Mongoleinachrichten

Juli 2022

Renate Bormann, Berlin

 

 

 

 

 

 

 

Covid-19
Ab dem 01. August können alle mongolischen Kinder im Alter zwischen 5 und elf Jahren gegen Covid-19 geimpft werden.
Von den insgesamt
500.000 Kindern in diesem Alter wollen sich 25,7 Prozent tatsächlich impfen lassen, teilt das Impf-Department des Nationalen Zentrums zur Bekämpfung übertragbarer Krankheiten mit.
In den letzten 24 Stunden wurden mittels PCR-Tests 366 Neuinfektionen festgestellt, 189 in Ulaanbaatar, 66 in Dornogov‘, 57 im Südgobi-Aimag, in Darkhan-Uul 13, im Zentralaimag 11, in Arkhangai, Sukhbaatar und Orkhon je 6, in Khovd 5, in Bayan-Ulgii vier und im Mittelgobi-Aimag 3.
Landesweit werden 2.225 Menschen medizinisch betreut, 1.447 sind genesen.
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/mongolei-node/mongoleisicherheit/222842
https://www.worldometers.info/coronavirus/country/mongolia/
Mongolia: WHO Coronavirus Disease (COVID-19) Dashboard With Vaccination Data | WHO Coronavirus (COVID-19) Dashboard With Vaccination Data

Beileidsbekundungen zum Tod von Shinzo Abe
Präsident, Ministerpräsident und der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung in ihren und im Namen der mongolischen Bevölkerung der japanischen Regierung, dem japanischen Volk und der Familie ihr tiefempfundenes Beileid zum gewaltsamen Tod des ehemaligen Ministerpräsidenten Shinzo Abe übermittelt.
„Abe sei ein Freund der Mongolen und ein zuverlässiger Partner gewesen".

UN-Generalsekretär besucht Mongolei
Auf Einladung von Präsident U. Khurelsukh wird UNO-Generalsekretär Antonio Guterres der Mongolei am 08. August einen offiziellen Besuch abstatten.

Lawrow in der Mongolei
Während seiner Asienreise stattete der russische Außenminister Sergej Lawrow am 05. Juli auch der Mongolei einen Besuch ab.
Er sprach mit Außenministerin B. Battsetseg und wurde von Präsident U. Khurelsukh empfangen.
Die zweite Erdgas-Pipeline, die russisches Gas nach China transportiert, wird auch durch die Mongolei geführt, ein Anliegen, für das sich alle mongolischen Regierungen seit zehn Jahren stark gemacht hatten.
Die DP kritisierte den Lawrow-Besuch, der nur dazu diente, die Mongolei enger an das „in der Welt isolierte Russland" anzubinden.

Offizielle Mongoleivisite des chinesischen Chefdiplomaten
Der Außenminister der VR China Wang Yi wird Ende August zu einem offiziellen Besuch in der Mongolei erwartet.
Darüber informierte seine mongolische Amtskollegin B. Battsetseg in Ulaanbaatar.
Im Focus der Gespräche werden die Intensivierung der allumfassenden strategischen Partnerschaft, die wirtschaftliche Zusammenarbeit und die Probleme an den Grenzübergängen stehen.

Sukhbaatar-Orden für Sukhbaatar-Aimag
Anlässlich seines 80-jährigen Gründungsjubiläums zeichnete Präsident U. Khurelsukh den Sukhbaatar-Aimag mit dem Sukhbaatar-Orden aus.
Der Präsident nahm an der Festversammlung im Aimag teil und übermittelte den Einwohnern des Aimags seine Glückwünsche.
Er würdigte die herausragenden Leistungen der aus dem Aimag stammenden Helden der Arbeit, von Künstlern, Kulturschaffenden, Politikern auf dem Weg der Mongolei zu Demokratie und wirtschaftlichem Fortschritt.
Im Rahmen der Initiative des Staatsoberhauptes „100 Jahre – 10 Ziele" werden mit dem Bau des Ost-Eisenbahn-Korridors Asien und Europa enger verbunden und die Transportkapazitäten am Bichigt-Grenzübergang erhöht.

„Wostok – 2022"
Vom 30. August bis zum 05. September plant das russische Verteidigungsministerium ein Militärmanöver im Osten der Russischen Föderation.
Beteiligt sein werden Bodentruppen, Luftlandetruppen, Truppen der militärischen Transportluftfahrt und Truppenteile anderer Länder.
Welche Länder das sein werden, wurde nicht mitgeteilt.
2018 war China mit 300.000 Soldaten beteiligt.
Das Manövergelände liegt nahe der Stadt Chabarowsk an der Grenze zu China.

