Mongoleinachrichten Oktober 2020

Renate Bormann, Berlin

 


Sonnenuntergang mit Jungfernkranichen

Covid-19
Mit Stand vom 02. November sind in der Mongolei 349 mit Sars-CoV-2 infizierte Personen registriert worden.
313 sind genesen, 28 sind leicht, acht schwerer erkrankt.
Auf ihrer Sitzung am 26. Oktober hat die Staatliche Notfallkommission die Schließung der Grenzen bis zum 31. Dezember verlängert.
Für den Warentransport gelten ab dem 01. Dezember neue Bestimmungen, die bis zum 03. November konkretisiert werden.
Kritisiert wird, dass sich immer weniger Menschen, vor allem auch die drei Spitzenpolitiker, an die Maskenpflicht halten.
https://ulan-bator.diplo.de/mn-de

Kommunalwahlen 2020
Bei den Wahlen zu den Bürgerversammlungen der 21 Aimags, 330 Sums und neun Ulaanbaatar-Stadtbezirken sowie zur Stadtverordnetenversammlung Ulaanbaatar am 15. Oktober 2020 hat die MVP in 13 der 21 Aimags gewonnen, die DP in acht.
Außerdem gewann die MVP in acht der neun Stadtbezirke (Duureg) die Mehrheit der Sitze, die DP gewann im Sukhbaatar-Duureg.
Von den 45 Sitzen in der Stadtverordnetenversammlung Ulaanbaatar gingen 34 an die MVP, acht an die DP, ein Mandat gewann die Nationale Arbeitspartei.
17.000 Kandidaten von neun politischen Parteien und Bündnissen sowie unabhängige Kandidaten konkurrierten um die insgesamt 8.169 Mandate.
Auf der ersten Sitzung der Ulaanbaatar-Stadtverordnetenversammlung am 23. Oktober ist D. Sumyabazar (MVP), ehemals Minister für Bergbau und Schwerindustrie, mit 71 Prozent der Stimmen zum Regierenden Bürgermeister gewählt worden.
Sein Mandat in der Großen Staatsversammlung gab er zurück.
Zum Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung wurde J. Batbayasgalan gewählt.
Bei Nachwahlen in vier WK in den Sums Zuunburen (Selenge-Aimag), Zuunkhangai (Uvs-Aimag), Taishir (Gobi-Altai) und Numrug (Zavkhan-Aimag) gewannen jeweils die DP-Kandidaten.
In Zuunburen von 127 Stimmen 65, 62 gingen an die MVP, in Zuunkhangai von 32, 31 gingen an die MVP, eine Stimme war ungültig.
Im Taishir Sum entfielen auf den DP-Kandidaten alle zwei Stimmen (ja, kein Schreibfehler), in Numrug gewann der DP-Kandidat von 20 Stimmen 14, sechs gewann die MVP.

US-Außenminister verschiebt Mongolei-Besuch
Auf Einladung seines mongolischen Amtskollegen N. Enkhtaivan wollte US-Außenminister Mike Pompeo am 07. Oktober der Mongolei einen offiziellen Besuch abstatten.
Wegen der Covid-19-Erkrankung des US-Präsidenten D. Trump hat Pompeo seinen Besuch in der Mongolei und in Südkorea auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
In einem Telefongespräch mit Präsident Kh. Battulga besprachen beide die Strategische Partnerschaft und vereinbarten eine engere Zusammenarbeit in Fragen der Sicherheit in Asien, aber auch bei der Bewahrung des kulturellen Erbes aller Mongolen.


FATF und Mongolei. Collage news.mn

Mongolei steht nicht länger auf der „Grauen Liste"
Auf der Plenartagung der FATF vom 21. bis zum 23. Oktober wurden die Anstrengungen der Mongolei zur Vermeidung von Korruption, Geldwäsche und Terrorfinanzierung anerkannt.
Die Mongolei wurde neben Island von der „Grauen Liste" gestrichen.

Lundeejantsan empfängt Repräsentantin der HSS in der Mongolei
Am 30. September empfing D. Lundeejantsan, der Chefberater des Vorsitzenden der Großen Staatsversammlung gemeinsam mit der Direktorin des Parlamentarischen Forschungsinstituts T. Bayarmaa zunächst die Repräsentantin der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) in der Mongolei Prof. Ts. Sarantuya.
Beide Seiten vereinbarten eine enge Zusammenarbeit hinsichtlich der Informations- und Wissensvermittlung zu allgemeinen politischen Fragen und über Konzept und Grundlagen der Verfassung.
Auch beim Treffen mit der Projektmanagerin der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in der Mongolei Ch. Oyungerel ging es um die Unterstützung bei der politischen Bildung in der Mongolei und eine enge Zusammenarbeit der Stiftung mit dem Parlamentarischen Forschungsinstitut.

