Präsident Battulga mit J.-C. Juncker und D. Tusk. Foto president.mn
Präsident Battulga
zu Gast auf dem „ASEM"-Forum
Präsident Kh. Battulga stand an
der Spitze der mongolischen Delegation, die am 12. Gipfeltreffen des „ASEM"-Forums
am 18. und 19. Oktober in Brüssel teilgenommen hat.
51 Staats- und Regierungschefs aus Asien und Europa und Repräsentanten zweier
internationaler Organisationen erörterten, wie die Verbindungen zwischen den
beiden Kontinenten ausgebaut werden können, um dem Handel neue Impulse zu
verleihen und um mehr Sicherheit, Umweltschutz und gesellschaftliche Annährung
zu fördern und wie die Herausforderungen des globalen Klimawandels, der
Migration und der Digitalisierung bewältigt werden können.
Kanzlerin Merkel mit Präsident Battulga. Foto montsame.mn
https://www.consilium.europa.eu/de/meetings/international-summit/2018/10/18-19/
Am 18. Oktober traf
sich Präsident Battulga zum ersten Mal zu einem bilateralen Gespräch mit
Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Ein Thema war die geplante Öko-Stadt (Maidar City) in der Nähe Ulaanbaatars.
Deutsche Ingenieure und Architekten hätten einen großen Anteil an der Umsetzung
der Pläne.
Die Kanzlerin kündigte die Entsendung des Staatssekretärs im Bundesministerium
des Innern, für Bau und Heimat Gunther Adler in die Mongolei an.
Der Bau einer Öko-Satelliten-Stadt unweit der mongolischen Hauptstadt genieße
ihre volle Unterstützung.
Das gelte auch für den Ausbau der Zusammenarbeit bei der Entwicklung
weltmarktfähiger Produkte, bei der Verarbeitung von Rohstoffen und bei der
Kooperation in Wissenschaft und Technologie.
Am Rande des Forums führte das mongolische Staatsoberhaupt auch Gespräche mit
dem Präsidenten des Europäischen Rates Donald Tusk und dem Präsidenten der
Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker.
Präsident Battulga auf dem Investmentforum in Genf. Foto montsame.mn
Russischer
Verteidigungsminister zu Gast in der Mongolei
Am 18. Oktober haben der
stellvertretende Verteidigungsminister T. Dulamdorj und der Stabschef der
Armee-General D. Davaa eine Delegation des russischen Verteidigungsministeriums
empfangen.
Die 15-köpfige Delegation, angeführt von Verteidigungsminister Armee-General S.
K. Shoigu, weilte auf Einladung von Verteidigungsminister N. Enkhbold in der
Mongolei.
Beide Seiten unterzeichneten ein langfristiges Programm über die weitere
militärische Zusammenarbeit.
Außerdem präsentierte Russland moderne Militärtechnik.
Beim Treffen mit Ministerpräsident U. Khurelsukh erinnerte dieser an den Einsatz
des Ministers 2001, damals noch Katastrophenschutzminister, als die mongolischen
Viehhalter in der schweren Zud-Katastrophe dringend Hilfe brauchten.
Im nächsten Jahr begehen beide Länder das 80-jährige Jubiläum des gemeinsamen
Sieges in der Schlacht am Khalkhyn Gol (in der westlichen Literatur „Schlacht
bei Nomonkhan").
Sowohl Verteidigungsminister N. Enkhbold als auch Ministerpräsident
Khurelsukh erwarten anlässlich dieses Jubiläums hochrangige Gäste aus dem
nördlichen Nachbarland.
Nach der eintägigen Visite reiste die russische Delegation weiter nach China.
Die Minister von der Leyen und Enkhbold im Gespräch. Foto news.mn
Verteidigungsministerin von der Leyen in der Mongolei
Auf Einladung ihres mongolischen
Amtskollegen N. Enkhbold absolvierte Verteidigungsministerin Ursula von der
Leyen am 20. Oktober einen offiziellen Besuch in der Mongolei.
Es ist nach 2009, als der damalige Verteidigungsminister K.-Th. zu Guttenberg in
der Mongolei weilte, der zweite Besuch der höchsten Vertreterin des
Verteidigungsministeriums in der Mongolei.
Der mongolische Gastgeber erinnerte an die Aufnahme der diplomatischen
Beziehungen zwischen beiden Ländern im Jahr 1974 und an die nachhaltige
Unterstützung Deutschlands im Transformationsprozess vom Einparteienstaat zur
parlamentarischen Demokratie, von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft.
