Oft erzählen Reisende und Geschäftsleute nach ihrer Rückkehr, welche Probleme sich ihnen in der Mongolei stellten.
Da ist der Motorradfahrer, der mit seinem Motorrad im Schlamm
stecken bleibt. Nachdem er mit Hilfe zurück gekommen ist, war das Motorrad verschwunden.
Da ist der Abenteuerreisende, der alleine mit dem Pferd auf dem Land unterwegs ist und dem
schon in der zweiten Nacht das Pferd weggelaufen war. Oder Jugendfachkräfte, die sich in
der Mongolei informieren wollen und im Juli in Ulaanbaatar feststellen, dass die meisten
Einrichtungen wegen Ferien geschlossen sind. Oder der Geschäftsmann, der Freitag mit der
MIAT in Ulaanbaatar ankommt und für Sonntag den Rückflug gebucht hat, jedoch schnell
feststellt, dass dieser Besuch größtenteils umsonst war und er noch einmal wiederkommen
muß.
Jemand, der die Mongolei kennt, wird sich über all diese Geschichten nicht wundern.
Die Mongolei ist kein Land wie jedes andere. Sie ist einmalig im Herzen Asiens und weder mit Nepal noch mit Kasachstan zu vergleichen.
Die Mongolei ist ein Hochland mit Erhebungen von überwiegend 1 000 bis 2 000 m. Die geringe Bevölkerungsdichte (nur 2 Einwohner pro km² !) prägt die Landschaft. Das kontinentale Klima weist sehr hohe Temperaturschwankungen von -30° bis +40° auf. Ein Viertel der Bevölkerung, das entspricht ca. 600.000 Menschen, lebt in der Hauptstadt Ulaanbaatar. Dies alles sind Ursachen dafür, dass auf dem Land oft nur eine sehr eingeschränkte Infrastruktur anzutreffen ist.
Endlose Weiten, freundliche Menschen, unberührte Natur, ein Sternenhimmel zum Anfassen, die Legenden um Dschingis Khan, der Tibetische Buddhismus, aber auch die vielen Pferde und Kamele laden zu einem Besuch in diesem wunderschönen Land ein.
Wenn man nun einmal hinterfragt, woher die meist zwar nur
kleinen, zum Teil aber auch größeren Probleme der Reisenden kommen, so wird man
feststellen, dass eine unzureichende Vorbereitung stattgefunden hat oder die Reisenden
nicht die notwendige Offenheit für Neues mitgebracht haben.
Mit Nachdruck muß man sagen, dass eine Reise in die Mongolei oft nur Erfolg haben kann,
wenn man sich gründlich und rechtzeitig auf den Besuch vorbereitet.
Die Vorbereitung fängt damit an, dass man sich zuersteinmal klar darüber werden muss,
was man in der Mongolei überhaupt möchte und wieviel Zeit einem zur Verfügung steht.
Nachdem dieses geklärt ist, sollte man sich nach den Menschen, Sitten und Gebräuchen und
dem Land als solchem erkundigen. Alleinreisende auf dem Land sollten in eigenem Interesse
einen Sprachkurs für Mongolisch besucht haben. Das Buch "Mongolisch für
Globetrotter" ist nicht ausreichend, da auf dem Land niemand Mongolisch in
lateinischen Buchstaben lesen kann.
Die mongolische Küche wird dem verwöhnten Gaumenfreund nicht zusagen können. Freunde
von "zünftigen Rittergelagen" hingegen werden den wahren Genuss erleben,
allerdings sollten sich überzeugte Vegetarier genügend Lebensmittel von zu Hause
mitbringen.
Weiterhin sollte man sich bei seinem Hausarzt über aktuelle Impfempfehlungen informieren
und einen Gesundheits-Check durchführen lassen.
Spätestens jetzt muss die intensive Vorbereitung beginnen. Wer das Land länger als drei
Wochen besuchen möchte, muß sich mindestens ein Jahr intensiv darauf vorbereiten. Der
Ausgangspunkt der Vorbereitung kann die Literatur sein. Mittlerweile gibt es viele
Buchtitel zum Thema Mongolei. Ein Buch alleine wird aber selten ausreichen, da sich die
mongolische Gesellschaft im ausgeprägten Wandel befindet, so dass ältere Ausgaben nur
eingeschränkt nützlich sind. Auf detaillierte Fragen können häufig die entsprechenden
Auslandsvertretungen Antwort geben. Außerdem leben in Deutschland einige Tausend
Mongolen, die zumeist sehr freundlich und hilfsbereit sind. Sie können aktuelle
Informationen geben, einen Sprachkurs vermitteln oder gar die ersten Kontakte in die
Mongolei knüpfen. Als aktuelle Informationsquelle bietet sich auch das Internet an. Unter
www.mongolei.de findet man einen guten Einstieg zum Thema. Weitere Möglichkeiten können
Videos, Dia-Vortäge oder das Fernsehen sein.
Zum Schluß der Vorbereitung müssen alle Vorhaben genau mit mongolischen Partnern
besprochen und abgeklärt werden. Ein Besuch in der Mongolei ohne Helfer vor Ort ist
ausgesprochen mühsam, wenn nicht sogar zum Scheitern verurteilt.
Wenn man sich jedoch gut vorbereitet auf den Weg in die Mongolei macht, so wird man vor unvergesslichen und beeindruckenden Erlebnissen stehen. |
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Last Update: 02. Januar 2023