Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Renate Bormann, Ulaanbaatar
Am 15.09. wurde in Ulaanbaatar die Internationale Verkaufsausstellung "Ulaanbaatar Partnership 99" eröffnet. An der Messe nehmen Firmen aus Rußland, Japan, Deutschland und der Mongolei teil. Bis zum 19.09. haben die Besucher noch Gelegenheit zum Schauen und Kaufen.
Die Richtlinien für die Wirtschafts- und Sozialpolitik im Jahr 2000 sowie der Entwurf des Staatshaushaltes für das gleiche Jahr standen im Mittelpunkt der gestrigen Sitzung der mongolischen Regierung. Der Finanzminister, Ya. Ochirsukh, stand darüber hinaus den Medien für Fragen zum Haushaltsentwurf zur Verfügung. Demzufolge werden die Staatseinnahmen im Jahr 2000 mit 296,6 Milliarden und die Ausgaben mit 396 Milliarden Tugrik angegeben.
In der "Tageszeitung" vom 16.09. erschien ein ausführlicher Beitrag zum Thema, wie die Mongolei von den Erfahrungen der osteuropäischen Länder bezüglich der Privatisierung profitieren kann.
Die Sonntagsflüge der MIAT Richtung Berlin sind so "gut gebucht", dass am vergangenen Sonntag fast 30 Passagiere auf dem Flughafen von Ulaanbaatar "Buyant Ukhaa" zurückbleiben mußten.
Die 1992 stillgelegte Kohlengrube von Nalaikh soll in absehbarer Zeit wieder in Betrieb genommen werden. Sollte der entsprechende Vertrag zwischen dem Direktorium von sechs Kohlengruben aus dem Kubas im Gebiet Kemerovo in der Russischen Föderation und dem mongolischen Energieunternehmen "Oyuny Undraa" zustande kommen, könnten die Rekonstruktionsarbeiten im Mai nächsten Jahres beginnen. Die Kosten für die Rekonstruktion werden auf 20-25 Milliarden Tugrik geschätzt. Die abbaubaren Kohlevorräte betragen 60 Millionen Tonnen. 400-500 Arbeitsplätze würden allein während der ersten Phase des Wiederaufbaus geschaffen.
Davaadorjiin Ganbold, Mitglied des Generalrates der Mongolischen Nationaldemokratischen Partei, nahm vom 16.-17.09. an der gemeinsamen Tagung der Internationalen Demokratischen Union sowie der Demokratischen Union der Länder Asiens und des Pazifik in Berlin teil. Die MNDP ist seit 1995 Mitglied der Demokratischen Union Asiens und des Pazifik und seit 1996 der Internationalen Demokratischen Union. Da. Ganbold wurde 1998 zum stellvertretenden Vorsitzenden der asiatisch-pazifischen Union gewählt.
Im mittleren Herbstmonat (September) verleiht der Präsident der Mongolei den Staatspreis für ein herausragendes wissenschaftliches oder künstlerisches Werk. In diesem Jahr konnten sich die Auswahlgremien auf keines der vorgeschlagenen Werke einigen, so dass 1999 kein Preis vergeben wird.
In den ersten acht Monaten d. Jahres erhöhte sich die Anzahl der Kriminaldelikte im Landesmaßstab um 2,6% im Vergleich zum Vorjahr. Tötungsdelikte nahmen überproportional zu. In der Hauptstadt wurden in den ersten acht Monaten des Jahres 7170 Verbrechen verübt, daran beteiligt waren 468 und 698 Frauen. Die Verschlechterung der Lebensbedingungen und das Ausbleiben von staatlicher Hilfe sowie der übermäßige Genuß von Alkohol, vor allem während der sommerlichen Festivitäten werden als Hauptursachen genannt. 95% aller Tötungsverbrechen werden aufgeklärt, allerdings trifft dies auf die Morde an prominenten Politikern (z.B. S. Zorig!) nicht zu. Gerade wurde die ausgesetzte Belohnung für sachdienliche Hinweise auf 30 000 Dollar erhöht.
Das Mitglied des Großen Staatskhurals, N. Batbayar, richtete an den Natur- und Umweltminister der Mongolei, S. Mendsaikhan, eine Anfrage bezüglich des Exportes von Falken aus der Mongolei. Anlaß war der Versuch eines Iraners, illegal gefangene Falken aus dem Land zu schmuggeln.