Im Rahmen der außenpolitischen Konzeption des „Dritten Nachbarn" haben sich mit
den Ländern der EU freundschaftliche, vertrauensvolle Formen der Zusammenarbeit
entwickelt und Deutschland ist in Europa unser engster Partner, führte
Verteidigungsminister Enkhbold weiter aus.
Seit 1993 hätte sich zudem die militärische und militärpolitische Zusammenarbeit
intensiviert.
Gegenseitige Besuche auf hoher und höchster Ebene, regelmäßige Treffen zum
Erfahrungsaustausch und Schulungen mongolischer Armeeangehöriger durch deutsche
Ausbilder und der gemeinsame Friedenseinsatz in der Islamischen Republik
Afghanistan zeugen von der gegenseitigen Wertschätzung.
In diesem Jahr läuft der Vertrag über die gemeinsame Mission in Afghanistan aus,
aber von der Leyen zeigte sich überzeugt, dass der Nationale Sicherheitsrat der
Mongolei, einer Fortführung des Einsatzes zustimmen werde.
Außer Gesprächen im Verteidigungsministerium führte der deutsche Gast Gespräche
mit den Frauen in der Großen Staatsversammlung sowie mit dem Vorsitzenden der
Mongolisch-Deutschen Parlamentariergruppe O. Sodbileg und den Mitgliedern der
Staatsversammlung D. Terbishdagva, L. Bold, B. Undarmaa und B. Bat-Erdene und
wurde vom stellvertretenden Ministerpräsidenten Enkhtuvshin empfangen.
Blick vom Zaisan
Lokale Firmen
bestehlen die Staatsfirma?
Offenbar sind über Jahre hinweg
große Kohlemengen, gefördert durch das Staatsunternehmen „Erdenes Tavantolgoi",
gestohlen worden.
Staatsminister und Chef der Staatskanzlei G. Zandanshatar bestätigte, dass
kleine „Tavantolgoi"-Kohleminen die Kohle des Staatsunternehmens auf dem Weg
über die Grenze? entwendet hätten.
Die Staatsanwaltschaft prüft die Vorgänge.
Beobachter äußerten Verwunderung darüber, dass diese Vorfälle durch „Erdenes
Tavan Tolgoi" so lange unentdeckt geblieben seien.
Ernte 2018
Das Landwirtschaftsministerium
informierte über den Stand der Erntearbeiten.
Nach Schnee und Regen Anfang Oktober hätte ein Teil der Ernte getrocknet werden
müssen, aber in den letzten Tagen verliefen die Erntearbeiten normal.
Mit Stand vom 21. Oktober seien 342.100 Tonnen Getreide (75,3 %), 160.100 Tonnen
Kartoffeln (98,7 %) und 91.800 Tonnen Gemüse (98, 8 %) geerntet worden.
Beim Futter seien mit 89.900 Tonnen 66 Prozent der vorgesehenen Erträge erzielt
worden.
Vorerst keine
mongolische Staatsbürgerschaft für Veysel Akçay?
In mongolischen Internetmedien
erschien am 22. Oktober eine Information darüber, dass der Direktor der „Ulaanbaatar-Empathie"-Schule,
der türkische Staatsbürger Veysel Akçay, politisches Asyl in der Mongolei
beantragt und den Wunsch geäußert habe, Bürger der Mongolei zu werden.
Beide Anträge seien negativ beschieden worden.
Nachdem ihm offenbar von oder in seinem Staat Entführung und Verhaftung drohen,
habe er offiziell beantragt, in der Mongolei auf unbestimmte Zeit leben zu
können.
Laut Gesetz können ausländische Bürger, die mindestens 20 Jahre in der Mongolei
gelebt und gearbeitet haben, einen Antrag auf Einbürgerung stellen.
Die zuständige Behörde habe die Bearbeitung des Antrags vorübergehend gestoppt.
Zur Erinnerung: Im Juli 2018 haben Unbekannte den Direktor der
mongolisch-türkischen Schule vor seinem Wohnhaus in Ulaanbaatar entführt.
Der Generaldirektor der Schule B. Ganbat hatte darüber zuerst auf seiner
Facebook-Seite berichtet und damit die Öffentlichkeit alarmiert.
Inzwischen ermitteln die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft der
Hauptstadt.
Ergebnisse liegen noch nicht vor.
Am 28. August hatte France 24 die Meldung verbreitet, V. Akcay hätte in einem
Schreiben an die UN-Flüchtlingskommission um Unterstützung bezüglich eines
Asylantrags gebeten.
Er sei bereits zweimal daran gehindert worden, aus der Mongolei auszureisen, wie
sein Anwalt erklärte.
An der Peace Avenue im Oktober 2018
„Neues aus der
Mongolei" können Sie wieder am 04. November lesen. R. B.