Neues aus der Mongolei
14. bis 20. Mai 2018

Renate Bormann, Berlin


Mandelblüte im Schwarzstorchtal

Präsident Battulga empfängt das Staatsoberhaupt von Tuwa
Am 14. Mai hat Präsident Kh. Battulga das Staatsoberhaupt der zu Russland gehörenden autonomen Republik Tuwa Scholban V. Kara-Ool empfangen.
Beide Seiten wollen ihre Zusammenarbeit vor allem in den Bereichen, Transport und Verkehr, in der Industrie und im Handel vertiefen.
Nicht nur der Bau der Eisenbahnstrecke zwischen Kysyl und Tsagaantolgoi sei von Bedeutung, auch ein Direktflug von Tuwa in die Mongolei würde nicht nur die wirtschaftliche Kooperation befördern, sondern auch die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern.

Außenminister Tsogtbaatar in den USA
Außenminister D. Tsogtbaatar absolviert vom 18. bis zum 22. Mai einen offiziellen Besuch in den USA und wird mit Außenminister M. Pompeo, Kongressabgeordneten und Unternehmern Gespräche über den Stand und die Perspektiven der Beziehungen zwischen der Mongolei und den USA führen.
Während des Besuchs wird Tsogtbaatar am 2. Mongolisch-Amerikanischen Wirtschaftstreffen teilnehmen und bedeutende US-amerikanische Universitäten und Forschungseinrichtungen besuchen.

Neue Botschafter bestätigt
Auf der Plenartagung der Großen Staatsversammlung am 17. Mai bestätigten die Abgeordneten die von der Regierung vorgeschlagenen neuen Botschafter in vier Ländern.
O. Enkhtsetseg wird die neue Botschafterin der Mongolei im Königreich Schweden, sie löst M. Enkhsaikhan ab, N. Tulga Botschafter im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland, er löst S. Bayar ab, der seinen Posten freiwillig geräumt hatte und inzwischen in Untersuchungshaft sitzt.
D. Batjargal wird künftig die Mongolei in Japan und Ya. Ariunbold die Mongolei in Kanada vertreten.


Botschafter Purevsuren und Papst Franziskus. Foto news.mn

Botschafter Purevsuren überreicht Beglaubigungsschreiben
Der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter der Mongolei beim Heiligen Stuhl in Rom N. Purevsuren hat am 17. Mai sein Beglaubigungsschreiben an Papst Franziskus überreicht.
Bei der Zeremonie waren außerdem Pietro Parolin, der vatikanische Kardinalsstaatssekretär, Erzbischof Paul R. Gallagher, Sekretär für internationale Beziehungen und Paulo Borgia, Assessor im vatikanischen Staatssekretariat, zugegen.
Beide Seiten vereinbarten die Fortführung der Forschungsarbeiten an den im Archiv des Vatikans entdeckten historischen Dokumenten aus der Zeit des mongolischen Großreiches, die Vorbereitung einer Ausstellung im Vatikanmuseum sowie eine Zusammenarbeit bei der Lösung internationaler religiöser Konflikte.

P. Gankhuu zum Generaldirektor von „Erdenes Mongol" LLC berufen
Auf der Vorstandssitzung von Erdenes Mongol am 16. Mai wurde der amtierende Direktor des Staatsunternehmens „Erdenes Mongol" Ts. Tumentsogt von seinem Posten abgelöst.
An seine Stelle tritt P. Gankhuu.
Der Spezialist für Infrastruktur und Energie leitete von 2016 bis zum Oktober 2017 das Energieministerium und war danach der geschäftsführende Direktor der Energiebehörde.

Positive Bewertung der Wirtschaftsentwicklung
Vom 02. bis zum 17. Mai hat eine Arbeitsgruppe des IWF unter Leitung von Geoff Gottlieb die Umsetzung der Vereinbarungen zum Erweiterten Kreditvertrag zwischen der Mongolei und dem IWF bewertet.
Seit Abschluss der Vereinbarung war dies die vierte Überprüfung durch den IWF in der Mongolei und zum vierten Mal kam die Arbeitsgruppe zu dem Schluss, dass die Mongolei bei der Umsetzung der Kriterien für die Kreditvergabe gute Fortschritte erzielt hat.
Die Devisenreserven seien gestiegen, das Haushaltsdefizit gesunken.
Allerdings hätten noch nicht alle Banken ihre Kapitalreserven aufgestockt, dazu hätten sie noch bis zum Ende des Jahres Zeit.
Außerdem müsste die Struktur der Exporte verbessert werden.
Der detaillierte Bericht der Arbeitsgruppe würde demnächst dem Direktorium des IWF vorgelegt, der ihn bestätigen müsste.
Laut Kreditvereinbarung, die auf drei Jahre befristet ist, entsendet der IWF in jedem Vierteljahr eine Arbeitsgruppe nach Ulaanbaatar, um die Einhaltung der Vertragsvereinbarungen zu überprüfen.

