Neues aus der Mongolei
18. bis 24. Juni 2018

Renate Bormann, Berlin


Botschafter D. Ganbat

Naadam 2018
In der Mongolei laufen die Vorbereitungen auf das mongolische Nationalfest „Naadam" auf Hochtouren und natürlich wird dieser Feiertag auch von den Auslandsvertretungen der Mongolei würdig begangen.
Am 19. Juni hatten Botschafter Dr. Damba Ganbat und seine Frau Temuulen Bayarmagnai anlässlich des Nationalfeiertages „Naadam" ins Haus der Commerzbank am Pariser Platz in Berlin geladen.
Der Einladung waren neben Repräsentanten ausländischer Botschaften in Berlin der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und MdB Hans-Joachim Fuchtel, die Generalhonorarkonsuln der Mongolei Dirk Pfeil und Prof. Dr. Andreas Pitum, Honorarkonsul Marcus Reinberg, der Landrat des Landkreises München Christoph Göbel sowie der Bürgermeister von Schönefeld Dr. Udo Haase gefolgt.


V. l. Ch. Göbel, Ochmaa Göbel, U. Haase, T. Bayarmagnai, Botschafter D. Ganbat

Nach dem Verklingen der beiden Nationalhymnen betonten sowohl Botschafter Ganbat als auch Staatssekretär Fuchtel in ihren Begrüßungsreden das hohe Niveau der bilateralen Beziehungen, die Mongolei sei stets ein verlässlicher Partner, so Fuchtel.
Ganbat sprach über die positive Wirtschaftsentwicklung in der Mongolei nach Jahren der Krise. Im ersten Quartal 2018 sei die Wirtschaft um 6,1 Prozent gewachsen.


MdB H.-J. Fuchtel

Die Mongolei und Deutschland verbänden die gleichen Werte. „Wir sind Partner auf Augenhöhe", wie Kanzlerin Merkel während ihres Besuchs in der Mongolei angemerkt hätte.
Regelmäßige Treffen und Konsultationen zwischen Ministerien beider Länder seien wichtige Bestandteile der zwischenstaatlichen Beziehungen.
„Allein in den ersten fünf Monaten dieses Jahres konnten wir die Minister für Nahrungsgüter und Landwirtschaft, den Minister für Umwelt und Tourismus, den Energieminister und Mitglieder der Großen Staatsversammlung in Berlin begrüßen".
„Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt jetzt der Vorbereitung des Besuchs von Ministerpräsident U. Khurelsukh in Deutschland.
Nächstes Jahr begehen wir den 45. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Dieses Ereignis wollen wir während des gesamten Jahres mit verschiedenen Veranstaltungen feiern".
Noch vor der Freigabe des Buffets, das auch die mongolischen Nationalgerichte „Buuz" und „Khuushuur" bereit hielt, erfreute die Tänzerin G. Shinetsetseg die Gäste mit ihrer Interpretation des Volkstanzes „Toroi Bandi" (Tunichtgut), Figur in Sagen und Geschichten, die in vielen Teilen der Mongolei verbreitet waren,, auch als „Robin Hood der Mongolei" bekannt.


G. Shinetsetseg

Nachwahlen
Laut Wahlgesetz werden notwendige Nachwahlen jeweils am letzten Junisonntag bzw. am ersten Oktobersonntag abgehalten.
Nachwahlen werden nötig, im Fall des Todes von Abgeordneten, der Berufung auf andere Posten, im Fall von Strafverfolgung oder auf Grund eines freiwilligen Rücktritts.
Am 24. Juni werden deshalb in elf Aimags und 29 Sums neue Mitglieder in die Aimag- oder Sum-Bürgerversammlungen gewählt.
Zur Wahl stellen sich 83 Kandidaten.
Wahlberechtigt sind insgesamt 23.477 Bürger und Bürgerinnen.
Die Wahllokale sind von 07:00 bis 22:00 Uhr geöffnet.

Mongolei verweigert sich antiisraelischen UNO-Resolutionen
Im jüdischen Wochenmagazin „Tachles" ist das eigenständige Abstimmungsverhalten der Mongolei bei gegen Israel gerichteten UNO-Resolutionen thematisiert worden.
In der „Jerusalem Post" sei vermerkt worden, dass die Mongolei weder für noch gegen die Resolutionen stimme oder sich der Stimme enthalte, der mongolische UNO-Botschafter bleibe der Abstimmung fern.
Israel arbeite intensiv daran, das Verhältnis zu den asiatischen Ländern weiter zu verbessern und deren Abstimmungsverhalten in der UNO in Bezug auf Israel auf Dauer zu ändern.
https://www.tachles.ch/


