Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Renate Bormann, Berlin/Ulaanbaatar
Eröffnung Unternehmertreffen
Bagabandi auf Staatsbesuch
Vom 01. - 04. September hält sich Staatspräsident Natsagiin Bagabandi auf
Einladung des Präsidenten der Philippinen, Josef E. Estrada, zu einem offiziellen
Staatsbesuch in der asiatischen Inselrepublik auf.
Verhandelt wird über die weitere Verbesserung der wissenschaftlichen und technischen
Zusammenarbeit sowie über Investitionsmöglichkeiten und -bedingungen in der Mongolei.
Anschließend an seinen Staatsbesuch reist Bagabandi weiter zum Gipfeltreffen, das vom 06.
- 08. September in New York stattfindet.
Deutsch-Mongolisches Unternehmertreffen in
Ulaanbaatar
Vom 04. - 09. September trafen sich in Ulaanbaatar zum vierten Mal mongolische
und deutsche Unternehmer, um Möglichkeiten der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu prüfen
und um bestehende Kontakte und Geschäftsbeziehungen zu vertiefen. Aus Deutschland reisten
40 Unternehmer, hauptsächlich aus der Nahrungsgüter- und Bauindustrie, an. Von
mongolischer Seite beteiligten sich 90 Firmen.
In ihren Reden während der Eröffnungsveranstaltung am Dienstag äußerten der
stellvertretende Außenminister, Herr Batbold sowie der stellvertretende Minister für
Finanzen und Wirtschaft, Herr Enkhtaivan, ihre Zufriedenheit über die finanzielle und
technische Hilfe der Bundesrepublik auf dem schwierigen Weg der Mongolei von der zentralen
Planwirtschaft zur Marktwirtschaft. Der unabhängige Parlamentsabgeordnete und
Unternehmer, Herr Gundalai, kritisierte die schleppende Umsetzung der mongolischen
Investitions-, Bank,- und Steuergesetze und forderte ein stärkeres Engagement des Staates
dafür, die Mongolei für ausländische Investoren attraktiver zu machen, die
Rechtssicherheit zu gewährleisten.
Herr Pilz, Geschäftsträger der deutschen Botschaft in der Mongolei, ging in seinem
Redebeitrag auf erfolgreiche Geschäftsbeziehungen zwischen deutschen und mongolischen
Unternehmen ein, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass u.a. willkürliche
Gesetzesauslegungen seitens der mongolischen Behörden und die Unkenntnis mongolischer
Verhältnisse auf Seiten der Unternehmer ernste Hindernisse für eine erfolgreiche
Weiterentwicklung der beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen sind.
Zu den Teilnehmern an der Kontaktbörse gehörte auch eine Berliner Unternehmerdelegation,
die durch die BAO Marketing Service GmbH Berlin organisiert und finanziell gefördert
wurde.
Die Durchführung der Veranstaltung geht auf eine Initiative des Ministeriums für
Wirtschaft und Technologie der Bundesrepublik Deutschland zurück und wurde durch das
Ministerium finanziell unterstützt.
Zuständig für die Vorbereitung und Durchführung des Unternehmertreffens war die
Deutsche Mongolei Agentur in Ulaanbaatar.
Bat-Uul auf freiem Fuß
E. Bat-Uul, ehemaliger Parlamentsabgeordneter und Mitglied des Führungsrates der
Mongolischen National-Demokratischen Partei (MNDP), der wegen Rowdytums und des Verdachts
auf Mittäterschaft in einem spektakulären Mordfall 20 Tage in Untersuchungshaft saß,
ist gegen Bürgschaft am 30. August aus dem Gefängnis "Gants Khudag" entlassen
worden.
Schuljahresbeginn
Am 01. September begann überall in der Mongolei das neue Schuljahr.
162 Universitäten, Hochschulen und Colleges, davon 36 staatliche und 126 private,
begannen das Akademische Jahr 2000/2001 mit feierlichen Zeremonien.
An den 668 Allgemeinbildenden Schulen werden 18 500 Lehrer 486 000 Kinder unterrichten,
davon 59 000 ABC-Schützen.
Einen Tag vor Schuljahresbeginn bildeten sich an den mittlerweile zahlreichen
Blumenständen in Ulaanbaatar lange Schlangen.
Schüler, Studenten und Eltern kauften aufwendig verpackte Blumensträuße für die
Lehrer, Dozenten, Direktoren und Rektoren.
Kommunalwahlen 2000
Am 01. Oktober finden in den Aimaks (Provinzen), Somon (Landkreise) und
Stadtbezirken Wahlen zu den örtlichen Volksvertretungen statt. Sie werden nach dem
Mehrheitswahlrecht durchgeführt.
Das Interesse der Bevölkerung hält sich in Grenzen und von einem Wahlkampf zwischen den
Parteien und Kandidaten ist noch wenig zu spüren.
"Transformation und Arbeitsrecht"
Der Mongolische Arbeitnehmerverband und die Deutsche Stiftung für Entwicklung
(DSE) führten zum dritten Mal nach 1998 und März 2000 ein Seminar zum Thema
"Transformation und Arbeitsrecht" durch. Das Seminar fand vom 05. - 07.