Kostenloser Museumsbesuch
Mit Beginn des neuen Schuljahres sind nach einem Beschluss des Kulturministeriums Museumsbesuche für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre kostenlos.
Das Bogd-Khaan-Museum, das Zanabazar-Museum, das Militärmuseum, das Choijin-Lam-Museum, das Theatermuseum u. a. haben spezielle Programme für Kinder und ihre Eltern vorbereitet, auch die Öffnungszeiten wurden den Bedürfnissen der Familien angepasst.

Neues Gebäude für die Gemäldegalerie
Nach einem Informationsbesuch von Ministerpräsident U. Khurelsukh im Kulturministerium am 28. September, hat das Kabinett auf seiner Sitzung am 30. September Unterstützung für den Neubau der Gemäldegalerie zugesagt.
Sowohl der Gemäldegalerie als auch dem Puppentheater sollen mehr Personal und finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Die Gemäldegalerie werde zudem in „Nationale Gemäldegalerie umbenannt.
Mehr Unterstützung soll auch dem Zanabazar-Museum, der Nationalbibliothek, deren neues Gebäude noch im Bau ist und dem Chinggis-Museum sowieso gewährt werden.
Der Kulturpalast werde aus dem Eigentum der Hauptstadt in staatliches Eigentum überführt.

1.700 Brände seit Jahresbeginn
Das Katastrophenschutzamt registrierte seit Jahresbeginn 1.800 Notrufe, davon betrafen 1.700 Brände.
Im Frühjahr und Herbst handelt es sich in der Mehrheit um Wald- und Steppenbrände, im Winter hauptsächlich um Brände in Wohnungen oder in Unternehmensgebäuden.
Während die Zahl der Brände im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sei, wären mehr Menschen infolge der Brände gestorben: seit Jahresbeginn 33, darunter sechs Kinder.
Seit Jahresbeginn


Warten auf den Weitertransport. Foto montsame.mn

30.000 Schafe für China
Die beim China-Kurzbesuch von Präsident Kh. Battulga im Februar dieses Jahres versprochenen 30.000 Schafe – als Geschenk für den südlichen Nachbarn – sind in den drei östlichen und südlichen Aimags, Khentii, Sukhbaatar und Dornogov‘ zusammengezogen worden. Nach sorgfältigen veterinärmedizinischen Untersuchungen soll die Übergabe der 30.000 Tiere bis Mitte November abgeschlossen werden.
Der erfolgreiche Transport der Tiere eröffne für die Mongolei die Möglichkeit eine Ausdehnung des Fleischexports.
Eine feierliche Zeremonie im Zusammenhang mit der Übergabe fand am 22. Oktober in Zamyn Uud (Ostgobi-Aimag) statt. Anwesend waren u. a. der Minister für Nahrungsgüter, Landwirtschaft und Leichtindustrie Z. Mendsaikhan, der außenpolitische Berater von Präsident Battulga G. Tegshjargal und der chinesische Botschafter in der Mongolei Chai Wenrui. Die 30.000 Schafe sind Viehhaltern im Khentii-, Sukhbaatar- und Ostgobi-Aimag abgekauft worden.


Reisemesse 2020. Foto news.mn

„Internationale Reisemesse" eröffnet
Am 30. Oktober ist im Misheel Expo-Zentrum in Ulaanbaatar die 21. Internationale Reisemesse (International Travel Mart, ITM) eröffnet worden.
An zwei Tagen präsentierten 200 Reiseunternehmen aus 18 Aimags ihre Produkte und Dienstleistungen.
In Seminarrunden und Diskussionsrunden werden Möglichkeiten der Aufnahme günstiger Kredite behandelt sowie die aktuelle Lage der Tourismusbranche in der Mongolei und in der Welt.
Organisiert worden war die Veranstaltung, die auch von Ministerpräsident U. Khurelsukh besucht worden war, vom Mongolischen Tourismusverband und dem Ministerium für Umwelt und Tourismus unter dem Motto: „Tourismus und regionale Entwicklung".

100 Sonderflüge seit Februar
Nach Angaben aus der Staatlichen Notfallkommission sind in den vergangenen neun Monaten 19.754 mongolische Staatsbürger aus 80 Ländern in die Heimat zurückgebracht worden.
Aktuell befinden sich 2.857 Bürger und Bürgerinnen in 59 öffentlichen Gebäuden (Sanatorien, Kasernen, Hotels etc.) in Quarantäne.


381 Jahre Ulaanbaatar. Foto ub.mn

381 Jahre Ulaanbaatar
Anlässlich des 381. Gründungsjubiläums von Ulaanbaatar wurde am 29. Oktober in einer feierlichen Zeremonie die Staatsflagge auf dem Sukhbaatar-Platz gehisst.
Anwesend waren neben dem Vorsitzenden der Ulaanbaatar-Stadtverordnetenversammlung J. Batbayasgalan, der Regierende Bürgermeister D. Sumyabazar, Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung und ehemalige Führungspersönlichkeiten der Hauptstadtverwaltung.
Am 31. Oktober organisierte der Mongolische Radsportverband im vierten Jahr in Folge einen „Tag des Fahrrads".
Radfahren sei in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden und müsste weiter gefördert werden (Ausbau der Radwege etc.).
Am diesjährigen Radfahrtag beteiligten sich 300 Kinder, Jugendliche und Erwachsene.


