Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Renate Bormann, Berlin/Ulaanbaatar
Ulaanbaatar / Mai 2000
Positive Entwicklung der Außenbeziehungen
Der Präsident besuchte 13, der Ministerpräsident acht, der
Parlamentsvorsitzende 15 und die Außenministerin 16 Länder. 47 Staatsoberhäupter, vier
Ministerpräsidenten und neun Außenminister weilten zu offiziellen Besuchen in der
Mongolei. Damit sei ein wichtiger Punkt des außenpolitischen Konzeptes der Regierung, die
zwischenstaatlichen Beziehungen zu entwickeln, erfüllt worden - so N. Tuya,
Außenministerin der Mongolei, in ihrem Bericht an die Abgeordneten des Großen
Staatskhurals.
Russland verbietet Viehimporte aus der Mongolei
Der veterinärmedizinische Dienst der Russischen Föderation hat die Einfuhr von
Lebendvieh und Produkten der Viehwirtschaft aus den Aimaks Ost-, Mittel- und Südgobi
sowie Khentii und Sukhbaatar verboten. Als Grund wird der Ausbruch der Maul- und
Klauenseuche angeführt.
Tsedenbalyn Zorig kandidiert im Uvs-Aimak
Der Sohn von Ju. Tsedenbal, 1991 verstorbener ehemaliger Generalsekretär der
MRVP, Ts. Zorig, wurde von der Mongolischen Demokratischen Partei für die
Parlamentswahlen nominiert. Er kandidiert im Wahlkreis 40, im Uvs-Aimak, der Heimat seines
Vaters.
Kandidaten der MRVP nominiert
In allen 76 Wahlkreisen stellen sich Kandidaten der MRVP dem Votum der Wähler.
Nach teilweise harten innerparteilichen Auseinandersetzungen um die aussichtsreichsten
Wahlkreise wurde am 17. Mai die Kandidatenaufstellung abgeschlossen. Nur acht Frauen
schafften es, in die Liste aufgenommen zu werden.
"Den Staat aus der Krise führen, das Volk vor Verarmung retten" - so lautet das
Motto der Partei für die Wahlen 2000.
Khötchin ovogiin N. Bagabandi
Am 18. Mai erhielt der mongolische Staatspräsident N. Bagabandi aus den Händen
des Polizeiobersten A. Enkhjav seinen neuen Personalausweis mit der Nummer "UB
0001001". Bagabandi wählte als Familiennamen "Khötchin". Bisher haben 140
000 Hauptstädter das neue Personaldokument erhalten und sich einen
"angestammten" oder selbst gewählten Familiennamen gegeben.
Viehzüchter von Steuerzahlung 2000 befreit
Der Große Staatskhural beschloss auf seiner Sitzung am 18. Mai, die Viehzüchter
von der Steuerpflicht im laufenden Jahr zu befreien. Laut Aussage des
Landwirtschaftsministers Ch. Sodnomtseren bekommen diejenigen, die ihre Steuern bereits
entrichtet haben, diese zurückerstattet.
200 Tannen für Ulaanbaatar
Vom 17. bis 20. Mai fanden in Ulaanbaatar die Kulturtage der burjatischen
Hauptstadt Ulan-Ude in Ulaanbaatar statt. Im Beisein von Oberbürgermeister M. Enkbold und
dem russischen Botschafter O.M. Derkovskii in der Mongolei wurden 130 Tannen im Kultur-
und Erholungspark eingepflanzt. 70 Bäume wurden an Kindergärten übergeben.
Neuer Grenzübergang
Im Tes-Somon des Uvs-Aimak wird vom 1. Juni an ein neuer Grenzübergang
eröffnet. Zunächst nur für den Personenverkehr, dürfen ab 1. Juli auch Transporter den
Grenzübergang nutzen.
Weniger Frauen im Großen Staatskhural?
Von den acht Frauen, die im bisherigen Parlament Sitz und Stimme hatten, werden
sich nur drei erneut bewerben. B. Delgermaa, die Generalsekretärin der
Noch-Regierungspartei MNDP will sich in Zukunft stärker um die Belange der Partei
kümmern.
Mongolischer Staatspräsident besucht Deutschland
Am 29. Mai tritt Präsident N. Bagabandi eine Europareise an, die ihn nach
Deutschland, Italien und Bulgarien führen wird. In Berlin ist ein Treffen mit dem
Bundespräsidenten J. Rau geplant. Am 1. Juni wird er den Austellungspavillon der Mongolei
auf der EXPO 2000 eröffnen.
Präsident Bagabandi auf Staatsbesuch in Europa
Vom 29. - 08. Juni wird Natsagiin Bagabandi (50) Deutschland, Italien und
Bulgarien besuchen. In Berlin wird er am 30. Mai mit dem Bundespräsidenten Johannes Rau
zusammentreffen und in Hannover am 01. Juni den mongolischen Pavillon auf der EXPO 2000
eröffnen. Am 03. Juni reist er nach Italien, wo er unter anderem am 05. Juni imVatikan
empfangen wird. Dritte Station seiner Reise wird vom 06. - 08. Juni Bulgarien sein.
Kampf gegen Analphabetentum
50 000 Mongolen können weder lesen noch schreiben. 2000 Lehrer und 78,5
Millionen Tugrik seien nötig, um diesem Zustand abzuhelfen, sagte der Minister für
Bildung A. Battur anlässlich des Beginns einer Kampagne, die das Ziel verfolgt, das
Problem des zunehmenden Analphabetentums stärker im Bewußtsein der Gesellschaft zu
verankern. Ein neu gegründetes Bildungszentrum wird Intensivkurse und Videounterricht
organisieren.