Minister Singh und Ministerpräsident Khurelsukh. Foto dnn.mn

Grundsteinlegung für erste mongolische Öl-Raffinerie
Am 22. Juni wurde der Grundstein für die erste Ölraffinerie der Mongolei gelegt.
Über das Projekt war lange geredet worden. Es soll die Abhängigkeit der Mongolei von russischen Ölimporten beenden.
An der feierlichen Zeremonie im Süden des Dornod-Aimags nahmen Ministerpräsident U. Khurelsukh und der Minister für Innere Angelegenheiten der Republik Indien Rajnath Singh teil.
In der Raffinerie könnten bis zu 1,5 Millionen Tonnen Rohöl im Jahr oder 30.000 Barrels am Tag (bpd) verarbeitet werden, erklärte ein Sprecher des Staatsunternehmens Mongol Raffinerie.
Die Raffinerie soll 2022 den Betrieb aufnehmen und den Bedarf der Mongolei an Petroleum, Diesel, Flugbenzin und Flüssiggas (LPG) decken.
2017 hat die Mongolei 1,5 Millionen Erdölprodukte importiert, hauptsächlich aus Russland, das entsprach 18 Prozent aller mongolischen Importe.
Die Kosten für das Projekt werden auf 1,35 Milliarden USD geschätzt, es umfasst zudem eine Pipeline und ein eigenes Kraftwerk.
Verarbeitet werden wird in der Mongolei gefördertes Rohöl, das bisher nach China verkauft wird.
Eine Milliarde der Kosten werden durch einen Kredit der Export-Import-Bank Indiens gedeckt.
Der Vertrag war während des Besuchs des indischen Ministerpräsidenten Narendra D. Modi in der Mongolei im Jahr 2015 unterzeichnet worden.

Frühjahrsaussaat
Bis zum 19. Juni sind landesweit auf 343.000 Hektar Getreide, auf 11.600 Hektar Kartoffeln, auf 6.600 Hektar Gemüse und auf 56.800 Hektar Ölpflanzen angebaut worden.
Damit ist die Frühjahrsaussaat zu 83,9 Prozent bei Getreide, 74,7 Prozent bei Kartoffeln und 78,5 Prozent bei Gemüse abgeschlossen.
Beim Anbau von Ölpflanzen wurde der Plan mit 135,4 Prozent erfüllt.

40 Prozent des Territoriums durch Trockenheit belastet
Während auf 30 Prozent des mongolischen Territoriums für den Sommerweidegang normale Bedingungen herrschen (in einigen Sums von Khuvsgul, Bulgan, Orkhon, Selenge, in weiten Teilen des Ostaimags, Uvs, Khovd, Gobi-Altai, Zavkhan, Arkhangai, Darkhan-Uul, Tuv, Ulaanbaatar, Khentii, in Teilen des Sukhbaatar-Aimags sowie in einigen Sums der Aimags Bayan-Ulgii und Uvurkhangai), trifft das für weitere 30 Prozent in den genannten Aimags und in Gobisumber nicht ganz zu.
In anderen Teilen von Bayankhongor, Südgobi, Mittelgobi, Ostgobi, Bayan-Ulgii, Uvs, Khovd, Gobi-Altai, Uvurkhangai, Tuv, Khentii, Sukhbaatar, Zavkhan, Arkhangai, Selenge und Dornod (insgesamt 40 Prozent des Territoriums) ist der Sommerweidegang durch Trockenheit belastet.

Das Nationale Amt für Statistik informiert
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres haben in Ulaanbaatar 16.604 Kinder das Licht der Welt erblickt.
8.535 von ihnen waren Jungen, 8.069 Mädchen.
Sieben Mütter haben Drillinge zur Welt gebracht.
Bei Zwillingsgeburten erhält jeder Zwilling einmalig eine Million Tugrug vom Staat, bei Drillingsgeburten und darüber hinaus bekommt jedes Kind einmalig drei Millionen Tugrug als Geschenk vom Staat.

Keine Starterlaubnis für Dopingsünder
Auf der Sitzung des nationalen Naadam-Vorbereitungskomitees am 22. Juni wurde bestätigt, dass Ringer und Bogenschützen, die positiv auf Dopingmittel getestet wurden (entsprechend der Richtlinien der internationalen Anti-Doping-Agentur) keine Starterlaubnis für die diesjährigen Naadam-Wettkämpfe erhalten werden.
Der Reiterverband wurde verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass alle jugendlichen Reiter und Reiterinnen mit der vorgeschriebenen Schutzkleidung für die Naadamrennen ausgestattet werden.
Der Komiteevorsitzende Shadar Said U. Enkhtuvshin wies auf die Tatsache hin, dass lediglich ein Prozent der Gesamtbevölkerung die Naadamwettkämpfe und –veranstaltungen im Zentralstadion verfolgten, die übrigen 90 Prozent informierten sich über das Fernsehen, Radio oder über die Printmedien.
Es sei angebracht, besondere Medienräume im Zentralstadion zur Verfügung zu stellen.

„Neues aus der Mongolei" können Sie wieder ab dem 08. Juli lesen. R. B.

 

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann


 

   

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