Fahrradtag 2020. Foto news.mn

Roter Halbmond Katar und Rotes Kreuz Mongolei helfen armen Familien
Der Rote Halbmond Katar hat mit dem Roten Kreuz der Mongolei eine Vereinbarung über Hilfen für von der Covid-19-Pandemie besonders betroffene Familien in der Mongolei getroffen.
Das Projekt ist Teil eines Programms, mit dem Katar in 22 Ländern Unterstützung im Zusammenhang mit der Pandemie leistet.
Die Hilfen in der Mongolei umfassen 20.000 USD für 28 Familien oder 200 Personen (Menschen mit Behinderungen, allein lebende alte Menschen, Familien mit mehr als vier Kindern und allein erziehende Mütter mit mehr als zwei Kindern) in Ulaanbaatar, Sukhbaatar und Khentii.

1.370 MIAT-Flüge gecancelt
Seit Februar 2020 hat die nationale Luftverkehrsgesellschaft der Mongolei (MIAT) 1.370 kommerzielle Flüge annulliert.
Unter normalen Umständen hätte die MIAT in den ersten drei Quartalen 2020 1.657 Flüge absolviert und Einnahmen in Höhe von 410 Milliarden Tugrug erzielt.
So ergaben 287 Flüge lediglich Einnahmen von 130 Milliarden.
Verkehrsminister L. Khaltar hat den von der Pandemie betroffenen Fluggesellschaften MIAT, Hunnu Air und Aero Mongolia finanzielle Unterstützung zugesagt.

Seit 1998 272 mongolische Kinder von Ausländern adoptiert
1998 trat die Mongolei dem „Haager Übereinkommen über den Schutz von Kindern und die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der internationalen Adoption" bei.
Seitdem seien 272 mongolische Kinder von ausländischen Bürgern adoptiert worden.
Die meisten von ihnen – 156 – von US-amerikanischen Familien, 36 von deutschen, 22 von italienischen, 20 von französischen, sieben von niederländischen und sechs von südkoreanischen Familien.
25 Kinder sind von Familien in anderen Ländern adoptiert worden.
Die Verträge werden zwischen den neuen Eltern, der mongolischen Immigrationsbehörde und der Vermittlungsorganisation abgeschlossen.
Die Mongolei erhält von den in den jeweiligen Ländern zuständigen Behörden alle sechs Monate Berichte bei Kindern bis drei Jahre, jährliche Berichte bei Kindern zwischen vier und acht Jahren und alle zwei Jahre bei Kindern bis 16 Jahre.

Acht Jahre Haft für Sh. Batkhuu
Am 22. Oktober ist der ehemalige Direktor der „Just"-Gruppe Sh. Batkhuu zu acht Jahren Gefängnis und zur Zahlung von 140 Milliarden Tugrug verurteilt worden.
Gegen fünf weitere Beschuldigte wurde die Anklage fallen gelassen.
Es ging um die Aufnahme eines Kredits zur Finanzierung des Kaufs der russischen Anteile von Erdenet Mining Corporation bei der südafrikanischen Standard Bank im Jahr 2013.
Batkhuu „hinterlegte" als Sicherheit das mongolische Bergbauunternehmen „Erdenet".
Die Mongolei war vom zuständigen internationalen Gericht in London verurteilt worden, die Bank zu entschädigen. 40 Millionen USD zahlte der mongolische Staat an die „Standard".


Oktoberfest 2020. Foto news.mn

„Oktoberfest" in Ulaanbaatar
Das diesjährige Bierfestival „Oktoberfest" wurde von Gem International vom 09. bis zum 31. Oktober in der Misheel Walking Street organisiert.
Das Unternehmen präsentierte seine Produkte „Blonde", „Ale", „Pilsner", „Dark" und „Original".
Das Rahmenprogramm gestalteten verschiedene Musikgruppen und Theaterensembles.


Oktoberfest in Ulaanbaatar. Foto news.mn

Deutsche Oper verpflichtet E. Amartuvshin
Die Deutsche Oper hatte angekündigt, dass der mongolische Bariton E. Amartuvshin für die Rolle des Scarpia in einer Konzertaufführung von Puccinis „Tosca" am 23. Oktober Roman Burdenko ersetzen werde, am 20. Oktober kündigte die Oper an, dass der Bariton Noel Bouley für E. Amartuvshin einspringen werde.
Nun soll der mongolische Sänger in der Verdi-Wagner-Gala im Dezember 2020 und in der Neujahrsgala 2021 auftreten.
https://www.deutscheoperberlin.de/de_DE/ensemble/162896

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann



 
 

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