September in Ulaanbaatar statt.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Probleme, die aus der schwach entwickelten
Infrastruktur der Mongolei besonders für die Landbevölkerung resultieren (Ausbildung,
Gesundheitswesen, Arbeitsplatzbeschaffung, Dienstleistungen). Die Referenten kritisierten
die ungleiche Verteilung der internationalen Entwicklungshilfe zugunsten der Städte sowie
die fast völlig fehlende Investitionsbereitschaft nationaler und ausländischer
Unternehmer in den von der Hauptstadt Ulaanbaatar entfernteren Landesteilen.
Unterstützung für arme Viehzüchter
Auf ihrer Außerordentlichen Tagung, die am 28. August begann, beschlossen die
Abgeordneten, den Vorschlag der Regierung, jeweils einem Kind aus armen
Viehzüchterfamilien mit wenig Viehbesitz Schulgeldbefreiung für Universitäten,
Hochschulen und Colleges zu gewähren, zu unterstützen..
Rennen für die Gesundheit
Am 09.09. 2000 werden sich Junge und Alte, Frauen und Männer, Mongolen und
Ausländer gemeinsam auf die 5 Kilometer lange Strecke zwischen Sukhbaatar-Platz und
Zaisan-Denkmal begeben, um damit gegen Alkohol- und Drogenmissbrauch zu demonstrieren.
Im vergangen Jahr beteiligten sich fast 4 500 Läufer am "Rennen für das
Leben", das dem Kampf gegen Aids gewidmet war.
10 Jahre Ständiges Parlament in der Mongolei
Am 13. September jährt sich zum zehnten Mal die Bildung eines ständig
arbeitenden Parlaments in der Mongolei. Aus diesem Anlass wird beim Nationalmuseum für
Mongolische Geschichte mit Unterstützung der Hanns-Seidel-Stiftung eine Abteilung
"Geschichte des Parlaments" eingerichtet.
Sechs Parteien schließen Wahlbündnis
Die Mongolische National-Demokratische Partei (MNDP), die Mongolische
Sozialdemokratische Partei (MSDP), die Mongolische Religionspartei, die Mongolische Grüne
Partei, die Mongolische Vereinigte Traditionspartei sowie die Mongolische Demokratische
Sozialistische Partei haben sich für die am 01. Oktober stattfindenden Kommunalwahlen zu
einem Wahlbündnis zusammengeschlossen. Am 14. September unterzeichneten die
Parteivorsitzenden im Parteigebäude der MNDP den Koalitionsvertrag für das
"Bündnis der demokratischen Kräfte".
MRVP löst Führungskräfte ab
Neben den meisten Direktoren der Regierungsagenturen wurden auch der Direktor der
Führungsakademie, D. Byambasuren, sowie der Direktor der Handels- und Entwicklungsbank,
B. Medree, abgelöst und durch MRVP-Mitglieder bzw. -sympathisanten ersetzt.
MRVP entschuldigt sich
Am 11. September, dem Gedenktag für die Opfer des Stalinismus und Kommunismus in
der Mongolei, sprach N. Enkhbayar, der Vorsitzende der MRVP und Ministerpräsident der
Mongolei, den Hinterbliebenen und Überlebenden des stalinistischen Terrors sein Beileid
aus, entschuldigte sich im Namen der MRVP für das ihnen angetane Leid und Unrecht.
Ulaanbaatar-Partnerschaft 2000
Die jährliche Verkaufsmesse "Ulaanbaatar-Partnerschaft" wurde am 11.
September in Ulaanbaatar eröffnet. Firmen, hauptsächlich aus der Textil-, Lebensmittel-
und Sanitärtechnikbranche aus der Mongolei, China, Korea, Japan und Russland beteiligen
sich an der Messe. Deutschland ist mit einem Informationsstand der BAO Marketing Service
GmbH Berlin vertreten.
Chris Norman in der Mongolei
Der ehemalige Leadsänger der englischen Popband "Smokie" hielt sich
vom 11. - 14. September in der Mongolei auf.
Norman gab im Zentralstadion von Ulaanbaatar zwei umjubelte Konzerte, ehe er am Donnerstag
über Berlin in seine Heimat zurückflog.
Zu einem für den 12. 09., 11.00 Uhr, vereinbarten Termin mit dem Bürgermeister von
Ulaanbaatar, M. Enkhbold, erschien der Sänger erst gegen 14.30. Der Bürgermeister und
seine Begleiter warteten geduldig.
Im Gespräch mit dem Sänger äußerte der Bürgermeister die Hoffnung, dass die Künstler
ein wenig von mongolischer Kultur und Lebensweise entdecken konnten.
Ausstellung buddhistischer Kunst eröffnet
Am 15. September wurde in der Mongolischen Modern Art Galerie im Kulturpalast von
Ulaanbaatar eine Ausstellung von 300 Werken buddhistischer Kunst eröffnet.
Der Initiator der Ausstellung, der Lamakünstler Purevbat, Direktor des Mongolischen
Instituts für buddhistische Kunst beim Gandan-Kloster in Ulaanbaatar, gilt als
Wiederentdecker der Traditionen buddhistischer Kunst in der Mongolei, die während der
vergangenen 70 Jahre verschüttet waren.
Zur Überraschung und Freude der Ausstellungsbesucher, gab der britische Sänger und
Multiinstrumentalist, Michael Ormiston, eine Probe seines Könnens als er zur Pferdegeige
ein mongolisches Khöömii (Oberton-Gesang) vortrug.
Die Ausstellung wird noch bis zum 12. Oktober 2000 für die Besucher geöffnet sein.
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Last Update: 02. Januar 2023