In Jahr 1996 hat der Kinder- und Jugendring Bonn e.V. eine internationale Jugendbegegnung mit dem Rat für freiwillige Jugendorganisationen in der Mongolei durchgeführt. Vom 29. April bis 13. Mai waren sechs JugendgruppenleiterInnen von verschiedenen Jugendorganisationen der Mongolei in Bonn und konnten sich mit den Aufgaben, der Arbeitsweise und den Mitgliedsorganisationen des Kinder- und Jugendringes vertraut machen. Im Gegenzug haben, vom 30. September bis 16. Oktober, sieben VertreterInnen von Bonner Jugendverbänden die Mongolei besucht.
Bei diesem Austausch konnten, trotz der kulturellen Unterschiede, doch auch viele Gemeinsamkeiten und Parallelen festgestellt werden. Die Teilnehmer beider Maßnahmen waren sich einig, daß Programm war zu Umfangreich, denn um die Zusammenhänge und Strukturen von Jugendarbeit in einem anderen Land wirklich zu verstehen sind 14 Tage viel zu kurz.
Die Mongolei war 70 Jahre quasi ein Teil der Sowjetunion und alle Bereiche des Lebens waren staatlich geregelt. Seit etwa fünf Jahren ist das anderes und die größten Probleme der heutigen Mongolei liegen im wirtschaftlichen Umbau zur Marktwirtschaft und den damit verbundenen ansteigenden, sozialen Unterschieden. In diesem Prozeß hat die Arbeit der freiwilligen und nicht staatlichen Jugendorganisationen einen besonderen Stellenwert, den die Kinder und Jugendlichen haben hier die Gelegenheit ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten und Fähigkeiten zu erlernen, die ihnen, als Erwachsenen helfen können. Ganz wichtig dabei ist, das es keine staatliche Einheitsjugend mehr gibt und das sich die Kinder und Jugendlichen selbst entscheiden müssen zu welcher Organisation sie gehen wollen und sich dort auch einbringen und engagieren sollen. Leider ist der mongolische Staat, aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht in der Lage diese Arbeit finanziell zu unterstützen. In Gesprächen mit Politikern wurde uns aber zugesichert das dies langfristig angestrebt wird und das ein Gesetz zur Jugendhilfe geplant wird.
Aufgrund der geographischen Lage, zwischen Rußland und China, orientiert sich die Mongolei bei ihrem wirtschaftlichen Umbau stark an Korea und Japan. Aber auch in Europa werden Partner und Vorbilder gesucht. In diesem Zusammenhang ist die Bundesrepublik Deutschland besonders interessant, denn viele Mongolen haben in der ehemaligen DDR studiert und etwa 30.000 sprechen deutsch. Außerdem hat es vor 50 Jahren, nach dem 2. Weltkrieg, auch einen staatlichen Umbau gegeben, der, auch mit der Eingliederung der neuen Bundesländer, aus Sicht der Mongolei gut und vorbildhaft gelungen ist.
Ziel dieser Internationalen Jugendbegegnung war das Kennenlernen der verschiedenen Jugendorganisationen, ihrer Arbeitsweisen und Zielgruppen, um deutsche Partnergruppen zu finden, die eventuell bereit und in der Lage sind einen weiteren Kontakt, Hilfe und Austausch von Kindern und Jugendlichen zu organisieren. Auch das Kennenlernen von unseren Strukturen und Arbeitsweisen war für die mongolische Seite eine wichtige Hilfe, die wir mit unserem Besuch und den Gesprächen mit Politikern, Podiumsdiskussionen und einem Interview im Mongolischen Fernsehen vertiefen konnten. Neben den Besuchen bei Jugendorganisationen, wie den "Scouts of Mongolia, der sozialdemokratisch orientierten Jugendorganisation "Die rote Rose, mit der, sich für Naturschutz einsetzenden Gruppe "Das grüne Blatt, der dortigen Esperanto-Jugend und verschiedenen Studentenorganisationen, etc., haben wir auch eine private Kunstschule, verschiedenen städtische Einrichtungen und Projekte der Jugendsozialarbeit, besonders mit Straßenkindern gesehen.
Aber auch das Kennenlernen von Land und Leuten kam bei unserem Programm nicht zu kurz, denn teilweise waren wir bei verschiedenen Gastfamilien untergebracht, und haben auch mehrere Ausflüge aufs Land unternommen. Dabei hatten wir Gelegenheit in einer Jurte zu übernachten und das nomadische Leben im Land von Dschingis Khan zu erleben. Über die einzelnen Gespräche und Erlebnisse schreiben wir gerade einen Bericht, den Sie beim:
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Last Update: 03. Januar 2021