Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
vom 15. - 28. Mai 2000

von Renate Bormann, Berlin/Ulaanbaatar


Ulaanbaatar / Mai 2000

Positive Entwicklung der Außenbeziehungen
Der Präsident besuchte 13, der Ministerpräsident acht, der Parlamentsvorsitzende 15 und die Außenministerin 16 Länder. 47 Staatsoberhäupter, vier Ministerpräsidenten und neun Außenminister weilten zu offiziellen Besuchen in der Mongolei. Damit sei ein wichtiger Punkt des außenpolitischen Konzeptes der Regierung, die zwischenstaatlichen Beziehungen zu entwickeln, erfüllt worden - so N. Tuya, Außenministerin der Mongolei, in ihrem Bericht an die Abgeordneten des Großen Staatskhurals.

Russland verbietet Viehimporte aus der Mongolei
Der veterinärmedizinische Dienst der Russischen Föderation hat die Einfuhr von Lebendvieh und Produkten der Viehwirtschaft aus den Aimaks Ost-, Mittel- und Südgobi sowie Khentii und Sukhbaatar verboten. Als Grund wird der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche angeführt.

Tsedenbalyn Zorig kandidiert im Uvs-Aimak
Der Sohn von Ju. Tsedenbal, 1991 verstorbener ehemaliger Generalsekretär der MRVP, Ts. Zorig, wurde von der Mongolischen Demokratischen Partei für die Parlamentswahlen nominiert. Er kandidiert im Wahlkreis 40, im Uvs-Aimak, der Heimat seines Vaters.

Kandidaten der MRVP nominiert
In allen 76 Wahlkreisen stellen sich Kandidaten der MRVP dem Votum der Wähler.
Nach teilweise harten innerparteilichen Auseinandersetzungen um die aussichtsreichsten Wahlkreise wurde am 17. Mai die Kandidatenaufstellung abgeschlossen. Nur acht Frauen schafften es, in die Liste aufgenommen zu werden.
"Den Staat aus der Krise führen, das Volk vor Verarmung retten" - so lautet das Motto der Partei für die Wahlen 2000.

Khötchin ovogiin N. Bagabandi
Am 18. Mai erhielt der mongolische Staatspräsident N. Bagabandi aus den Händen des Polizeiobersten A. Enkhjav seinen neuen Personalausweis mit der Nummer "UB 0001001". Bagabandi wählte als Familiennamen "Khötchin". Bisher haben 140 000 Hauptstädter das neue Personaldokument erhalten und sich einen "angestammten" oder selbst gewählten Familiennamen gegeben.

Viehzüchter von Steuerzahlung 2000 befreit
Der Große Staatskhural beschloss auf seiner Sitzung am 18. Mai, die Viehzüchter von der Steuerpflicht im laufenden Jahr zu befreien. Laut Aussage des Landwirtschaftsministers Ch. Sodnomtseren bekommen diejenigen, die ihre Steuern bereits entrichtet haben, diese zurückerstattet.

200 Tannen für Ulaanbaatar
Vom 17. bis 20. Mai fanden in Ulaanbaatar die Kulturtage der burjatischen Hauptstadt Ulan-Ude in Ulaanbaatar statt. Im Beisein von Oberbürgermeister M. Enkbold und dem russischen Botschafter O.M. Derkovskii in der Mongolei wurden 130 Tannen im Kultur- und Erholungspark eingepflanzt. 70 Bäume wurden an Kindergärten übergeben.

Neuer Grenzübergang
Im Tes-Somon des Uvs-Aimak wird vom 1. Juni an ein neuer Grenzübergang eröffnet. Zunächst nur für den Personenverkehr, dürfen ab 1. Juli auch Transporter den Grenzübergang nutzen.

Weniger Frauen im Großen Staatskhural?
Von den acht Frauen, die im bisherigen Parlament Sitz und Stimme hatten, werden sich nur drei erneut bewerben. B. Delgermaa, die Generalsekretärin der Noch-Regierungspartei MNDP will sich in Zukunft stärker um die Belange der Partei kümmern.

Mongolischer Staatspräsident besucht Deutschland
Am 29. Mai tritt Präsident N. Bagabandi eine Europareise an, die ihn nach Deutschland, Italien und Bulgarien führen wird. In Berlin ist ein Treffen mit dem Bundespräsidenten J. Rau geplant. Am 1. Juni wird er den Austellungspavillon der Mongolei auf der EXPO 2000 eröffnen.

Präsident Bagabandi auf Staatsbesuch in Europa
Vom 29. - 08. Juni wird Natsagiin Bagabandi (50) Deutschland, Italien und Bulgarien besuchen. In Berlin wird er am 30. Mai mit dem Bundespräsidenten Johannes Rau zusammentreffen und in Hannover am 01. Juni den mongolischen Pavillon auf der EXPO 2000 eröffnen. Am 03. Juni reist er nach Italien, wo er unter anderem am 05. Juni imVatikan empfangen wird. Dritte Station seiner Reise wird vom 06. - 08. Juni Bulgarien sein.

Kampf gegen Analphabetentum
50 000 Mongolen können weder lesen noch schreiben. 2000 Lehrer und 78,5 Millionen Tugrik seien nötig, um diesem Zustand abzuhelfen, sagte der Minister für Bildung A. Battur anlässlich des Beginns einer Kampagne, die das Ziel verfolgt, das Problem des zunehmenden Analphabetentums stärker im Bewußtsein der Gesellschaft zu verankern. Ein neu gegründetes Bildungszentrum wird Intensivkurse und Videounterricht organisieren.