100 Steppen- und Waldbrände im Jahr
Ein Sprecher der Feuerwehr informierte darüber, dass jährlich 270 000 ha Wald
und vier Millionen ha Steppenland durch Brände geschädigt werden. Die meisten Feuer
entstehen durch die Unachtsamkeit von Waldspaziergängern.
Mittelgobi vom Zud am meisten betroffen
80 Prozent der Verluste durch den Zud sind im Mittelgobi-Aimak zu beklagen.
300 Familien im Bayankhongor-Aimak verloren all ihr Vieh und mehr als 700 Familien blieben
nicht mehr als 50 Tiere.
Die mongolische Regierung beschloss, 37 Millionen Tugrik bereitzustellen, um für die
Viehzüchter, die ihre Lebensgrundlage verloren haben, neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Die internationale Hilfe zur Überwindung der Folgen der Katastrophe belaufen sich bisher
auf vier Millionen US-Dollar.
Wird ein neuer "Löwe" geboren?
Der Mongolische Nationale Ringerbund schlug der zentralen Kommission zur
Vorbereitung des diesjährigen Naadamfestes vor, 768 Ringkämpfe anlässlich des
Nationalfeiertages zu veranstalten. "In den letzten Jahren sei das Interesse der
Bevölkerung an Ringkampfveranstaltungen gestiegen, die Zahl der Ringerschulen und Ringer
hätte sich erhöht. Das Jahr 2000 sei ein zusätzlicher Grund für die hohe Zahl an
Ringkämpfen" so der stellvertretende Vorsitzende des Ringerbundes. Für das Jahr
2001 denkt der Bund über 1024 Kämpfe nach, da der 80. Jahrestag der Revolution zu feiern
sei.
Es ist also gut möglich, das es bald einen neuen "Arslan" ("Löwe" -
Siegertitel beim Ringkampf auf Landesebene und einer bestimmten Anzahl von Kämpfen) geben
wird.
Mongolische Computerspezialisten auf nach Deutschland
In der "Tageszeitung" vom 26. Mai wird darüber informiert, das der
deutsche Arbeitsminister W. Riester dringend Computerfachleute für deutsche Unternehmen
sucht. Interessenten könnten sich bei der Bundesanstalt für Arbeit in Bonn melden. Für
Nicht-EU-Bürger sei allerdings eine gesonderte Arbeitserlaubnis erforderlich.
Handelsdefizit beträgt 25 Millionen US-Dollar
Das Außenhandelsvolumen der Mongolei für das erste Quartal 2000 umfaßt 168,4
Millionen US-Dollar, davon entfallen 71,7 Millionen auf den Export und 96,7 Millionen auf
den Import, damit stieg das Handelsdefizit im Vergleich zum gleichen Zeitraum des
Vorjahres um 2,3 Millionen US-Dollar an.
Die Ausfuhr von Mineral- und Rohstoffen der Viehwirtschaft konnte Steigerungsraten
verzeichnen, während der Export von Holz und Holzprodukten zurückging.
Laut Monatsbulletin des Nationalen Statistischen Amtes der Mongolei für März 2000
exportierte Deutschland in den ersten drei Monaten dieses Jahres in die Mongolei Waren im
Wert von 4,1 Millionen US-Dollar und importierte aus der Mongolei Waren im Wert von 293
500 US-Dollar.
Eisenbahnerwohnungen dürfen nicht privatisiert
werden
Das Schienennetz der Mongolei umfaßt 1800 km und erreicht acht Aimaks. Es gibt
68 Bahnstationen, 13 000 Menschen stehen bei der Bahn auf der Gehaltsliste. Mehr als 60
Prozent von ihnen leben in Wohnungen, die der Eisenbahngesellschaft gehören. Pläne,
diese Wohnungen zu privatisieren, sind auf den entschiedenen Protest der Mitarbeiter
gestoßen. Eine Entscheidung steht noch aus.
Pflichtversicherung für junge Reiter
Die zentrale Kommission zur Vorbereitung der Naadam-Feierlichkeiten beschloss
für die Kinder, die an den Pferderennen während des Nationalfestes teilnehmen, eine
Pflichtversicherung einzuführen. In den vergangenen Jahren waren mehrere schwere
Unfälle, teils mit tödlichem Ausgang, zu beklagen.
Radfahrunfälle nehmen zu
In Ulaanbaatar mehren sich die Unfälle mit jugendlichen Radfahrern, die ohne
Kenntnis der Straßenverkehrsordnung, die Straßen benutzen. Die Eltern sind aufgerufen,
dafür Sorge zu tragen, dass ihre radfahrenden Kinder von den Hauptverkehrsstraßen
fernbleiben.
0:19
Bei den Asienspielen in Korea verlor die Mongolei ihr Fußballspiel gegen China
mit 0:19.
Wahl 2000
Der Sohn des ehemaligen Staatsoberhauptes und Parteivorsitzenden Ju. Tsedenbal,
Ts. Zorig, tritt nun nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, für die Mongolische
Demokratische Partei an, sondern für das Bündnis von Bürgermut- und Grüner Partei.
Die Union der Mongolischen Frauenorganisationen unterstützt die Kandidatin des
Bündnisses aus Mongolischer Nationaldemokratischer und Religionspartei, Ts. Oyungerel.
Sie wird im Khuvsgul-Aimak gegen sieben Männer antreten.
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Last Update: 04. Januar 2024