In der Mongolei leben neun Falkenarten, von denen zwei sehr selten sind und unter Naturschutz stehen. Vertraglich geregelt sei der Handel mit Falken in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Kuweit. Beide Länder hätten 1999 je 40 Falken aus der Mongolei bezogen. Die Preise für einen Falken reichen von 2500-4000 Dollar.
Zur Zeit wird im Staatlichen Zentralmuseum in Ulaanbaatar eine Schmetterlingsausstellung gezeigt. Der Absolvent der Biologischen Fakultät der Mongolischen Staatsuniversität, N. Munkhbayar, hat seit 1990 aus 10 Ländern 200 Arten gesammelt. Die erste Ausstellung dieser Art in der Mongolei umfaßt 2000 Schmetterlinge.
Die Elektrizitätswerke von Ulaanbaatar schließen diejenigen
öffentlichen Einrichtungen, Unternehmen und Privathaushalte, die ihre Rechnungen nicht
bezahlt haben, von der Wärmezufuhr aus.
Insgesamt belaufen sich die Außenstände seit 1998 auf fast zwei Milliarden Tugrik. Der
Bayangol-Distrikt der Hauptstadt hat 150 Millionen, "Fleisch Im- und Export" 38
Millionen, der Staatszirkus 20 Millionen Schulden. Aufgrund der ausgebliebenen Zahlungen
einiger Distrikte haben Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser keinen Strom. Unangenehm
ist es aber auch für die Haushalte und Unternehmen, die ihren Anteil zwar bezahlt, aber
mit einer der von der Stromzufuhr abgeschnittenen Einrichtung gekoppelt sind.
Mehrere ausländische Unternehmen, darunter aus Japan, England, den USA und Italien haben ihr Interesse am Kaschmirunternehmen "Gobi" bekundet.
Die führende Tageszeitung der Mongolei "Udriin Sonin" meldete die Ankunft der "Pretty Women" Julia Roberts am 19.09. in Ulaanbaatar. Das dazugehörige Foto könnte allerdings auch die Königin Mutter abbilden. Ein Interview oder ein authentisches Foto gibt es nicht und so bleibt es den mongolischen Fans von J. Roberts überlassen, an ihre Anwesenheit im Lande zu glauben oder auch nicht.
Am 17.09. wurden im 2. Rayon des Sukhbaatar-Distriktes aus einem Leitungskasten 70 m Kabel gestohlen. 100 Familien waren dadurch für fünf Tage von der Telekommunikation ausgeschlossen.
Der Diebstahl von Telefonleitungen und Elektrokabeln hat sich in der Mongolei zu einem einträglichen Geschäft entwickelt. Die Kupfer- und Aluminiumanteile werden zu einem hohen Preis gehandelt. Geschäften und Firmen, die direkt oder indirekt als Auftraggeber für die Diebe fungieren, werden hohe Strafen, bis hin zum Entzug der Lizenz, angedroht.
Am 21.09. empfing der Ministerpräsident der Mongolei, R. Amarjargal, den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Mongolei, J. Elias, zu einem Informationsgespräch. Dabei informierte Amarjargal über die innere politische, wirtschaftliche und soziale Situation der Mongolei und betonte die besondere Bedeutung der deutsch-mongolischen Beziehungen, die es weiter zu pflegen gelte.
Seit dem 19.09. ist es außer in den Bergregionen wieder wärmer geworden, d.h. die Sonne scheint fast den ganzen Tag, im Schatten ist es nach wie vor kühl. Ab Freitag, den 24.09. kann von Westen her mit einer weiteren Erwärmung gerechnet werden.
Die Fleischpreise sind entgegen der Erwartungen stabil geblieben: 1kg Rindfleisch kostet 750 Tugrik, 1kg Hammelfleisch 600-650 Tugrik.
Der Preis für 1kg Kaschmirwolle (Nooluur) ist in den letzten Tagen von 32 000 Tugrik auf 28-29 000 Tugrik gefallen.
Die Mongolbank handelt den Dollar für 1054 Tugrik und die DM für 561 Tugrik. Auf dem Markt bekommt man für einen Dollar 1067 Tugrik.
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Last Update: 02. Januar 2023