„Selenge-2022"
Das mongolische Verteidigungsministerium bestätigte auf Anfrage eines Journalisten, dass das russisch-mongolische Manöver „Selenge" Anfang August im Khovd-Aimag stattfinden werde.
Das gemeinsame Manöver hätte eine lange Tradition, diese werde fortgesetzt.
Von Seiten der DP wurden diese gemeinsamen militärischen Übungen im Besonderen und die mongolische Haltung gegenüber dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Allgemeinen scharf verurteilt.
Das gelte auch für die Repressionen gegen die „NOWAR"-Demonstration der NGO „Kampf für Unabhängigkeit".
Den Teilnehmern sei das Verlassen des Landes untersagt worden.
Der Berater der DP-Gruppe in der Großen Staatsversammlung D. Ganbayar forderte Präsident U. Khurelsukh, das Verteidigungsministerium und den Generalstab der mongolischen Streitkräfte auf, offiziell über die Einfuhr von 300 Stück Militärtechnik und die Einreise von 1.000 russischen Militärangehörigen im Rahmen des Manövers zu informieren.

Änderungen am Gesetz über Erdöl und Erdölprodukte
Vor dem Abschluss der Frühjahrssitzungen am 06. Juli stimmte die Mehrheit der Mitglieder der Staatsversammlung Änderungen und Ergänzungen zum Erdölgesetz zu.
Die Schließung des europäischen Luftraums für russische Flugzeuge hätte deren Wege um das Dreifache verlängert, der Preis für Flugzeugbenzin, das die Mongolei zu 100 Prozent aus Russland bezieht, könnte so um das Dreifache steigen, andere Lieferanten stünden der Mongolei nicht zur Verfügung.
All diese Probleme waren auch Themen beim Besuch des russischen Außenministers in der Mongolei.
Sein Ziel war es, in der Mongolei um Unterstützung für die russische Politik zu werben.
Dabei bekräftigte er die guten bilateralen Beziehungen und die Aussichten auf weitere wirtschaftliche Kooperation.

60 Jahre UNESCO-Mitgliedschaft
Anlässlich des 60. Jahrestages des Beitritts der Mongolei zur UNESCO hatte Außenministerin und Vorsitzende der Nationalen Kommission der Mongolei für die UNESCO B. Battsetseg die General-Direktorin Audrey Azouley in vom 10. bis zum 14. Juli die Mongolei eingeladen.
Beide Seiten unterzeichneten eine Grundsatzvereinbarung über die Kooperation zwischen 2022 bis 2029.
Die Französin war Ehrengast bei der Eröffnung der diesjährigen Naadamfeiern im Zentralstadion und besuchte den Khustain-Nationalpark.

„Verlassene Steppenstädte"
Zum ersten Mal seit 2019 konnte im Mai und Juni dieses Jahres wieder am gemeinsamen deutsch-mongolischen Forschungsprojekt „Verlassene Städt in der Steppe" gearbeitet werden.
Im Mittelpunkt standen Untersuchungen der Klosterstadt in Baruun Khuree im Orkhon-Tal.
Das Forschungsteam sammelte eine Fülle von Daten über die Stadtgestaltung, das Alltagsleben der Bewohner1 und Zeugnisse für die historische Bedeutung Baruun Khurees für das städtische Netzwerk der Mongolei.
Das Projekt, seit 2019 gefördert von der Gerda-Henkel-Stiftung, ist Teil des Programms „Verlorene Städte".
Untersucht werden die Entstehung und Vorstellungen der Strukturen ständiger Siedlungen seit der Mandschu-Herrschaft (17. – frühes 20. Jh.).
Zum ersten Mal konnten die militärischen Aktivitäten der Qing-Dynastie in der Zentralmongolei und die Ruinen der Garnisionsstadt Uliastai präzise dokumentiert werden.


