Neues aus der Mongolei
27. August bis 2. September 2018

Renate Bormann, Berlin


Verkehrte Welt. Dauerregen in weiten Teilen der Mongolei

Ausbildungsjahr 2018/19
Im Schul- und Ausbildungsjahr 2018/19 lernen 597.200 Schüler an 814 staatlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen, davon 563 auf dem Land und 251 in Ulaanbaatar.
260.000 Kinder besuchen die vorschulischen Einrichtungen, 3.300 mehr als im Vorjahr.
Landesweit gibt es 890 staatliche und 554 private Kindergärten.
83 Prozent aller Vorschulkinder haben hier einen Platz bekommen.
In diesem Jahr sind neun Kindergärten mit insgesamt 1.710 Betten und drei Schulen mit 1.600 Plätzen neu eröffnet worden.
An den Universitäten und Hochschulen haben 30.000 das Studium begonnen, insgesamt werden 150.000 Studenten und Studentinnen in den Hörsälen erwartet.


Präsident Battulga im Sergelen-Sum. Hurra, die Schule beginnt. Foto gogo.mn

Präsident Kh. Battulga im Sergelen-Sum
Präsident Battulga hat am 01. September an der Eröffnung des neuen Schuljahrs an der Schule im Sergelen-Sum im Zentralaimag teilgenommen.
Fünf Kinder werden hier die erste Klasse besuchen.
Die Schule im Sum ist 1935 eingeweiht worden, 1980 lernten hier 320 Kinder, heute sind es noch 67.
Die meisten Kinder der Umgebung besuchen die Schule im nahen Sumzentrum Zuun Mod
Aktuell arbeiten an der Schule in Sergelen 14 Lehrer und 13 sonstige Mitarbeiter.
Einem Erlass des Präsidenten vom August 2017 folgend, ist der erste Unterrichtstag der Pflege der mongolischen Sprache zu widmen.


Die Deutsch-Mongolische Bergbauuniversität in den Sommerferien

Studienbeginn an der Mongolisch-Deutschen Bergbauuniversität
An der jüngsten staatlichen Universität der Mongolei, der Mongolisch-Deutschen Universität für Bergbau und Technologie in Nalaikh, wurde das neue Ausbildungsjahr bereits am 26. August eröffnet.
An der Feier nahmen neben Dozenten, Studenten und deren Eltern, der für Hochschulpolitik zuständige Mitarbeiter im Ministerium für Bildung, Kultur, Wissenschaft und Sport zuständige Mitarbeiter D. Bayar, der Erste Sekretär der und Leiter der Abteilung Entwicklungszusammenarbeit an der deutschen Botschaft Dr. Ch. Glass, Vertreter des Bergbauunternehmens Oyutolgoi sowie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit teil.
Die Gründung der Universität geht auf eine Initiative von Expräsident Ts. Elbegdorj und Bundeskanzlerin A. Merkel im Jahr 2013 zurück.
Der Unterricht erfolgt in englischer Sprache.
Die MDTU arbeitet eng mit den TU in Freiberg und Aachen zusammen und beschäftigt mittel- oder langfristig Gastdozenten aus Deutschland.
Den 20 besten Studenten zahlt der DAAD ein Stipendium und die Studiengebühren.
Vier Beststudenten aus dem 3. Studienjahr werden im Herbstsemester an der TU in Freiberg studieren.
Überdies hatten 21 Studenten und zwei Dozenten 2018 die Möglichkeit, an einem 14-tägigen Sommerkurs in Freiberg teilzunehmen.