Für mehr Gehalt
Am 16. und 17. Mai hatten die Gewerkschaft für die Mitarbeiter im Gesundheitswesen, das Provisorische Komitee zur Verteidigung der sozialen Rechte der Arbeitnehmer, das Provisorische Komitee für die Erhöhung der Lehrergehälter, der Gewerkschaftsverband der wissenschaftlichen Mitarbeiter und andere Interessenverbände von Arbeitnehmern zu einem Sitzstreik auf dem Sukhbaatarplatz aufgerufen.
Lediglich den Mitarbeitern im Gesundheitswesen wurde eine Erhöhung ihrer Bezüge ab dem kommenden Jahr in Aussicht gestellt.

Wie weiter mit „Tavantolgoi"?
Die MVP-Fraktion in der Großen Staatsversammlung hat für den 21. Mai die Einberufung einer Sitzung zur Klärung der Tavantolgoiproblematik angekündigt.
Ziel sei es, das Thema auf die Tagesordnung der Staatsversammlung zu setzen.
Seit Jahren würden Entscheidungen über das Projekt hinausgeschoben.
Geklärt werden müsste endlich, soll das Projekt (Tavantolgoi ist eine der weltgrößten Kohlelagerstätten im Süden der Mongolei) von mongolischen Produzenten, Unternehmen gemeinsam realisiert werden oder in Gemeinschaftsarbeit mit der VR China?

Beratung der mongolischen Viehhalter
Präsident Kh. Battulga hat am 17. Mai die nationale Viehhalter-Beratung im Großen Saal des Regierungspalastes eröffnet.
150 Wissenschaftler und 700 Viehhalter hatten sich versammelt, um über die Entwicklung der Viehwirtschaft 2018 zu beraten.
Diskutiert wurden die Umsetzung der Gesetze zur Entwicklung der Viehwirtschaft, die Gesetze über Weidegebühren, staatliche Maßnahmen für die Gesundheitsfürsorge und die Verbesserung der Bildungschancen auf dem Land.

Sitzstreikverbot
Die Stadtbezirksverwaltung von Sukhbaatar hat der Ger-Khoroolol-Bewegung die Organisierung eines Sitzstreiks auf dem Sukhbaatarplatz untersagt.
Die Bewegung fordert den Rücktritt des Regierenden Bürgermeisters von Ulaanbaatar S. Batbold.
Die Ablehnung der Protestveranstaltung wurde mit der nicht rechtzeitigen Anmeldung bei den zuständigen Behörden begründet.
Da die Protestierer die Entscheidung missachteten, beschlagnahmte die Polizei die aufgestellten Zelte und löste die Versammlung auf.

Nachhaltiger Tourismus
Das gemeinsam von der Regierungsagentur für nationale Entwicklung, der Agentur für internationale Zusammenarbeit Thailands (TICA) und der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) erarbeitete Programm für einen nachhaltigen Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor wird seit Januar dieses Jahres umgesetzt. Das Projekt gilt für 2,5 Jahre und soll die Bewohner der Aimags Uvs, Bayankhongor und Selenge dabei unterstützen, den Tourismus in ihrer Region zu entwickeln und damit Arbeitsplätze und Einkommensquellen zu schaffen.
Für das Projekt sind 450.000 bis 500.000 Euro geplant. Je 200.000 stellen die Regierungen Deutschlands und Thailands, 50.000 die Mongolei zur Verfügung.

Ulaanbaatar-Marathon 2018
Seit 2014 wird einmal im Jahr gemeinsam von der UB-Stadtverwaltung und dem Sportkomitee ein Ulaanbaatar-Marathonlauf organisiert.
Für den Lauf am 19. Mai hatten sich 30.966 Teilnehmer online registrieren lassen.
Ursprünglich waren der Einladung an internationale Spitzensportler Läufer aus der VR China, aus Südkorea, Japan und Butan sowie aus Kenia und Äthiopien gefolgt.
Für die 5. Ausgabe in diesem Jahr hatten sich außer drei Sportlern aus Kenia, in der Mongolei lebende Läufer aus 30 Ländern, darunter Australien, USA, Malaysia, Bolivien, Italien, Japan, Äthiopien, Spanien, Russland, Frankreich, Kanada und Bahrein angemeldet.
Bisher siegten ausschließlich Frauen und Männer aus Kenia.
In diesem Jahr mussten die kenianische Läuferin und ihre beiden männlichen Landsleute frühzeitig den Lauf beenden und so wurde der Weg frei für zwei mongolische Läufer.
B. Munkhzaya siegte im Lauf über 42 km und 195 Meter bei den Frauen, S. Byambajav bei den Männern und konnten sich so über ein Preisgeld von je zehn Millionen Tugrug freuen.
Für die Hauptstrecke hatten sich 330 Teilnehmer registrieren lassen, für den Halbmarathon 318, für die 10.000 m 800.
Die meisten Teilnehmer entschieden sich für 5.000 m, 9.409 in der Altersgruppe 12 bis 17, 12.895 in der Altersgruppe 18 bis 35, 985 waren 55 und älter.
Außerdem nahmen 386 Familien teil und 117 Menschen mit körperlichen Behinderungen.

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann


 

   

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