Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Renate Bormann, Berlin/Ulaanbaatar
Überfälle auf Autofahrer nehmen zu
In den vergangenen drei Jahren wurden 44 Taxifahrer Opfer von Überfällen, vier
Fahrer verloren dabei ihr Leben.
Der spektakulärste Fall ereignete sich im November in Ulaanbaatar. Der Fahrer eines
gelben City-Taxis wurden von der Rückbank aus erschossen. Die beiden Täter konnten wenig
später gefasst werden.
60 neue Tierarten entdeckt
Mitarbeiter des Biologischen Instituts der Mongolischen Akademie der
Wissenschaften kamen bei der Untersuchung der Fischbestände in einigen Seen in den Aimaks
Bayan-Ulgii, Südkhangai, Zavkhan und Uvs zu folgenden Ergebnissen:
In den erforschten Gewässern leben 75 Fischarten, 300 andere Tierarten, 400 Algenarten
und 250 höhere Pflanzenarten. Die Wissenschaftler entdeckten 60 bisher in den Gewässern
der Mongolei unbekannte Tierarten.
Zieht das Museum der Schönen Künste in das
ehemalige Lenin-Museum um?
Der Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft, A. Tsanjid, hat den Vorschlag
unterbreitet, das Museum der Schönen Künste Zanabazar in das Gebäude des ehemaligen
Lenin-Museums zu verlegen, da dort die wertvollen Exponate besser geschützt werden
könnten als im alten Gebäude des jetzigen Zanabazar-Museums.
Dieses Gebäude wurde im Jahre 1905 auf Initiative eines russischen Kaufmanns als
Geschäftshaus gebaut. Seit 1966 dient es als Museum mit zunächst 300
Ausstellungsstücken. Heute beherbergt der Kunsttempel 12 000 Exponate, von denen nur ein
Bruchteil in neun Ausstellungshallen auf zwei Etagen gezeigt werden kann.
Menschliches Leben in der Mongolei bereits vor 800
000 Jahren
Eine russisch-amerikanisch-mongolische Expedition unter dem Namen "Die
Steinzeit in der Mongolei" erbrachte bei ihren Ausgrabungsarbeiten im
Bayankhongor-Aimak den Nachweis, dass das Territorium der Mongolei seit 800 000 Jahren und
nicht wie bisher angenommen, erst seit 500 000 Jahren besiedelt war.
Neue Parteienfusion
Die Bürgermut- oder Partei für Zivilcourage, die Partei für Kommunale
Entwicklung sowie die Partei für die Mongolei wollen sich in naher Zukunft zu einer
Partei zusammenschließen. Das kündigte die Abgeordnete des Großen Staatskhurals und
Vorsitzende der Bürgermut-Partei, S. Oyun, auf einer Pressekonferenz in Ulaanbaatar an.
Probleme bei der Futterversorgung nehmen zu
Während die Viehzüchter in den Aimaks Uvs, Zavkhan und Bayankhongor aufgrund
der extremen Sommertrockenheit kaum Möglichkeiten hatten, genügend Heuvorräte für den
Winter anzulegen, scheinen in begünstigten Regionen die Viehzüchter und örtlichen
Verwaltungen über den vielen Sommerfesten vergessen zu haben, dass der nächste Winter
kommen und dieser wie seit Menschengedenken kalt und lang sein wird.
In den mongolischen Medien sind neben den Katastrophenmeldungen über fehlendes Futter,
fehlende Schutzhürden, große Kälte und hohen Schnee auch Stimmen zu vernehmen, die die
Nachlässigkeit der Khalkhamongolen bei der Vorbereitung auf den Winter, ihr alleiniges
Vertrauen auf die internationale Hilfe, kritisieren. Diese Erwartungshaltung führe dazu,
die eigenen Anstrengungen zu vernachlässigen. Mangelnde Heubevorratung solle
staatlicherseits bestraft werden, forderte Sch. Tserenpil am 13. Dezember in der
"Tageszeitung".