Chinesischer Außenminister in der Mongolei
Das Projekt „Neue Seidenstraße" ist kein Marschallplan.
http://german.china.org.cn/txt/2018-08/26/content_60354916.htm

Termin für die Nachwahl im Khentii-Aimag verstößt gegen die Verfassung
Die Große Staatsversammlung hatte als Termin für die Nachwahl des freigewordenen Sitzes (Wahlkreis 42 im Khentii-Aimag) den 07. Oktober 2018 festgelegt.
Der ehemalige Mandatsträger D. Gantulga (MVP) muss sich vor Gericht verantworten.
Ihm wird vorgeworfen, im Juni 2017 eine junge Frau in seiner Wohnung vergewaltigt zu haben.
Am 22. August hat das Verfassungsgericht erklärt, der Beschluss der Staatsversammlung über die Nachwahl verstoße gegen die Verfassung.
Nun könnte die Nachwahl auf Juni 2019 verschoben werden.
Die Parteien bedauern die Entscheidung.
Die MVP widersprach Meinungen, wonach sie für die Verschiebung verantwortlich sei. „Wir hätten jetzt gewonnen und wir gewinnen auch zu einem späteren Termin".

50 Prozent mehr Gehalt
Vertreter der Gewerkschaft Wissenschaft und Bildung haben in einem Schreiben an die Ministerin für Bildung, Kultur, Wissenschaft und Sport Ts. Tsogzolmaa ihre Forderungen dargelegt:
Einmalige finanzielle Zuwendung in Höhe von 300.000 Tugrug an die Mitarbeiter im Bildungswesen im September 2018, Gehaltserhöhungen um 15 Prozent ab dem 01. September 2018, Gehaltserhöhung ab dem 01. Januar 2019 um 50 Prozent.
Sollte auf diese Forderungen nicht bis zum 03. September reagiert werden, müsste die Regierung die Verantwortung für die Folgen von landesweiten Streiks übernehmen.
Gewerkschaftsvorsitzender J. Batzorig hat noch einmal bestätigt, die Lehrer seien mit den von der Regierung angekündigten Gehaltserhöhungen nicht einverstanden.
70 Schulen und 90 Kindergärten beteiligen sich am Streik und 100 Prozent aller Hochschuleinrichtungen.
Laut Gesetz müssen Streikabsichten fünf Tage vorher offiziell angekündigt werden.
Die Mitarbeiter an einigen Schulen hätten diesen Termin nicht einhalten können und würden sich wahrscheinlich ab dem 04. Und 05. September den Streikenden anschließen.

Ermittlungen gegen drei Minister
Die Antikorruptionskommission hat Ermittlungen gegen die Minister für Gesundheit Frau D. Sarangerel, Umwelt und Tourismus N. Tserenbat und Energie Ts. Davaasuren aufgenommen.
Ihnen wird vorgeworfen, bei Ausschreibungen für Großprojekte Verwandte und Bekannte bevorzugt zu haben und oder Verwandte, Freunde, Bekannte, Familienmitglieder oder deren Freunde mit einflussreichen Posten versorgt zu haben.
Vor allem im Gesundheitsministerium fehle es zunehmend an fachlicher Kompetenz zum Schaden der Patienten, der Ärzteschaft und des Pflegepersonals.
Alle drei Minister widersprechen den Vorwürfen.
Die Gesundheitsministerin wies darauf hin, dass nicht sie die Einstellungen vornehme (der ehemalige Fahrer ihres Sohnes war zum Abteilungsleiter befördert worden).
Bei Renovierungsarbeiten im Umweltministerium sollen beauftragte Firmen Einrichtungsgegenstände u. ä. im Wert von 200 Millionen Tugrug „entwendet" haben.
Auch der Tod eines Beamten im Verkehrsministerium beschäftigt die Antikorruptionskommission, Polizei und Regierung weiter.
Kritiker bemängeln den fehlenden Aufklärungswillen.
Warum sei der zuständige Minister noch nicht entlassen worden? Auch die meisten der beteiligten Personen seien noch im Amt.
Zwischen einflussreichen Mitarbeitern des Ministeriums war es zum Streit gekommen, der in eine Schlägerei ausartete.
Das Opfer war später im Krankenhaus an seinen schweren Kopfverletzungen gestorben.
Der zuständige Minister J. Bat-Erdene erklärte, die Sachlage sei noch längst nicht ausreichend geklärt.
Zur Schlägerei sei es außerhalb des Ministeriums gekommen.
Zusätzliche Brisanz gewinnt der Fall durch zwei schwere Eisenbahnunfälle, bei denen auch ein Mensch zu Tode kam.
Die Verantwortlichen machen die Wetterverhältnisse verantwortlich, doch Kritiker weisen auf schwere Dienstversäumnisse der Verantwortlichen im Verkehrsministerium hin.


