlossen.
Bereits vor einem Jahr hätte er angekündigt, eine Erklärung zu den Vorgängen abzugeben. Diese seien nie erfolgt.
Die mongolische Regierung werde jetzt überprüfen, ob nicht 100 Prozent von „Oyutolgoi" in mongolisches Eigentum überführt werden könnten.
https://www.reuters.com/article/us-rio-tinto-oyu-tolgoi/swiss-probe-rio-tinto-over-possible-bribes-ex-mongolian-minister-expects-to-be-cleared-idUSKBN1GX2WL

Arbeitsgruppe gebildet
Am 23. März hat der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung M. Enkhbold die Bildung einer Arbeitsgruppe zur Überprüfung des Oyutolgoivertrages angeordnet.
Die Arbeitsgruppe wird vom Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses D. Damba Ochir geleitet.
Weiter gehören ihr an: D. Terbishdagva, N. Amarzaya, O. Baasankhuu, B. Bat-Erdene, B. Javkhlan, Z. Narantuya, Ya. Sodbaatar und A. Undraa.
Zur Unterstützung werde zusätzlich eine Expertengruppe gebildet.

Frühjahrssitzungen der Staatsversammlung
Die Frühjahrssitzungen der Großen Staatsversammlung werden am 02. April eröffnet werden.

Antikorruptionskommission ermittelt gegen Khurelbaatar
Am 23. März veröffentlichte die Tageszeitung „Unuudur" einen Artikel über die Aufnahme von Untersuchungen gegen Finanzminister Ch. Khurelbaatar wegen Amtsmissbrauch und Kompetenzüberschreitung.
Es geht um die Kohlelagerstätte Khotgor Shanaga, die ursprünglich zu einer strategischen Lagerstätte erklärt werden sollte.
Khurelbaatar hätte das im Interesse von Freunden und Verwandten verhindert.
https://www.youtube.com/watch?v=4nr1EensF_Q

Gebt „Oyutolgoi" dem Volk zurück
Am 22. März haben der Vorsitzende der MRVP N. Enkhbayar, der Vorsitzende der Zivilcourage-Grüne Partei Ts. Gankhuyag, der Generalsekretär der Mongolischen Nationaldemokratischen Partei D. Batbayar sowie der Vorsitzende der Grünen Partei O. Bum-Yalagch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz zu den Korruptionsvorwürfen bezüglich des Vertrages zwischen der mongolischen Regierung und Rio Tinto über die Kupfer- und Goldlagerstätte „Oyutolgoi" Stellung genommen.
Sie forderten die Überführung der Eigentumsrechte zu 100 Prozent an den mongolischen Staat.
„Der Oyutolgoi-Vertrag muss annulliert werden".

B. Bat-Erdene zum Vorsitzenden des Ringerverbandes gewählt
Nach im Vorfeld zum Teil gewaltsam ausgetragenen Querelen um die Wahl eines neuen Verbandschefs, wurde in der Nacht zum 25. März auf der Verbandsversammlung „Große Friedfertigkeit" Darkhan Avarga und Mitglied der Großen Staatsversammlung B. Bat-Erdene zum neuen Vorsitzenden des Nationalen Ringerverbandes gekürt.
Er löst den langjährigen Vorsitzenden R. Nyamdorj ab.
Bat-Erdene wurde mit 98 Prozent der 143 Delegiertenstimmen gewählt.
Seine Mitbewerber Darkhan Avarga G. Usukhbayar, Landesmeister (Ulsyn Avarga) G. Erkhembayar und Landeselefant Ts. Magaljav hatten ihre Bewerbung vor der Abstimmung zurückgezogen.

Keine Pferderennen bis Juni
Der stellvertretende Ministerpräsident Shadar Said U. Enkhtuvshin hatte den Gouverneur des Sukhbaatar-Aimags E. Enkhtur angewiesen, die Vorbereitungen für Pferderennen am 24. und 25. März zu stoppen.
Wegen des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in einigen Sums der Aimags Sukhbaatar, Khentii und Dornod dürften in den drei genannten Aimags vorerst bis zum 01. Juni 2018 keine Pferderennen organisiert werden.

Rekonstruktion der „Großen Halle" in 3D
In einem Bericht der Onlineredakteurin Eva Götting über deutsche Kulturprojekte weltweit wird die 3D-Rekonstruktion der „Großen Halle" in Karakorum, der ersten Hauptstadt des mongolischen Großreiches, vorgestellt.
Auftraggeber für das Projekt waren die Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen (KAAK) in Bad Godesberg und das Deutsche Archäologische Institut (DAI) in Bonn.
Für mehr Informationen sh. auch unter dem Internetangebot des DAI „Kulturerbe und Nachrichten" http://www.culthernews.de/?p=1089 und http://www.culthernews.de/?page_id=361sowie unter http://www.artefacts-berlin.de/karakorum-die-rekonstruktion-der-grossen-halle/ und unter Artefacts Berlin.

Nomadic Artefacts in Heidelberg
Die Ausstellung „Nomadic Artefacts – Objektgeschichten aus der Mongolei" wird vom 25. März bis zum 29. Juli im Völkerkundemuseum in Heidelberg zu sehen sein.
Präsentiert werden Objekte aus der Mongolei-Sammlung des Museums für Völkerkunde Hamburg.
Erarbeitet worden war das Projekt von der Wiener Sozialanthropologin Dr. Maria-Katharina Lang gemeinsam mit mongolischen Kollegen und Kolleginnen.
https://www.rnz.de/kultur-tipps/kultur-regional_artikel,-heidelberger-voelkerkundemuseum-faszinierender-blick-auf-mongolisches-erbe-_arid,346855.html
http://www.voelkerkundemuseum.com/1061-0-Nomadic-Artefacts.html

„Michael Kohlhaas" im bat-Studiotheater
Die Mongolische Staatsuniversität für Kunst und Kultur, Ulaanbaatar, die Hochschule für Schauspielkunst (HfS) „Ernst Busch", Berlin, die SHR Hochschule der populären Künste (hdpk), Berlin und die NGO Urban Nomads//Nomads Citizens laden zur öffentlichen Präsentation der Ergebnisse von „Michael Kohlhaas", Workshop nach Heinrich von Kleist – Eine interdisziplinäre künstlerische Forschung anhand von Theater/Performance und Visueller Kommunikation mit mongolischen und deutschen Studenten ein.

Termine: 27.03. 2018, ab 19:00 Uhr Ausstellung

20:00 Uhr öffentliche Generalprobe;

28.03. ab 19:00 Uhr Ausstellung

20:00 Uhr Premiere;

29.03. ab 19:00 Uhr Ausstellung;

20:00 Uhr 2. Vorstellung.

Spielort: Berliner Arbeiter-Theater (bat-Studiotheater), Belforter Straße 15, 10405 Berlin.

Karten unter: michaelkohlhaas.bat@gmail.com

Preise 10 Euro, ermäßigt 5 Euro.

Gefördert wurde das Projekt vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), vom Goethe-Institut und vom Verlag „Monsudar".

„Neues aus der Mongolei" können Sie wieder ab dem 08. April 2018 lesen. R. B.

 

 

 

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann


 

   

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