100 Steppen- und Waldbrände im Jahr
Ein Sprecher der Feuerwehr informierte darüber, dass jährlich 270 000 ha Wald und vier Millionen ha Steppenland durch Brände geschädigt werden. Die meisten Feuer entstehen durch die Unachtsamkeit von Waldspaziergängern.

Mittelgobi vom Zud am meisten betroffen
80 Prozent der Verluste durch den Zud sind im Mittelgobi-Aimak zu beklagen.
300 Familien im Bayankhongor-Aimak verloren all ihr Vieh und mehr als 700 Familien blieben nicht mehr als 50 Tiere.
Die mongolische Regierung beschloss, 37 Millionen Tugrik bereitzustellen, um für die Viehzüchter, die ihre Lebensgrundlage verloren haben, neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Die internationale Hilfe zur Überwindung der Folgen der Katastrophe belaufen sich bisher auf vier Millionen US-Dollar.

Wird ein neuer "Löwe" geboren?
Der Mongolische Nationale Ringerbund schlug der zentralen Kommission zur Vorbereitung des diesjährigen Naadamfestes vor, 768 Ringkämpfe anlässlich des Nationalfeiertages zu veranstalten. "In den letzten Jahren sei das Interesse der Bevölkerung an Ringkampfveranstaltungen gestiegen, die Zahl der Ringerschulen und Ringer hätte sich erhöht. Das Jahr 2000 sei ein zusätzlicher Grund für die hohe Zahl an Ringkämpfen" so der stellvertretende Vorsitzende des Ringerbundes. Für das Jahr 2001 denkt der Bund über 1024 Kämpfe nach, da der 80. Jahrestag der Revolution zu feiern sei.
Es ist also gut möglich, das es bald einen neuen "Arslan" ("Löwe" - Siegertitel beim Ringkampf auf Landesebene und einer bestimmten Anzahl von Kämpfen) geben wird.

Mongolische Computerspezialisten auf nach Deutschland
In der "Tageszeitung" vom 26. Mai wird darüber informiert, das der deutsche Arbeitsminister W. Riester dringend Computerfachleute für deutsche Unternehmen sucht. Interessenten könnten sich bei der Bundesanstalt für Arbeit in Bonn melden. Für Nicht-EU-Bürger sei allerdings eine gesonderte Arbeitserlaubnis erforderlich.

Handelsdefizit beträgt 25 Millionen US-Dollar
Das Außenhandelsvolumen der Mongolei für das erste Quartal 2000 umfaßt 168,4 Millionen US-Dollar, davon entfallen 71,7 Millionen auf den Export und 96,7 Millionen auf den Import, damit stieg das Handelsdefizit im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 2,3 Millionen US-Dollar an.
Die Ausfuhr von Mineral- und Rohstoffen der Viehwirtschaft konnte Steigerungsraten verzeichnen, während der Export von Holz und Holzprodukten zurückging.
Laut Monatsbulletin des Nationalen Statistischen Amtes der Mongolei für März 2000 exportierte Deutschland in den ersten drei Monaten dieses Jahres in die Mongolei Waren im Wert von 4,1 Millionen US-Dollar und importierte aus der Mongolei Waren im Wert von 293 500 US-Dollar.

Eisenbahnerwohnungen dürfen nicht privatisiert werden
Das Schienennetz der Mongolei umfaßt 1800 km und erreicht acht Aimaks. Es gibt 68 Bahnstationen, 13 000 Menschen stehen bei der Bahn auf der Gehaltsliste. Mehr als 60 Prozent von ihnen leben in Wohnungen, die der Eisenbahngesellschaft gehören. Pläne, diese Wohnungen zu privatisieren, sind auf den entschiedenen Protest der Mitarbeiter gestoßen. Eine Entscheidung steht noch aus.

Pflichtversicherung für junge Reiter
Die zentrale Kommission zur Vorbereitung der Naadam-Feierlichkeiten beschloss für die Kinder, die an den Pferderennen während des Nationalfestes teilnehmen, eine Pflichtversicherung einzuführen. In den vergangenen Jahren waren mehrere schwere Unfälle, teils mit tödlichem Ausgang, zu beklagen.

Radfahrunfälle nehmen zu
In Ulaanbaatar mehren sich die Unfälle mit jugendlichen Radfahrern, die ohne Kenntnis der Straßenverkehrsordnung, die Straßen benutzen. Die Eltern sind aufgerufen, dafür Sorge zu tragen, dass ihre radfahrenden Kinder von den Hauptverkehrsstraßen fernbleiben.

0:19
Bei den Asienspielen in Korea verlor die Mongolei ihr Fußballspiel gegen China mit 0:19.

Wahl 2000
Der Sohn des ehemaligen Staatsoberhauptes und Parteivorsitzenden Ju. Tsedenbal, Ts. Zorig, tritt nun nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, für die Mongolische Demokratische Partei an, sondern für das Bündnis von Bürgermut- und Grüner Partei.
Die Union der Mongolischen Frauenorganisationen unterstützt die Kandidatin des Bündnisses aus Mongolischer Nationaldemokratischer und Religionspartei, Ts. Oyungerel. Sie wird im Khuvsgul-Aimak gegen sieben Männer antreten.


   

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