Steppenaster. Foto Privat

497.000 Hektar Anbaufläche
Von den insgesamt 497.000 Hektar Anbaufläche in diesem Jahr sind auf 367.000 Getreide, auf 13.000 Kartoffeln, auf 8.300 Gemüse, auf 69.800 Ölpflanzen und auf 38.800 Hektar Futterpflanzen angebaut worden.
Aufgrund der hohen Niederschlagsmenge waren die diesjährigen Ernteaussichten wesentlich günstiger als im vergangenen Jahr.
Aus Russland waren zudem moderne Erntetechnik und 8.000 Tonnen Elite-Saatgut geliefert worden.
Bis Anfang September seien bereits 96 Prozent der Ernte eingebracht worden.
Der Bedarf an Weizen und Kartoffeln könne aus eigenem Aufkommen gedeckt werden, erklärte der Minister für Nahrungsgüter, Landwirtschaft und Leichtindustrie B. Batzorig auf einer Pressekonferenz in Ulaanbaatar.

„Starke Mongolen"
Am 02. September hat Ministerpräsident U. Khurelsukh das Sportfest „Starke Mongolen" auf dem Sukhbaatarplatz in Ulaanbaatar eröffnet.
In seiner Eröffnungsrede wandte er sich an die Kinder und Jugendlichen des Landes und rief sie auf, auf Zigaretten und Alkohol zu verzichten und stattdessen mehr Sport zu treiben.
Aufgabe der Männer sei es, nicht nur die Familie zu verteidigen, sondern auch die Heimat zu verteidigen.
Deshalb: Treibt Sport, vermeidet übermäßigen Alkohol und Zigarettenkonsum.
Auf diese Weise funktionierte auch das Zusammenleben zwischen Mann und Frau, in der Familie besser.


Steppennelke. Foto Privat

Viehhalter müssen umziehen
Seit dem vergangenen Jahr werden Viehhalterfamilien vom Stadtrand Ulaanbaatars und aus den Naherholungsgebieten hauptsächlich in den 20. Khoroo des Bayanzurkh-Duuregs und des 21. Khoroos im Songinokhairkhan-Duureg umgesiedelt.
Vor der Umsiedlung siedelten 189 Familien mit 3.000 Stück Vieh im Sukhbaatar-Duureg, 50 Familien mit 1.160 Tieren in Chingeltei, 76 Familien mit 2.400 Tieren in Khan-Uul, 221 Familien mit 6.000 Tieren in Songinokhairkhan und 83 Familien mit 3.500 Tieren in Bayanzurkh.
In diesem Monat sind aus den zentralen fünf Stadtbezirken (Duureg) 619 Familien mit 16.000 Stück Vieh umgezogen.
Damit haben inzwischen 97 Prozent der betroffenen Familien ihre neuen Wohnsitze erreicht.
Insgesamt elf Plätze für die Umsiedlungen seien ausgewählt worden, die meisten in Songinokhairkhan und Bayanzurkh.
Gegen den Umsiedlungsbeschluss der Stadtverwaltung haben allerdings mehrere Familien Klage eingereicht. Ihre Menschrechte seien verletzt worden.


Die mongolische Mannschaft bei den Asienspielen 2018. Foto dnn.mn

Asienspiele 2018
Bei den Asienspielen 2018 in Indonesien gewannen mongolische Sportler und Sportlerinnen fünf goldene, neun silberne und elf bronzene Medaillen und waren so erfolgreich wie nie zuvor.
In der Medaillenwertung belegte die Mongolei unter 45 Nationen den 16. Rang.
Platz 1 belegte China, gefolgt von Japan und Südkorea.


Die Mongolei im August 2018. Foto Privat

 

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann


   

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