1. v. l. Botschafter Mandakhbileg, 3. v. l. M. Smolinski, U. Haase, D. Yanshindulam, Ch. Hentschel

15. Deutsch-Mongolisches Volksfest – Naadam in Waßmannsdorf
Nach zwei Jahren Pause aufgrund der Covid-19-Pandemie hatte das Warten ein Ende.
Der Botschafter der Mongolei in Deutschland S. E. Dr. Birvaagiin Mandakhbileg, der Bürgermeister von Schönefeld Christian Hentschel, der Ortsvorsteher von Waßmannsdorf Michael Smolinski und der Präsident der Deutsch-Mongolischen Gesellschaft Dr. Udo Haase eröffneten auf dem Gelände des Sportvereins von Waßmannsdorf das 15. Deutsch-Mongolische Volksfest.
Die Redner betonten die traditionell guten Beziehungen sowohl auf Landes- als auch auf kommunaler Ebene und vor allem zwischen den Menschen beider Länder.
Erinnert wurde an die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen den Gemeinden Schönefeld und Bayangol im Jahr 1998, zelebriert von den damaligen Bürgermeistern Dr. Haase und S. Erdene.
Die Organisatoren hatten keine Mühen gescheut: Auf dem Festplatz stand nicht nur eine prächtige Gastjurte, in anderen, nicht minder prächtige Jurten, konnten die Gäste das traditionelle Mobiliar bewundern, typische mongolische Produkte oder die begehrten Khuushuur (gefüllte Teigtaschen) erstehen.


Khukh Mongol (Blaue Mongolei)

Die Gruppe „Khukh Mongol" sorgte mit Oberton- und Langliedgesängen sowie Yatga- und Pferdekopfgeigenklängen für die musikalische Umrahmung.
Die Oberschlesische Volkstrachtengruppe zu Berlin e. V. erfreute mit ihren Tanzdarbietungen.
Nach der Pandemiepause war die Stimmung unter den vielen Besuchern aus ganz Deutschland besonders gelöst.
Reitdarbietungen, Bogenschießen und als Höhepunkt das traditionelle Ringen - die Hauptattraktionen des mongolischen Nationalfeiertages Naadam - zogen Klein und Groß in ihren Bann.
Das Fest endete mit Party und Lasershow am späten Abend.


Schön, dass wir uns wieder treffen können


Traditionelle mongolische Königinnentracht


Reiten und Bogenschießen


Vor dem Auftritt


Mongoleishop und Mongoleizentrum Bonn


Berliner und Hamburger Mongolinnen in Feierlaune


Ringen - Publikumsmagnet auch in Waßmannsdorf

Erfolgreiche Olympioniken
Bei der 63. Internationalen Mathematik-Olympiade vom 06. bis zum 16. Juli in Oslo (Norwegen) gewannen die Mongolen zwei Silber- und drei Bronzemedaillen.
Unter 104 teilnehmenden Ländern belegte die mongolische Mannschaft den 29. Platz.
Den ersten Platz belegte die VR China vor der Republik Korea und den USA.
Deutschland belegte den 7. Rang.


Naadameröffnung im Zentralstadion

Naadam 2022
1024 Ringer hatten den Kampf um den Naadam-Sieg 2022 aufgenommen.
Am Ende siegte Landeshabicht O. Khangai aus dem Buyant-Sum im Khovd-Aimag vor dem Landeshabicht B. Orkhonbayar aus dem Selenge-Aimag.
Für seinen Sieg wurde Khangai mit dem Titel „Landesmeister" (Ulsyn Avarga) belohnt.
Damit ist er der 25. Träger dieses Titels.
Alle Beobachter waren sich einig, die diesjährigen Naadamfeiern waren besonders gelungen, das Wetter spielte mit, es war nicht zu heiß, ab und zu regnete es, die Wettkämpfe im Ringen, Reiten, Bogenschießen und Knöchelchenweitwurf waren spannend und lockten viele Besucher an.


Modell des Chinggis-Khaan-Museums

Chinggis-Khaan-Museum
Die Eröffnung des Chinggis-Khaan-Museums im Zentrum Ulaanbaatars war für den 03. Juli geplant.
Dieser Termin konnte wegen Lieferverzögerungen bei den Glasvitrinen nicht gehalten werden, erklärte der stellvertretende Kulturminister M. Batbayar.
Die Vitrinen seien in Südkorea gekauft worden, konnten über Schanghai ausgeführt werden.
Die Schließung des Grenzübergangs Zamyn-Uud-Ereen verhinderte jedoch die Lieferung nach Ulaanbaatar.
Für den Bau des Museums waren 62,8 Milliarden Tugrug ausgegeben worden.

1 Die Berichterstatterin verwendet für alle Geschlechteridentitäten das generische Maskulinum, wahlweise die männliche oder weibliche Form.

 

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann


 

 


 
 

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Last Update: 04. Januar 2024

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