Sukhbaatarplatz 2024
79. UN-Generalvollversammlung
Präsident U. Khurelsukh stand an
der Spitze der Delegation, die vom 21. bis zum 26. September an der 79.
UN-Generalversammlung teilgenommen hat.
Im Mittelpunkt der Debatten: Frieden, nachhaltige Entwicklung und die Würde des
Menschen.
Khurelsukh hat seit 2021 an jedem Gipfeltreffen teilgenommen, sein Vorgänger im
Amt Kh. Battulga kein einziges Mal.
In seiner Rede vor dem Planum sprach er über den Standpunkt der Mongolei
bezüglich der aktuellen internationalen Krisen, die Ziele der mongolischen
Außenpolitik und die Prioritäten der Regierungsarbeit.
Außerdem traf er sich mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres und anderen
Gipfelteilnehmern zum Erfahrungsaustausch.
W. Putin als Staatsgast in der Mongolei
Auf Einladung seines mongolischen
Amtskollegen U. Khurelsukh stattete der russische Präsident W. W. Putin am 03.
September der Mongolei einen offiziellen Besuch ab.
Anlass war der 85. Jahrestag des Sieges der sowjetisch-mongolischen Truppen über
Japan am Khalkhyn Gol (Dornod Aimag).
Außerdem begehen beide Seiten in diesem Jahr den 75. Jahrestag des
mongolisch-russischen Joint Ventures „Ulaanbaatar-Eisenbahn" sowie den 5.
Jahrestag der Unterzeichnung des Freundschaftsabkommens und des Abkommens über
eine „umfassende strategische Partnerschaft".
Aus dem Kreml verlautete, die Reise in die Mongolei führe entlang der Route für
die geplante neue Gaspipeline zwischen Russland und der VR China (Power of
Siberia 2).
Während des Besuchs führten Khurelsukh und Putin Gespräche über den Stand der
bilateralen Beziehungen und ihre Perspektiven.
Beide Staatsoberhäupter nahmen an den Unterzeichnungszeremonie von vier
Dokumenten über die Zusammenarbeit beider Regierungen teil (u. a.
Energieversorgung, Umwelt- und Katastrophenschutz).Über das Projekt „Power of
Siberia 2" wurde nicht verhandelt.
Der Besuch hatte bereits im Vorfeld für internationales Aufsehen gesorgt.
Die Mongolei erkennt den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag an (IStGH)
an und gehört zu den Unterzeichnerstaaten des Römischen Statuts.
Wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine hatte das Gericht im März
2023 gegen Putin und andere einen internationalen Haftbefehl ausgestellt.
Die Ukraine forderte die Verhaftung Putins in der Mongolei und seine
Überstellung nach Den Haag.
Die Mongolei begründete die Nichtbefolgung des Haftbefehls mit dem Hinweis auf
die Abhängigkeit des Landes von russischen Energielieferungen, überlebenswichtig
für das Land, und die lange Tradition der bilateralen Beziehungen.
Ihre geografische Lage zwischen Russland und China, zwei Atommächten, erfordere
eine kluge Außenpolitik im Interesse der mongolischen Bevölkerung.
Die Mongolei verfolge eine Politik des „Dritten Nachbarn", trete stets gegen
Krieg und für die territoriale Integrität jedes Landes ein.
Entwicklungsplan 2025
Am 27. September hat der Erste Shadar Said, Staatsminister L. Gantumur, den
Beschlussentwurf der Staatsversammlung über den Entwicklungsplan für die
Mongolei 2025 an den Vorsitzenden der Großen Staatsversammlung D. Amarbayasgalan
übergeben.
In ihm enthalten sind u. a. der Aktionsplan der Regierung 2024 bis 2028,
nationale Programme zur Infrastruktur, Lebensmittelsicherheit, Jugendarbeit,
Energiesicherheit, insgesamt 14 Megaprojekte.
Herbstfärbung in der Gobi. Foto Gabriele Nagy
Eröffnung Herbstsitzungsperiode
Am 01. Oktober wird der Vorsitzende D. Amarbayasgalan die Herbstsitzungsperiode
der Großen Staatsversammlung eröffnen.
Auf der Tagesordnung stehen u. a. der Staatshaushaltsplan für 2025 sowie
Gesetzentwürfe zur Geldpolitik des mongolischen Staates.
Staatsbesuch aus Vietnam
Auf Einladung von Präsident U.
Khurelsukh absolviert der Präsident der Sozialistischen Republik Vietnam und
Generalsekretär der Vietnamesischen Kommunistischen Partei To Lam am 30.
September und 01. Oktober einen offiziellen Besuch in der Mongolei.
Während der Staatsvisite konferieren beide Präsidenten über 70 Jahre bilaterale
Zusammenarbeit und Zusammenarbeit in regionalen und internationalen Fragen.
Beide Seiten streben an, die gegenseitigen Beziehungen ihrer Länder auf das
Niveau einer „Umfassenden Partnerschaft" zu heben.