Am 14. veröffentlichte die Zeitung "Heute" einen Artikel unter der
Überschrift: Zud oder der Beginn einer ökologischen Katastrophe?
Verfassungsdiskussion geht weiter
Das Oberste Verfassungsgericht informierte die Mitglieder des Großen
Staatskhurals über eine Stellungnahme des Verfassungsgerichts zu den Vorschlägen über
Grundgesetzänderungen des Parlaments.
Für die gegenwärtige Arbeit der Regierung von besonderer Bedeutung ist die Zustimmung
der sieben Verfassungsrichter, dass bis zu einem Drittel der Regierungsmitglieder,
darunter der Ministerpräsident, gleichzeitig Abgeordnete sein können.
14 mongolische Juristen wurden seit 1996 in der
Bundesrepublik weitergebildet
Dr. jur. Dietrich Nelle, der seit 1998 als Koordinator für das Projekt
"Reform des Zivil- und Wirtschaftsrechts in der Mongolei" tätig ist, hätte
keine Schwierigkeiten, die meisten der 349 mongolischen Richter für eine
Qualifizierungsmaßnahme in Deutschland zu gewinnen.
"Es ist erstaunlich, wie motiviert und einsatzfreudig die mongolischen
Justizangestellten sind, wenn man die Bedingungen, unter denen sie gerade auf dem Lande
oft arbeiten müssen, berücksichtigt. In einigen Kreisgerichten sind sogar
Schreibmaschinen Mangelware, von Computern und moderner Vervielfältigungstechnik ganz zu
schweigen."
Oyundari, Präsidentin am Gericht in Khutul im Selenge-Aimak, das für fünf Landkreise
zuständig ist, weist auf die Schwierigkeiten hin, die die nomadische Lebensweise in Bezug
auf die Kommunikation zwischen Klienten und Justiz mit sich bringt.
Die Richter, Anwälte und Staatsanwälte kommen nicht umhin, sich in die jeweiligen Lager
der Viehzüchter zu begeben, um ihrer Arbeit nachgehen zu können. Fehlende Fahrzeuge oder
Kraftstoff wachsen sich dann schon einmal zu einem Problem aus.
Auch die Information von Ulaanbaatar über die Aimaks (Provinzen) bis hin zu den
Kreisgerichten könnte besser sein. Aus diesem Grunde genießt die Arbeit von Dietrich
Nelle und seinem Team, das eng mit dem Obersten Richterrat der Mongolei zusammenarbeitet,
besondere Wertschätzung. Beratung und Fortbildung finden auf einem hohen Niveau statt und
die Publikationen der Projektmitarbeiter sind heiß begehrt.
Fortbildung beendet
Am Freitag, dem 15.12., ging in Ulaanbaatar ein dreiwöchiges Seminar
"Schulung von mongolischen Heizungsfacharbeitern - theoretische Einführung in die
Elektrotechnik" zu Ende. Die Ausbildung wurde im Rahmen eines zwischen der GTZ in
Eschborn und der Vietzke GmbH in Stechau vereinbarten Public Private Partnership (PPP) -
Projektes durchgeführt. Dr. Hans Berger, Senior-Experte aus Essen und Leiter des
Seminars, sowie die Teilnehmer zeigten sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Sechs
mongolische Heizungsfacharbeiter erhielten Zertifikate über einen erfolgreichen
Abschluss.
Markt bei minus 26 Grad
Auch im Winter bauen die mongolischen Händler unweit der Bank für Handel und
Entwicklung ihre Marktstände auf, um Schreibutensilien, warme Jacken, Mützen und
Mäntel, Haushaltsgegenstände und vieles mehr zu verkaufen. Lediglich am Sonntag sind,
zumindest ab Dezember, die Stände verwaist.
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Last Update: 02. Januar 2023