Der Staatsbesuch ist der Gegenbesuch zu Khurelsukhs Besuch in Vietnam 2023
anlässlich der Feiern zum 70. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen
zwischen beiden Staaten.
Fitch hebt Rating für Mongolei an
Wie die Ratingagentur Fitch
am 19. September mittteilte, hat sie das Langfrist- Rating der Mongolei von „B"
auf „B+" angehoben.
Die Aussichten seien „stabil" (Schuldentilgung, Stärkung des Bergbausektors,
moderate fiskalische Defizite).
Landwirtschaftsministerium zieht um
Auf der Regierungssitzung am 11.
September wurde entschieden, das Ministerium für Landwirtschaft, Nahrungsgüter
und Leichtindustrie in den Darkhan-Uul-Aimag zu verlegen.
Minister J. Enkhbayar unterstützt die Maßnahme.
Mit dem Umzug soll 2025 begonnen werden.
Auch der Bau eines vergrößerten Zuun Mod wurde beschlossen.
Hier sollen zukünftig 500 000 Menschen ein neues Zuhause finden.
Ministerpräsident L. Oyun-Erdene stellte klar, die Regierung werde im
Regierungspalast in Ulaanbaatar bleiben, die Verlegung von Ministerien und
Regierungsagenturen fern vom Stadtzentrum unterstütze er selbstverständlich.
UN-Digitalisierungsindex 2024
Im alle zwei Jahre herausgegebenen
Digitalisierungsindex der UNO konnte sich die Mongolei bezüglich der
Digitalisierung der Verwaltung um 28 Plätze auf Rang 46 von 193 Staaten
verbessern.
Den ersten Platz nimmt mit 0,9847 Punkten Dänemark ein.
Die besten asiatischen Länder sind Singapur mit 0,9691 und Südkorea mit 0,9679
Punkten.
Jürgen Kahl: Deutschland und die EU
streben eine engere Zusammenarbeit mit der Mongolei an.
Warum werden keine größeren Fortschritte erzielt?
https://internationalepolitik.de/de/strategischer-partner-mongolei
Grüne Woche 2024
Am letzten Tag der „Grünen Herbsttage", am 29. September, konnten die
Veranstalter1 eine positive Bilanz der Verkaufsausstellung ziehen.
Kleine und mittlere Unternehmen, Familienbetriebe, Genossenschaften, nationale
Nahrungsgüterproduzenten und Viehhalter boten ihre Waren aus heimischer
Produktion einer dankbaren Kundschaft an.
Die Kilopreise für Gemüse (Kartoffeln, Möhren, Rüben, Zwiebeln, Tomaten) und
Obst (Äpfel, Wildfrüchte) waren durchschnittlich um 200 bis 500 Tugrug günstiger
als in den Handelszentren.
Auch „weiße Speisen" konnten die Kunden direkt von den Viehhaltern kaufen,
Aaruul mit und ohne Zucker, mit Milch oder mit und ohne Dekor, Sahne, Schmand,
Airag.
Daneben fanden auch Leder- oder Holzprodukte reißenden Absatz, das galt auch für
den Honig der Imker.
Strafe für Aimag-Beamte
Seit 2020 wurde in der Sache ermittelt.
Am 23. September sprachen die Stadtbezirksgerichte Bayanzurkh, Sukhbaatar und
Chingeltei die Urteile gegen 14 Angeklagte.
Die Beamten der Bayan-Ulgii-Aimagverwaltung hatten gesetzwidrig die Namen von
Bergen, Gewässern und Ortschaften von Mongolisch ins Kasachische und die
entsprechenden Dokumente und Karten verändert.
Die Strafen reichen vom zeitweiligen Ausschluss von öffentlichen Ämtern und
Geldstrafen.
Gesehen in Ulaanbaatar 2024. Foto Privat
Autofreier Tag 2024
Seit 12 Jahren wird einmal im Jahr
von der Ulaanbaatar-Stadtverwaltung ein autofreier Tag verordnet.
In diesem Jahr war das der 21. September.
Alle Straßen im Zentrum von Ulaanbaatar waren von 07:00 bis 18:00 Uhr für den
Autoverkehr gesperrt. Auch die Nutzung von Motorrädern, E-Bikes oder E-Scooter
war verboten.
In dieser Zeit waren auch die Handelszentren geschlossen.
Deutschlandtag in Ulaanbaatar. Foto Janine Dimmer
Deutschlandtag in Ulaanbaatar am 20. September
https://www.facebook.com/watch/?v=1079731697044685
hundert zuu. Foto K. Brinkmann
„hundert zuu"
Organisiert und kuratiert von
Katja Brinkmann, präsentierte die Red Gallery in Ulaanbaatar vom 06. bis zum 27.
September Arbeiten von 100 in Deutschland lebenden Künstlern und Künstlerinnen.
Unterstützt worden war das Vorhaben „Hundert Zuu" (zuu deutsch hundert) vom
Goethe-Institut in Ulaanbaatar.
Am 07. September sprach der Künstler, Kurator und Autor Kai Bauer zum Thema:
„Kunst – Made in Germany, ein persönlicher Blick auf die deutsche Kunst seit
1980" und am 27. September sprach die Kunsthistorikerin Susanne Jakob über
„Kunst & Nachhaltigkeit".
Beide Veranstaltungen wurden von der deutschen Botschaft in Ulaanbaatar
unterstützt.
Die Ausstellung war der zweite Teil eines Austauschprojektes anlässlich des 50.
Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der BR Deutschland
und der Mongolei.
Der erste Teil fand bereits im Juni in der BcmA Gallery in Berlin statt.
Ein Anliegen des anspruchsvollen Projekts ist es, die Kunstszene des jeweils
anderen Landes vorzustellen und eine Verbindung zwischen mongolischen und
deutschen Kunstschaffenden herzustellen.
Die Werkschau reicht von Malerei über Zeichnung, Bildhauerei, Fotografie,
Druckgrafik bis hin zu Performances und Installationen.
Vom 08. November bis zum 01. Dezember findet das Projekt mit der Ausstellung von
Werken mongolischer Künstler und Künstlerinnen in Hamburg, HyCP Veddel Space,
Sieldeich 36, seine Fortsetzung.
Die Künstlerin Katja Brinkmann lebt und arbeitet in Berlin und Ulaanbaatar.
http://katjabrinkmann.de/
MUSICAL BELONGINGS
Das Konzertprojekt „MUSICAL
BELONGINGS- SPECIAL MONGOLIA" entstand anlässlich des 50. Jahrestages der
Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der BR Deutschland und der Mongolei
am 31. Januar 1974.
Im Zusammenspiel der lautten compagney Berlin und dem mongolischen Ensemble
Tenger Ayalguu (Himmelsmelodie) begegnen sich Musik aus Deutschland und dem
alten Venedig mit dem Klang der Steppe.
In Zusammenarbeit mit der Mongolischen Staatsuniversität für Kunst und Kultur,
der Nationalen Akademie für Management und der NGO Urban Nomads//Nomad Citizens
spielten am 27. und 28. September 14 Musiker und Musikerinnen der lautten
compagney und zehn aus der Mongolei in der Mongolischen Philharmonie ein
gemeinsames Konzert mit traditioneller mongolischer Musik und Instrumenten sowie
Musik aus der Renaissance auf historischen Instrumenten.
Am 28. September wurde das Konzert in der Management –Akademie wiederholt.
Begleitet wurde das Konzert von Workshops mit Musikstudenten der Universität und
des Konservatoriums
Nun versuchen die Initiatoren und Protagonisten des Projekts, das Humboldt-Forum
in Berlin als Austragungsort für eine ähnliche Veranstaltung zu gewinnen.
https://www.humboldtforum.org/de/programm/event-reihe/konzert/musical-belongings-78538/
47. LUCAS-Filmfestival
Reiseromantik sollte nicht erwarten, wer den ersten Spielfilm der mongolischen
Regisseurin Zoljargal Purevdash erleben möchte.
„If only I could hibernate" (Baavgai Bolohson) ist die Geschichte eines
talentierten mongolischen Jungen aus einer sehr armen Familie, der Verantwortung
für seine Familie übernommen hatte und weiter übernimmt.
Regisseurin und Drehbuchschreiberin Zoljargal erzählt die Geschichte von
Freundschaft und Gemeinschaftssinn mit Humor und Zuversicht.
Am 06. Oktober 2024 wird der mehrfach ausgezeichnete Film auf dem 47.
LUCAS-Filmfestival im Kino des DFF in Frankfurt am Main gezeigt.
Beginn ist 15:45 Uhr.
https://lucas-filmfestival.de/film-2024/if-only-i-could-hibernate/
Beautiful Mongolia – eine
musikalische Reise
Am 27. Oktober präsentiert
das Mongolische Nationalorchester erstmals in voller Besetzung sein
reiches musikalisches Erbe in der Meistersingerhalle Nürnberg.
Die Schirmherrschaft hat die Kulturbürgermeisterin der Stadt Prof. Dr. Julia
Lehner übernommen.
Beginn ist 20:00 Uhr.
Zwei Tage später tritt das Orchester in der Philharmonie Berlin auf.
Beginn ebenfalls um 20:00 Uhr.
Am 31. Oktober ist das Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz Schauplatz für den
Auftritt der mongolischen Musiker und Musikerinnen, deren Musik Tradition und
Moderne verbindet und durch Vielfalt begeistert.
Beginn 19:30 Uhr.
https://beautiful-mongolia.mongolian-step.com/
Nur eine Woche Altweibersommer in Ulaanbaatar. Foto Privat
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Die Berichterstatterin verwendet
für alle Geschlechteridentitäten das generische Maskulinum, wahlweise die
männliche bzw. weibliche Form.
Fotos, wenn
nichts anderes vermerkt, Renate Bormann |